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Xiaomi 12X im Test: Knapp daneben ist auch vorbei?

Xiaomi 12X Titelbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2022 TechnikNews)

Mit dem Xiaomi 12X hat die Firma aus Peking das günstigste Telefon der 12-Serie auf den Markt gebracht. TechnikNews hat das Gerät unter die Lupe genommen.

Lieferumfang des Xiaomi 12X

Beim Xiaomi 12X liegt neben dem Gerät weiterhin ein Schnellade-Netzteil bei, genauso wie eine TPU-Hülle und ein SIM-Tool. Ein ausführliches Unboxing findet ihr hier.

Design und Verarbeitung

Das Gerät orientiert sich an der Xiaomi 12-Serie. So ist es von den Maßen 1:1 wie das Xiaomi 12 gebaut, doch durch fehlende Komponenten wie drahtloses Laden ein paar Gram leichter. Das Display ist ein wenig gecurved, durch 6,28″ aber sehr handlich. Das könnte für viele wohl das beste Feature des Gerätes sein, denn kleine Geräte werden mittlerweile eine Rarität. MIUI ist mittlerweile auch gut auf Einhandbenutzung angepasst, somit ist wenig Handverschieben notwendig.

Auf der Rückseite finden wir das gewohnte Xiaomi 12 Kamera-Design. Eine große Hauptkamera, darunter links zwei weitere Sensoren. Neben diesen sitzt noch ein Blitz sowie der „50 Megapixel“ Schriftzug. Die Verarbeitung ist Xiaomi typisch hochwertig, das Gerät wirkt wie aus einem Guss. Die Ränder fühlen sich gut an, die Knöpfe klicken gut. Als Farben hat man die Auswahl zwischen Schwarz, Lila oder dem Blau, welches wir von Xiaomi ausgeliehen bekommen haben.

Display

Das Display des Xiaomi 12X löst mit Full-HD+ auf, was auf einem 6.28″ Display mit 419 ppi für scharfe Inhalte sorgt. Die Bildwiederholrate liegt bei bis zu 120 Hertz, wobei auf die LTPO Technologie verzichtet wurde. 12 Bit (also bis zu 68 Milliarden Farben) AMOLED Technologie gehört ebenfalls zu der Ausstattung, die Seiten sind leicht gecurved. Ich hätte mir als Unterschied zwischen 12 und 12X ein flaches Display gewünscht, denn viele sind von den abgerundeten Rändern ein wenig genervt. Mich hat dies im Test aber nicht stark gestört.

Xiaomi 12X Display

Das Display des Xiaomi 12X löst mit FullHD+ auf.

Das Display hat mich im Alltag wirklich überzeugt. Die Details, die Farbwiedergabe sowie die Helligkeit sind im Alltag wirklich gut, ein Unterschied zu teuren Flaggschiffen ist nur in der etwas höheren Auflösung von WQHD+ sichtbar, welche für den Preis aber selten zu kriegen ist. Die Konkurrenz von Realme setzt im GT 2 Pro aber bereits auf LTPO, die wäre sehr schön gewesen. Ein Satz noch zum Fingerabdrucksensor, welcher unter dem Display sitzt und schnell und zuverlässig agiert.

Hardware

Als Prozessor wird der Snapdragon 870 genutzt, eine zwei Jahre alte SoC. Mittlerweile ist diese SoC schon in vielen günstigen Smartphones zu finden, Xiaomi selbst nutzt sie auch schon im POCO F3, welches mein Kollege Yinan letztes Jahr getestet hat. Womit gleicht Xiaomi das wieder aus? Nun, das Gerät gibt es nur mit 256 Gigabyte an Speicher sowie 8 GB an RAM.

Doch wie läuft das Gerät im Alltag? Nun, MIUI wurde über die Jahre um einiges besser optimiert, somit ist die Oberfläche selbst kein Problem. Auch die Apps und Spiele laufen wirklich gut. Zwar nicht auf einem Snapdragon 888 bzw. 8 Gen 1 Niveau, aber ohne Probleme. Doch warum nervt mich diese Prozessorwahl trotzdem sehr krass? Das ganze hat zwei Gründe, welche auch für den Endkonsumenten sehr entscheidend sein können.

