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Samsung Galaxy A52 im Test: Wieder konkurrenzfähig!?

Samsung Galaxy A52 Testbericht Header
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2021 TechnikNews)

Das letztjährige Galaxy A51 war das meistverkaufte Android-Smartphone des letzten Jahres, obwohl es bei weitem nicht perfekt war. Es hatte aufgrund eines schwachen Prozessors merkbare Schwächen bei der Performance und auch bei der Kamera sowie der Haptik gab es Luft nach oben. Der diesjährige Nachfolger, das Samsung Galaxy A52, soll diese Kritikpunkte nun beseitigen.

Unter der Haube werkelt nämlich der deutlich stärkere Snapdragon 720G aus dem Hause Qualcomm, der auch im teureren A72 zu finden ist und im Vergleich zum Vorgänger für deutliche Verbesserungen sorgen soll. Ob das gelungen ist, wie sich das Smartphone ansonsten im Alltag geschlagen hat und ob ich es für aktuell etwa 310 Euro weiterempfehlen kann, erfahrt Ihr in den folgenden Zeilen.

Haptik, Design und Verarbeitung

Für heutige Verhältnisse hat das Samsung Galaxy A52 mit Abmessungen von 159,9 mm in der Höhe und 75,1 mm in der Breite eine recht normale Größe. Zudem wiegt es 189 Gramm und ist mit 8,4 mm etwas dicker als der Vorgänger geworden. Ähnlich wie beim Galaxy A32 5G ist auch die Rückseite des A52 leider nicht ganz so angenehm abgerundet, wodurch das Smartphone ein wenig scharfkantig in der Hand liegt.

Der Rahmen besteht aus Kunststoff in Hochglanzoptik, was weder ein hochwertiges Gefühl in der Hand vermittelt noch unanfällig für Fingerabdrücke und Kratzer ist. Hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger leider nichts getan. Dafür fallen auf der Rückseite in Sachen Design die größten Verbesserungen auf, denn Samsung verbaut nun auch in der Mittelklasse eine matte Rückseite. Sie besteht zwar nach wie vor aus Kunststoff, aber aufgrund der matten Oberfläche fallen zum einen kaum Fingerabdrücke auf und zum anderen fühlt sich die Rückseite nun deutlich wertiger an. Samsung hat hier nach einer gefühlten Ewigkeit zwar einen notwendigen Schritt nach vorne gemacht, jedoch dürft Ihr auch nicht allzu viel erwarten. Ein vier Jahre altes A5 2017 mit Glasrückseite und Metallrahmen spielt nach wie vor in einer ganz anderen Liga, aber dennoch sehe ich beim A52 im Vergleich zum letzten Jahr einen Fortschritt.

Eine weitere Neuerung auf der Rückseite betrifft die Kamera. Nicht nur in Sachen Hardware, sondern auch äußerlich hat sich ein wenig getan. Die Sensoren finden wie beim Vorgänger oben links in einem Rechteck Platz und stehen ein wenig aus dem Gehäuse hervor, wodurch das Smartphone bei der Bedienung auf dem Tisch liegend, leicht wackelt. Der Kamerabump ist allerdings in Gerätefarbe und nicht in Schwarz wie beim A51 gefärbt, was mir sehr gut gefällt. Bei den Farben haben Kunden die Wahl zwischen Schwarz, Weiß, Lila und Blau, die allesamt „Awesome“ sind. Die hellblaue Farbe meines Testgeräts gefällt mir sehr gut.

Betrachten wir die Vorderseite, so erblickt uns ein 6,5 Zoll großes Display, welches nur von einer mittig-sitzenden Punch-Hole, in der die Frontkamera Platz findet, unterbrochen wird. Die Aussparung stört im Alltag aufgrund der kleinen Größe quasi nie. Allerdings ist sie Grau/Silber statt Schwarz wie bei nahezu allen anderen Smartphones, was ein wenig gewöhnungsbedürftig aussieht.

Bei der Verarbeitung gibt es keinen Grund zur Kritik. Das Smartphone macht einen stabilen Eindruck, die Rückseite lässt sich kaum eindrücken und die Tasten haben einen ordentlichen Druckpunkt, auch wenn sie beim Drücken etwas billig klingen.

