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Xiaomi Mi Band 2 im Test: Das Beste unter den Billigsten

Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2017 TechnikNews)

David Haydl

Das sagt der Autor:

Das Xiaomi Mi Band 2 ist der Knaller. Für den Preis von in meinem Fall 28€ kann man eigentlich nichts falsch machen. Vergleicht man es mit einem Fitbit Flex, so bemerkt man, dass nur der Preis des Fitbit Trackers teurer ist, sonst ist alles gleich. Zu welchem der beiden wird man dann greifen? Also ich würde dann ganz klar das billigere Mi Band kaufen. Es ist aber keinesfalls für alle da draußen geeignet. Wenn man etwas mehr Sport betreibt, sollte man zu einer Polar M200 greifen, was ich dann schlussendlich getan habe. Das Mi Band 2 eignet sich mit dem Benachrichtigungsfeature eher dafür, dass man seinen Alltag trackt, da es nicht wirklich am Arm auffällt und deshalb ein guter Begleiter ist. Dank der langen Akkulaufzeit muss man selbst bei einem Wochentrip nicht daran denken, dass man das Band auflädt.

Vor rund drei Wochen habe ich mir das Xiaomi Mi Band 2 auf Amazon bestellt. Ich habe viel Gutes von dem Tracker gehört und wollte mal ausprobieren, wie ich mit so einem Wearable beim Sport und im Alltag zurechtkomme und ob sich eine größere Anschaffung dieser Art lohnt. Hier ist mein Test.

Design

Das Xiaomi Mi Band 2 besteht aus zwei Einzelteilen. Nämlich aus dem Armband und dem Tracker, der in das Armband kommt. Das ist nötig, da man das Mi Band über Konnektoren, die von dem Band verdeckt werden, auflädt. Zum Aufladen wird im Übrigen eine kleine Ladestation mit einem USB Stecker mitgeliefert. Das Band macht den Tracker außerdem nach IP67 spritzwassergeschützt. Ich konnte damit sogar problemlos baden gehen, was aber nicht vom Hersteller empfohlen wird.

Armband: Dem Preis gerecht

Dieses besteht aus Silikon und ist in den Farben Schwarz, Orange, Grün und Hellblau erhältlich. Als Schließmechanismus kommt derselbe wie bei den Sportbändern der Apple Watch zum Einsatz. Ich habe gelesen, dass sich dieser sehr leicht von selbst öffnet. Das kann ich nur vereinzelt bestätigen. Beim Anziehen meines Pullis ging mir der Verschluss zum Beispiel mal auf. Das selbstständige Öffnen stand bei mir aber nicht auf der Tagesordnung.

Zudem habe ich bemerkt, dass das Salzwasser aus unserem Pool in Kroatien Abnutzungsspuren auf dem Armand erzeugt hat. Ansonsten lässt sich das Band samt dem Tracker dank des geringen Gewichts angenehm tragen und hält letzteren fest in seiner Position.

Tracker: Ziemlich winzig

Das Herzstück des gesamten Produktes besteht aus Kunststoff und ist sehr klein. Auf der Vorderseite befindet sich das 0,4 Zoll große OLED Display mit einem touchsensitiven Navigationsbutton. Das Display ist im Alltag trotz erkennbaren Pixeln ausreichend scharf, bei Sonnenschein ist es dennoch unbrauchbar. Egal wie sehr man mit der Hand einen Schatten erzeugen will, das Angezeigte bleibt einfach unerkennbar. Dafür reagiert der Button umso genauer.

Auf der Rückseite befinden sich der Herzschlagsenor und das Mi Logo. Wie genau der Sensor misst, kann ich anhand fehlenden Vergleichswerten nicht sagen. Was ich sagen kann ist, dass er keinen Wert anzeigt, wenn ich den Tracker nicht am Arm trage, was manche Wearables angeblich trotzdem machen.

