Oppo Watch (46 mm) im Test: Hoffnung für Android
Heute geht es um die Oppo Watch (46 mm). Sie verspricht viel für eine Uhr mit Wear OS, darunter bis zu 21 Tage Akkulaufzeit. Wie das möglich ist und wie sie sich in meinem Alltag geschlagen hat, werde ich heute klären!
Beim Auspacken fällt nicht viel auf. Ein magnetisches Ladekabel, ein Quick Start Guide und das Armband sind dabei – nichts Spektakuläres. Die wasserdichte Wear-OS-Uhr ist aus sogenanntem Schott-Glas auf der Vorderseite, Aluminium an den Seiten und Keramik auf der Unterseite gebaut. Daneben liegt ein Pulsmesser. Die Uhr liegt angenehm am Arm. Sowohl das Armband als auch die 46 mm-Größe haben sich im Test als optimal herausgestellt. Die Uhr ist zudem super verarbeitet.
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Display
Auf der Vorderseite ist ein 1,8“ Zoll großes AMOLED-Display mit leichten Abrundungen oben und unten sowie stärkeren Kurven an den Seiten vorzufinden. Das Panel ist schön hell, hat stabile Blickwinkel, und ist mit 326 ppi für eine Smartwatch scharf genug. Der typische AMOLED-Farbfehler an scharfen Kanten ist hier kaum vorhanden. Die Ränder sind angenehm dünn und das resultiert in einem modernen, schicken Frontdesign. Nur die quadratische Form ist nicht jedermanns Sache, obwohl ich die Form angenehm finde.
Hardware
Im Inneren werkelt der Snapdragon 3100 Prozessor, der vier Kerne (1,09 GHz) im 28-Nanometer-Format beherbergt. Nur zum Vergleich: Der neue Wear 41oo Chip ist im 12-Nanometer-Verfahren gefertigt. Dieser Unterschied beeinflusst den Akku leider negativ.
Die Performance ist trotzdem top. Kurze Ladezeiten und flüssige Animationen gehören zur Hausordnung. Die Uhr unterstützt LTE und es gibt 8GB Speicher, was meiner Meinung nach komplett ausreichend ist. Im Notfall kann man damit auch telefonieren. Im Notfall deshalb, weil die Audioqualität gut genug für ein Gespräch ist. Ich empfinde den Lautsprecher aber zu schlecht für Telefonate und das Mikrofon als zu leise für längere Telefonate. Dafür ist NFC für Google Pay mit an Bord, was den Alltag wieder ein wenig erleichtert.
Sport
Die Uhr unterstützt auch einige Fitnessfunktionen für die Sportlichen unter Euch und der Pulssensor auf der Unterseite ist recht akkurat. Es gibt 5-Minuten-Workouts, die Möglichkeit, Sport aufzuzeichnen und diese nervige Erinnerung, einmal wieder aufzustehen, wenn man lange Zeit herumgesessen ist. Die kann man meines Wissens nach leider nicht deaktivieren. An Workouts stehen „Fitnesslauf“, „Lauf zur Fettverbrennung“, „Outdoor Spaziergang“, „Outdoor Radsport“ und „Schwimmen“ zur Auswahl. Etwas nervig ist, dass Google Fit vor dem ersten Tracking gefühlt 1000 verschiedene Berechtigungen braucht.
Software
Die Oberfläche über Wear OS 2.23 sieht gut aus, etwas im Style von ColorOS, ohne den Look von Wear OS komplett zunichtezumachen. Damit komme ich super klar, die Gesten sind intuitiv und Benachrichtigungen über Stimme oder eine Minitastatur auf dem Screen zu beantworten ist super futuristisch.
Im Play Store kann man viele Apps und Zifferblätter downloaden. Ganz praktisch: Auf der linken Seite des Zifferblatts ist ein Google Feed, rechts sind Widgets wie das Wetter. Es ist keine unnötige Bloatware vorhanden und alle wichtigen Funktionen wie Timer, Stoppuhr, Wecker und Musiksteuerung inklusive einer Spotify-App sind vorhanden. Letztere muss man erst im Play Store herunterladen. Die Taste unten rechts kann man nach Belieben konfigurieren. Ich habe da die Taschenlampe drauf, die durch das helle Display überraschend praktisch ist. Für erweiterte Funktionen gibt es die Heytap App, auf die man allerdings nicht ausreichend hingewiesen wird, sodass ich erst sehr spät auf sie aufmerksam wurde. In dieser App kann man angepasst an das Outfit, was man trägt, verschieden Zifferblätter generieren lassen. Und hey, es gibt sogar die allseits beliebte Ente.
Akku
Wear-OS-Uhren sind bekannt für ihre schlechten Akkulaufzeiten. Und auch wenn man immer durch den Tag kommt, ist auch bei der Oppo Watch kein zweiter drin. Jeden Tag laden muss sein. Allerdings nur kurz, denn Vooc Charge kann den Akku der Oppo Watch 46 mm von 0 auf 100 Prozent in 40 Minuten aufladen. Die 21 Tage im Fitnesstracker-Modus sind sehr unrealistisch, denn auch wenn der zusätzlich verbaute Appollo 3 Chip diese Akkulaufzeit theoretisch ermöglicht, ist die Oppo Watch dann nicht mehr als ein Fitnesstracker mit recht wenigen Funktionen. Er scheint so leistungsschwach zu sein, dass es nirgends mehr irgendwelche Animationen gibt und mehr als ein Xiaomi Mi Band 4 kann sie dann auch nicht mehr. Und dafür kauft man diese Uhr nicht. Es tut mir weh, dieses brillante Stück Technik so herunterzustufen, daher empfehle ich den Energiesparmodus nur in Notfällen.
Fazit
Wenn Euch eine Uhr 399 Euro wert ist, kann ich Euch diese Smartwatch guten Gewissens weiterempfehlen. Sie kann alles, was eine Smartwatch können muss. Sie legt eine gute Performance und für Wear OS Verhältnisse auch eine gute Akkulaufzeit an den Tag. Bevor man die knapp 400 Euro ausgibt, sollte man sich aber auch noch im Klaren sein, ob man eine Smartwatch wirklich braucht.