Display – das Highlight

Eine große Stärke der letztjährigen Samsung-Smartphones, egal ob in der Mittelklasse oder im Flaggschiff-Bereich, waren die Displays und so ist es auch beim A52. Das OLED-Panel misst 6,5 Zoll, löst mit 2.400 x 1.080 Pixel angenehm scharf auf und unterstützt eine flüssige Bildwiederholrate von 90 Hertz. Das bedeutet, dass das Smartphone 90 Einzelbilder in der Sekunde wiedergeben kann. Hier bietet Xiaomi zwar noch etwas mehr, aber auch mit 90 Hertz kann man sich in dieser Preisklasse zufriedengeben.

Die Auflösung empfinde ich als ausreichend. Einzelne Pixel lassen sich im Alltag nicht erkennen. Bei der Farbwiedergabe und der Helligkeit gibt es in dieser Preisklasse kaum etwas Besseres. Selbst an sonnigen Tagen hatte ich nie Probleme mit der Ablesbarkeit. Farben werden im Modus „Natürlich“ schön realistisch und im Modus „Lebendig“ etwas gesättigter wiedergegeben. Die Blickwinkelstabilität ist dann eher durchschnittlich. Bei seitlicher Betrachtung verfärben sich die Farben ein wenig, aber das ist in dieser Preisklasse völlig normal und im Alltag hat es mich nie großartig gestört.

Software – One UI

Als Software kommt die hauseigene Benutzeroberfläche One UI, aus Basis von Android 11, zum Einsatz. Bei One UI handelt es sich um eine stark angepasste Oberfläche, die eher wenig mit Stock-Android zu tun hat. Sie ist recht bunt, aber trotzdem gefällt sie mir relativ gut, denn die Idee von One UI ist es, die Smartphones trotz der riesigen Displays noch einigermaßen gut mit einer Hand bedienen zu können. Ansonsten gibt es noch einige Zusatzfunktionen, wie beispielsweise ein sehr gutes Always-On-Display, welches Euch unter anderem die Uhrzeit sowie Benachrichtigungen anzeigt. Leider war anfangs mit Netflix und TikTok auch etwas Bloatware vorinstalliert. TikTok lässt sich deinstallieren, Netflix leider nur deaktivieren.

Performance – da geht mehr

Für eine flüssige Performance beim Bedienen des Smartphones soll der neue Snapdragon 720G aus dem Hause Qualcomm sorgen, den wir schon aus dem günstigeren Realme 8 Pro kennen. Während man in der von mir getesteten Speicherversion ganze 8 GB RAM erhält, wird auch eine etwas günstigere Version mit nur 6 GB angeboten. Beim internen Speicher, der via microSD-Karte erweitert werden kann, gibt es in der kleineren Variante 128 und in der größeren 256 GB.

Im Vergleich zum Vorgänger ist der Prozessor definitiv eine starke und vor allem notwendige Verbesserung, jedoch scheint Samsungs One UI noch immer nicht allzu gut darin zu sein, schwächere Prozessoren auf eine gute Leistung zu optimieren. Ruckler, längere Wartezeiten oder unflüssige Animationen gehören leider zum Alltag und im Vergleich zum günstigeren Realme 8 Pro sieht man, dass das nicht nur am Prozessor liegen kann. Zocken leichter Spiele ist gut möglich, jedoch sieht man schon heutzutage bei etwas aufwendigeren Spielen, dass diese nicht konstant laufen und das Bild oft ruckelt. Besonders hinsichtlich der Zukunftssicherheit ist das A52 nicht allzu gut aufgestellt.

Akku – gute Laufzeit, enttäuschende Ladezeit

Samsung verpasst dem A52 einen 4.500 mAh starken Akku, der mit bis zu 25 Watt schnell geladen werden kann. Allerdings liegt im Lieferumfang nur ein 15 Watt Netzteil bei, mit dem es etwa zwei Stunden braucht, bis der Akku komplett vollgeladen ist. Auch wenn man bei Samsung schon froh sein muss, dass überhaupt ein Netzteil mitgeliefert wird, sind 15 und selbst 25 Watt im Jahr 2021 eher wenig. Hier sind in diesem Preisbereich schon einige andere Smartphones einen Schritt weiter.