Specs: Der Akku ist der Wahnsinn

Im Xiaomi Mi Band 2 befinden sich neben dem schon erwähnten Herzschlagsensor noch und Bewegungssensor und ein Pedometer. Bei der Zählung der Schritte verrichten diese einen guten Dienst, mit einigen alltäglichen Bewegungen konnte ich trotzdem meine Schrittzahl manipulieren. Der Bewegungssensor ermöglicht einem zusätzlich, dass man durch Heben des Armes das Display aktivieren kann. Das funktionierte bei mir in 8 von 10 Fällen sehr gut.

GPS wurde leider nicht verbaut. Eines der Abstriche, die man bei dem Preis machen muss. Beim Workout kann man aber den Sensor vom verbundenen Smartphone über die Mi Fit App nutzen. Funfact: Die Mi Fit App trackt über das interne GPS meines Smartphones meine Laufroute genauer als Google Fit. Für die Verbindung zwischen Smartphone und Tracker sorgt Bluetooth mit einem Chip aus der Generation 4.0.

Der Akku fasst 70mAh. Das klingt vorerst wenig. Dennoch gibt der Hersteller eine Laufzeit von 20 Tagen an. Nach meiner Testzeit, welche nach einer vollen Ladung zwei Wochen dauerte, hatte der Tracker noch immer 32% an Akku. Damit erreiche ich die 20 Tage eventuell nicht komplett, es ist trotzdem ein verdammt guter Wert für so einen billigen Tracker. Echt lobenswert.

Die Akkulaufzeit des Mi Band 2 ist der Wahnsinn (Screenshot: © 2017 TechnikNews)

Benutzeroberfläche

Meiner Meinung nach kann man beim Mi Band 2 nicht von einer richtigen Software sprechen. Deshalb bleibe ich hier beim Begriff Benutzeroberfläche. Diese besteht aus sechs Seiten, die man über die Mi Fit App nach Belieben aktivieren und deaktivieren kann. Zur Navigation dient hier der schon erwähnte Navigationsbutton. Auf der Startseite sieht man die aktuelle Uhrzeit und wahlweise das heutige Datum. Dann folgen die gegangenen Schritte, die zurückgelegte Entfernung, die verbrannten Kalorien, der Herzschlag und der Akkustand des Trackers. Über die Seite für den Herzschlag kann man sogar ohne das Smartphone eine neue Messung starten.

Mi Fit App

Die Mi Fit App ist das Kontrollcenter für alles, was das Band betrifft. Von hier aus kann man nicht nur das Band mit dem Smartphone koppeln und verwalten, sondern auch seine Schlaf- und Fitnessdaten aufzeichnen lassen und im Anschluss einsehen. Die Performance der App war in meinem Test sehr gut, ich hatte zu keiner Zeit Probleme. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auf Handys, die schlechter ausgestattet sind, gleich sein wird.

Ersteinrichtung der App: Komplett einfach

Wie jede andere App für Wearables und Gadgets muss auch die Mi Fit vor dem ersten Gebrauch eingerichtet werden. Als erstes muss man den Nutzungsbestimmungen einwilligen. Hat man das einmal erledigt, so wird man aufgefordert, dass man sich einen Mi Account erstellt oder sich mit einem bestehenden anmeldet. Es sollte ein kurzer Ladescreen folgen. Bei einer Neuerstellung eines Accounts muss man zusätzlich noch seine Fitnessdaten, wie zum Beispiel Gewicht oder Größe, angeben. Die Einrichtung der App ging bei mir einfach und ohne Komplikationen vonstatten.

Die Startseite

Hat man die App eingerichtet, so landet man auf der Startseite. Von hier aus kann man alle möglichen Fitnessdaten in einer Google Now ähnlichen Ansicht betrachten. Man sieht hier die Fenster für die Schlafdaten, für das zuletzt absolvierte Workout, für die Herzfrequenz und für das aktuell angegebene Gewicht. Die Schlafanalyse funktionierte bei mir überraschend gut, die Zeiten wurden alle sehr genau erfasst. Einmal habe ich das Band in der Früh synchronisiert und als ich wieder eingeschlafen bin, wurden die synchronisierten Daten mit dem neuen Kurzschlaf überschrieben. Ein Fitbit Charge 2 hat das aber nicht anders gemacht. Und das kostet 150€. Hut ab.

