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Samsung Galaxy Z Fold3 im Test: Konkurrenzlos trotz einiger Schwächen

Samsung Galaxy Z Fold3 Testbericht Header
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Nachdem Huawei von den USA auf die schwarze Liste gesetzt wurde und daraufhin die faltbaren Smartphones, wie beispielsweise das Mate Xs oder X2 auf Google-Dienste verzichten mussten, hatte Samsung zumindest hier in Europa auf dem Foldable-Markt quasi keine Konkurrenz mehr. Mit dem Galaxy Z Flip führte man Anfang des letzten Jahres meiner Meinung nach das erste brauchbare faltbare Smartphone ein und wenige Monate später erschien das Z Fold2, welches eine riesige Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger darstellte. Faltbare Smartphones wurden für Samsung immer wichtiger, sodass die Z-Reihe tatsächlich nach und nach die Galaxy Note-Serie verdrängte, denn das neue Samsung Galaxy Z Fold3 unterstützt tatsächlich einen S-Pen-Support und noch vieles mehr.

Neben einem hochwertigen Gehäuse aus Glas und Aluminium, bekommen Kunden für eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.799 Euro zwei OLED-Displays mit jeweils flüssiger Bildwiederholrate von 120 Hertz, den Snapdragon 888, einen 4.400 mAh starken Akku, eine Triple-Kamera, eine IPX8 Zertifizierung gegen das Eindringen von Wasser, Stereo-Lautsprecher und noch vieles mehr geboten. Wir haben das faltbare Smartphone in den letzten Tagen ausführlich getestet und wie es sich im Alltag geschlagen hat, welche Schwächen in der Nutzung ersichtlich wurden und ob sich das Z Fold3 überhaupt lohnt, erfahrt Ihr in den folgenden Zeilen.

Haptik & Design – dick, schwer, beeindruckend & hochwertig

Im zugeklappten Zustand misst das Z Fold3 158 Millimeter in der Höhe sowie 67 Millimeter in der Breite, was für heutige Verhältnisse tatsächlich gar nicht so viel ist. Ein Galaxy S21 Ultra beispielsweise ist mit 75,6 Millimeter merkbar breiter, was beim alltäglichen Nutzen in der Hand definitiv auffällt und zu einer schlechteren Einhandbedienung führt. Das Z Fold3 besitzt im zugeklappten Zustand allerdings ein ganz anderes Problem, nämlich die Dicke. Es ist stolze 16 Millimeter dick, was für ein Smartphone natürlich sehr ungewohnt ist. Mit den Tagen gewöhnt man sich auf jeden Fall daran, aber angenehm zu bedienen ist das Z Fold3 im zugeklappten Zustand trotzdem nicht, vor allem weil es mit stolzen 271 Gramm auch äußerst schwer ist. Ich würde also jedem vor einem Kauf empfehlen, das Smartphone davor mal in die Hand zu nehmen, denn die Dicke sowie das Gewicht dürften sicher einige abschrecken. Sobald man das Samsung Galaxy Z Fold3 allerdings aufklappt, verschwindet das schwere Inhandgefühl recht schnell, da man es meist wie ein kleines Tablet mit zwei Händen verwendet. Im aufgeklappten Zustand misst es auch nur noch 6,4 Millimeter in der Dicke, was super ist.

Der Rahmen besteht aus Aluminium, welcher aufgrund der matten Oberfläche sehr resistent gegenüber Fingerabdrücken ist und zudem fühlt er sich auch ausgesprochen hochwertig sowie angenehm an. Gepaart mit der matten Glasrückseite haben wir es beim Z Fold3 mit einem der hochwertigsten Smartphones zu tun. Bei den Farben haben Kunden mit Silber, Grün und Schwarz drei Farben zur Auswahl, die allesamt matt und somit unanfällig für Fingerabdrücke sind. Neben den Farben dürften auch sofort die Kameras in der linken Ecke ins Auge fallen. Hier positionieren sich drei untereinander angeordnete Sensoren, die deutlich aus dem Gehäuse hervorstehen, wodurch das Smartphone bei der Bedienung auf dem Tisch liegend merkbar wackelt.