Erstens kauft man sich ein Flaggschiff-Gerät, damit man viel Leistung über Jahre kriegt. Der SoC ist jetzt noch absolut ausreichend für alle Apps, doch in 1-2 Jahren wird der Prozessor um einiges schlechter auf Apps optimiert sein, gerade Spiele werden immer Leistungshungriger (zumindest die Grafikintensiven). Eine aktuelle SoC wäre statt 4 Jahre dann 1–2 Jahre alt. Der zweite Grund könnte für viele sogar noch wichtiger sein, Updates. Der Snapdragon 870 wurde für Android 10/11 mitentwickelt, das wird auch der Grund sein, warum das 12X als einziges Gerät mit Android 11 ausgeliefert wird und *kein* Update versprechen kriegt. Dazu aber später mehr.

Ich hätte mir also mindestens ein Snapdragon 888 gewünscht, oder warum nicht mal eine MediaTek SoC? Dimensity 8100? 1300? Naja, schade.

Xiaomi 12X: Lautsprecher

Normalerweise gehe ich meist kurz auf die Lautsprecher eines Smartphones ein, doch bei Xiaomi sind diese immer ein Highlight. Diese sind wiedere in Kooperation mit Harman-Kardon gefertigt und sitzen auf der oben und unteren linken Seite. Der Sound ist wieder überdurchschnittlich gut, gerade im Bassbereich sind die Lautsprecher richtig stark. Nur sind sie etwas ungünstig platziert, da sie mit den Händen schnell verdeckt werden können. Neben den Lautsprechern sitzt übrigens noch ein IR-Blaster, womit der TV gesteuert werden kann. Ein sehr nützliches Feature, womit Xiaomi ein Alleinstellungsmerkmal hat.

Xiaomi 12X Lautsprecher

Das Xiaomi 12X hat grandiose Lautsprecher.

Kamera

Das Xiaomi 12X hat drei Kameras auf der Rückseite, sowie eine 32 Megapixel Front-Kamera in der Mitte des Displays. Das Kamera-Setup ist somit identisch zu dem Xiaomi 12. Ein 50 Megapixel IMX766-Sensor für Weitwinkel-Fotos, eine 13 Megapixel-Kamera von OmniVision für Ultraweitwinkel-Aufnahmen sowie eine 5MP Telemakro-Kamera von Samsung mit 2x optischen Zoom.

Xiaomi 12X Kamera

Das Xiaomi 12X hat dieselben Kameras, wie das Xiaomi 12.

Die Hauptkamera schießt bei Tageslicht gute, scharfe Fotos mit vielen Details. Die AI sorgt auch für gute Farbanpassungen sowie eine gute Dynamik.

Gleiches gilt für die Ultraweitwinkelkamera, welche ebenfalls farblich gute Aufnahmen macht. Auch die Fotos sind ausreichend scharf, selbst am Rande der Fotos, wo viele Ultraweitwinkel-Sensoren meist versagen.

Dann wäre da noch der Telemakrosensor, welchen ich bei günstigen Geräte gerne verteufel. Mit 2x Zoom ist der aber noch brauchbar, Details sind gut und scharf sichtbar.

Im großen und ganzen hat das Xiaomi 12X ein gutes Kamera-Setup. Hier überzeugt Xiaomi mit guten Hauptkamera-Fotos, sowie einem schönen Ultraweitwinkel. In dieser Preisklasse findet sich aber auch Konkurrenz von Realme, welche (aktuell im Test) bereits bessere Aufnahmen liefern. Schlechte Kameras kriegt ihr aber auf keinen Fall.

Akku des Xiaomi 12X

Das Xiaomi 12X hat einen 4500 mAh starken Akku, welcher mit ganzen 67W per Kabel wieder geladen wird. Ja, das Ladegerät ist tatsächlich im Lieferumfang enthalten, großes Lob an Xiaomi dafür. Für das kleine Display sowie dem älteren SoC ist der Akku damit kein Problem. Klar, man kriegt hier kein Akku-Monster, aber dafür war Xiaomi bei ihren Top-Modellen eh nie bekannt. Das X-Phone verzichtet im Vergleich zum Xiaomi 12 auf drahtloses Laden, was ich ein wenig schade finde. Klar, man möchte die 50W dem Xiaomi 12 vorenthalten, aber wenigstens 15-20W wären schön gewesen.