Durch Klicken in das jeweilige Fenster erhält man die genauen Daten zu dem, was in selbigen nur als Vorschau angezeigt wird. Von dem Fenster für die Herzfrequenz kann man außerdem wie am Band selbst eine neue Messung starten. Nur dauert es über die App gefühlsmäßig etwas länger als direkt über das Band.

Der eigene Schlaf wird in der App sehr detailliert angezeigt (Screenshot: © 2017 TechnikNews)

Aktivitätsübersicht

Von hier aus lässt sich ein neues Workout mit dem Band starten. Wie schon erwähnt, wird dieses über das interne GPS des Smartphones, sowie über die Sensoren am Band, getrackt. Bei den Aktivitäten hat man hier die Auswahl zwischen Spazieren, Laufband, Radfahren und Laufen. Etwas mehr Auswahl wäre hier ganz klar besser gewesen, für meinen Testzeitraum hat es mir aber gereicht. Die abgeschlossenen Workouts können im Nachhinein hier immer eingesehen werden.

Koppelung des Bandes

Diese geschieht auch in der App. Dafür muss man zuerst den Reiter Profil aufrufen. In diesem Reiter findet man als Nutzer neben Einstellungen zu Aktivitätszielen, Zielgewichten und einer Aktivitätsbenachrichtigung die Option zum Koppeln mit einem Google Fit Account, sowie die Möglichkeit, ein neues Gerät hinzuzufügen.

Letzteren Menüpunkt müssen wir öffnen. Dann wird uns eine Auswahl an Geräten angezeigt. Im Falle vom Mi Band 2 wählt man die Option Band aus. Im Anschluss muss man der App die nötigen Berechtigungen zum Sammeln von diversen Daten erteilen. Dann wird das Band gesucht. Dafür sollte man es in die Nähe des Smartphones halten.

Sobald sich die Geräte gefunden haben, wird man aufgefordert, dass man am Tracker zur Bestätigung die Navigationstaste drücken soll. Der Vorgang des Pairings ist nun beendet. Auch das hat bei mir im Test einwandfrei und in wenigen Minuten geklappt.

Einstellungen für das Band

Am Xiaomi Mi Band 2 kann man überraschend viel einstellen, wenn man den Preis im Hinterkopf behält. Man bekommt hier wirklich eine ziemliche lange Liste an Möglichkeiten. Aber alles der Reihe nach.

Als erstes sehen wir, dass wir mit dem Band das eigene Android Smartphone entsperren können. Mit iOS klappt das leider (noch) nicht. Dabei wird man aber nur zum im System von Android integrierten Smartlock weitergeleitet. Das Telefon blieb nach dem Einrichten immer (sofern ich in der Nähe blieb) entsperrt, ich habe es aber mangels Sicherheit für meine Daten am Handy nach zwei Stunden wieder deaktiviert.

Es ist auch möglich, dass das Band einen über eingehende Anrufe und Nachrichten benachrichtigt. Man ist dabei aber an die Einschränkung gebunden, dass man sich nur fünf Apps, die Benachrichtigungen an das Band senden können, einstellen kann. Mehr wäre hier auf jeden Fall besser gewesen. Dafür kann man hier wirklich jede beliebige App, die am Smartphone installiert ist, auswählen. Je nach App wird mir dann bei jeder Nachricht mit einer kurzen Vibration das Symbol der jeweiligen am Band angezeigt.

Über den integrierten Vibrationsmotor kann man sich auch wecken lassen. Dabei ist dieser stark genug, um zumindest mich auch aus meinem Tiefschlaf holen zu können. Dann gibt es noch einen Inaktivitätsalarm und einen Do not disturb Modus. Es gibt noch viele weitere Features, die man für das Band aktivieren kann. Das würde aber den Rahmen des Artikels endgültig sprengen. Die nützlichsten Features habe ich sowieso oben erwähnt.