Schauen wir als Nächstes die Vorderseiten genauer an, so fallen zwei unterschiedliche Lösungen für die Frontkamera auf. Während das kleine äußere Display nämlich von einer kleinen Punch-Hole in der Mitte unterbrochen wird, finden wir beim inneren Display auf den ersten Blick gar keine Frontkamera. Sieht man allerdings etwas genauer hin, so wird recht schnell deutlich, dass Samsung hier den Versuch gewagt hat, eine Frontkamera unter dem Display zu verbauen. Zur Qualität dieser Kamera kommen wir gleich noch zu sprechen, aber rein von der Optik hätte ich mir ein wenig mehr erwartet, besonders von Samsung. Man sieht den Bereich quasi immer, vor allem bei weißen Hintergründen oder bei speziellen Blickwinkeln. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und wenn man nicht darauf achtet, dann fällt der Bereich genauso wenig wie eine Punch-Hole auf.

Das innere Display wird selbstverständlich nicht von Glas, sondern von Kunststoff geschützt, denn es handelt sich hierbei ja um ein faltbares, flexibles Panel. Den Unterschied zu normalen Displays merkt man auf jeden Fall, aber ich hätte es mir ehrlich gesagt noch schlimmer vorgestellt. Hier hat Samsung ganze Arbeit geleistet. Viel mehr dürfte einigen Leuten der Knick in der Mitte stören, der auf Bildern sowie Videos immer recht präsent wirkt. In der Realität ist er das tatsächlich auch, besonders wenn die Sonne direkt auf das Panel scheint oder bei speziellen Blickwinkeln. Man fühlt den Knick auch relativ deutlich, aber das hat mich in meiner alltäglichen Nutzung zu keiner Zeit gestört. Ähnlich wie bei der Frontkamera unter dem Display, gewöhnt man sich mit der Zeit auch an den Knick und blendet ihn aus.

Sehr gute Verarbeitung

Bei der Verarbeitung gibt es keinen Grund zur Kritik, was für die unverbindliche Preisempfehlung von 1.799 Euro aber auch zu erwarten ist. Die Tasten sind gut platziert, haben einen hervorragenden Druckpunkt und sitzen bombenfest im Gehäuse. Der Faltmechanismus macht einen sehr stabilen und gut verarbeiteten Eindruck. Es knarzt nichts und das Falten funktioniert immer noch wie am ersten Tag.

Das kleine äußere Display

Das äußere OLED-Display misst 6,2 Zoll und unterstützt eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hertz, was bedeutet, dass der Bildschirm 120 Einzelbilder in der Sekunde wiedergeben kann. Dadurch wirken sämtliche Animationen sowie das Scrollen butterweich, was für ein tolles Nutzungserlebnis sorgt. Die Auflösung von 2.268 x 832 Pixel empfinde ich als ausreichend. In der alltäglichen Nutzung fallen zwar keine einzelnen Pixel auf, aber sieht man etwas genauer hin oder vergleicht es mit einigen anderen Smartphones, so erkennt man definitiv einen Schärfeunterschied.

Farben werden je nach Modus schön realistisch wiedergegeben, der Schwarzwert ist OLED-typisch hervorragend und auch der Weißwert kann überzeugen. Die Helligkeit ist super, sodass selbst bei direkter Sonneneinstrahlung noch alles problemlos abzulesen ist. Das S21 Ultra oder Mi 11 Ultra sind hier zwar noch minimal besser, aber auch die Helligkeit des Z Fold3 ist hervorragend. Lediglich bei der Blickwinkelstabilität gibt es meiner Meinung nach (wie bei allen Samsung-Flaggschiffen) noch Luft nach oben.

