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Renault Kangoo E-Tech im Test: Genau richtig für die Stadt?

Renault Kangoo Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2023 TechnikNews)

Mit dem Renault Kangoo hat man einen Hochdachkombi für die Familie bei Renault im Programm, doch geht dies auch vollelektrisch? Renault hatte vor einigen Jahren bereits einen Kangoo Z.E. auf den Markt gebracht, nun folgt die neueste Generation, allerdings mit bekannten Schwächen. Wir haben ihn für Euch im Alltag getestet.

Wie beim Renault Megane E-Tech, folgt jetzt der berühmte Renault Kangoo als vollelektrische Version. Aber nicht, wie man denken könnte, mit der Technik aus dem neuen Megane. Man setzt auf die altbewährte Renault ZOE E-Tech Technik aus dem letzten Modell, bevor die Produktion eingestellt wurde.

tl;dr: Vor 3 Jahren vielleicht gut genug gewesen

Der Renault Kangoo bietet erstaunlich viele Ablagemöglichkeiten und massig Stauraum mit einem Kofferraum Volumen von 542 Litern. Angetrieben wird er von einem 90 kW starken Elektromotor an der Frontachse, in alter Währung entspricht dies 122 PS. Preislich startet der Renault Kangoo E-Tech bei 39.300 Euro (inkl. 19 % MwSt.). Dafür bekommt man unter anderem „nur“ Laden mit 11 kW AC und Voll-LED-Scheinwerfer mit Abbiege-Lichtfunktion.

Renault Kangoo Beitragsbild

Bild: TechnikNews

Unser Testwagen lag preislich bei ca. 48.900 Euro (ink. 19 % MwSt.), was auf den ersten Blick wirklich ein happiger Preis ist. Aber für Familien, die den Platz eines Hochdachkombis für zum Beispiel den Transport eines Kinderwagen brauchen, könnte er trotz der geringen Reichweite und des hohen Preises die einzige elektrische Option aktuell sein.

Fahrverhalten: Hochsitzend agil

So in etwa könnte man den Renault Kangoo E-Tech beschreiben. Beim Fahren merkt man die gute Übersichtlichkeit, die ein Hochdachkombi mit sich bringt. Des Weiteren lässt er sich trotz seiner Kastenform gut durch Kurven boxieren und hat genügend Power, um im Alltag voranzukommen.

Mit 90 kW beziehungsweise 122 PS an der Vorderachse geht der Hochdachkombi in 12,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 132 km/h. Dies reicht auch noch so gerade aus, um auf der Autobahn einen LKW zu überholen.

Er ist trotzdem eher weniger für die Autobahn oder die Langstrecke ausgelegt, eher als „Taxi für die Kinder“ innerhalb der Stadt. Der größte Nachteil ist, dass wie eingangs erwähnt die alte Technik aus dem ZOE wiederverwendet wurde, die eigentlich nicht für einen Kastenwagen ausgelegt worden ist. Im Großen und Ganzen trifft dies natürlich nicht auf den Antrieb zu, der reicht für die allermeisten Strecken auf jeden Fall. Es geht eher um die Reichweite in Kombination mit dem recht kleinen Akku.

Akku und Reichweite: Eher etwas für die Stadt

Die Batterie sitzt mit ihren 45 kWh unterhalb des Kofferraums. Ja richtig gehört, die Größe der Batterie ist nicht gerade das, was man bei dieser Fahrzeugklasse und für den Preis erwarten könnte.

Im Optimalfall kommt man im Sommer ohne Autobahn und mit Landstraßengeschwindigkeit gute 240 km weit. Wir haben im Schnitt einen Verbrauch von 17 bis 18 kWh auf 100 km angezeigt bekommen. Auf der Autobahn würde wohl eine Ladepause alle 150 km erforderlich sein, was für Familien vielleicht sogar ohnehin nötig ist, wenn Kleinkinder an Bord sind, die nicht lange sitzen wollen.

Laden: Könnte besser sein

Laden können wir mit ganzen 80 kW DC und 11 kW AC. Für die Stadt gibt es sogar per Aufpreis eine Option, um mit 22 kW AC laden zu können. Damit ist der kleine Akku dann auch in gut 2,5 Stunden wieder vollständig aufgeladen. Vielleicht ist dies sogar die bessere Option, als mit 80 kW DC zu laden. Das muss man aber nach Verfügbarkeit der Ladestationen abwägen.

Mit einer Restladung von 10 Prozent erreichten wir direkt die 80 kW DC Ladeleistung. Ab 30 Prozent sackte es aber in Richtung 69 kW ab. Diese hielt er zumindest bis um die 84 Prozent. Danach kann man das Schnellladen nicht mehr wirklich „schnell“ nennen. Denn dann geht es mit 30 kW bis 13 kW bis zu 99 Prozent weiter.