Schon deutlich besser hat mir die Akkulaufzeit gefallen. Trotz der 90 Hertz Bildwiederholrate kam ich immer locker durch 1,5 Tage, teilweise sogar zwei. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 4,5 bis 7 Stunden meist noch etwa 30 bis 60 Prozent Akku übrig. Mit der Laufzeit des A52 sollte also keiner Probleme haben und sollte es am Ende des Tages doch noch knapp werden, kann die Bildwiederholrate problemlos auf 60 Hertz gestellt werden, was etwas mehr Akku spart.

Kamera – keine größeren Schwächen

Auf der Rückseite finden oben links vier Sensoren Platz. Darunter eine 64 Megapixel Hauptkamera mit OIS, die standardmäßig vier Pixel zu einem zusammenfasst, um für bessere Aufnahmen bei Lowlight zu sorgen. Mit dazu gibt es noch eine Ultra-Weitwinkelkamera mit 12 Megapixel, die aufgrund eines großen Abbildungswinkels einen recht großen Bildausschnitt erfassen kann. Wie so oft in der Mittelklasse, gibt es auch beim A52 zwei weitere Sensoren mit jeweils 5 Megapixel, die für Makroaufnahmen und Tiefeneffekte zuständig sind. Die Frontkamera hat eine Auflösung von 32 Megapixel.

Samsung Galaxy A52 Kamera

Die Quad-Kamera des Samsung Galaxy A52. (Bild: TechnikNews)

Samsung-typisch wirken die Aufnahmen zwar etwas gesättigter als sie in Wirklichkeit eigentlich sind, aber es geht noch absolut in Ordnung, vor allem weil hier im Vergleich zum Vorgänger einiges verbessert wurde. Die Schärfe ist klasse und muss sich keineswegs vor dem 108 Megapixel Hauptsensor des Realme 8 Pro verstecken. Auch der Dynamikumfang ist super. Erfreulicherweise kann auch die Lowlight-Performance durchaus überzeugen. Hier scheitern in diesem Preisbereich nach wie vor einige Smartphones, aber dank der Langzeitbelichtung im Nachtmodus entstehen ausreichend helle und farblich akkurate Bilder. Auch die Schärfe geht in Ordnung, aber hier können andere noch sehr gut mithalten. Natürlich ist das bei Weitem kein Flaggschiff-Niveau, aber für aktuell 310 Euro kann man bei schlechteren Lichtbedingungen absolut zufrieden sein.

Bei Videoaufnahmen unterstützt das A52 nach dem neusten Update 4K bei 30 Bildern pro Sekunde und Full-HD bei 60 Bildern pro Sekunde. Nur bei höheren Stufen ist die Stabilisierung sehr schlecht, scheinbar ist der Prozessor nicht stark genug. Ansonsten ist die Qualität in Ordnung, auch wenn ein Find X3 Lite noch etwas besser ist.

In der Mittelklasse ist es leider üblich, dass die Ultra-Weitwinkelkamera zwar durchaus einen Mehrwert liefert, die Qualität aber eher enttäuschend ist, vor allem im Vergleich zur Hauptkamera. Beim A52 ist die Ultra-Weitwinkelkamera qualitativ zwar auch etwas schlechter als der Hauptsensor, aber die Aufnahmen bieten nicht nur einen Mehrwert, sondern überzeugen auch mit einer ordentlichen Qualität. Besonders der Dynamikumfang, die Farbwiedergabe und die Schärfe können sich für den angebotenen Preis echt sehen lassen. Nur bei schlechteren Lichtbedingungen ist auch diese Ultra-Weitwinkelkamera trotz Nachtmodus eher unbrauchbar.

Sogar die Makrokamera kann durchaus überzeugen und liefert einen Mehrwert, was bei anderen Smartphones in dieser Preisklasse definitiv nicht der Fall ist. Dank der 5 Megapixel Auflösung werden die Bilder ausreichend scharf und die Farben deutlich schöner als bei 2 Megapixel Makrokameras wiedergegeben. Sobald es dunkler wird, stößt aber auch der Makrosensor des A52 an seine Grenzen.

