Surface Book 2 (i5-7300U, 8 GB) im Test: Das bessere Surface Pro 6
In Vergangenheit hatten wir hier auf TechnikNews schon öfters Surface-Geräte von Microsoft getestet. Wir wollten uns auch das Surface Book 2 genauer ansehen und haben es getan – nun wird es Zeit für ein Fazit.
Im April diesen Jahres haben wir das Surface Pro 6 hier für Euch ausprobiert. Damals hatte ich bemängelt, dass dieses auf dem Schoß allerdings fast unbenutzbar ist. Das Problem dabei war: keine feste Tastatur und kein Scharnier. Dieses „Problem“ hat Microsoft gelöst – mit dem Surface Book. Ich konnte mir für einige Wochen die 2. Generation dessen genauer anschauen.
Mein Testgerät war die günstigste Einsteigervariante des Surface Book 2. Die Ausstattung bestand aus dem 13,5-Zoll-Modell mit i5-7300U, 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB SSD. Andere Ausstattungen können von meinem Testergebnis abweichen.
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Unboxing
Wie immer fangen wir zuerst mit dem Äußeren an. Bereits auf der Verpackung lässt sich erkennen, dass es um das Surface Book 2 geht. Die Verpackung selbst ist stabil, enthält alle notwendigen Extras, wie Bedienungsanleitung, Netzteil und Netzstecker. Ansonsten gibt es hier nicht mehr zu sehen – Dinge wie einen Surface Pen muss man sich optional dazukaufen, welcher 109,99 (UVP) kostet und aktuell rund für 75 Euro auf Amazon zu haben ist. Dieser kann recht praktisch sein, wenn man Notizen in OneNote mit Zeichnungen oder Skizzen versehen möchte.
Verarbeitung und Design
Ein nicht unwichtiger Punkt, wenn man sich ein neues Gerät anschaffen will, ist die Verarbeitung und das Design selbst. Bei der Verarbeitung kann man wie immer bei Microsofts Surface-Produkten nicht meckern, allerdings wackelt der obere Teil (herunternehmbar) schon stark. Er lässt sich durch „schütteln“ allerdings nicht nach hinten klappen, das hält soweit fest. Ansonsten wiegt das Surface Book 2 nur 1.534 g und ist 1,3 cm–2,3 cm dünn, je nachdem ob es zugeklappt oder aufgeklappt ist.
Ausstattung und Display
Die Ausstattung ist etwas großzügiger als beim Surface Pro 6. So gibt es beim Surface Book 2 auf der linken Seite 2x USB Typ-A (3.1) und einen SDXC-Kartenleser. Auf der rechten Seite gibt es noch USB-C (3.1) – welches auch problemlos Thunderbolt-Docks unterstützt. Zudem gibt es noch einen Surface-Connect-Anschluss, über welchen das Convertible aufgeladen wird und einen 3,5-mm-Kopfhörer-Anschluss. Über den Connect-Anschluss kann man ein Surface Dock anschließen, welches knapp 230 Euro kostet. Mein USB-C-Dock hat aber problemlos funktioniert.
Das Surface Book 2 ist in zwei Displaygrößen erhältlich. Hier gibt es eine Auswahl zwischen 13,5 Zoll und 15 Zoll. Ich hatte die kleinere Variante zur Verfügung, welche mit 3000 × 2000 Pixeln (267 PPI) auflöst. Die Version mit 15 Zoll kommt mit einer Auflösung von 3240 × 2160 Pixeln (260 PPI). In Punkto Seiten- und Kontrastverhältnis sind sich beide einig: dieses liegt bei 3:1 bzw. 1600:1. Zudem sind beide Varianten Touch-fähig.
Wie bereits bei meinem Test zum Surface Pro 6 kritisiert, ist das Arbeiten in der Sonne auch hier ziemlich unmöglich. Wenn man glaubt, gemütlich im Sommer auf der Terrasse oder im Garten arbeiten zu können: Fehlanzeige. Es spiegelt alles so sehr, zwar nicht so stark wie beim Pro 6, dennoch zum Arbeiten zu viel. Hier braucht man einfach ein Modell ohne Touchscreen – hoffentlich denkt Microsoft über diese Möglichkeit nach.
