Sonos Move im Test: Was kann der erste tragbare Sonos-Speaker?
Auf der IFA 2019 sahen wir den ersten „portablen“ Lautsprecher von Sonos – den Sonos Move. Ich konnte das gute Stück unter die Lupe nehmen, wo bei mir einiges auffiel.
Eigentlich ist Sonos ja für ein breites Multiroom-Angebot bekannt. Im Sortiment des Herstellers findet man Soundbars, kleine Speaker und etwas größere Boxen, alle waren bislang immer für den Gebrauch in den eigenen vier Wänden gedacht, da in keinem Modell bislang ein Akku verbaut wurde. Das änderte sich jetzt mit dem Sonos Move. Dank eines Akkus und Bluetooth kann dieser auch mal das traute Eigenheim verlassen.
Zum Abschnitt springen
Unboxing und Ersteinrichtung
Der Move wurde von Sonos in eine sehr große Karton-Verpackung gesteckt. Diese ist hauptsächlich schwarz, man erkennt einzig und allein ein Produktbild, einige Logos und diverse Aufschriften. Öffnet man die Box auf der Oberseite, kommt erstmal ein Quick-Start-Guide mit allen möglichen Instruktionen zum Vorschein. Entfernt man das Pappteil, in dem das Zettelchen lag, sieht man den Lautsprecher in einem kleinen Stoffsäckchen und eine weitere Schachtel. Diese beinhaltet das ziemlich gelungene Ladegerät mit integriertem Netzteil, zu dem ich später nochmal genauer komme.
Die erste Einrichtung geschieht voll und ganz in der App von Sonos, die sich im Play Store und im App Store zum Download versteckt. Einmal geöffnet, erscheint schon die Frage, ob der Nutzer ein neues Produkt einrichten will – diese Option ist zu wählen. Wichtig ist, dass das Einrichtungsgerät mit einem WLAN verbunden ist und sich der Sonos-Lautsprecher in der Ladeschale befindet. Schon nach kurzer Zeit müssten sich beide Geräte finden. Dann passiert das restliche Setup von alleine. Das Ganze sollte in etwa 10 Minuten in Anspruch nehmen.
Später steht dann auch der Bluetooth-Kopplungsmodus, AirPlay und Spotify Connect zur Verfügung.
Design und Verarbeitung
Schon bei einem kurzen Blick erkennen Sonos-Fans, dass es sich beim Move um ein weiteres Produkt des Herstellers handelt. Der Speaker kommt in einer einzigen Farbe – nämlich in Schwarz -, weist ein dezentes Logo auf der Vorderseite auf und hat das obligatorische Touchpad samt einigen Fernfeld-Mikrofonen auf der Oberseite.
Im Vergleich zum Sonos One ist dieses Modell aber ein wenig runder und höher. Dennoch dürfte es problemlos in jedes Regal passen. Weitere Unterschiede fallen auf, wenn man einen Blick auf die Rückseite wirft. Statt eines Ethernet-Ports und eines Stromkabels findet man hier Konnektoren für die Ladestation und einen USB-C-Port. Beide dienen zum Laden des Gerätes, wobei die Ladestation einfach ein minimalistischer schwarzer Plastik-Kreis ist, in dem man den Move ganz einfach platzieren kann. USB-C ist praktisch für unterwegs, da man den Akku des Lautsprechers so über eine Powerbank wieder vollfüllen kann. Sonos verkauft den Move nur in einer Farbe, nämlich in Schwarz.
Portabilität
Und weil jetzt schon das Wort „unterwegs“ fiel, möchte ich kurz auf die Portabilität des Lautsprechers eingehen. Gleich mal vorweg: Der Sonos Move ist mit einem Gewicht von drei Kilogramm kein leichtes Produkt. Der integrierte Griff und das beigelegte Tragesäckchen erleichtern zwar den Transport, fürs Schwimmbad beispielsweise würde ich dennoch auf Bluetooth-Produkte von Ultimate Ears, JBL oder Libratone zurückgreifen, da diese viel leichter sind. Der Sonos Move würde in meinem Fall dann eher im Garten zum Einsatz kommen, wo ich ihn nicht lange hintragen muss. Nett ist, dass das Produkt nach IP56 gegen das Eintreten von etwas Wasser und Staub geschützt ist.
Ausstattung und Soundqualität
Damit man den Move nun auch draußen mit Musik bespielen kann, da wo das WLAN nicht hinreicht, verbaute Sonos erstmal Bluetooth. Um dieses nutzen zu können, drückt man auf den Bluetooth-Button auf der Rückseite und fügt das Gerät über die Bluetooth-Einstellungen hinzu. Alternativ stehen Airplay 2 und Spotify Connect zur Verfügung, wofür allerdings wieder eine WLAN-Verbindung benötigt wird. Google Assistant und Amazon Alexa sind auch mit an Bord. Hat man mehrere Lautsprecher mit den Assistenten in einem Raum, meldet sich der mit der geringsten Distanz zum User zu Wort. Der Akku fasst 36 Wattstunden, bei der Laufzeit gibt der Hersteller 10 Stunden an. Dieser Wert entspricht in etwa auch der Wahrheit. In meinem Test konnte ich einmal eine Nutzungsdauer von 9,5 Stunden erreichen, wobei der Alllround-Lautsprecher eh meistens in der Ladeschale saß.
