Das Blockieren von Werbung entzieht uns die Finanzierung!
Das Recherchieren und Verfassen von Artikeln kostet viel Zeit. Das Betreiben unserer Infrastruktur kostet Geld.
All das wird mit Werbeeinnahmen finanziert.
Wir mögen Werbung ebenso wenig – deswegen verzichten wir auf nervige Banner und Pop-Ups.
Bitte gib uns eine Chance und deaktiviere Deinen Adblocker!
Alternativ kannst Du uns hier freiwillig unterstützen.

Folgen:


Volvo EX40 Black Edition im Test: Schwarzer PS-Hammer

Volvo EX40 Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2024 TechnikNews)

Der Volvo EX40 ist auf den ersten Blick kein Unbekannter. Schon seit mehreren Jahren hat Volvo das kompakte SUV im Programm – allerdings unter anderem Namen. Volvo verpasst dem elektrischen XC40 Recharge einen neuen Modellnamen und einen neuen Anstrich. Wir hatten den neuen Volvo EX40 in der Black Edition drei Wochen lang ausführlich im Test.

Fazit

Der Volvo EX40 Black Edition hat in unserem Test insbesondere bei der Optik seine Stärken gezeigt: Das komplett schwarze Design ist definitiv ein Hingucker. Auch die Platzverhältnisse und der Komfort im EX40 sind absolut positiv zu vermerken. Das Bedienkonzept auf Android-Basis macht einen guten Eindruck und ist für den Fahrer eine Unterstützung, statt eine Herausforderung. Defizite sind beim Pilot Assist aufgefallen, der viele Kurven nicht selbständig lenken kann und fragwürdige Abweichungen zur eingestellten Geschwindigkeit aufweist. Der etwas hohe Verbrauch kann dem EX40 verziehen werden, denn die Ladegeschwindigkeit ist mit über 200 kW gut, lange Strecken meistert er ohne Probleme. Für die Black Edition muss für zwischen 53.000 und 62.000 Euro viel Geld auf den Tisch legen – ein perfektes Elektroauto bekommt man dafür nicht, aber ein gutes.

Gefährlich anmutende Designsprache

Rein optisch legt der EX40 in der neuen Black Edition einen satten Auftritt hin. Neben der Lackierung und den 20-Zoll Diamantschnittfelgen in Hochglanzschwarz sind auch sämtliche Zierleisten und Schriftzüge des EX40 komplett schwarz gehalten. Ein Wolf im Schafspelz ist der EX40 somit keinesfalls: Mit dieser dunklen Gestalt möchte man sich auch beim zweiten Hinsehen besser nicht anlegen. An der Front stechen die LED-Scheinwerfer in der bekannten „Thors-Hammer“-Optik hervor. Ebenso wie diese haben sich auch die Rückleuchten des EX40 nicht verändert, an den etwas veralteten Halogen-Blinkern am Heck wird das schon ältere Grundgerüst des Fahrzeugs sichtbar.

Volvo EX40 Black Edition

Bild: Volvo

Hochwertiges Interieur

Wie kann es bei der Modellbezeichnung „Full Black“ anders sein – natürlich ist auch das Interieur des EX40 komplett schwarz gehalten. Die Sitze sind aus einem angenehmen Alcantara-ähnlichen Material und bieten großzügigen Sitzkomfort. In der Mittelkonsole findet sich Klavierlack, der ein Magnet für Fingerabdrücke, Staub und Kratzer ist. Ferner gibt es für das Smartphone eine induktive Ladeschale und zwei USB-C-Anschlüsse. Das Staufach in der Mittelkonsole macht durch seinen klapprig wirkenden Verschluss keinen sehr hochwertigen Eindruck. Bei Dunkelheit schafft das hinterleuchtete Muster einer schwedischen Berglandschaft im Armaturenbrett ein gemütliches Ambiente im Fahrzeug. Für sommerliche Sonntagsfahrten verfügt der EX40 über ein Glas-Schiebedach, welches sich auch durch ein elektrisches Rollo verdunkeln lässt.