Innenraum und Infotainment

Im Innenraum kommt man wirklich super zurecht. Er wirkt jedoch etwas „altbacken“, was Infotainment angeht. Dieses ist nämlich serienmäßig um die 6 Zoll (etwa 15 cm in der Diagonale) groß. Und per „Upgrade“ wächst es auf 8 Zoll (um die 20 cm) in der Diagonale an.

Dennoch läuft es relativ flüssig, obwohl die Auflösung ziemlich gering ist. Android Auto wird per Kabel unterstützt und Apple CarPlay geht sogar kabellos. Ein Onboard-Navi ist ebenfalls mit dabei, dieses ist aber nicht wirklich zu gebrauchen. Es ist schon etwas in die Jahre gekommen und bietet nicht mehr die allerneusten Daten. Da sollte man lieber auf CarPlay oder Android Auto mit Google Maps setzen.

Generell hätten wir uns eher ein Android Automotive System mit größerem Display im Kangoo E-Tech gewünscht, etwa wie der neue Mégane es verbaut bekommen hat. Eine Ladeplanung mit dem Navi kann man auch vergessen, da das System zwar einen Reichweitenkreis anzeigen kann und auch Ladestationen findet, dies aber relativ rudimentär funktioniert.

Viel Platz und viele Ablagemöglichkeiten

Denn was Ablagemöglichkeiten angeht, punktet der Renault Kangoo E-Tech wirklich in allen Kategorien. Riesiger Kofferraum, Handschuhfachschublade und vieles mehr.

Da hat man sicherlich Platz für viele Dinge. Selbst ein Fach oberhalb des Dashboards beim Lenkrad lässt sich mit Sachen befüllen. Lieferwagen-typisch ist auch das gesamte Dashboard als Ablage nutzbar, somit gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, was den Stauraum angeht.

Beinfreiheit hinten eher mäßig

Man merkt, dass die hintere Sitzreihe eher für kleinere Personen oder Kinder ausgelegt wurde. Denn viel Platz hat man hinten nicht. Vorne hingegen ist genügend Platz und man fühlt sich auch nicht sonderlich eingeengt.

Empfehlenswert?

Im gewissen Maße kann man den Renault Kangoo E-Tech in der aktuellen Weise eigentlich nur den Familien empfehlen, die innerhalb einer Stadt oder auf dem Land wohnen und kaum bis gar nicht länger Strecken mit dem Fahrzeug zurücklegen wollen.

Denn er fühlt sich am wohlsten als Zweitwagen, um die Kinder zur Schule oder zum Kindergarten oder sonstigen Aktivitäten zu fahren. Am besten hat man in der Umgebung mehrere 22 kW Ladespots, um ihn in relativ kurzer Zeit wieder voll zu bekommen. Ein Schnelllader tut es natürlich auch.

Allerdings stößt nun das größte Problem auf: Der Preis. Knapp 50.000 Euro möchte Renault für die Top-Version mit der meisten Ausstattung (inkl. 22 kW AC Laden) haben. Dies ist fürs Gebotene einfach zu viel, obwohl natürlich kein anderes Fahrzeug in der Klasse mit rein elektrischem Antrieb und den technischen Daten aktuell auf dem Markt vorhanden ist.

Selbst die direkte Hochdachkombi-Konkurrenz aus Frankreich, also der Peugeot e-Traveller und der Citroën e-Berlingo, schneidet im Vergleich bei der Reichweite schlechter ab.

Was wir uns wünschen würden

Für den nächsten Renault Kangoo E-Tech wäre eine rein elektrische Plattform gut, gleich wie eine höhere Ladeleistung und vielleicht mehr Platz für die hintere Sitzbank. Das Infotainment aus dem aktuellen Mégane wäre auch wünschenswert.

Übrigens hat uns auch die „Tankklappe“ gestört. Diese ist hinten rechts angebracht, wo man sie beim Benziner auch finden würde. Allerdings befindet sich dort nicht der Ladeanschluss. Die Klappe wurde einfach nicht entfernt! Stattdessen befindet sich der Ladeanschluss wie bei Renault typisch unter dem Logo an der Front des Fahrzeugs.

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Dominik Lux

Dominik ist 22 Jahre alt und sehr interessiert an neuer Hardware bei Smartphones, sowie im VR- und AR-Bereich. Er schreibt gerne Artikel über diese Themen. Er hat einen Fable für Smartphones und Gadgets, als auch für die Elektromobilität. Somit schreibt er momentan fleißig im neuen Mobilitätsressort hier auf TechnikNews.

Dominik hat bereits 130 Artikel geschrieben und 8 Kommentare verfasst.

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