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Opel Astra Electric GS im Test: Effizienzwunder oder überteuert?

Opel Astra Electric Beitragsbild
Opel Astra Electric Beitragsbild

Der Opel Astra gehört nun schon seit einigen Jahren zu den typischen Modellen, die man auf der Straße so sieht. Wie der Golf bei VW bekommt auch der Astra jetzt endlich eine vollelektrische Version. Wie er so im Alltag abschneidet, und ob er den hohen Preis gerechtfertigt bekommt, erfahrt ihr bei uns. 

Natürlich darf man hier nicht vergessen, dass Opel seit geraumer Zeit zum französischen Stellantis Konzern (damals noch PSA) gehört. Daher wird hier auf das Know-how sowie die Plattform gesetzt, die man schon aus dem Peugeot 208-e oder Citroën C4 kennt.

tl;dr: Ein guter Astra, zu einem hohen Preis.

Kommen wir erst einmal zu den technischen Daten des Opel Astra Electric. Wir haben die teurere „GS-Version“ getestet, das heißt soviel wie 156 PS statt 136 PS, und den neueren effizienteren Elektromotor. Ein paar Ausstattungsoptionen, wie ein Dach in Schwarz, sind beim GS bereits Serie. Alle Opel Astra der neuen Generation kommen serienmäßig mit der „Kardio-Rot“ Metallic-Lackierung. Aufpreispflichtig sind dann zum Beispiel immer noch die Alcantara Applikationen im Innenraum sowie bei den Sitzen. Die Sitze im neuen Astra kommen immer mit einer Kooperation der „Aktion gesunder Rücken“ kurz AGR. Dann kann man noch Assistenzsysteme wie das neue „IntelliDrive 2.0“ dazu buchen, und sogar Matrix LED Scheinwerfer und ein sich öffnendes Sonnendach, welches in dieser Klasse im Elektrobereich recht selten ist.

Im Endeffekt ist der Astra Electric einfach zu spät auf den Markt gekommen, der recht kleine 54 kWh Akku (nutzbar 51 kWh) ist heutzutage in der Preisklasse von über 50.000 Euro (Testwagenpreis 52.000 Euro inkl. 19 % MwSt.) fehl am Platz. Realistisch kommt man also trotz des relativ geringen Stadt-Landverbrauchs von 15 bis 16 kWh / 100 km „nur“ 320 km weit. Realistische 400 km hätte man zu diesem Preis dann doch erwarten können.

Trotzdem fährt er sich wirklich sehr angenehm, das Fahrwerk arbeitet schön ruhig und nimmt nicht jede Bodenunebenheit mit. Die Reichweite ist nicht das Problem des elektrischen Astras, vielmehr ist es die Ladegeschwindigkeit, diese beträgt maximal 100 kW und im Durchschnitt lädt er dann doch eher mit 60 kW. Da hätte man bestimmt mehr herausholen können, immerhin sind 11 kW dreiphasig inzwischen Serie, beim Opel Corsa Electric musste man diese noch dabei bestellen.

Testbericht als Video

Design: Typisch Opel? Oder doch eher Peugeot?

Nicht ganz, das neue Opel Markengesicht der „Visor“ streckt sich vom Corsa bis hin zum Combo-Transporter. Das soll einen Wiedererkennungswert für die Marke aus Rüsselsheim schaffen. Aus unserer Sicht her sehr gelungen, vor allem in Kombination mit knalligen Lackierungen wie dem blau unseres Testwagens. Der Opel Astra Electric macht da keine Ausnahme, wir finden da ja die Farbe „Retro-Gelb“ als Hommage an den alten Opel Manta sehr passend.

Das Heck des neuen Astra wirkt durchaus sportlicher und in unseren Augen schöner als das der vorherigen Modelle. Es passt gut zur restlichen Produktpalette von Opel, leider sind hier die Blinker etwas klein geraten, wir hätten uns dynamische Leuchten an dieser Stelle gewünscht. Immerhin gehören die optionalen Matrix-LED-Scheinwerfer mit zu den besten, die wir bisher getestet haben, da sammeln die Rüsselsheimer ordentlich Punkte.

Infotainment: Endlich gut?

