Sonos Beam (Gen2) im Test: Sinnvolle Evolution
Sonos schickt die Beam in die zweite Runde. Die Neuerungen: Ein etwas überarbeitetes Design und Unterstützung von Dolby Atmos. Wie sich die Sonos Beam (Gen2) damit im Alltag schlägt, konnte ich herausfinden.
Mit der Beam der ersten Generation bekam man bereits ein solides Gesamtpaket für einen geringen Preis. Sie erlaubte die Verbindung mit einem Fenster, bot eine gute Soundqualität, kam mit den von Sonos bekannten Multiroom-Features und hatte noch dazu ein schickes und zeitloses Design mit Wiedererkennungswert.
Nun kam vor wenigen Wochen die zweite Generation heraus. Diese soll vorwiegend mit einer leichten Überarbeitung des Designs, Dolby Atmos für Filme, Serien und Musik und mit einer verbesserten Soundqualität zu einem relativ geringen Preis überzeugen. Ob das gelingt, konnte ich für etwas mehr als eine Woche mir anschauen.
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Unboxing und Ersteinrichtung
Die Sonos Beam (Gen2) kommt in einer länglichen Verpackung aus braunem Karton. Darauf sieht man verschiedenste Aufdrucke, unter anderem eine Abbildung der Soundbar selbst. Um an den Verpackungsinhalt zu kommen, muss man die Siegel entfernen und den Deckel nach hinten hin aufklappen. In der Schachtel findet man die Beam selbst und eine Kabelbox mit einem Stromkabel, einem HDMI-Kabel und einen Adapter (optischer Anschluss zu HDMI) vor. Zudem erhält man mehrere Zettel und Anleitungen. Mir gefällt schon einmal gut, dass die Farbe der Kabel nun dieselbe wie die des Gerätes ist. Das war zuvor nicht so und sieht um einiges besser aus.
Für die Einrichtung wird die Sonos-App benötigt, welche kostenlos für iOS, Android, Windows und macOS zur Verfügung steht. Als Besitzer eines iOS-Gerätes empfiehlt sich die Einrichtung allerdings besonders mit einem Smartphone, da man dann den Sound mit der Trueplay-Funktion optimieren kann.
Wenn die Beam an das Stromnetz angeschlossen ist, sollte man bereits ein Pop-Up in der App sehen, das zur Einrichtung auffordert. Sollte das nicht der Fall sein, lässt sich das Setup auch manuell über die App-Einstellungen starten. Dann muss man sich bei einem Sonos-Account anmelden, wenn man das nicht schon einmal tat, und die Soundbar zu einem System hinzufügen. Nun ist es möglich, dass man das Smartphone zum NFC-Chip neben den Touch-Feldern auf der Oberseite hält, um die Kopplung abzuschließen. Ansonsten ertönen einige Geräusche, die vom Smartphone erfasst werden, sodass die Kopplung im Schritt darauf abgeschlossen wird. Zu guter Letzt muss man nur mehr die Verbindung mit dem WLAN herstellen und einen Raum für die Beam auswählen.
Dann gibt es noch zwei optionale Punkte, der erste ist die Verbindung mit einem Fernseher. Dafür muss das HDMI-Kabel mit einem eArc-Anschluss am Fernseher verbunden und gegebenenfalls die Ausgabe über eArc aktiviert werden. Die Beam sollte den Fernseher automatisch erkennen. Danach hat man noch die Möglichkeit, Trueplay zur Verbesserung des Klangs einzurichten. Das erfordert wie erwähnt ein iOS-Smartphone und ist in den Einstellungen der App zu finden. Sonos empfiehlt, dass man Hüllen vom Smartphone abnehmen soll, damit die Mikrofone die Klänge besser aufnehmen. Nun erfolgt die Kalibrierung zweimal, einmal im Sitzen, einmal im Gehen.
Design
Im Grunde sieht die Sonos Beam (Gen2) exakt so wie ihr Vorgänger aus. Alle Knöpfe und Anschlüsse sind nach wie vor auf der gleichen Position und bei den Farboptionen hat man weiterhin die Wahl zwischen Schwarz und Weiß. Ich bin froh, dass ich das weiße Modell erhielt, da es meiner Meinung nach besser in mein Zimmer passt.
Auf der Oberseite hat man einige Touch-Buttons. Einen für das Pausieren und Fortsetzen der Wiedergabe und zwei für die Regelung der Lautstärke. Zudem wurden Mikrofone für die beiden unterstützten Sprachassistenten verbaut. Das sind der Google Assistant und Amazon Alexa. Wie diese funktionieren, werde ich nicht groß erklären, da das jeder wissen sollte. Es ist auf jeden Fall lobenswert, dass man die Auswahl bekommt.
Etwaige Anschlüsse versteckte Sonos geschickt auf der Rückseite. Genauer gesagt verschwinden sie in einer kleinen Aussparung, wodurch nur die weglaufenden Kabel sichtbar sind. Die Auswahl der Stecker blieb im Vergleich zur ersten Generation unverändert. Man hat dort noch immer Ethernet, HDMI und den Port für den Stromstecker. Außerdem platzierte der Hersteller dort einen Knopf, der mitunter beim Zurücksetzen der Beam zum Einsatz kommt.
Neu ist das Material der Abdeckung der Lautsprecher. Früher bestand diese aus einem Stoff und nun setzt man hier auf Kunststoff. Das hat den Vorteil, dass man die Soundbar besser reinigen kann, wenn sich Staub ansetzt.
