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Realme GT Neo 3 (150W) im Test: Der neue Flaggschiff-Killer?

Das Realme GT Neo 2 war eines der beliebtesten Modelle in der Mittelklasse. Nicht unverdient, denn mit Fokus auf die Performance und den Akku brachte der Hersteller ein durchaus sehr gelungenes Smartphone auf den Markt.

Um diesen Trend fortzusetzen, stellten sie zeitnah den Nachfolger, das Realme GT Neo 3, vor. Die Daten auf Papier sehen sehr beeindruckend aus, aber ob es auch versteckte Hürden bei der Benutzung gibt, erfahrt Ihr in den folgenden Zeilen.

Realme GT Neo 3 Design – das kleine Defizit

Als eine Firma, die besonders an eine junge Zielgruppe gerichtet ist, ist das Design eine sehr wichtige Ausstrahlung. Besonderes Design, wie die Rückseite des Realme GT 2 Pro, kann durchaus in den Köpfen der Verbraucher hängen bleiben.

Den durchgängigen Streifen auf der Rückseite kennen wir seit dem ersten Realme GT aus dem letzten Jahr. Das Kameramodul ist im typischen Realme-Stil sehr einfach gestaltet, die verschiedenen Linsen stehen einzeln aus dem Modul heraus, wodurch bei meinem vorliegenden weißen Modell ein starker Kontrast zwischen Weiß und Schwarz hergestellt wird.

Realme GT Neo 3 Verarbeitung

Verarbeitung (Bild: TechnikNews)

Die Rückseite besteht aus einem sehr weichen matten Glas, welches sich in der Hand angenehm anfühlt. Ein weiterer Trend, den Realme dieses Jahr verfolgt, sind die flachen Kanten am Rahmen. Da diese beim GT Neo 3 jedoch vom Übergang nicht so gut sind und es noch eine dicke Kunststoffschicht zum Display gibt, macht dieses Design insgesamt einen eher klobigen Eindruck. Im Vergleich zur Realme GT 2 Flaggschiff-Serie wird hier der Unterschied hergestellt.

Realme GT Neo 3 Front

Bild: TechnikNews

Beim GT Neo 3 handelt es sich um das erste Realme-Smartphone mit einer mittig platzierten Aussparung für die Frontkamera. Die Bildschirmränder sind dabei nicht besonders dünn, aber auch nicht störend. Zusammen mit einem schmalen Kinn unten und guter Symmetrie finde ich die Optik persönlich ziemlich angenehm.

Realme GT Neo 3 Konsumerlebnis – oberer Durchschnitt

Auf der Vorderseite verfügt das GT Neo 3 über ein 1.080p OLED-Display. Dieses wurde als Premiere in einem Realme-Smartphone jedoch nicht von Samsung gefertigt. Während das in der Vergangenheit meist nicht auf ein gutes Verhalten hindeutete, muss man hier den Fortschritt sehen. Die Blickwinkelstabilität ist deutlich verbessert, auch wenn es bei Neigung des Gerätes immer noch sehr leichte gelbe Verfärbungen gibt. Die Klarheit, Schärfe sowie Helligkeit sind auch allesamt auf einem sehr hohen Niveau und durch die Bildwiederholrate von 120 Hertz wirken Bewegungen sehr flüssig.

Realme GT Neo 3 Display

Bild: TechnikNews

Ebenso gut sind die Lautsprecher, die sich einmal unten und einmal oben in der Hörermuschel des Smartphones befinden. Sie bilden insgesamt ein gutes Klangbild, das dem Preis auf jeden Fall gerecht wird. Der Vibrationsmotor ist ebenfalls sehr gut optimiert, sodass die Software durch reges haptisches Feedback unterstützt werden kann.

Um in die Benutzeroberfläche zu gelangen, gibt es einen Fingerabdrucksensor, dieser befindet sich, ähnlich wie bei anderen Smartphones mit OLED-Displays, im Bildschirm. Diese Technologie ist in den vergangenen Jahren bereits sehr ausgereift entwickelt worden und man muss sich eigentlich keine Gedanken mehr über die Geschwindigkeit machen. Nur ist er im GT Neo 3 typischerweise zu weit unten positioniert, was zu einer schwierigen Bedienung führen könnte.