Im Fond finden auch großgewachsene Menschen genügend Platz. Die Kniefreiheit hinter einem 1,85 m großen Fahrer ist ausreichend, der Kopf hat nach oben viel Platz und auch die Sitzposition gestaltet sich sehr angenehm. Die hinteren Passagiere kommen ebenfalls in den Genuss zweier USB-C-Anschlüsse und können es sich mit einer ausklappbaren Armlehne mit integrierten Cupholdern gemütlich machen.

Der größte Stauraum des EX40 findet sich hinter der elektrischen Heckklappe mit 410 l Stauvolumen. Per Knopfdruck lässt sich eine semi-elektrische Anhängerkupplung ausfahren, die eine stolze Anhängelast von 1,8 t bietet. Zusätzlicher Stauraum findet sich im 31 l großen Frunk, viel mehr als ein Ladekabel passt hier allerdings nicht hinein.

Volvo EX40 Interieur

Bild: Volvo

Infotainment & Digitales

Das Infotainmentsystem des EX40 ist auf Android-Basis und läuft relativ flüssig. Über Google Maps ist eine gute Routenplanung mit Ladestopps möglich, insbesondere die Prognose des Akkustands bei Ankunft hat sich im Test als überraschend akkurat und zuverlässig erwiesen. Der hervorragende Google Assistant erleichtert die Bedienung des Fahrzeugs: Befehle werden gut verstanden und zügig verarbeitet. Im integrierten Google Play Store lassen sich einige Apps wie Spotify, Amazon Prime oder YouTube herunterladen, in denen recht simpel das eigene Konto hinterlegt und genutzt werden kann. Die digitalen Dienste sind ab Kauf des Fahrzeugs vier Jahre kostenfrei, nach Ablauf des Zeitraums muss für die Weiterbenutzung ein Abo abgeschlossen werden.

Die App zum Fahrzeug konnte innerhalb des Testzeitraums leider nicht ausprobiert werden, da für die Einrichtung aus unbekannten Gründen beide Fahrzeugschlüssel nötig sind, Volvo uns allerdings nur einen zur Verfügung gestellt hat.

Die Leistung kommt nicht zu kurz

Der Volvo EX40 ist mit drei verschiedenen Antrieben konfigurierbar. In der kleinsten Version „Single Motor“ leistet ein Heckmotor 238 PS / 175 kW, als „Twin Motor“ arbeitet je ein Motor an der Vorder- und Hinterachse mit insgesamt 408 PS / 300 kW und für einen Extra-Leistungskick können mit der Variante „Twin Motor Performance“ sogar 442 PS / 325 kW erreicht werden. In eben jener stärksten Leistungsstufe beschleunigt der EX40 in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und lässt damit so manchen Sportwagen mühelos an der Ampel stehen.

Der Test im Video

 

Spurhaltesystem mit Spurhalteproblemen

Ab Ausstattungslinie „Plus“ ist der Volvo EX40 mit dem „Pilot Assist“ ausgerüstet, welcher über einen adaptiven Tempomat und ein Spurhaltesystem verfügt. Per Knopfdruck am Lenkrad schnell aktiviert nimmt der EX40 dem Fahrer vorzugsweise auf Autobahnstrecken und bei Stop & Go viele Aufgaben ab. Auf halbwegs gerader Strecke schlägt sich das System dabei absolut solide, allerdings gerät der EX40 schon bei leichten Kurven ins Schwimmen und driftet von der Fahrbahn ab.

Einen Spurwechsel kann der Pilot Assist nicht eigenständig durchführen, allerdings ist positiv anzumerken, dass das Assistenzsystem beim Überholvorgang eines langsamer fahrenden Fahrzeugs sofort beschleunigt, sobald der Fahrer den Blinker setzt. Nicht selten beschleunigen adaptive Tempomaten anderer Fahrzeuge erst dann, wenn man die Überholspur vollumfänglich erreicht hat, was nicht gerade einem menschlichen Fahrstil entspricht. Hat man als Fahrer im EX40 den Spurwechsel durchgeführt, reaktiviert sich das Spurhaltesystem automatisch.