Nutzung im Alltag

Die alltägliche Nutzung des äußeren Displays ist etwas mühsam, da das Panel aufgrund des langgezogenen 24,5:9 Seitenverhältnisses sehr schmal ist, was eine Einhandbedienung zwar vereinfacht, aber besonders das Tippen auf der Tastatur, das Schauen von YouTube-Videos oder das Fotografieren sehr erschwert. Huawei hat dieses Problem mit dem Mate X2 deutlich besser hinbekommen, denn hier kommt ein merkbar breiteres, recht normales äußeres Smartphone-Display zum Einsatz. Ich habe den äußeren Bildschirm hauptsächlich für meine Musik-Steuerung, für Telegram oder Instagram verwendet (da die Instagram-App für das große Display gar nicht angepasst ist). Ich nutze das Display also nicht allzu häufig (ca. zu 30 Prozent meiner Nutzung) und fühle mich ständig gezwungen, das Gerät aufzuklappen, weil einige Dinge mit dem größeren Display einfach deutlich praktikabler sind und schlichtweg mehr Spaß machen.

Das große innere Display

Klappt man das Z Fold3 auf, so kommt ein riesiges 7,6 Zoll OLED-Display zum Vorschein, welches mit 1.768 x 2.208 Pixel ausreichend scharf auflöst. Es unterstützt ebenfalls eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hertz.

Samsung Galaxy Z Fold3 Display

Das Display weist sichtbare Schwächen bei der Blickwinkelstabilität auf. (Bild: TechnikNews)

Farben werden auch hier sehr ansprechend, aber nicht ganz so realistisch wie beim Huawei P50 Pro oder dem OnePlus 9 Pro wiedergegeben. Der Schwarzwert ist hervorragend und auch der Weißwert kann sich mehr als sehen lassen. Die Helligkeit ist auch beim inneren Display richtig gut, sodass selbst an sonnigen Tagen keine Probleme mit der Ablesbarkeit auftauchen. Etwas enttäuscht bin ich allerdings von der Blickwinkelstabilität, was beim inneren Display noch viel mehr störend als beim äußeren Display auffällt, denn beim Falten sieht eine Hälfte immer deutlich bläulicher als die andere aus, was das obere Bild sehr gut verdeutlicht. Generell gibt es hier noch viel Luft nach oben und für ein 1.799 Euro teures Smartphone ist das echt schwach.

Nutzung im Alltag

Das äußere Display habe ich hauptsächlich im Alltag genutzt, weil es schlichtweg viel mehr Spaß macht. Besonders YouTube-Videos sehen auf einem solch großen Display einfach nur toll aus und auch das generelle Surfen, TechnikNews-Artikel schreiben oder Vokabeln lernen macht auf keinem anderen Smartphone so viel Spaß. Ein paar Apps, wie beispielsweise Instagram sind allerdings nicht auf das fast quadratische Display angepasst, was oftmals sehr komisch wirkt, aber in den Einstellungen lassen sich die Apps auch in 16:9 anzeigen, was eine gute Lösung ist, aber dafür muss man links und rechts dicke schwarze Balken in Kauf nehmen.

Software – One UI

Als Software kommt die hauseigene Benutzeroberfläche One UI, auf Basis von Android 11, zum Einsatz. Bei One UI handelt es sich um eine stark angepasste Oberfläche, die eher wenig mit Stock-Android zu tun hat. Trotzdem gefällt sie mir relativ gut, denn die Idee von One UI ist es, die Smartphones trotz der riesigen Displays noch einigermaßen gut mit einer Hand bedienen zu können. Des Weiteren gibt es einige Zusatzfunktionen, wie beispielsweise einen Augenschutzmodus, eine geniale Gestensteuerung, ein sehr gutes Always-On-Display und zweimaliges Tippen zum Ein- bzw. Ausschalten. Zudem verspricht Samsung, das Gerät drei Jahre lang mit Software- und vier Jahre lang mit Sicherheitsupdates zu versorgen.