Der Prozessor – die exklusive Stärke

Der im Realme GT Neo 3 verbaute Prozessor ist der MediaTek Dimensity 8100 – ein besonders starker Prozessor, der gerade im Verhältnis zum aktuell problematischen Qualcomm Snapdragon hervorsticht, denn den Dimensity 8100 kann man sich als eine Kombination aus CPU vom Snapdragon 8 Gen 1, GPU vom Snapdragon 888 und Stromverbrauch des Snapdragon 865 vorstellen. Nicht so wie in der Vergangenheit, in der MediaTek-Prozessoren immer mehr Leistung auf Papier als reales Nutzungserlebnis in der Praxis hatten, kann die Leistung im Alltag des Realme GT Neo 3 sehr gut überzeugen.

Starke Leistung

Das Spielen aufwendiger 3D-Spiele ist sehr gut möglich. Ruckler und Abstürze sind nicht zu finden, wobei das Gerät auch nicht unangenehm warm wird, was gerade mit dem kommenden Sommer relevant wird. Hier spielt es auch eine Rolle, dass Realme im GT Neo 3 die bisher größte Kühlungsfläche eingebaut hat.

Lange Akkulaufzeit

Aber nicht nur von der Performance, auch bei der Akkulaufzeit bemerkt man den Vorteil des effizienten SoCs deutlich. Obwohl die Kapazität mit seinen 4.500 mAh bei meinem Modell nicht hervorstechend groß ist, kommt man mit dem GT Neo 3 auf eine überdurchschnittliche Akkulaufzeit von über acht Stunden Displaynutzung. Dieser Wert ist im Vergleich zur Konkurrenz deutlich überlegen.

Extreme Ladegeschwindigkeit

Noch mehr hervorstechen als die Akkulaufzeit kann natürlich die Ladegeschwindigkeit, die auch schon auf der Verpackung hervorgehoben wird. 150 Watt beträgt die Geschwindigkeit, die damit noch einmal um 30 Watt höher als der aktuell schnellste Standard, 120 Watt, ist. Diesen Vorteil merkt man in der Praxis jedoch nur geringfügig. Aktiviert man das schnelle Aufladen in den Einstellungen, dauert es ganze 15 Minuten bis der Akku von 0 auf 100 Prozent aufgeladen ist.

Realme GT Neo 3 Aufladen

Bild: TechnikNews

Der Vorteil der neuen Technologie liegt viel mehr in der Langlebigkeit, denn nach 1.600 Ladezyklen, also über vier Jahren täglichem Schnellladen, soll das Realme GT Neo 3 nach wie vor 80 Prozent seiner Akkukapazität beibehalten. Dieser Wert ist doppelt so hoch wie im Redmi Note 11 Pro Plus mit 120 Watt. Spätestens jetzt kann man sagen, dass man sich keine Sorgen um die Akkugesundheit mehr machen muss und mit dem Vorteil schnellen Aufladens seinen Alltag bereichern kann.

Für Personen, die lediglich auf eine noch höhere Akkulaufzeit schwören und ihr Smartphone immer über Nacht laden, bietet Realme auch eine Version des GT Neo 3 mit 80 Watt und 5.000 mAh Kapazität an.

Kombiniert mit der guten Akkulaufzeit an sich und dem extrem effizienten Prozessor kann man beim GT Neo 3 insgesamt sagen, dass es sich aus Sicht des Akku- und Leistungserlebnisses um das aktuell beste Smartphone auf dem Markt handelt. Der Fokus des GT Neo 2 kann sehr gut fortgesetzt werden.

Software

Die Software ist auf den zahlreichen Mittelklasse-Geräten immer der langweiligste, aber gleichzeitig wichtigste Punkt. Langweilig daher, da es sich meistens immer um die gleiche Benutzeroberfläche der jeweiligen Hersteller über Android handelt. Wichtig deswegen, da kleine Software-Schwächen oder fehlende Optimierung sehr viel, vom Erlebnis wegnehmen können.