Fazit

Ich kann über das Xiaomi Mi Band 2 überwiegend Dinge sagen, die mir gefielen und die auch richtig gemacht wurden. Die Spritzwasserfestigkeit ist da zum Beispiel was, was jeder im Alltag brauchen kann. Egal ob nur zum Händewaschen oder doch zum Duschen und sogar zum Baden. All das soll dem Band nichts anhaben, man verliert aber im Falle des Falles die Garantie, da die erwähnten Dinge von Xiaomi nicht so vorgesehen sind. Das Band funktionierte nach einigen Badegängen im Pool trotzdem noch einwandfrei.

Ich mag auch das geringe Gewicht. Der Tracker fällt am Arm fast nicht auf. Das Display befinde ich bei den richtigen Lichtverhältnissen als sehr gut. Erstaunlich ist auch, dass bei dem Preis noch ein Herzschlagsensor dabei ist. Mein Lieblingsfeature am Band bleiben aber die App, der langlebige Akku und die direkten Benachrichtigungen am Band. Mit der Benutzeroberfläche kam ich auch gut zurecht, der Navigationsbutton reagierte immer ohne Probleme, was bei dem Preis auch nicht als selbstverständlich gilt. Mich überrascht zwar nicht, dass es im Mi Band 2 kein GPS gibt, es wäre aber schon ein netter Bonus gewesen.

Weniger gut hat mir das Armband gefallen. Der Verschluss ging mir zwar selten, aber doch, auf und es sind zudem schon Abnutzungsspuren durch Salzwasser sichtbar. Für letzteres bin ich selbst schuld, schön ist es trotzdem nicht. Wenig hilfreich fand ich, dass man die Schrittzahl durch tägliche Gesten manipulieren kann. Damit hat man nie einen genauen Wert am Ende des Tages. Außerdem waren mir etwas zu viele Einstellungen für das Band selbst verfügbar. Das ist aber glaube ich Geschmackssache.

Bild: © 2017 TechnikNews

Zum Marktstart kostete das Mi Band 2 von Xiaomi so um die 40€. Auf Amazon habe ich es mir für 28€ gekauft. Man findet aber auch Angebote, welche preislich schon unter 20€ angesiedelt sind.

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David Haydl

David wohnt in Graz und ist bereits rund ein halbes Jahrzehnt bei TechnikNews, seit einiger Zeit auch Chefredakteur. Er versorgt die Seite regelmäßig mit News, Testberichten und dem TechnikNews Weekly, dessen Einführung seine Idee war. Seine Freizeit verbringt er gerne im Freien, er hört dabei viel (und eindeutig zu laut) Musik und einige Podcasts zu allen möglichen Themen und geht auch gerne Laufen. Die Zeit, die dann noch übrig bleibt, genießt er mit seiner bezaubernden Freundin oder vor der laufenden Glotze.

David hat bereits 1269 Artikel geschrieben und 117 Kommentare verfasst.

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David Haydl

Das sagt der Autor:

Das Xiaomi Mi Band 2 ist der Knaller. Für den Preis von in meinem Fall 28€ kann man eigentlich nichts falsch machen. Vergleicht man es mit einem Fitbit Flex, so bemerkt man, dass nur der Preis des Fitbit Trackers teurer ist, sonst ist alles gleich. Zu welchem der beiden wird man dann greifen? Also ich würde dann ganz klar das billigere Mi Band kaufen. Es ist aber keinesfalls für alle da draußen geeignet. Wenn man etwas mehr Sport betreibt, sollte man zu einer Polar M200 greifen, was ich dann schlussendlich getan habe. Das Mi Band 2 eignet sich mit dem Benachrichtigungsfeature eher dafür, dass man seinen Alltag trackt, da es nicht wirklich am Arm auffällt und deshalb ein guter Begleiter ist. Dank der langen Akkulaufzeit muss man selbst bei einem Wochentrip nicht daran denken, dass man das Band auflädt.

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