Foldable-Features

Auch wenn (noch) nicht alle Apps optimal für das größere Display optimiert sind, hat sich Samsung bei einigen Apps sehr viel Mühe gegeben, wie etwa bei der Einstellungen-App. Die App wird quasi zweigeteilt, sodass auf der linken Seite alle Punkte, wie beispielsweise die Anzeige, der Startbildschirm oder der Sperrbildschirm angezeigt werden und auf der rechten Seite alle Unterpunkte erscheinen (Bild 1). Auch im Browser hat sich Samsung etwas Nützliches einfallen lassen, denn auf der Oberseite werden alle Tabs angezeigt (Bild 2), zwischen denen man – wie bei einem Laptop – einfach und bequem hin und her wechseln kann. Öffnet man die Kamera-App und klappt das Smartphone ein wenig zu, so teilt sich die App in zwei Hälften (Bild 3). Während auf der linken Seite der View-Finder zu sehen ist und man direkt fotografieren kann, werden auf der linken Seite die aufgenommenen Bilder angezeigt. Schaut man sich diese in der Galerie an und klappt das Smartphone um etwa 90 Grad im Querformat, so erscheinen oben die aufgenommen Bilder und unten wird ein Touchpad eingeblendet (Bild 4).

Performance – gut, aber…

Unter der Haube werkelt der Snapdragon 888 aus dem Hause Qualcomm, der im stromsparenden 5-Nanometer-Verfahren gefertigt ist. Ihm stehen 12 GB RAM und je nach Version 256 beziehungsweise 512 GB an internem Speicher zur Seite, der leider nicht via MicroSD-Karte erweitert werden kann.

Die alltägliche sowie die Spiele-Performance sind eigentlich sehr gut, was bei einem Snapdragon 888 und 12 GB RAM auch nicht verwundert, aber immer mal wieder gibt es ein kleinere Ruckler oder Verzögerungen, vor allem wenn man vom äußeren auf das innere Display oder schnell zwischen einigen Apps hin und her wechselt. Die Performance ist gut, aber von einem knapp 2.000 Euro teuren Smartphone erwarte ich noch etwas mehr. Hier könnte Samsung mit zukünftigen Updates definitiv noch nachbessern. Wo allerdings nicht nachgebessert werden muss, ist beim hervorragenden RAM-Management, denn Apps bleiben selbst nach langer Zeit im Hintergrund geöffnet.

Zu guter Letzt möchte ich noch geschwind auf die Wärmeentwicklung zu sprechen kommen, welche bei einigen Smartphones mit dem Qualcomm Snapdragon 888 ein großes Problem darstellt. Das Z Fold3 wird hin und wieder zwar auch spürbar warm, aber keineswegs besorgniserregend und insgesamt hat Samsung hier ordentliche Arbeit geleistet. Ein Realme GT, Sony Xperia 5 III oder Xiaomi Mi 11 Ultra mit dem Snapdragon 888 wurden in meiner alltäglichen Nutzung (deutlich) wärmer.

Akku – die größte Schwäche

Foldable-Smartphones, insbesondere von Samsung, wurden in den letzten zwei Jahren immer besser und ähneln hardware-technisch immer mehr den normalen Smartphones, sodass kaum noch Abstriche gemacht werden müssen. Beim Akku ist das jedoch anders, denn dieser ist für die enorme Größe des Z Fold 3 relativ klein. Der Akku misst nur 4.400 mAh und kann auch nur mit bis zu 25 Watt geladen werden, was im Jahr 2021 für ein knapp 2.000 Euro teures Smartphone sehr peinlich ist und als wäre das nicht genug, liefert Samsung kein Netzteil mit. Zum Vergleich, das etwa 300 Euro teure Realme GT Master ist mit dem mitgelieferten 65 Watt Netzteil in etwa 30 Minuten vollgeladen. Hier muss Samsung im nächsten Jahr schleunigst aufholen.