Testfotos

Schauen wir uns dazu noch ein paar Testfotos an. Die folgenden Bilder sind wie immer absolut unbearbeitet, aber verlustfrei komprimiert, um die Ladezeiten und den Speicherverbrauch der Webseite gering zu halten.

Vergleich mit dem Samsung Galaxy A51 und Realme 8 Pro

Dieser Kameravergleich zeigt ganz gut, dass Samsung in einem Jahr einiges verbessert hat. Angefangen von Makroaufnahmen, der Schärfe und Farbwiedergabe bei guten Lichtbedingungen, bis hin zur Lowlight-Performance. Das Realme 8 Pro kann zwar noch gut mithalten, muss sich aber besonders bei Lowlight und der Farbwiedergabe geschlagen geben.

Sonstiges – Licht und Schatten

Im sonstigen Bereich hat das Samsung Galaxy A52 eine zentrale Stärke: die IP67-Zertifizierung gegen das Eindringen von Wasser und Staub. Dieses Feature sieht man üblicherweise nur in Flaggschiff-Smartphones. Für den niedrigen Preis des A52 sollte man das definitiv loben.

Auch die nun vorhandenen Stereo-Lautsprecher sollten im Vergleich zum letztjährigen A51 positiv erwähnt werden. Der Ton wird vergleichsweise laut, klar und voll. Sie klingen etwas besser als beim Xiaomi Mi 11 Lite. Im Vergleich zu einem Samsung Galaxy S21 Ultra hört man noch einen Unterschied, dieses kostet aber auch deutlich mehr und spricht eine völlig andere Zielgruppe an.

Leider gibt es noch ein paar Aspekte, die bei der Bedienung stark stören. Zum einen das Entsperren über den ins Display integrierten Fingerabdrucksensor. Er ist zwar einigermaßen gut mit dem Daumen zu erreichen, entsperrt das Gerät aber recht langsam und auch bei der Zuverlässigkeit gibt es Luft nach oben. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sollte Samsung hier in der nächsten Generation stark aufholen. Die zweidimensionale Gesichtserkennung ist nicht nur weniger sicher als eine dreidimensionale, sie reagiert auch etwas langsamer.

Dazu ist der verbaute Vibrationsmotor einfach schlecht, ein Detail, das leider von vielen vernachlässigt wird. Es treffen hier schlechte Hardware und Optimierung aufeinander, sodass das haptische Feedback sehr laut und unangenehm daherkommt.

Fazit

Das Samsung Galaxy A52 ist ein sehr gutes Mittelklasse-Smartphone, welches keine allzu größeren Schwächen vorweist. Die Performance und der Fingerabdrucksensor könnten zwar noch etwas besser sein, aber trotzdem hat man hier im Vergleich zum A51 einen deutlichen und notwendigen Schritt nach vorne gemacht. Aufgrund dessen ist das A52 meiner Meinung nach endlich wieder konkurrenzfähig und muss sich nicht mehr vor Xiaomi, OnePlus und Co. verstecken. Zwar sind die Smartphones aus dem Hause Xiaomi, beispielsweise das Poco F3, teilweise noch etwas besser ausgestattet, aber da ich davon ausgehe, dass die Preise in naher Zukunft noch weiter sinken werden, kann ich das Galaxy A52 auf ganzer Linie weiterempfehlen.

Wir bedanken uns bei Samsung Deutschland für die Bereitstellung des Galaxy A52!

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Fabian Menzel

Fabian ist schon seit Mitte September 2020 ein Teil von TechnikNews und versorgt die Seite regelmäßig mit diversen News, aber auch mit einigen Testberichten zu Smartphones. Ihm macht es unglaublich viel Spaß und er ist extrem dankbar, so ein tolles Team an seiner Seite zu haben. In seiner Freizeit hört er gerne Musik und fotografiert gelegentlich mit seinem Huawei Mate 50 Pro.

Fabian hat bereits 308 Artikel geschrieben und 24 Kommentare verfasst.

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