Sennheiser IE 600 im Test: Mehr geht kaum
Neben den IE 300 und IE 900 gibt es nun ein weiteres Produkt aus dem Hause Sennheiser, welches Premium-Audio für unterwegs bietet. Die Rede ist von den Sennheiser IE 600. Ich konnte diese ausprobieren.
Auch unterwegs Musik zu hören, ist für viele nicht mehr wegdenkbar. Die meisten kommen dabei mit der Klangqualität von Bluetooth-Kopfhörern aus, welche meist sowieso schon ausreichend ist, wie Sennheiser selbst, Libratone und Co zeigen. An den Sound einer Heimanlage oder von High-End-Kopfhörern mit Kabel kommen diese aber bei Weitem nicht dran. Und das ist genau das, was einige dennoch haben wollen.
Hier kommen die neuen IE 600 ins Spiel. Das ist jetzt das dritte von mir getestete Modell aus der IE-Reihe, welche für eine Premium-Klangqualität steht. Unterstrichen wird durch das außergewöhnliche Design. Schauen wir uns das Ganze doch einmal näher an.
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Unboxing
Die Verpackung der Sennheiser IE 600 sieht ziemlich gleich wie die der IE 900 aus. Das bedeutet, dass sie ziemlich groß ist und aus Karton besteht. Sie zeigt ein Bild des Produktes, den Produktnamen, Logos und einige kleine Aufschriften und wurde dabei in Schwarz und Grau gehalten.
Der Verpackungsinhalt ist dementsprechend auch wieder sehr umfangreich. Als Erstes wird man von einer Dankeskarte und einer Qualitätsbestätigung begrüßt. Darunter sind die In-Ears zu finden und im untersten Fach ist das ganze Zubehör verstaut. Zu diesem gehören jeweils drei Aufsätze aus Silikon und Memory-Foam, ein Case zur Aufbewahrung, zwei verschiedene Kabel zur Verbindung mit einem Wiedergabegerät, ein Clip zur Befestigung des Kabels und ein Reinigungswerkzeug.
Design und Verarbeitung
Die Sennheiser IE 600 teilen sich das grundlegende Erscheinungsbild mit anderen Modellen der Serie. Es gibt dabei wieder zwei verschiedene Kabel mit MMCX-Steckern am Ende, an welche die beiden Ohrstöpsel angeschlossen werden.
Für dieses Produkt setzte Sennheiser allerdings ein neues Material ein, nämlich ZR01 Zirconium. Das ist eine spezielle Legierung, welche noch einmal stabiler als die bisher verwendeten Materialien ist. Tatsächlich besteht sogar ein Teil des Mars-Rovers der NASA aus genau diesem Material. Im Alltag ist es dementsprechend robust, Abnutzungsspuren sollten nicht so schnell auftreten. Ich konnte nach meiner Testphase auf jeden Fall keine feststellen. Das Zirconium fühlt sich in meinen Augen etwas weicher als Metall an und optisch wirkt es ein wenig so, als würde das Gehäuse mit einer Glasschicht umhüllt sein.
Beim Tragekomfort gibt es auch nichts auszusetzen, was primär der Vielzahl an Aufsätzen zu verdanken ist. Aber auch die kompakte Bauform der In-Ears trägt auf jeden Fall dazu bei. Hinzu kommt, dass man die Bügel für einen guten Halt im Ohr flexibel verbiegen kann.
Dann kann man noch einige kleine Details am Gehäuse feststellen. Auf der Außenseite befindet sich ein Logo des Herstellers und direkt darunter wurde ein Schlitz zur Zirkulation der Luft eingelassen. Und auf der linken Innenseite ist der Name des Produktes zu sehen.
Klang
Bei der Entwicklung des Klangs orientierte sich Sennheiser insbesondere am neutralen Sound von Studiomonitoren. Der TrueResponse-Wandler mit einer Größe von sieben Millimetern sorgt für einen großen Frequenzbereich, was in einer Wiedergabe mit weniger Verzerrungen resultiert. Außerdem wurde ein D2CA Zweikammer-Absorber integriert, der dafür zuständig ist, dass mehr Details im Ohr ankommen. Das macht er, in dem er zwei ähnliche Töne in einer Aufnahme, welche sich überlagern könnten, verhindert.
Ich war bekanntlich schon vom Klang der beiden anderen IE-Kopfhörer überzeugt und die IE 600 können das noch einmal übertreffen. Hören wir dafür einmal in Writing’s On The Wall von Sam Smith hinein. Hier ist schon einmal der Start sehr überwältigend, gefolgt von der Strophe mit dem Klavier und gelegentlich auch einer Geige im Hintergrund, welche sehr detailliert und mitreißend ist. Und der Refrain klingt dann so, als würde Sam Smith direkt neben einem stehen. Weiter geht es mit dem ESC-Song von Österreich, Halo von LUM!X und PIA MARIA. Auch bei diesem Song sind die Vocals ungeschlagen, außerdem kommt der Mix des österreichischen DJs im Refrain besser als mit anderen In-Ears heraus. Zu guter Letzt noch ein Wort zu EDM-Lieder im Allgemeinen. Eigentlich hatte ich ja den ersten Eindruck, dass diese mit den IE 600 nicht so gut klingen. Aus irgendeinem Grund wurde ich aber getäuscht, weshalb ich diese Aussage hiermit revidiere.
Mehr Klang lässt sich einfach nicht mehr aus In-Ear-Kopfhörern herausholen. Sennheiser adressiert somit alle audiophilen Personen, der Rest wird nach wie vor gut mit Bluetooth-Kopfhörern auskommen.
Preise und Verfügbarkeit
Derzeit sind die Sennheiser IE 600 noch nicht verfügbar, demnächst sind sie allerdings bei Sennheiser und Amazon erhältlich. Die UVP wird dann bei 699 Euro liegen.
Sennheiser IE 600: Fazit
Die Sennheiser IE 600 decken wieder einmal einen Nischenbereich ab. Sie sprechen Personen an, die auch unterwegs absoluten Premium-Sound genießen möchten. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist dabei das robuste und stabile Design. Zudem erhält man noch eine große Menge an Zubehör, darunter die große Auswahl an Silikon- und Memory-Foam-Aufsätzen. Letztlich bleiben mit den IE 600 keine Wünsche offen.
Wenn man allerdings nicht zu Team Top-of-the-line-Audio gehört, sollte man weiterhin zu gewöhnlichen Bluetooth-In-Ears greifen. Diese sind um einiges günstiger, bieten mehr Bewegungsfreiheit und haben oft dennoch eine gute Klangqualität.
Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Sennheiser IE 600!