Samsung Galaxy Z Flip5 im Test: Sinnvoll nutzbar mit Good Lock
Vor wenigen Wochen war es endlich so weit: Samsung stellte mit dem Samsung Galaxy Z Flip5 und Fold5 zwei neue Foldables offiziell vor, welche vor allem in Sachen Design mit einigen Veränderungen daherkommen. Während das Fold etwas dünner und leichter als der Vorgänger ist, wurde beim Flip5 das Außendisplay signifikant überarbeitet.
Es misst nun 3,4 Zoll statt 1,9 Zoll, was im Alltag einige Vorteile bieten soll. Darüber hinaus kommt es mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen2 und einem verbesserten Faltmechanismus daher. Das und noch vieles mehr werden wir nun in diesem ausführlichen Testbericht unter die Lupe nehmen.
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Fazit zum Samsung Galaxy Z Flip5
Mein Fazit zum Samsung Galaxy Z Flip5 fällt ziemlich positiv aus, denn dieses Smartphone macht einiges richtig und zaubert mir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht. Aufgrund des besseren Scharniers macht das Falten einfach nur Spaß und das größere Außendisplay ist im Zusammenspiel mit Good Lock ein wahrer Gamechanger. Endlich macht das Außendisplay Sinn. Ich hoffe nur, dass beliebte Apps – z. B. Instagram, X, YouTube, Google usw. – in naher Zukunft auf das Seitenverhältnis angepasst werden. Auch das hellere Innendisplay ist eine gelungene Verbesserung und die Performance, die Akkulaufzeit und die Software sind zufriedenstellend, wobei sich in diesen Punkten nicht allzu viel im Vergleich zum Vorgänger getan hat.
Natürlich gibt es auch ein paar Kritikpunkte. Die Lautsprecher sowie der Vibrationsmotor sind nicht auf Flaggschiff-Niveau und bei den Kameras hat Samsung leider keine Verbesserungen vorgenommen, obwohl es hier bereits beim Flip4 viel Kritik gab. Hinzu kommt eine recht hohe UVP von 1.199 Euro. Ich persönlich würde noch ein paar Wochen warten, bis der Preis bei etwa 1.000 Euro liegt, denn dann kann man meines Erachtens über die wenigen Kritikpunkte hinwegsehen und bekommt ein hervorragendes Foldable.
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Unboxing und Lieferumfang
Sowohl die schwarze Box als auch der Lieferumfang sind ziemlich unspektakulär. Neben dem Flip5 werden lediglich das übliche Papierzeug, eine SIM-Nadel sowie ein Ladekabel von USB-C auf USB-C mitgeliefert. Sowohl ein Netzteil als auch Kopfhörer und eine Hülle sucht man hier vergeblich. Zumindest ein Netzteil wäre für eine UVP von 1.199 Euro mehr als angebracht gewesen.
Das Äußere – viel Neues!
Rein von den Abmessungen hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel getan, was allerdings auch nichts Schlechtes ist. Das Z Flip5 ist recht lang, dafür aber nicht so breit wie viele aktuelle Smartphones, wodurch sich das Foldable noch recht gut mit einer Hand bedienen lässt. Darüber hinaus liegt es auch sehr griffig in der Hand, aber da der hochglänzende Metallrahmen recht kantig ist, liegt es nicht so ergonomisch in der Hand wie Smartphones mit abgerundeten Kanten.
Die Rückseite besteht aus Glas in Hochglanzoptik, wodurch Fingerabdrücke nahezu magisch angezogen werden. Meiner Meinung ist das ein klarer Rückschritt, denn das Flip3 aus dem Jahr 2021 hatte noch eine Rückseite aus mattem Glas, welches sich einzigartiger anfühlt und nicht so anfällig für Fingerabdrücke sowie Gebrauchsspuren ist. Nichtsdestotrotz fühlt sich auch die Rückseite des Flip5 ziemlich hochwertig an. Während nahezu die komplette obere Hälfte mit Display bedeckt ist, ist die untere Hälfte je nach Farbversion in „Mint“, „Graphit“, „Cream“ oder „Lavendel“ gefärbt. Ich habe das Modell in „Mint“ getestet, welches zwar gut aussieht, aber nicht meine erste Wahl wäre.
Das große Innendisplay – endlich heller!
Drehen wir das Smartphone um, so erblickt uns ein 6,7 Zoll großes OLED-Display mit einer Auflösung von 2.640 x 1.080 Pixel, flüssiger 120 Hertz Bildwiederholrate und einer maximalen Helligkeit von 1.750 Nits. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung konnte ich das Display stets gut ablesen. Farben werden ausreichend realistisch wiedergegeben und auch die Blickwinkelstabilität hat Samsung endlich im Vergleich zu den letztjährigen Foldables sichtbar verbessert. Ich sehe hier zwar immer noch Luft nach oben, aber man kann damit gut auskommen. Leider ist das Display (bzw. die Folie) sehr anfällig für Kratzer und bei der Knickfalte in der Mitte hat sich so gut wie nichts getan. Hier hätte ich mir mehr erwartet.
Der neue Faltmechanismus – endlich klappt es besser!
Eine der größten Verbesserungen hat der südkoreanische Hersteller beim neuen Faltmechanismus vorgenommen. Während bei den Vorgängern an der Scharnierleiste noch eine kleine Lücke zu sehen war, schließt das Samsung Galaxy Z Flip5 nun endlich bündig. Dies führt nicht nur zu einem schöneren und dünneren Design, sondern mindert auch das Risiko, dass sich Staub und Schmutz im Scharnier verirren. Zudem fühlt sich der Faltmechanismus nun noch stabiler an und erzeugt keinerlei unangenehme Geräusche, wie es noch bei meinem Fold4 der Fall war.
