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Xiaomi Poco X3 NFC im Test: Unschlagbar für den Preis

Xiaomi Poco X3 NFC
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2020 TechnikNews)

Mit dem Xiaomi Poco X3 NFC möchten die Chinesen ganz klar die Mittelklasse angreifen. Für nur 229 Euro bietet dieses Smartphone unter anderem ein 120-Hertz-Display, den Qualcomm Snapdragon 732G und noch vieles mehr. Ob das Poco X3 NFC auch im Alltag überzeugen kann und ob es wirklich der neue Preis-Leistungs-Kracher ist, schauen wir uns jetzt in diesem Testbericht an.

Bereits vor wenigen Wochen packte ich hier auf TechnikNews das Xiaomi Poco X3 NFC aus, richtete es ein und sprach über meine ersten Eindrücke. Wer sich dafür genauer interessiert, empfehle ich hier unseren Artikel. Jetzt möchte ich das X3 etwas genauer unter die Lupe nehmen und am Ende natürlich die Frage klären, ob sich ein Kauf lohnt.

Haptik, Design & Verarbeitung

Als ich das Xiaomi Poco X3 NFC zum ersten Mal in die Hand nahm, wurde ich erstmal vom hohen Gewicht und von den enormen Abmessungen erschlagen. Mit einem Gewicht von 215 Gramm gehört es definitiv zu den schwereren Smartphones und auch die Abmessungen von 165,3 x 76,5 x 9,4 mm haben es in sich. Dies führt dazu, dass das Smartphone relativ klobig, ähnlich wie ein Galaxy S20 Ultra, wirkt und sich somit sehr schwer mit einer Hand bedienen lässt. Wer allerdings große, schwere und dicke Smartphones bevorzugt, kommt hier voll auf seine Kosten.

Die Vorderseite besteht selbstverständlich aus Glas, die Rückseite aus Kunststoff und der Rahmen ebenfalls aus Kunststoff. Das fühlt sich zwar nicht besonders hochwertig an, vor allem weil sich die Rückseite sehr leicht mit dem Finger eindrücken lässt, jedoch kann man da für etwa 229 Euro nicht meckern. Zum Vergleich, das Samsung Galaxy Note 20 mit einer UVP von stolzen 925 Euro bietet auch nur eine Rückseite aus Kunststoff, somit geht das hier beim Poco X3 NFC noch völlig in Ordnung.

Das auffällige Kameramodul auf der Rückseite, die Streifen und das riesige Poco-Logo sind definitiv gewöhnungsbedürftig, allerdings habe ich mich daran bereits nach wenigen Tagen gewöhnt. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich hier noch etwas mehr Mühe hätte geben können. Ein Poco F2 Pro sieht in meinen Augen viel schöner aus, aber das ist natürlich reine Geschmackssache. Dafür gefällt mir die schon erwähnte Vorderseite richtig gut. Die Displayränder sind angenehm dünn und die Frontkamera sitzt mittig in einem kleinen Punch-Hole. Das wäre vor wenigen Jahren in dieser Preisklasse noch undenkbar gewesen.

Mit Grau und Blau stehen leider nur zwei Farbvarianten zur Auswahl. Ich testete das blaue modell. Die Farbe sieht meiner Meinung nach wunderschön je nach Lichteinfall immer etwas anders aus. Leider werden Fingerabdrücke nahezu magisch angezogen und mit der Zeit dürften auch ein paar Kratzer hereinkommen. Ich selbst konnte noch keine Kratzer feststellen, da ich die mitgelieferte Schutzhülle immer verwendete.

Bei der Verarbeitung gibt es absolut nichts zu meckern. Das Smartphone ist stabil, die Tasten sitzen fest und haben einen sehr guten Druckpunkt.

Display

Das IPS-Display misst 6,67 Zoll und löst mit 2400 x 1080 Pixel ausreichend scharf auf. Da es sich hier um ein IPS-Panel handelt, lassen Kontraste und vor allem der Schwarzwert stark zu wünschen übrig. Nachdem ich 4 Jahre lang ausschließlich Smartphones mit OLED-Displays nutzte, fiel mir das sofort auf. Allerdings machen das andere Smartphones in dieser Preisklasse auch nicht wirklich besser. Lediglich das Galaxy A41 und ein paar wenige Smartphones von Xiaomi bieten in dieser Preisklasse ein OLED-Display.

Die Farben können sich dafür echt sehen lassen – nicht zu kräftig aber auch nicht zu blass. Die maximale Helligkeit kann mich ebenfalls überzeugen. Klar, mein Huawei P40 Pro+ oder ein OnePlus 8 Pro sind hier noch etwas besser, aber für etwa 229 Euro habe ich da absolut nichts zu meckern. Das Highlight des Displays ist ganz klar die flüssige Bildwiederholrate von 120 Hertz – etwas sehr Seltenes in dieser Preisklasse. Dadurch wirken Animationen nochmal viel flüssiger und es macht einfach Spaß, das Poco X3 NFC zu benutzen.