Xiaomi 12X Laden

Das Xiaomi 12X lädt mit schnellen 67 Watt.

Der Alltagsverbrauch ist okay, ich kam mit dem Gerät immer gut durch den Tag. Es bleibt aber bei dem Tag, abends habe ich das Gerät spätestens immer wieder laden müssen. Wenn ich abends unterwegs war, habe ich Nachmittags zwischengeladen. Das empfinde ich immer als fairen Kompromiss für Flaggschiff-Displays oder schnelle Leistung, mit LTPO hätte man aber bestimmt noch bessere Laufzeiten erreichen können. 5G zieht ebenfalls viel Strom, das kann man aber einfach deaktivieren.

Software des Xiaomi 12X

Als Software läuft Android 11, mit MIUI 13 Skin auf dem Gerät. Ja, ihr habt richtig gelesen. Android 11, im März 2022, in einem Flaggschiff-Gerät. Das ist sehr schade, da Xiaomi bisher bei ihren Flaggschiff-Geräten immer das neueste OS genutzt hat. Das liegt wohl alles am Prozessor, genau deswegen ist der zwei Jahre alte SoC meiner Meinung die falsche Wahl gewesen. Ansonsten ist MIUI bekanntermaßen eine etwas „schwere“ Oberfläche, doch gerade für ex-iPhone Nutzer ziemlich übersichtlich. Leider gibt es Bloatware vorinstalliert, das muss bei Flaggschiffen nicht sein. Machen OPPO und co aber auch, bedauerlicherweise. Während das Xiaomi 12 und 12 Pro ein Update-Versprechen kriegen, wird das 12X davon ausgeschlossen. Von der Software-Seite bin ich von Xiaomi 12X leider sehr enttäuscht.

Xiaomi 12X Software

Auf dem Xiaomi 12X läuft leider noch Android 11.

Wer mehr zu MIUI 13 wissen will, hier findet ihr mehr Informationen zum OS.

Fazit zum Xiaomi 12X

Das Xiaomi 12X hätte zum besten Preis/Leistungs Gerät der Xiaomi 12 Serie werden können. Ein tolles Display, gute Kameras, ein super schnell aufladender Akku, sowie die mit besten Lautsprecher in der Preiskategorie sorgen für ein tolles Nutzungserlebnis. Doch der zwei Jahre alte Prozessor macht das Gerät zu einem trojanischen Pferd. Altes Android-OS sowie kein richtiges Upgrade versprechen könnten für viele eine enttäuschung sein, welche bei einem Flaggschiff-Gerät auf stetig aktuelle Software hoffen. Wem das egal ist, der kriegt mit dem Xiaomi 12X ein gutes Smartphone für einen guten Preis.

Als Alternativen sehe ich ein Realme GT 2 Pro oder Pixel 6 für die meisten Kunden.

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Nils Ahrensmeier

Nils ist seit 2019 bei TechnikNews und sehr an Smartphones, Lautsprechern, Smartwatches und SmartHome interessiert. Neben seinem 'Creative Business' Studium geht er gerne seinem Hobby der Leichtathletik nach, oder trifft sich mit Freundinnen und Freunden.

Nils hat bereits 324 Artikel geschrieben und 32 Kommentare verfasst.

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2 Kommentare
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Jan

Was ein sinnloser Spruch mit dem 870. Der 870 wurde letztes Jahr als Chipsatz auf Premiumniveau gefeiert (zb im Poco F3). Der 870 ist pfeilschnell. Und bietet noch dazu bessere Akkuzeit. Der 888 und 8 Gen1 werden beide wegen Hitze gethrottled und sind nur unwesentlich schneller. Ich hatte beide Phones, sowohl das Poco F3 mit 870 als auch das Google Pixel 6. Im Vergleich war das F3 SCHNELLER in allen Benchmarks 🙂

Jetzt habe ich ein 11pro was ich aus China für 570 gekauft hab mit 256GB 😉

Mike P.

Lieber einen SD 870, der in allen Tests immer noch hervorragend abschneidet und dem 12X eine phänomenale Akkulaufzeit beschert, als den SD 888 oder SD 8 Gen. 1, welche man auch als Syndwichmaker benutzen kann.
Das 12 und 12 Pro läuft im Akkutest 1,5 Std. weniger lange und das ist ein knallhartes Argument für das s.g. trojanische Pferd.