Xiaomi Mi Watch Lite im Test: Gut und günstig
Die Xiaomi Mi Watch Lite ist nun auch in Deutschland verfügbar. Wir haben Xiaomis günstige Smartwatch getestet.
Xiaomi ist im Wearable-Bereich eher für ihre Mi Bänder bekannt, doch nun gehören auch Smartwatches zu ihrem Portfolio.
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Design und Verarbeitung
Das Design der Uhr ist relativ unspektakulär gehalten. Das rechteckige Gehäuse ist direkt mit dem Armband verbunden ist. Ihr könnt dieses also nicht wechseln und seid auf das, was Xiaomi Euch gibt, beschränkt.
Display der Xiaomi Mi Watch Lite
Das Display der Uhr ist 1,4 Zoll groß und kommt mit mit einer Auflösung von 320 x 320 Pixeln. Anstatt OLED wurde auf TFT als Displaytechnologie gesetzt, dadurch wird der Preis der Mi Watch Lite gesenkt. Oben und unten haben wir etwas größere Displayränder, die Ecken des Touchscreens sind abgerundet. Im Alltag ist das Display mit einer Pixeldichte von 323 Pixel pro Zoll sehr scharf. Dadurch sind Texte oder Icons gut ablesbar. Ein Always-On-Display gibt es aber leider nicht, deswegen muss das Wearable entweder angehoben oder per Knopf aktiviert werden.
Mit einer Helligkeit von 350 Nits ist der Touchscreen hell und kann gut im Sonnenlicht abgelesen werden. Die Helligkeit kann entweder automatisch oder stufenweise eingestellt werden.
Xiaomi Mi Watch Lite: Hardware
Die Mi Watch Lite kommt mit einem eigenen Betriebssystem, nicht mit dem aufwendigen Wear OS. Dadurch hat Xiaomi auf einen teuren Prozessor von Qualcomm verzichtet. Der Hersteller gibt keine Größe des internen Speichers an, das ist aber auch relativ egal. Da es keinen App Store gibt und auch keine Musik auf die Uhr verschoben werden kann, braucht es auch keinen großen Speicher.
Auf der Seite gibt es lediglich einen Knopf, welcher in Apps fürs Zurückspringen da ist. Im Standby-Modus wird der Button zur Aktivierung des Displays genutzt.
Software der Xiaomi Mi Watch Lite
Die Bedienung erfolgt größtenteils per Touch. Das Betriebssystem selbst läuft schnell, doch aufgrund fehlender Animationen wirkt die Bedienung langsam und stockend. Die meisten Apps sind klassische Smartwatch-Apps. Wir haben hier zum Beispiel eine Stoppuhr, einen Wecker (nur über Vibration) oder einen Timer. Diese Apps funktionieren gut und sind im Alltag nützlich. In der Wetter-App werden über die Bluetoothverbindung mit dem Smartphone die neuesten Wetterdaten empfangen. Durch einen fehlenden App Store zähle ich die Smartwatch aber eher als „Fitness-Uhr+“.
Der Umfang an zustellbaren Benachrichtigungen ist sehr vergleichbar mit dem des Mi Smart Band, doch die Uhr profitiert von ihrem quadratischen Design. Texte können besser dargestellt werden und auch Emojis werden nun korrekt angezeigt. Bei großen Apps wie WhatsApp wird auch ein kleines Icon präsentiert, andernfalls bekommt man nur ein universelles Symbol. Antworten könnt ihr auf die Benachrichtigungen aber nicht, das gibt es nur in höheren Preisklassen.
App
Xiaomi verwendet für die Mi Watch und die Mi Watch Lite die App Mi Wear anstatt ihrer Mi Fit App. Die gefällt mir optisch richtig gut. Sehr übersichtlich, farbenfroh und nutzerfreundlich. Man findet dort allen voran viele Gesundheitsdaten, mehr dazu später.
Darunter leidet der Funktionsumfang leicht, doch die wichtigsten Funktionen, wie die einzelne Aktivierung von Benachrichtigungen einer App oder der Auswahl der Watchface, sind vorhanden.
Die App kann auf iOS und Android genutzt werden.
Fitness-Tracking
Das Schlaftracking kann per App aktiviert werden und ist ziemlich genau. Mein Nest Hub (2. Generation) misst zum Vergleich zirka 5 bis 15 Minuten mehr, die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Außerdem verringert sich die Akkulaufzeit ein wenig, da die Uhr ja die ganze Nacht arbeitet. Die genauen Werte für alle Tage können in der App eingesehen werden, die Tagesübersicht wird auch auf der Uhr angezeigt.
Workouts aufzeichnen
Auf der Uhr stehen 11 Sportmodi zur Auswahl, obwohl beim Laufen zum Beispiel zwischen Laufband oder Joggen per GPS unterschieden wird. Weitere Sportarten sind Trekking, Schwimmen oder Cricket. Für die meisten wird aber das Joggen per GPS interessant sein.
Das klappt auch ziemlich gut. Das GPS-Signal wird nach 20 bis 30 Sekunden gefunden und es gab keinerlei Abbrüche. Neben Puls, Schrittfrequenz oder der Höhengewinnung werden auch die einzelnen Kilometer und die benötigte Zeit getrackt.
Das Tracking ist für den Preis sehr akkurat. Im Vergleich zur TicWatch Pro 3 werden rund 100 Meter weniger gemessen, den Grund dafür konnte ich bisher nicht ausfindig machen. Leider kann während dem Joggen die Musik nicht mehr gesteuert werden, dies muss also über das Smartphone oder die Kopfhörer passieren.
Akku
Einer der größten Pluspunkte der Uhr ist die Akkulaufzeit. Der Hersteller verspricht eine Laufzeit von neun Tagen, in der Praxis kam ich auf acht Tage. Das Versprechen ist also realistisch und wird je nach Einstellungen eingehalten. Ich habe alle Einstellungen auf das Maximale gedreht und so ein- bis zweimal die Woche ein Training aufgezeichnet. GPS verringert die Akkulaufzeit aber erheblich, der Hersteller verspricht 10 Stunden mit aktiviertem GPS.
Geladen wird die Uhr mit einem Adapter. Eine Ladung von 0 bis 100 dauert etwa zwei Stunden.
Xiaomi Mi Watch Lite: Fazit
Die Mi Watch Lite kostet rund 50 Euro und bietet dafür sehr viel. Ein gutes Display, eine lange Akkulaufzeit und das Erfassen von Sportarten mit GPS. Das sieht man in der Preisklasse eher selten. Wer lieber etwas Kompakteres möchte, dem kann ich direkt das Mi Band 5 ans Herz legen. Dieses und auch der Nachfolger haben aber leider kein GPS. Verbesserungen wünsche ich mir noch in der Software der Uhr, diese fühlt sich noch durch Animationen verbesserungswürdig an. Wer eine günstige Smartwatch mit vielen Funktionen haben möchte, der macht mit der Mi Watch Lite nicht viel falsch.