Xiaomi Poco X3 NFC Punch-Hole

Die Frontkamera sitzt in einem kleinen Punch-Hole. (Bild: TechnikNews)

Software

Als Software kommt die hauseigene Benutzeroberfläche MIUI 12, basierend auf Android 10, zum Einsatz. Darüber liegt der Poco-Launcher. Unklar ist momentan noch, ob und wann das X3 NFC Android 11 bekommen wird. Ich gehe stark davon aus, dass noch ein Update auf Android 11 kommen wird, allerdings könnte das wie immer bei Xiaomi noch etwas auf sich warten lassen.

Allgemein betrachtet ist die Software Xiaomi-typisch sehr bunt, verschachtelt (vor allem die Einstellungen) und erinnert an der ein oder anderen Stelle an iOS. Dafür gibt es einige Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel Mi Share, welches sehr stark an Apples AirDrop erinnert. Mi Share funktioniert bislang ausschließlich mit Geräten von Xiaomi, Redmi, Oppo, Vivo und Realme. Zudem gibt es selbstverständlich einen Nachtmodus, einen Lesemodus und sogar eine eigene Bildschirmaufnahme.

Xiaomi Poco X3 NFC Mi Share

Mi Share. (Bild: TechnikNews)

Leider ist einiges an Bloatware vorinstalliert, wie zum Beispiel eBay, welches man aber problemlos deinstallieren kann. Die vorinstallierten Spiele lassen sich allerdings nicht deinstallieren. Für 229 Euro möchte ich da aber nicht zu viel beschweren. Zudem findet sich an der ein oder anderen Stelle Werbung, wie zum Beispiel beim Herunterladen von Apps im Google Play Store.

Kamera

Wie so oft in der Mittelklasse verbaut Xiaomi ganze vier Sensoren: Eine 64 Megapixel Hauptkamera (f/1.89), eine 13 Megapixel Ultra-Weitwinkelkamera (f/2.2) und zwei Sensoren mit jeweils 2 Megapixel für Makroaufnahmen und Tiefeneffekte. Die letzten beiden hätte man sich wieder einmal sparen können, wie ich finde.

Mit der Makrokamera gelingen hin und wieder ganz ordentliche Aufnahmen und man kann sehr nahe an Objekte rangehen, jedoch sollte man meiner Meinung nach eher Makrofotos mit der Hauptkamera schießen und danach etwas hinein croppen. Die folgenden Bilder veranschaulichen das ganz gut: Die Aufnahmen der Makrokamera wirken jedesmal etwas blass und leicht unscharf.

Ansonsten überraschte mich die Kamera des Poco X3 NFC wirklich positiv. Vor allem bei genügend Licht kann die Hauptkamera auf ganzer Linie überzeugen. Hervorragende Bildschärfe, guter Dynamikumfang und schön realistische Farben. Klar, mit den aktuellen Flaggschiffen von Samsung, Apple, Huawei und Co. kann das X3 natürlich bei weitem nicht mithalten, aber für den Preis geht das völlig in Ordnung. Auch bei Low-Light kann das Poco noch einigermaßen überzeugen, sofern noch etwas Licht vorhanden ist. Bei extremen Low-Light-Situationen, also wenn fast gar kein Licht mehr vorhanden ist, sind Aufnahmen nicht mehr zu gebrauchen. Das machen aber andere Smartphones in diesem Preisbereich von 200 bis 300 Euro auch nicht besser. Insgesamt bin ich von der Hauptkamera sehr angetan.

Die Ultra-Weitwinkelkamera kann mich ebenfalls überzeugen, sofern genügend Licht vorhanden ist. Schon bei etwas schwächer werdenden Lichtbedingungen ist sie, wie nahzu alle Ultra-Weitwinkelkameras in der Mittelklasse, kaum noch zu gebrauchen. Bei genügend Licht können sich die Aufnahmen vor allem durch eine sehr gute Bildschärfe echt sehen lassen. Nur die Farben könnten noch etwas natürlicher wiedergegeben werden.

Testfotos

Schauen wir uns dazu ein paar Testfotos an. Wie gewohnt etwas komprimiert, um Speicherplatz zu sparen und die Ladezeit von TechnikNews zu erhöhen. Die folgenden Bilder sind aber definitiv verlustfrei und unbearbeitet.

Vergleich mit dem OnePlus Nord und Poco F2 Pro

Vergleichen wir noch kurz die Lowlight-Performance mit anderen Smartphones. Zum Vergleich treten das OnePlus Nord und das Xiaomi Poco F2 Pro an.

Das Poco X3 NFC kann noch sehr gut mit den teureren Konkurrenten mithalten. Beim genaueren Betrachten fallen einem aber die etwas geringere Schärfe und Helligkeit der Fotos auf.