Wer gehofft hat, dass wenigstens die Akkulaufzeit überzeugen kann, muss ich leider enttäuschen. Ich hatte oftmals Probleme, vernünftig durch einen Tag zu kommen, was sehr grenzwertig ist. Bei ca. 70-prozentiger Nutzung des inneren Displays hatte ich am Ende des Tages bei einer Screen-On-Time von 5 bis 6 Stunden noch 1 bis 22 Prozent Akku übrig. Einige Leute dürften sicher gerade so durch einen Tag kommen, aber es könnte gegen Abend teilweise sehr knapp werden und wer sein Smartphone häufig oder schlichtweg intensiver nutzt, sollte entweder hauptsächlich das äußere Display nutzen, die Bildwiederholrate auf 60 Hertz reduzieren oder erst gar nicht zu diesem (teuren) Smartphone greifen.

Abschließend kann ich sagen, dass die Akkulaufzeit so ziemlich die größte Schwäche des Z Fold3 ist, aber in Anbetracht des kleinen 4.400 mAh starken Akkus hätte ich tatsächlich noch weniger erwartet. Zum Vergleich, das OnePlus 9 Pro mit ähnlich großem Akku, welches kein großes zweites Tablet-Display mit Strom versorgen muss, hielt in meinem Test auch nicht länger durch.

Kamera – besser als gedacht, aber…

Bei den Kameras sehen wir ein ähnliches Setup wie beim S21 bzw. S21 Plus, lediglich die Telekamera unterscheidet sich, denn während beim S21/S21 Plus eine 64 Megapixel 3-fach Hybrid-Telekamera zum Einsatz kommt, können Objekte beim Z Fold3 mit einer 12 Megapixel Telekamera 2-fach optisch vergrößert werden. Die Haupt- sowie Ultra-Weitwinkelkamera mit jeweils 12 Megapixel sind allerdings komplett identisch. Für Selfies ist außen eine 10 Megapixel und innen eine 4 Megapixel Frontkamera zuständig.

Samsung Galaxy Z Fold3 Kamera

Die Triple-Kamera des Samsung Galaxy Z Fold3. (Bild: TechnikNews)

Fangen wir zunächst mit der Hauptkamera an. Diese macht Samsung-typisch helle und gesättigte Aufnahmen, die nicht immer der Realität entsprechen, aber es geht noch absolut in Ordnung. Ganz so extrem wie bei OPPO werden die Bilder nicht übersättigt. Recht überzeugend ist auch der Dynamikumfang und überraschenderweise produziert der 12 Megapixel Sensor sehr detailreiche Aufnahmen. Hier muss es sich keineswegs vor einem S21 Ultra, OnePlus 9 Pro oder OPPO Find X3 Pro verstecken. Sobald es dunkler wird, sollte man den Nachtmodus verwenden, bei dem die Bilder für wenige Sekunden lang belichtet werden. Er sorgt für deutlich hellere und minimal schärfere Aufnahmen, was ich sehr begrüße. Recht gut gefallen mir die natürlichen Farben und der relativ akkurate Weißabgleich. Nur bei der Schärfe sehe ich das OnePlus 9 Pro, Huawei P50 Pro und iPhone 13 Pro vorne. Abschließend lässt sich also sagen, dass die Hauptkamera des Z Fold3 der UVP von 1.799 Euro zwar nicht ganz angemessen ist, sich die Unterschiede zum S21 Ultra aber überraschend stark in Grenzen halten. Oftmals gefallen mir die Aufnahmen sogar etwas besser.

Bis auf den fehlenden Autofokus gibt es auf dem Papier bei der Ultra-Weitwinkelkamera im Vergleich zum S21 Ultra absolut keine Unterschiede, jedoch fällt bei der Benutzung eine minimal geringere Schärfe auf. Ansonsten liefert der Ultra-Weitwinkelsensor tolle Aufnahmen mit sehr gutem Dynamikumfang sowie ordentlicher Farbwiedergabe, auch wenn Farben hin und wieder etwas kräftiger als in Realität wiedergegeben werden. Bei der Schärfe sind andere Smartphones, wie beispielsweise das OnePlus 9 Pro, OPPO Find X3 oder Huawei Mate 40 Pro teilweise deutlich besser. Bei schlechteren Lichtverhältnissen nimmt die Qualität trotz Nachtmodus sichtbar ab. Hin und wieder gelingen zwar noch ganz brauchbare Ergebnisse, aber oftmals werden die Aufnahmen zu dunkel und fangen schnell an zu rauschen. Auch hier haben OnePlus, OPPO und Huawei die Nase etwas vorn.