Tempomat mit Hang zur Schludrigkeit

Ebenso wie der Spurhalteassistent nicht immer die Spur hält, hat auch der Tempomat teilweise Probleme, seine Variable konstant zu halten. Bei der eingestellten Geschwindigkeit kommt es primär an Steigungen zu dauerhaften Abweichungen von bis zu 4 km/h über bzw. unter dem eingestellten Wert. Das ist für den Fahrer zum einen etwas irritierend, kann zum anderen aber auch durchaus sicherheitskritische Situationen verursachen. Der Pilot Assist im EX40 kann eine maximale Geschwindigkeit von exakt 139 km/h fahren. Sobald man diese Geschwindigkeit auch nur um 1 km/h überschreitet, wird das System sofort abgeschaltet.

Nun kann es tatsächlich passieren, dass durch die erwähnte Ungenauigkeit im Tempomat eben diese Schwelle ohne Zutun des Fahrers überschritten wird. Die sofortige Abschaltung des Pilot Assist kann vom Fahrer dabei leicht übersehen werden, da der EX40 kein deutliches Warnsignal bezüglich der Abschaltung der Assistenzsysteme kommuniziert. Allein eine Vibration am Lenkrad und ein kleines, erlöschendes Symbol in der Instrumententafel sind zu wenig, um dem Fahrer zu signalisieren, dass das Fahrzeug plötzlich assistenzlos mit 140 km/h über die Autobahn schießt.

Volvo EX40 Ladesäule

Bild: TechnikNews

Reichweitentest auf TechnikNews-Teststrecke

Der Volvo EX40 ist in der stärksten Allrad-Version mit einer WLTP-Reichweite von 532 km angegeben. Um dies zu prüfen, sind wir den EX40 auf einer festgelegten Autobahnstrecke einmal mit Tempo 90 und einmal mit 120 gefahren. Die Bedingungen für den Test sind sommerlich warm, die Klimaanlage ist auf 20 °C eingestellt. Die Teststrecke befindet sich im flachen Münsterland (Nordrhein-Westfalen, Deutschland) und umfasst insgesamt etwa 40 km. Bei einer Geschwindigkeit von 90 km/h erreicht der EX40 einen Verbrauch von 150 Wh/km, bei Tempo 120 kommen wir auf 198 Wh/km. Als nutzbare Kapazität des großen Akkus mit 82 kWh Bruttokapazität erreichen wir im Test 77 kWh, daraus ergeben sich Reichweiten von 513 km bei Tempo 90 und 389 km bei Tempo 120.

Die Verbrauchswerte sind in Ordnung, dennoch gehört der EX40 eher zu den Durstigen, als zu den sparsamen Ökostromern. In Anbetracht der Bauweise ist das auch nicht verwunderlich, denn der EX40 steht noch immer auf der Verbrennerplattform des XC40 und ist nicht besonders windschnittig gebaut. Ein cW-Wert von 0,34 ist wahrlich kein Spitzenwert und treibt den Verbrauch, insbesondere bei zügiger Fahrt immer mehr in die Höhe. Dies kompensiert der EX40 allerdings mit einer guten Ladeleistung von 208 kW und einer flachen Ladekurve am Schnelllader, sodass der Volvo trotz des etwas hohen Verbrauchs am Ende ein tolles Langstreckenauto ist.

Empfehlungen für Dich

>> Die besten Amazon-Deals <<

Leander Diedrich

Leander ist 24 Jahre alt und Masterstudent an der Fachhochschule Münster im Studiengang Elektrotechnik. Seinen Bachelor hat Leander an der Hochschule Trier im Studiengang Elektromobilität absolviert. Für TechnikNews testet Leander Elektroautos und verfasst Newsartikel. Neben der Elektromobilität ist die Musik Leanders größte Leidenschaft.

Leander hat bereits 10 Artikel geschrieben und 0 Kommentare verfasst.

| X (Twitter) | Insta | Paypal-Kaffeespende | OnePlus 12
Benachrichtigungseinstellungen
Benachrichtigungen über
guest
Dein Name, der öffentlich angezeigt wird.
Wir werden Deine Mailadresse nicht veröffentlichen.

0 Kommentare
neueste
älteste beste
Inline Feedbacks
View all comments