Jetzt steht noch immer die große Frage im Raum: Wie klingt er? Als ich als allererstes meinen absoluten Lieblingssong abspielte, war ich ein wenig enttäuscht. Die höheren Töne wurden durch den Bass nämlich ein bisschen verschluckt. Und das passierte nicht nur bei diesem Stück. Andere Lieder meiner Playlist, wie zum Beispiel „Invitation“ von Yellow Claw, strahlten hingegen, da in diesem Song kaum Höhen vorkommen. Der Gesang klingt dabei sehr klar. Podcasts hören sich dadurch auch super auf dem Gerät an. Die maximale Lautstärke reichte mir dabei zu jedem Zeitpunkt aus, meist hatte ich den Regler bei ungefähr 25 Prozent (und es war trotzdem schon fast zu laut).
Sonos-App
Dann gibt es natürlich auch hier einen Support für die Sonos-App, die man kostenlos im Play Store von Google oder im App Store von Apple findet. Für den Mac bietet der Hersteller ebenfalls eine passende Version zum Download.
Wie zu Beginn schon gesagt, hilft die App einmal bei der Einrichtung. Ist das erstmal erledigt, geht der Spaß erst so richtig los. Dann kann man nämlich erste Musikdienste hinzufügen, wobei egal ist, welchen man bereits nutzt, da so ziemlich jeder denkbare Streaming-Service vorhanden ist. Von Spotify über Apple Music und YouTube Music bis hin zu Pandora ist alles vertreten. So konnte ich oft Musik mit Spotify hören und danach in Windeseile auf Pocket Casts für meine Podcasts wechseln. Praktisch! Der Nutzer hat schon ein bestehendes Sonos-System? Kein Problem! Einfach den Move zu einem bestehenden Raum hinzufügen, und schon spielt dieser die Musik der andere Lautsprecher.
Besonders gut gefiel mir, dass der Lautsprecher bei jeder Eingabe über die App sofort reagierte, auch wenn ich mal das eine und mal das andere Device verwende.
Preise und Verfügbarkeit
Bei 399 Euro liegt die unverbindliche Preisempfehlung des Sonos Move. Kaufen kann man ihn bei Sonos direkt im Onlineshop, auf Amazon, bei MediaMarkt und bei Saturn. Übrigens: Zum Black Friday gibt’s bei Sonos einige Angebote, wo auch der Move dabei ist.
Sonos Move: Fazit
So, nun sind wir auch schon wieder am Ende angelangt – dem Teil, wo ich meine Meinung zu einem Produkt loswerde.
Ich muss sagen, dass mir der Sonos Move prinzipiell gefällt. Er sieht optisch anderen Produkten der Firma sehr ähnlich, wodurch der neueste Lautsprecher im Sortiment perfekt neben anderen Modellen aussieht. Noch dazu ist er durch die WLAN-Anbindung ein gleich guter Multiroom-Lautsprecher wie andere aus dem Sonos-Angebot. Und wenn man Musik im Freien hören möchte, reicht es, den Move aus der Ladestation zu nehmen und ihn eventuell in das Tragesäckchen zu packen. Und sollte der Speaker unterwegs mal leer werden, gibt es USB-C. Nun kann man seine Musik abseits von einer Steckdose und dem WLAN dank Bluetooth genießen. Klingt doch nach dem perfekten Allrounder?
So perfekt ist die Welt dann leider auch wieder nicht, meiner Meinung nach hapert es nämlich noch ein wenig am Feinschliff. Gut, der Move soll portabel sein – dennoch würde ihn nicht weiter als bei mir in den Garten tragen. Schuld daran ist das hohe Gewicht. Zwar gibt es einen Griff, dennoch wird das Gerät dadurch nicht leichter. Noch dazu finde ich den Sound nicht immer perfekt.
Insgesamt denke ich, dass ich mir dieses Produkt nicht zulegen würde. Ich glaube aber auch, dass Sonos-Fans hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen werden.
Wir bedanken uns für die Bereitstellung des Sonos Move.
Hallo, vielen Dank für den informativen Artikel. Mit welcher Powerbank haben Sie die Powerbank denn aufgeladen? Ich habe Powerbank, die einen Output von 45 Watt über USB C per Power Delivery aufweist. Damit funktioniert es allerdings leider nicht. VG Julian