XGIMI Horizon Pro im Test: Klein aber fein
Der XGIMI Horizon Pro ist der neueste Flaggschiff-Projektor der chinesischen Marke XGIMI, welche bereits in der Vergangenheit durch gute Preis/Leistung auffiel. TechnikNews hat den Horizon Pro getestet.
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XGIMI Horizon Pro Lieferumfang:
Der Horizon Pro wird in einem Karton geliefert, in welchem sich neben dem Beamer selbst auch das Netzteil und die Fernbedienung befindet.
Design und Verarbeitung
Das Design des Beamers ist schlicht und trotzdem modern. Er ist mit 208 x 218 x 136 mm ein wenig kleiner als die meisten anderen Beamer, welche ich bis dato genutzt habe, doch größer als die anderen “portablen” Modelle aus dem XGIMI Line-up. Mit einem Gewicht von 2.9 KG ist er auch ein wenig schwer um den Beamer kurz zu einem Freund mitzunehmen, doch leicht genug um ihn ohne Probleme im Haus zu transportieren. Das leichte Gewicht für solch einen Beamer erklärt sich aber dadurch, dass es keinen eingebauten Akku gibt. Ihr müsst also den Stromadapter verwenden, welcher auch gut von einem Gaming-Laptop kommen könnte.
Auf der unteren Seite des Beamers befindet sich noch ein Anschluss für einen Ständer/Tripod, dieser kann direkt bei XGIMI oder Drittanbietern erworben werden. Die Verarbeitung ist hochwertig, der Projektor fühlt sich definitiv dem Preis entsprechend an. Auch sind mir nach der Lieferung keinerlei Schäden oder Verarbeitungsmängel aufgefallen.
Bild
Der Horizon Pro kann im Vergleich zum günstigeren Modell ein 300 Zoll (ca. 8 Meter) Bild mit einer maximalen Auflösung von 4K anzeigen, der Horizon nur 1080p. Die Helligkeit liegt bei maximal 2200 Lumen, bei dieser Helligkeit liegt die maximale Größe bei 60-Zoll.
Das Bild und die Qualität hängt stark von der Helligkeit des Raumes ab. Am vor/Nachmittag oder in hellen Umgebungen würde ich lieber einen Fernseher vorziehen, denn der Beamer ist schlicht zu dunkel.
Erst in dunkleren Umgebungen, also eher früh abends/Abends kommt der Horizon Pro richtig zum Glänzen. Dann schafft es der Beamer einen Flachbildschirmfernseher an die Wand zu Beamen, die Qualität in 4K ist hervorragend, gerade für die Größe. Egal ob Fußball oder Kinofilme, der Horizon Pro stellt dies in guter Qualität dar. Ein einziger Mangel, welcher mir aufgefallen ist, das ist die Qualität von 1080p Aufnahmen über Android TV/YouTube. Diese ist nicht immer “perfekt”, aber sieht trotzdem gut aus. Wer aber viel/überwiegend 1080p schaut, sollte eher überlegen, das Geld für den Pro zu sparen und auf den Horizon zu setzen. Viele Inhalte bei Netflix (mit entsprechendem Abo), Disney+ und co sind aber bereits in 4K zu sehen, für die lohnt es sich aber.
Ein Feature, welches viel beworben wird, ist die automatische Keystonekorrektur. Diese erkennt Objekte wie Bilder, Lampen etc. und adjustiert das Bild automatisch. Dies klappt in der Praxis echt gut und nimmt einem viel Arbeit ab. Dies gilt ebenfalls für das Trapez, dies kann nach der Erkennung aber manuell angepasst werden (klappt auch nicht immer perfekt).
XGIMI Horizon Pro: Hardware
Die Hardware ist für einen relativ kleinen Projektor beeindruckend. Intern sitzt ein MediaTek Prozessor (nicht bekannt welcher genau), zusammen mit 2 Gigabyte RAM und 32 Gigabyte internem Speicher. Auf diesem läuft Android TV 10 mit einigen Einstellungen für den Projektor.