Dass das Infotainment im Opel Corsa Electric nicht das Gelbe vom Ei war, dürfte nicht zuletzt den Fahrern dieses E-Autos bekannt sein. Nicht nur, dass kabellose Android Auto oder CarPlay nicht möglich waren, sondern dass auch die restlichen Funktionen recht altbacken aussahen. Das hat sich jetzt ins Positive geändert, wir bekommen das neue Stellantis System, welches als Unterbau auf eine Android-Version zurückgreift. Daher bekommen wir nun auch endlich eine stabile kabellose Android Auto und CarPlay Konnektivität geboten.

Das System als solches läuft, wie man es von einem modernen Infotainment erwartet, recht schnell und bietet sogar Spiele an. Das war es dann aber auch im Großen und Ganzen, keine YouTube App oder sonstige Streaming Anbieter sind vorhanden. Die Elektroauto-Funktionen halten sich in Grenzen, man kann seinen Verbrauch in einer schönen Statistik sehen oder auch das geplante Laden einrichten. Einen SoC festlegen, bis wohin geladen werden soll, sucht man leider vergebens. Das gehört heutzutage einfach dazu und wäre sicherlich einfach implementierbar gewesen.

Selbiges gilt übrigens für eine Laderoutenplanung im Opel Astra Electric, diese ist zwar im gewissen Maß vorhanden, aber man muss immer noch auf der Route nach Ladestationen suchen. Automatisch einplanen tut das System keine, es weiß aber, ob man das Ziel erreicht oder einen Zwischenstopp einlegen muss. Hier muss aber auch noch dringend nachgebessert werden.

Fahrverhalten: Solide, mit guten Kurveneigenschaften.

Vom Fahrverhalten des neuen Astra Electric waren wir besonders angetan. Er fährt sich wirklich sehr gut auf allen Straßen auf unseren Teststrecken, Schlaglöcher nimmt er gut auf und federt relativ weich zurück. Im ersten Augenblick sehr ähnlich, wenn nicht sogar besser als das des VW ID.3. Auch in etwas stärken Kurven liegt er satt und trotzdem leicht auf der Straße, hier hat man in keinem Fall das Gefühl, keine Kontrolle über das Auto zu haben. Die Lenkung ist sehr leichtgängig, wie man es vom französischen Pendant von Peugeot gewohnt ist.

Assistenzsysteme: Spurwechsel, Lenkassistent und Heckkollisionswarner.

Hier ist man auf dem Stand der Dinge bei Opel, zumindest wenn man ihn so weit ausstattet. Vom automatischen Spurwechsel auf der Autobahn bis hin zu einem durchaus brauchbaren Lenkassistent oder auch einem Auspark-Notbremsassistent bei Querverkehr ist alles im neuen Astra Electric dabei. Bis auf einen autonomen Parkassistenten, der fehlt aber bei vielen Stellantis Fahrzeugen.

Laden & Reichweite: guter Allrounder, aber wieso Opel?

Kommen wir direkt zu den Fakten, 320 km reale Reichweite dürften wir im Sommer beim Astra Electric haben. Bei einem typischen Verbrauch von 15 bis 16 kWh / 100 km im alltäglichen Gebrauch. Das reicht den meisten Fahrern mehr als aus. Auch die „nur“ 156 PS Leistung, damit kann man sich prima zurechtfinden. Das Einzige, was hier wirklich sauer aufstößt, ist der oben genannte Preis. Ist die Ladeleistung, vielmehr die Ladekurve, diese ist mit maximal 100 kW und im Durchschnitt eher so 50–60 kW doch recht mager. Es fehlt auch eine manuelle oder auch automatische Vorkonditionierung des Akkus, um immer mit dieser Ladeleistung zu rechnen.

Wer auf einen Traditionshersteller aus Deutschland setzen mag, im Thema Elektromobilität macht beim Opel Astra Electric nichts falsch, dennoch sollten die herben Nachteile genannt werden und auch kritisch in die Fahrzeugauswahl mit einfließen. Alternativ sollte man sich aus unserer Sicht eher in Richtung Smart #1 oder auch Smart #3 umsehen, dort bekommt man definitiv noch mehr für weniger Geld.

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Dominik Lux

Dominik ist 22 Jahre alt und sehr interessiert an neuer Hardware bei Smartphones, sowie im VR- und AR-Bereich. Er schreibt gerne Artikel über diese Themen. Er hat einen Fable für Smartphones und Gadgets, als auch für die Elektromobilität. Somit schreibt er momentan fleißig im neuen Mobilitätsressort hier auf TechnikNews.

Dominik hat bereits 130 Artikel geschrieben und 8 Kommentare verfasst.

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