Specs und Akkulaufzeit
Mein Testgerät – danke an dieser Stelle an Microsoft – war mit dem i5-7300U Prozessor von Intel ausgestattet. Man kann sich das Surface Book 2 beim Kauf aber bis zum i7-8650U ausstatten lassen – dann hat man etwas mehr Power, falls man das wirklich braucht. In Punkto Grafik werkelt standardmäßig die HD-Grafik 620 von Intel. Auch hier gibt es ein Upgrade bis zur GTX 1060-GPU von Nvidia beim 15 Zoll-Modell. Auch beim Arbeitsspeicher kann man zwischen 8 und 16 GB wählen – ersteres war bei mir der Fall. Als Datenspeicher liegt unter der Haube eine 256 GB, 512 GB oder 1 TB PCIe SSD bereit.
Auch Benchmarks hatte ich laufen lassen – das waren meine Ergebnisse:
- 3DMark (Time Spy): 364 Punkte
- PCMark 10: 2.824 Punkte
- Cinebench Release 20: 763 Punkte
Natürlich kann man beim Surface Book 2 mit einer Intel-GPU nicht große Wunder erwarten – eine Grafikkarte von Nvidia hat hier definitiv mehr Power. Dafür besitzt das Book allerdings keinen Lüfter und bleibt auch bei starker Arbeit stumm. Lediglich wird das Gehäuse etwas warm. Klar, irgendwo muss die Wärme ja hin.
Arbeiten mit dem Surface Book 2
Die Tastatur fand ich wie auch schon beim Surface Pro 6 sehr gut. Lediglich finde ich, dass die beim Surface Book 2 hingegen etwas „klapprig“ wirkt. Ansonsten gibt es Extras wie eine Tastaturbeleuchtung, welche das Arbeiten im Dunkeln um einiges erleichtern. Anders als beim Surface Pro wackelt die Tastatur beim Schreiben auch nicht, da sie direkt am Gehäuse sitzt. Somit ist ein Arbeiten am Schoß komplett ohne Probleme möglich.
Den Pen habe ich beim Surface Book 2 auch eher wenig verwendet – für Notizen zwischendurch in OneNote aber ziemlich praktisch. Ansonsten ist er für die reguläre Bedienung aber nicht unbedingt notwendig bzw. brauchbar. Zum Thema Workflow: man kann den Bildschirm-Teil herunternehmen, dann könnte man wie auf einem Tablet damit arbeiten. Dies ist allerdings für mich eher unbrauchbar, weil Windows 10 einerseits immer noch nicht wirklich Tablet-optimiert ist und andererseits ist das Tablet dann viel zu schwer. Dann lieber gleich ein iPad oder ähnliches.
Die Kamera habe ich ebenso probiert – ist für mich gleich gut wie beim Surface Pro 6. Man kann sie für Bilder und Meetings problemlos verwenden, sie pixelt auch nicht.
Die Akkulaufzeit hat mich – länger als beim Surface Pro – durch den Tag gebracht. Angegeben sind bis zu 17 Stunden Videowiedergabe. Das ist zwar Blödsinn, so viel Akkulaufzeit konnte ich unmöglich erreichen. Allerdings reicht der Akku locker für einen Arbeits- oder Schultag.
Fazit: Das bessere Surface Pro 6
Ganz ehrlich: jetzt nach meinem Test des Surface Book 2 finde ich das Surface Pro 6 (zum Test) fast überflüssig. Wenn man direkt vergleicht, gibt es hier nur Vorteile: keine wackelnde Tastatur, USB-C, größerer Bildschirm, längere Akkulaufzeit und zusätzlich noch ein Convertible. Lediglich der Punkt, dass das Surface Book als Tablet allein ziemlich schwer ist, spricht für das Pro 6.
Dennoch kann ich auch das Surface Book 2 noch nicht für Privatanwender uneingeschränkt empfehlen. Ich finde es für den angepriesenen Preis einfach zu teuer für Privatkunden – hier gibt es sicherlich auch andere gute Notebooks oder Convertibles. Wer aber auf gute Verarbeitung steht und dem das Geld dem Book 2 wert ist, kann bedenkenlos zuschlagen. Hier bekommt man definitiv einen guten Allrounder, solange man es nicht als Gaming-Maschine nutzt. Dennoch sind die 1.749 Euro (UVP) für das Einsteigermodell kein Schnäppchen.
do geht wos
WÖDKLASSE Teil
Super, dass es dir so gut gefällt 😉