Performance & Akku

Im Inneren des Xiaomi Poco X3 NFC werkelt ein Qualcomm Snapdragon 732G. Dazu gibt es 6 GB RAM mit 64 GB bzw. 128 GB Flash-Speicher, welcher per Mikro-SD-Karte erweitert werden kann. Die Performance ist prinzipiell auf einem sehr hohen Niveau – Apps starten und schließen angenehm schnell und beim Scrollen gibt es dank der flüssigen Bildwiederholrate von 120 Hertz nur sehr selten Ruckler. Allerdings wirken Animationen bei der integrierten Gestensteuerung etwas hakelig, vor allem wenn man im Multitasking zwischen Apps wechseln möchte. Da gönnt sich das X3 immer mal wieder eine Gedenksekunde und es kommt vereinzelt zu Wacklern. Da könnte Xiaomi noch mit zukünftigen Software-Updates nachbessern, denn das Problem liegt nicht am Prozessor, sondern an der Software. Der Prozessor hat genug Power und ist in dieser Preisklasse aktuell nicht zu schlagen. Ich war mit der Performance insgesamt zufrieden, hätte mir aber vielleicht noch etwas mehr ertwartet.

Mein absolutes Highlight des Xiaomi Poco X3 NFC ist ohne Frage die hervorragende Akkulaufzeit, welche schon auf dem Datenblatt hervorsticht, denn Xiaomi verbaut hier einen 5.160 mAh großen Akku. Mit einer Screen-On-Time von etwa 3 bis 6 Stunden hatte ich am Ende des Tages meist noch 50 bis 70 Prozent Akku übrig. Einmal hatte ich Ende des Tages noch 17 Prozent Akku bei einer Screen-On-Time von knapp 9 Stunden. Das sind phänomenal gute Werte und definitiv noch etwas besser als bei meinem Huawei P40 Pro+. Mit diesem Smartphone dürfte wohl jeder durch mindestens einen Tag kommen, auch die Heavy-User.

Falls der Akku dann doch einmal leer sein sollte, kann man ihn mit dem mitgelieferten 33-Watt-Netzteil wieder aufladen. Wireless-Charging wird nicht unterstützt.

Sonstiges

Das Poco X3 NFC bietet für den günstigen Preis von etwa 229 Euro tatsächlich Stereo-Lautsprecher. Die gehen in Ordnung, auch wenn sie etwas dünn klingen und erst ab etwa 50 Prozent Lautstärke signifikant lauter werden. Zudem verglich ich sie mit den Lautsprechern des OnePlus Nord und Realme X2, die beide nur einen Mono-Lautsprecher besitzen. Im Vergleich zum Realme X2 gewinnt das Poco deutlich, jedoch kommt es nicht ganz an das OnePlus Nord ran. Insgesamt bin ich mit den Lautsprechern sehr zufrieden.

Der Fingerabdrucksensor an der Seite gefällt mir auch sehr gut. Er ist super zu erreichen, gut zu erfühlen und entsperrt das Gerät zuverlässig und schnell.

Zu guter Letzt möchte ich noch den relativ guten Vibrationsmotor loben. Das habe ich in dieser Preisklasse schon deutlich schlechter erlebt.

Preis & Verfügbarkeit

Das Xiaomi Poco X3 NFC mit 6 GB RAM und 64 GB Flash-Speicher hat eine UVP von 229 Euro und die Version mit 6 GB RAM und 128 GB Flash-Speicher hat eine UVP von 269 Euro. Beide Versionen sind bei diversen Händlern verfügbar. Es stehen die Farben Shadow Gray und Cobalt Blue zur Auswahl.

Fazit

Mich hat das Xiaomi Poco X3 NFC auf ganzer Linie überzeugt. Für etwa 200 Euro bietet es ein überdurchschnittlich gutes Gesamtpaket, angefangen vom Design, über das Display bis hin zu Performance, Akku und Kamera. Hier stimmt nahezu alles. Im Alltag störte mich persönlich eigentlich nur die Kunststoffrückseite, die sich nicht besonders hochwertig anfühlt, etwas, aber das machen wie schon erwähnt selbst teurere Smartphones (Samsung Galaxy Note 20, Motorola Edge) auch nicht wirklich besser.

Alle, die aktuell ein Smartphone zwischen 200 und 300 Euro sucht, kommen am Poco X3 NFC nicht vorbei. Es bietet wie schon erwähnt ein richtig starkes Gesamtpaket, ohne jegliche Schwächen. Wer sich allerdings nicht mit der MIUI anfreunden kann, sollte wohl lieber zu einem anderen Smartphone, wie beispielsweise dem Samsung Galaxy A51, greifen.

Für mich persönlich ist das Xiaomi Poco X3 NFC momentan das beste Smartphone in dem Preisbereich von 200 bis 300 Euro und ich bin sehr gespannt, was da in Zukunft noch alles auf uns zukommen wird. Ganz großes Lob, Xiaomi.

Xiaomi Poco X3 NFC: Kaufen

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 308 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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2 Kommentare
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Scholle

……..Die vorinstallierten Spiele lassen sich allerdings nicht deinstallieren…….

Na klar geht das. Und die Werbung kannste ganz easy deaktivieren.

Habe das direkt gemacht und hab bis zum heutigen Tag keine einzige Werbung gesehen.