Klangqualität
Sonos setzte in die Beam (Gen2) fünf Verstärker, einen Hochtöner, vier Mitteltöner und drei passive Strahler ein. Außerdem wird der Klang bei kompatiblen Filmen, Serien oder Musikstücken mit Dolby Atmos verbessert. Das sorgt dafür, dass es sich so anfühlt, als würde der Klang aus allen Ecken des Raumes kommen.
Wie sieht das nun bei der alltäglichen Verwendung aus? Bei Musik sind tiefe, mittlere und höhe Töne hörbar detailreicher als noch bei der ersten Generation. Zudem schraubte Sonos am Bass, er ist nun kräftiger, aber keinesfalls zu aufdringlich. Weiters fiel mir in einem direkten Vergleich auf, dass Stimmen weniger künstlich klingen. Das merkte ich besonders bei Anti Ally von Abor & Tynna. Dennoch war der Klang der ersten Sonos Beam für meinen Geschmack für meinen Geschmack insgesamt etwas ausgewogener.
Und wie machte sich nun dieses Dolby Atmos? Es ist bei Filmen und Serien, kurz gesagt, genau so, wie es angepriesen wird. Der Klang ist damit viel intensiver und kommt gefühlt tatsächlich aus mehreren Richtungen. Gerade Action-Filmen oder -Serien wirken damit viel mitreißender, aber auch bei anderen Genres kommt der Effekt ganz ordentlich heraus. Das Ganze kommt allerdings nicht ganz ohne Nachteile. Man muss dafür nämlich Dolby Digital Plus beim Fernseher aktivieren, was zumindest bei meinem ziemlich tief in den Einstellungen versteckt war. Dann muss man noch bedenken, dass sich die Menge an kompatiblen Inhalten derzeit noch in Grenzen hält. Und bei Netflix benötigt man sogar noch das teurere Abo, um davon überhaupt profitieren zu können.
Dolby Atmos gibt es außerdem noch für Musik, wobei hier noch gar keine Dienste unterstützt werden. Sonos kündigte lediglich an, dass Amazon Music HD mit Atmos bis Ende des Jahres mit an Bord sein soll. Ein genaues Datum dafür nannte das Unternehmen aber nicht. Das ist ziemlich schade, da das eigentlich der große Punkt für die Sonos Beam (Gen2) sein soll.
Zum Schluss will ich noch kurz auf den Nachtmodus eingehen. Dieser soll die Töne bei der Wiedergabe über einen TV abschwächen, sodass im selben Haus schlafende Personen nicht aufgeweckt werden. Die Idee ist zwar nett, doch in Wirklichkeit ist der Unterschied kaum hörbar. Ich bin mir aber sicher, dass Sonos mit einem Update da noch nachbessern kann.
Sonos-App
Die Sonos-App ist die Schaltzentrale für das Sonos-System und für iOS, Android, Windows und macOS erhältlich. Sie wird unter anderem für die Verwaltung des Systems und das Hinzufügen von Musikdiensten genutzt.
Bei letzteren ist das Angebot praktisch unendlich groß. Von den bekanntesten Radiodiensten, wie zum Beispiel TuneIn, über Podcast-Apps, darunter etwa PocketCasts, bis hin zu diversen Musik-Streaming-Diensten ist alles mit dabei. Die Sonos-App erlaubt es sogar, die Bibliotheken von Musikdiensten bis zu einem gewissen Grad zu verwalten. So kann man etwa Songs favorisieren oder ein neues Album zu einer Playlist hinzufügen.
Außerdem erwähnte ich ja bereits, dass Einstellungen am Sonos-System getroffen werden können. Lautsprecher kann man zu einem Raum gruppieren, mit Trueplay lässt sich der Klang in wenigen Minuten optimieren und man hat die Möglichkeit zur Einführung einer Begrenzung der Lautstärke.
Auch die zuvor angesprochenen Sprachassistenten werden in der Sonos-App verwaltetet. Entweder man fügt sie hinzu oder entfernt sie aus der Liste.
Preise und Verfügbarkeit
Sonos verlangt für die Sonos Beam (Gen2) eine UVP von 499 Euro. Erhältlich ist sie im Onlinestore des Herstellers und bei Amazon.
Sonos Beam (Gen2): Fazit
Bei der Sonos Beam der zweiten Generation handelt es sich um eine sinnvolle Evolution. Man bekommt vorrangig die Weiterentwicklung bei der Klangqualität und Dolby Atmos, wodurch man nun nicht mehr zwingend zur viel teureren Sonos Arc greifen muss. Dadurch, dass Amazon Music mit Atmos noch nicht unterstützt wird, verschenkte Sonos aber auch einiges an Potenzial. Zudem ist der Nachtmodus in der aktuellen Form eher sinnlos. Ausgeglichen werden diese Frustrationen unter anderem durch das einfache und zeitlose Design, den einfachen Einrichtungsprozess und die schon oben angesprochenen Punkte.
Für wen ist die neue Beam also geeignet? Ist man noch Besitzer der ersten Generation, finde ich, dass sich ein Upgrade (noch) nicht lohnt. Dafür müsste der Preis schon um einiges fallen. Erstkäufer, die eine relativ günstige Soundbar mit einigen Premium-Funktionen suchen, werden damit eine große Freude haben.
Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Sonos Beam (Gen2)!