Die 2-fach optische Telekamera ist ehrlich gesagt ein schlechter Witz, vor allem für den angebotenen Preis und im Vergleich zur gesamten Flaggschiff-Konkurrenz. Selbst das Huawei P30 Pro aus dem Jahr 2019 ist um Welten besser. Spätestens ab 5-facher Vergrößerung sind Aufnahmen des Z Fold3 nicht mehr zu gebrauchen, was sehr schade ist. Samsung hätte hier meiner Meinung nach die Zoomkameras des S21 Ultra oder zumindest die 5-fach Telelinse des Note 20 Ultra verbauen müssen. Zum Vergleich, Huawei hat es beim faltbaren Mate X2 geschafft, eine Periskop-Kamera zu verbauen.

Videos in 4K mit 30 oder 60 FPS sehen bei Tageslicht richtig gut aus. Sobald es allerdings dunkel wird, sind sie nicht mehr zu gebrauchen und 8K-Videos sind nach wie vor ein Gimmick. Aufnahmen mit der 10 Megapixel Frontkamera können besonders mit einer ausreichend natürlichen Farbwiedergabe und gutem Dynamikumfang überzeugen, aber die Schärfe lässt oftmals zu wünschen übrig. Die 4 Megapixel Frontkamera unter dem inneren Display ist für das ein oder andere Zoom-Meeting einigermaßen zu gebrauchen, aber Selfies sollten eher mit der anderen Frontkamera oder am besten mit den Hauptkamera gemacht werden, denn besonders die Schärfe lässt stark zu wünschen übrig.

Testfotos

Schauen wir uns dazu noch ein paar Testfotos an. Die folgenden Bilder sind unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten und den Speicherverbrauch der Webseite gering zu halten.

Vergleich mit dem Samsung Galaxy S21 Ultra & Huawei P50 Pro

Zu guter Letzt wollen wir die Kameras in verschiedenen Situationen mit der Konkurrenz vergleichen. Hierbei treten zum einen das Galaxy S21 Ultra und zum anderen das Huawei P50 Pro an. Beim P50 Pro ist es wichtig zu erwähnen, dass die folgenden Nachtaufnahmen alle im Automatik-Modus und nicht im Nachtmodus aufgenommen wurden, weil die Ergebnisse im Automatik-Modus meist besser sind.

Etwas überraschend liefert das Samsung Galaxy Z Fold3 mit der Hauptkamera bei guten Lichtbedingungen im Vergleich zum S21 Ultra die minimal schärferen sowie rauschärmeren Fotos. Das P50 Pro setzt allerdings noch eine Schippe obendrauf, aber groß ist der Unterschied keineswegs. In Sachen Farbwiedergabe gibt es insgesamt keine großen Unterschiede, lediglich Grüntöne bekommen beide Samsung-Smartphones etwas besser als das Huawei dargestellt. Wechseln wir zur Ultra-Weitwinkelkamera, so gibt es minimale Schärfeunterschiede zugunsten des S21 Ultra und P50 Pro.

Sobald die Lichtbedingungen schlechter werden, performt das Z Fold3 tatsächlich etwas besser, obwohl es auf dem Papier den deutlich kleineren Sensor besitzt. Das Z Fold3 muss sich zwar bei der Schärfe minimal geschlagen geben, aber in Sachen Weißabgleich, Farben und dem Rauschlevel versagt das S21 Ultra überraschenderweise auf ganzer Linie und muss sich klar dem Fold3 geschlagen geben. Das P50 Pro liefert allerdings nach wie vor die besten Lowlight-Aufnahmen und das ohne Nachtmodus.