OS
Das OS läuft flüssig und braucht ca. 45 Sekunden zum Hochfahren, 6 Sekunden aus dem Ruhezustand. Der Vorteil ist die Portabilität von Android TV, denn es muss zum Filme gucken kein zweites Gerät angeschlossen werden. Der Projektor unterstützt jeden Streamingdienst offiziell außer Netflix. Die fehlende Zertifizierung könnte in Zukunft kommen, viel Hoffnung würde ich mir aber nicht machen. Über einen Drittweg kann Netflix doch installiert werden, Malware usw. kann aber nicht ausgeschlossen werden. Was aber möglich ist: Ihr könnt Netflix-Titel über dein eingebauten Chromecast übertragen. Das ist um einiges einfacher und sicherer.
Externe Anschlüsse
Wer also sichergehen möchte, der kann externe Geräte anschließen. Dies über 2 x HDMI 2.0 oder 2x USB 2.0. Weitere Eingänge sind für Ethernet, 3,5 mm Klinke, Optical und der Stromanschluss. Ich habe mich sehr auf HDMI fokussiert und z. B. eine Nintendo Switch oder PS4 angeschlossen. Die 1080p Qualität war um einiges besser, als über Android TV 10. Apropos Gaming, wenn ihr viel Shooter oder mehr kompetitive Titel spielen wollt, mit einem Input-Lag von 35 ms werdet ihr keine Freude haben. Für Switch-Spiele wie Mario-Kart oder andere Spiele wie FIFA aber kein großes Problem.
Fernbedienung
Die Fernbedienung, welche beiliegt, ist fantastisch! Hochwertiges Aluminium und alle Tasten, welche benötigt werden. Direkt unter dem an/aus Schalter sitzt ein Knopf, welcher das Projektor-Menü aufruft. Dort kann das Trapez oder der Zoom eingestellt werden. Ein Google Assistant Knopf darf bei einem Android-Gerät ebenfalls nicht fehlen, dieser sitzt unter den Projektor-Einstellungen. Ein D-Pad sorgt für eine gute Steuerung durch das Menü, darunter befinden sich eine “Home”, Zurück und “Mehr” Knopf. Die Lautstärke kann durch die zwei letzten Knöpfe eingestellt werden. Einziger Nachteil: Die Fernbedienung wird durch Batterien betrieben, kann also nicht per USB-C geladen werden.
Lautsprecher
Die eingebauten Lautsprecher sind überraschend gut. Gerade bei der Portabilität macht sich das bemerkbar. Ich musste nicht per 3,5 mm einen externen Lautsprecher anschließen, beim Heimkino-Setup sollte aber auf eine externe Anlage zurückgegriffen werden. Die Lautsprecher sind für Fußball gucken oder ab und zu paar YouTube Videos völlig okay, bei Kinofilmen macht sich der fehlende Druck bei lauten Soundeffekten aber hörbar.
Was ich sehr beeindruckt hat, das ist die Lautstärke. Der Projektor ist sehr leise, doch kann relativ warm werden.
XGIMI Horizon Pro: Fazit
Der XGIMI Horizon Pro ist ein sehr guter Projektor für einen relativ günstigen Preis. Die Portabilität, die Qualität und Software überzeugt. Wenn ihr viele 4K Filme schaut, an einer preisgünstigen und portablen Lösung interessiert seid, dann ist der Horizon Pro ein Beamer für euch. Negativ aufgefallen ist mir die fehlende Netflix App, welche für viele ein Killer sein könnte. Auch ist ein gewisser Abstand zur Wand ist nötig, für einen kurzen Abstand wären andere Beamer besser geeignet.
Hallo könnten sie eventuell den beschriebenen optimalen Abstand näher definieren?
Gruß
Dirk Bernsee
Ca 3 Meter
Freundliche Grüße
Nils