OPPO Find X5 im Test: Solides High-End-Smartphone mit ein paar Abstrichen
Das OPPO Find X5 ist ein interessanter Versuch, High-End-Features des Pro-Modells für einen günstigeren Preis anzubieten. Kann es überzeugen? Wir haben es für euch getestet!
In den vorherigen Generationen der Find-X-Serie gab es zumindest auf dem globalen Markt kein „normales“ Modell ohne Zusatz im Namen. Wir hatten lediglich das Neo, doch damit ist es nun vorbei. OPPO verspricht mit dem Find X5 für unter 1000 Euro fast die gleiche Experience, welche das Pro liefert. Ob dies eingehalten werden kann? Fangen wir erstmal mit den deutlichen Unterschieden an.
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OPPO Find X5 ohne Keramik und Infinite Curve
Das OPPO Find X5 kommt ohne Keramik daher. Die Rückseite besteht zwar aus Corning Gorilla Glas 5, fühlt sich aber ähnlich wie das Material, was OPPO selbst „OPPO Glow“ nennt, an. Es hat also eine matte Textur, die sich dennoch relativ hochwertig anzufassen lässt. Fingerabdrücke wehrt das Material jedenfalls gut ab.
Infinite Curve verschwindet ein wenig
Die Infinite Curve, die man beim Find X5 Pro weiterentwickelt hat, findet man beim Find X5 nur bedingt. Da sieht man deutlich, wo mit dem Rotstift entlang gegangen ist. Dennoch finde ich das Kameraelement gut, da die Linsen komplett hinter einem Glas sitzen, sodass man nur eine Erhöhung hat. Auch fällt deutlich eine „Lippe“ um das Kamera-Modul auf, welche ich nicht wirklich als störend empfand.
Hardware fast identisch zum Find X5 Pro
Bei der internen Hardware spart OPPO wenig. Man bekommt acht Gigabyte RAM und 256 Gigabyte internen Speicher. Als Prozessor kommt logischerweise nicht der Snapdragon 8 Gen1, sondern das Flaggschiff aus dem letzten Jahr, der Snapdragon 888, zum Einsatz. Bei der Kühlung von diesem wurde offenbar, wie üblich bei OPPO, nicht gespart. Der Snapdragon 888 wurde in keinem täglichen Szenario zu heiß, sodass es unangenehm wäre, das Handy zu halten.
Kamera auch fast gleich, inklusive MariSiliconX Chip
Das gesamte Kamera-Setup ist fast identisch mit dem des deutlich teureren Pro-Modells. Als Sensor für die Haupt- und Ultraweitwinkelkamera finden wir den Sony IMX766 und ebenso gibt es den zweifachen optischen Zoom mit 13 Megapixel.
Auf dem Kamera-Modul befindet sich ebenfalls der „Powered by MariSilicon“-Schriftzug. Heißt also, dass sich der gleiche MariSilicon X aus dem Find X5 Pro im normalen Find X5 befindet. Und es sollten alle Features des Chips ausgenutzt werden können.
Was wirklich fehlt noch? Die Fünf-Achsen-Stabilisierung, ein Stand-Out-Feature des teureren Bruders. Trotzdem waren die Videos relativ stabil, auch mit „nur“ drei Achsen.
Auf der Unterseite des Find X5 befinden sich neben dem Dual-SIM-Slot (eSIM wird ebenfalls unterstützt) der USB-C-Anschluss sowie einer der zwei Lautsprecher.
Display ist das größte Downgrade
Nun kommen wir zum deutlichsten Downgrade im Vergleich zum Find X5 Pro. Knapp 400 Euro ist das Find X5 eben günstiger, da muss irgendwo etwas fehlen. Und das ist beim Display klar zu spüren.
Das Display ist zwar auch ein AMOLED Panel, verfügt aber nicht über die LTPO-Technologie. Diese lässt das 120-Hertz-Display bis auf eine Bildwiederholrate von einem Hertz herunterregeln, um Akku zu sparen. Es handelt sich also um ein normales AMOLED-Display mit FHD+-Auflösung und etwas milderen Farben. Das liegt am Hersteller des Displays, welcher BOE ist, der fünftgrößte Display-Lieferant der Welt. Dennoch sieht man ganz klar, dass Samsungs-Displays einfach besser sind.
Das Display ist nicht schlecht, im Alltag würde man bestimmt damit zurechtkommen. Hat man aber einmal das Display vom Find X5 Pro oder realme GT2 Pro, welche LTPO 2.0 von Samsung benutzen, vor den Augen gehabt, sieht man einen klaren Unterschied bei der Qualität und auch der Darstellung der Farben.
Lautsprecher & Fingerabdruck Sensor
Die Lautsprecher sind deutlich besser als beim Find X3 Pro. Sie erzeugen einen viel besseren Stereo Effekt und einen lauteren Klang, ohne ins Blechern überzugehen. Wie immer man sollte sich die Lautsprecher in Echt anhören. Nur per Text oder Videos kann man dies schlecht rüberbringen.
Der Fingerabdrucksensor ist wieder ein optischer. Dennoch ein verdammt schneller, viel schneller als der des Find X3 Pro ist er aber dann auch nicht. Da wird sich auch nicht mehr viel tun. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass hier gespart wurde. Ein Ultraschallsensor wäre trotzdem schön zu sehen.
Fazit
Mein Fazit zum Find X5 von OPPO würde wohl lauten: Viel reingepackt, etwas falsch gespart. Ich hätte persönlich lieber ein besseres Display, dafür dann langsameres Laden mit 65 Watt in Kauf genommen. Übrigens, die kabellose Ladegeschwindigkeit ist beim Find X5 auf 30 Watt limitiert, was aber mehr als genug ist. Wenn der Preis von 999 Euro (UVP) auf um die 850 Euro bis 900 Euro sinkt oder man viele Goodies, wie bei der Vorbesteller Aktion, dazu bekommt, dann lohnt es sich. Wenn man auf nichts verzichten will, sollte man weiterhin zum Find X5 Pro greifen.