Sonstiges – überragende Lautsprecher, ordentlicher Vibrationsmotor, wasserdicht und mehr

Samsung verbaut auf der Unter- und Oberseite jeweils einen Lautsprecher, wodurch ein Stereo-Klang zustande kommt. Die Lautsprecher werden extrem laut und liefern einen sehr vollen, ausgewogenen Klang mit überraschend viel Bass, sofern man bei Smartphone-Lautsprecher von Bass reden kann. Zusammen mit den aktuellen iPhones, der Mi 11 Serie und dem Huawei P50 Pro haben wir es hier mit den aktuell besten Lautsprecher der diesjährigen Flaggschiffe zu tun. Ganz großes Lob an Samsung.

Der verbaute Vibrationsmotor ist zwar nicht der beste, vermittelt aber dennoch ein hochwertiges Gefühl in der Hand und klingt auch alles andere als störend.

Entsperren lässt sich das Smartphone über den seitlich platzierten Fingerabdrucksensor im Rahmen, der gut zu erreichen ist und das Z Fold3 angenehm schnell entsperrt. Bei der Zuverlässigkeit gibt es noch ein wenig Luft nach oben, aber man kommt damit noch gut zurecht.

Abschließend möchte ich noch positiv hervorheben, dass das Samsung Galaxy Z Fold3 tatsächlich nach IPX8 gegen das Eindringen von Wasser geschützt ist, was für ein faltbares Smartphone extrem beeindruckend ist. Von Staub solltet Ihr es allerdings fern halten, denn staubdicht wie nahezu alle anderen Flaggschiffe ist es aufgrund des Falt-Mechanismus nicht.

Fazit

Das Samsung Galaxy Z Fold3 ist zwar alles andere als ein perfektes Smartphone, denn es weist Schwächen beim Akku, der Zoomkamera und der Blickwinkelstabilität auf und insgesamt sind ein Samsung Galaxy S21 Ultra, Huawei P50 Pro, Google Pixel 6 Pro, OnePlus 9 Pro und Co. objektiv betrachtet die besseren Smartphones, aber dennoch ist das Z Fold3 aktuell nahezu konkurrenzlos, weil Samsung den Foldable-Markt dominiert und es keine ernstzunehmende Konkurrenz gibt. Huawei hat mit dem Mate X2 zwar ebenfalls einiges zu bieten, aber da dieses Smartphone fast doppelt so viel kostet, ohne Google-Dienste daher kommt und auch nur in China angeboten wird, ist es hier in Europa absolut nicht weiterzuempfehlen.

Von daher kann ich das Samsung Galaxy Z Fold3 allen weiterempfehlen, die unbedingt ein faltbares Smartphone im Alltag nutzen wollen, die von den Vorteilen des Formfaktors profitieren, die mit den eben genannten Schwächen auskommen können und natürlich allen, die stolze 1.800 Euro ausgeben können und auch wollen. Ansonsten würde ich eher von einem Kauf abraten und zu einem Galaxy S21 Ultra, OnePlus 9 Pro oder Co. greifen, da diese hardware-technisch für deutlich weniger Geld noch mehr zu bieten haben.

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 300 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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Tobias Claren

Es scheint keinen einzigen Bericht nach rund 2 Jahren durchgehender Nutzung zu geben.
Ein „Langzeitbericht“ zu 2 Monaten Nutzung gibt es.
Mich würde interessieren, wie es mit Defekten aussieht.
Im Idealfall hätte man mehrere Personen bzw. Geräte in so einem Langzeitbericht.
Wie es mit Defekten des Innendisplay, Spuren in der Falz, nicht mehr ganz öffnendes Scharnier etc. aussieht.
Ob man es gebrauch kaufen kann…

Was das X2 angeht, das existiert im Gebrauchtmarkt gar nicht.
Und obwohl es viel teurer ist bzw. war, hatte es kein e-Sim.

Kann man die Google-Dienste nicht selbst nachinstallieren?
Habe Ich früher bei Custom-Roms auch machen müssen.

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