Teufel Airy True Wireless im Test: Die perfekten Kopfhörer fürs Training
Vor einigen Monaten hat Teufel die Airy True Wireless vorgestellt. Das sind die ersten kabellosen In-Ear-Kopfhörer von Teufel. Ich konnte die Kopfhörer für TechnikNews großzügig lange testen und hatte sie täglich im Einsatz. Hier kommt mein Erfahrungsbericht.
Teufel-Produkte mit Bluetooth haben wir hier auf TechnikNews schon öfters getestet. Seien es die Boomster Go im letzten Sommer, der Rockster Go vor knapp zwei Jahren oder der große Teufel One M. Alle Produkte hatten eines gemeinsam: Sie haben meinen Kollegen David voll und ganz im Klang überzeugt. Im Sommer/Herbst vergangenen Jahres hat sich Teufel nun auch zu kleinen TWS Bluetooth-Kopfhörern hin gewagt, den Teufel Airy True Wireless. Eines vorab: Sie lassen die Konkurrenz, besonders beim Sound, im Schatten stehen, haben aber in einigen Punkten noch deutliches Verbesserungspotenzial.
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Verpackung & Lieferumfang
Wie üblich liefert Teufel auch dieses Produkt wieder in der typischen Karton-Verpackung aus. Dort schneidet man ein paar Produktdetails an, recht viel mehr gibt es darauf aber nicht zu sehen. Auf der Seite der Verpackung wird noch angeführt, wie die Kopfhörer für den besten Klang sitzen sollten. Passt etwa der Aufsatz nicht perfekt ins Ohr, gehen wichtige Klangdetails wie der Bass verloren. Auf der Unterseite erwähnt man unter anderem noch die Wiedergabezeit von 6 Stunden.
Im Lieferumfang steckt das Case zum Aufladen und Einpacken der zwei Kopfhörer, Aufsätze in drei Größen, ein Micro-USB-Kabel und noch ein paar Zettelchen. Unter anderem ist hier ein Schnellstartguide dabei. Nachdem man die Folie vom Case gegeben hat, kann es auch schon losgehen.
Verarbeitung & Design
Ganz zufrieden war ich bei der Verarbeitung der Teufel Airy True Wireless nicht. Nicht bei den Kopfhörern selbst, sondern beim Ladecase. Deswegen unterteile ich den folgenden Part in das Ladecase und den Kopfhörer selbst.
Ladecase
Das Ladecase ist durch den eingesetzten Hochglanzkunststoff sehr anfällig für Kratzer und wirkt irgendwie „billig“. Das liegt wohl an dem sehr geringen Eigengewicht und dem eher schlecht verarbeitetem Scharnier. Letzteres hat eher wenig halt und „hängt“ beim Auf- und Zuklappen etwas. Beim Schütteln oder über Kopf öffnet der Deckel aber nicht und die Hörer bleiben sicher im Case verstaut. Wer die Kopfhörer darüber hinaus oft in einem Rucksack transportiert, wird mit den Staubfusseln auf dem Case verrückt werden. Diese bleiben gerne an den Kanten und Ecken haften, lassen sich aber ganz einfach mit dem Finger wegwischen.
Auch haben sich mit der Zeit einige Kratzer an der Vorderseite, wo der „Teufel“-Schriftzug abgebildet ist, angesammelt. Diese sind bei mir leider permanent vorhanden und lassen sich nicht mehr entfernen. Selbstverständlich habe ich das Case aber immer behutsam behandelt und in eigene Fächer in den Rucksack gesteckt. Wie auch David bei anderen Teufel-Produkten in Vergangenheit schon kritisiert, sollte der obsolete Micro-USB-Anschluss auf dem Ladecase auch schon längst mit USB-C ausgetauscht werden. Im Jahre 2020, wo die Kopfhörer auf den Markt gekommen sind, sollte das nicht mehr so sein.
Kopfhörer
Während das Ladecase schlecht abgeschnitten haben, hat mich die Verarbeitung der Kopfhörer überzeugt. Durch den ebenso eingesetzten Kunststoff wiegen diese lediglich 5 Gramm und sind so extrem leicht im Ohr zu tragen.
Tragekomfort & Sitz
Wie wichtig der genaue Aufsatz und die Passgenauigkeit sind, hat sich bei meinem Kollegen David Wurm gezeigt. Dieser hatte die Kopfhörer ursprünglich im Test, da sie bei ihm aber nicht gut im Ohr gesessen sind, nahm er nahezu keinen Bass wahr. Egal welchen Aufsatz er probierte, es klappte bei ihm einfach nicht richtig und der Kopfhörer hat einfach nicht gepasst. Das kann passieren. Er hat sie dann an mich übergeben und ich wurde vom Gegenteil überzeugt. Sitzen die Hörer genau richtig im Ohr, ist guter, bassiger Klang absolut gegeben. Möglicherweise muss man am Anfang etwas Durchtesten, welche Größe des Aufsatzes am besten ins Ohr passt. Es sollte nicht so locker sitzen, allerdings auch nicht zu viel drücken. Dennoch sollte er „abschließen“, damit der Klang ins Ohr geht.
Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich sie fürs Laufen nicht verwenden würde. Ganz so fest sitzen sie dann doch nicht, wie etwa die AirPods von Apple. Für ein Workout im Fitnessstudio sind die Teufel Airy True Wireless aber perfekt geeignet. Außerdem sind sie nach IPX5 auch Schweiß-, Staub- und Wasserresistent.
Noise Cancelling haben die Kopfhörer nicht, dichten aber gut ab, wenn sie richtig im Ohr sitzen. Generell wäre für einen Nachfolger ANC aber keine schlechte Idee.
Akkulaufzeit
Insgesamt laufen die Kopfhörer – wie auch Teufel selbst angibt – knappe sechs Stunden durch. Dies variiert natürlich je nach Lautstärke, sechs Stunden lang sollte man aber generell nicht auf höchster Lautstärke hören. Bei mir war die Laufzeit bei mittlerer Lautstärke aber wie versprochen gegeben. Gemeinsam mit dem Ladecase kommt man auf knappe 24 Stunden, das Aufladen der Kopfhörer geht ebenso flott. Bereits nach 15 Minuten reicht der Akku wieder für eine weitere Stunde. Nach etwa zwei Stunden kann man dann wieder ganze sechs Stunden hören.
Der aktuelle Ladestand wird auf dem Case angezeigt, welches übrigens mittels Micro-USB aufgeladen wird – wie bereits oben schon erwähnt. Irgendwie scheint man davon nicht so wirklich wegzukommen bei Teufel, das hatte mein Kollege David auch schon bei diversen anderen Teufel-Produkten kritisiert, dass man noch nicht auf USB-C setzt.
Features & Steuerung
Bei den Teufel Airy True Wireless verzichtet der Hersteller auf eine App. Diese wäre ein nettes Extra gewesen, um etwa den Equalizer anzupassen oder die Touch-Steuerung beliebig einzurichten. Durch verschiedene Tipp-Kombinationen auf den Kopfhörer, kann man einen Track pausieren und fortsetzen, Anrufe annehmen, die Kopfhörer koppeln und den Sprachassistenten des Smartphones aufrufen. Außerdem kann man sogar Anrufe aus der Warteschleife holen. Eine Steuerung der Lautstärke direkt über die Kopfhörer wäre noch eine sinnvolle Erweiterung gewesen, die leider fehlt.
Nimmt man die Kopfhörer aus dem Case, sind sie automatisch aktiv und starten die Bluetooth-Koppelung. In den meisten Fällen sind sie vom Herausnehmen bis zum Ohr auch schon mit dem Smartphone gekoppelt. Das funktionierte immer richtig gut. Apropos Bluetooth, die Teufel Airy True Wireless laufen über Bluetooth 5.0. Die Latenz fällt ebenso sehr gering aus, zumindest so gering, dass man sie nicht bemerkt. Nicht ohne Grund verleiht der Hersteller den Kopfhörern den Titel „Lippensynchron“.
Fazit
Die Teufel Airy True Wireless sind nicht perfekt, aber fast. Für das perfekte Paket fehlt ihnen noch ein Active Noise Cancelling, USB-C und eine wertigere Verarbeitung. In puncto Sound muss man aber keinerlei Abstriche machen. Kräftiger Bass, gute Mitten und solide Höhen. Schön wäre noch eine Möglichkeit gewesen, den Equalizer selbst anpassen zu können. Manchmal möchte man es – obwohl die Kopfhörer in Berlin von Teufel schon gut vorkonfiguriert werden – etwas basslastiger oder eben weniger.
Teufel hat für die ersten TWS-Kopfhörer hier vieles richtig gemacht. Auch wenn es in ein paar Punkten noch Luft nach oben gibt, kann man zu einem Preis von aktuell von 130 Euro bedenkenlos zugreifen. Zur Auswahl stehen übrigens die Farben „Night Black“, „Silver White“, „Steel Blue“ und „Pale Gold“.
Bezüglich Nachhaltigkeit ebenso sehr lobenswert: Sollte man das Ladecase oder einen Ohrhörer verlieren, kann man sie einzeln nachbestellen. Ein Ohrhörer und ein Ladecase kosten je 65 Euro. Das habe ich so noch nie bei einem Hersteller gesehen. Daumen hoch, Teufel!
Vielen Dank an Teufel für die Bereitstellung der Kopfhörer! Und ein Dank an David, der die Teufel Airy True Wireless gemeinsam mit mir getestet hat.
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