Das Innere – nicht viel Neues!
Im Inneren werkelt der Snapdragon 8 Gen2 aus dem Hause Qaulcomm, welcher von 8 GB RAM und wahlweise 256 GB oder 512 GB an internem Speicher unterstützt wird. 8 GB RAM empfinde ich zwar noch als ausreichend, aber für eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.199 Euro erwarte ich mehr. Dennoch ist die alltägliche Performance richtig gut. Apps starten und schließen rasend schnell und Ruckler sowie Verzögerungen sucht man hier quasi vergeblich. Auch das RAM-Management funktioniert super und Spiele sehen auf dem Flip5 grandios aus. Recht viel besser geht es aktuell nicht.
Flüssige Animationen dank One UI 5!?
Zudem werden Animationen äußerst flüssig wiedergegeben, was meiner Meinung nach nicht nur der 120 Hertz Bildwiederholrate, sondern auch der Software zu verdanken ist. Mit One UI 5 hat es Samsung endlich geschafft, dass die Gestensteuerung auf Flaggschiff-Niveau läuft. Es gibt endlich keine Verzögerungen mehr! Ansonsten hat sich bei One UI nicht wirklich viel verändert. Die Idee bleibt nach wie vor, dass nahezu alle Elemente mit einer Hand erreicht werden können, was mir richtig gut gefällt. Ebenso der Update-Support, denn das Samsung Galaxy Z Flip5 wird fünf Jahre lang mit Updates versorgt, was im Android-Segment eine klare Ansage ist. Hut ab! Der „Flex-Modus“ und die damit einhergehenden Features sind natürlich auch wieder mit an Board.
Solide Akkulaufzeit
Sonstiges – Lautsprecher, Vibrationsmotor, Fingerabdrucksensor & mehr
Das Außendisplay – endlich nutzbar!
Stolze 3,4 Zoll misst das neue Außendisplay des Samsung Galaxy Z Flip5. Zum Vergleich, der Vorgänger ist lediglich mit einem 1,9 Zoll Außendisplay ausgestattet, welches im Alltag kaum zu gebrauchen war. Wie auch schon beim Innendisplay handelt es sich um ein OLED-Panel mit tollen Schwarz- und Kontrastwerten. Auch die Blickwinkelstabilität sowie die maximale Helligkeit sind grundsolide. Leider liegt die Bildwiederholrate nur bei 60 Hertz und die Auflösung nur bei 720 x 748 Pixel (306 PPI). Während die fehlenden 120 Hertz nicht allzu negativ auffallen, stört die geringe Auflösung tatsächlich mehr als ich es anfangs vermutet hätte. Es sind definitiv einzelne Pixel zu erkennen.
Viel wichtiger als die Qualität ist bei diesem Smartphone natürlich der praktische Nutzen. Die Außendisplays der Vorgänger boten keinen wirklichen Mehrwert, doch das ändert sich nun mit dem Flip5. In den Einstellungen gibt es den Punkt „Frontdisplay“, wo man beispielsweise Widgets auf dem Display platzieren kann. Hier können sich Nutzer unter anderem den Kalender, das Wetter, aktuelle Anrufe, einen Timer, Apps und noch vieles mehr anzeigen lassen. Die ausgewählten Widgets können auf dem Startbildschirm mit einem Swipe nach links aufgerufen werden. Wischt man nach rechts, so werden eingehende Benachrichtigungen angezeigt.
Good Lock – Gamechanger!?
Wie sieht es mit Apps aus? Apps lassen sich natürlich auch auf dem Außendisplay nutzen, allerdings ist die Auswahl in den Einstellungen stark begrenzt. Hier werden lediglich YouTube, Netflix, Google Maps, WhatsApp und weitere Messages-Apps angeboten. Mit einem kleinen Trick könnt Ihr allerdings alle Apps auf dem Außendisplay nutzen. Ihr müsst dafür lediglich die App „Good Lock“ im vorinstallierten Galaxy Store herunterladen und anschließend in „Good Lock“ das Menu „MultiStar“ installieren. Danach könnt Ihr unter den Punkten „I love Galaxy Foldables“ und „Launcher Widget“ alle Apps auswählen, welche Ihr gerne auf dem Außendisplay nutzen möchtet.
Auch wenn nahezu alle Apps nicht wirklich auf das Displayformat angepasst sind, habe ich das Außendisplay in vielen Situationen sehr gerne genutzt. Vor allem für das schnelle Antworten eingehender Benachrichtigungen.
Kamera – die größte Schwäche
Auf der Rückseite findet eine Dual-Kamera Platz, welche folgendermaßen aufgestellt ist:
- 12 Megapixel Hauptkamera – f/1.8 – 1/1.76″ – OIS
- 12 Megapixel Ultra-Weitwinkelkamera – f/2.2 – 123˚
Aufnahmen mit beiden Kameras gehen bei guten Lichtbedingungen in Ordnung. Samsung-typisch werden die Bilder hell und gesättigt wiedergegeben, was zwar oftmals nicht der Realität entspricht, aber sicher einigen Leuten gefallen dürfte. Der Dynamikumfang ist (meist) gut und die Schärfe ist okay, aber hier gibt es definitiv noch Verbesserungsbedarf. Bei schlechten Lichtbedingungen fangen die Fotos schnell an zu rauschen und die Schärfe ist eher enttäuschend. Hier ist der Unterschied zum Samsung Galaxy S23 Ultra sowie zu anderen Konkurrenten äußerst groß.
Auch wenn die Kameras die größte Schwäche des Samsung Galaxy Z Flip5 darstellen, möchte ich zu guter Letzt die Selfies mit der Hauptkamera im zugeklappten Zustand auf ganzer Linie loben. Diese sind einfach nur grandios.