Hier ist das Realme GT Neo 3 eigentlich im Vorteil, da es gerade mit der Realme UI beziehungsweise ColorOS 12 Benutzeroberfläche keine großen Kompromisse gibt.

Auch wenn ich in Flaggschiff-Smartphones bereits erwähne, dass sie durch ihre Optik und Bedienung schon etwas träge wirkt, ist das gerade der Vorteil auf niedriger positionierten Geräten wie dem Neo 3. Alle Features, die man benötigt, sind vorhanden und die gesamte Optik sowie Bedienung einfach verständlich. Dabei kommt es eigentlich sehr selten zu Fehlern, Bugs oder Rucklern in der Software – Sie ist sehr ausgereift. Mit so einer guten Basis ist ColorOS bzw. die Realme UI vielleicht nicht meine liebste UI, aber definitiv die schwereloseste im Android-Bereich, die einem am wenigsten im Weg steht. Auch wenn es natürlich nach wie vor ein paar Schwächen gibt, kann ich sie für Normalverbraucher sehr gut weiterempfehlen.

Realme GT Neo 3 Kamerasystem – starke Verbesserung

Im letztjährigen Realme GT Neo 2 war die größte Schwäche wohl noch das Kamerasystem, aber nachdem auch die Realme 9 Reihe bereits sehr gute Kameras bekommen hat, wurde das GT Neo 3 auch hier aufgerüstet. Die Hauptkamera ist typischerweise der IMX766 von Sony, die zum Beispiel auch im OPPO Find X5 Pro verbaut ist. Eine optische Bildstabilisierung fehlt nicht.

Bei der Hauptkamera kann man sehen, dass die Bilder auch im Vergleich zu deutlich höherrangigen Smartphones nicht merkbar schlechter sind. Gerade bei Nacht weisen sie einen hohen Detailgrad auf. Auch wenn es, ausgelöst durch den ISP des MediaTek Prozessors, teilweise immer noch Probleme, wie Rauschen an dunklen Stellen oder übersättigte Farben gibt, ist das Problem nicht mehr stark.

Im Vergleich ist es eher die Ultraweitwinkelkamera, die schwächelt. Aufgrund der niedrigen Auflösung und geringen Sensorgröße sehen die Bilder eher schlecht als recht aus. Das Nutzungserlebnis der Kamera-App ist mit dem Dimensity 8100 Prozessor hingegen sehr gut, das Starten geht schnell und die Vorschau wird flüssig angezeigt.

Realme GT Neo 3 Nacht Kameravergleich

Ultraweitwinkel (Bild: TechnikNews)

Fazit – zu hoher Preis?

Rückblickend auf die oben genannten Testergebnisse lässt sich festhalten, dass das Realme GT Neo 3 im Preisbereich des Neo 2 ein Game-Changer des Marktes gewesen wäre. Zieht man es in Vergleich zu anderen Smartphones, weist es viele einzigartige Stärken auf. Mit einer UVP von über 600 Euro muss man jedoch leider sagen, dass es zu teuer im Markt positioniert ist. Das in den meisten Hinsichten deutlich bessere und höherwertige Realme GT 2 Pro kostet zur Zeit im Markt sogar weniger, was das Neo 3 etwas invalidiert.

Aber aufgrund dessen, dass das GT Neo 3 nach wie vor über einen extrem guten Prozessor, das beste Akku-Erlebnis und auch eine gute Hauptkamera verfügt, kann man es bei einem gesunkenen Preis problemlos weiterempfehlen. Wenn das Smartphone einen ähnlichen Weg wie sein Vorgänger geht, werden wir diesen zeitnah auch schon sehen und ein sehr beliebtes Smartphone erhalten.

Wir bedanken uns bei Realme Deutschland für die Bereitstellung des GT Neo 3!

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Yinan Xia

Yinan interessiert sich schon sehr lange für Technik, insbesondere Smartphones. Daher fing er vor drei Jahren mit einem YouTube-Kanal rund um aktuelle Technik-Produkte an und berichtet nun für TechnikNews über aktuelle Themen, die ihn interessieren.

Yinan hat bereits 29 Artikel geschrieben und 6 Kommentare verfasst.

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