OnePlus 7 im Test: Das Richtige für Sparfüchse
OnePlus stellte neben dem 7 Pro auch ganz heimlich das OnePlus 7 vor. Dieses gehört preislich wieder in die obere Mittelklasse, kann dennoch einiges bieten. Was genau, das erfahrt ihr hier.
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Unboxing und Ersteinrichtung
Kennt man OnePlus, dann kennt man auch das Aussehen der Verpackung des OnePlus 7. Man hielt sich auch hier an die altbewährte Farbkombination aus Weiß, Grau und Rot und druckte eine große Sieben auf die Oberseite des weißen Kartons. Hebt man diesen an, hat man schon vollen Zugriff auf den Verpackungsinhalt, der sich in einer roten Box befindet. Zu diesem Inhalt gehören das Smartphone selbst, ein Fünf-Volt-Netzteil (kein Warp Charge) mit USB-C-Kabel und mehrere Beipackzettel.
Nichts Neues gibt es auch bei der Einrichtung des Smartphones. Nach dem ersten Hochfahren folgt der Dialog zum Auswählen der eigenen Sprache. Danach erscheinen die Eingaben für das Google-Konto und der Einrichtungsprozess für die Entsperrmethode. Und das war es dann quasi auch schon. Das Setup sollte nicht länger als 15 Minuten dauern.
Design, Verarbeitung und Display
OnePlus verkauft das 7 bei uns in einer einzigen Farbe, nämlich Mirror Gray. Das ist ein ganz helles grau, das beim Einfall von Sonnenlicht mal etwas heller, mal etwas dunkler, schimmert. Beim Material der Rückseite entschied man sich für Glas, was heißt, dass jeder einzelne Fingerabdruck am Gerät sichtbar ist. Prinzipiell gefällt mir die Farbvariante aber.
Der Rahmen besteht aus Aluminum, dort platzierte man einen Einschub für eine SIM-Karte (Speicher ist nicht erweiterbar), den Lautstärkeregler, einen von zwei Lautsprechern, einen USB-C-Port, einen Powerbutton und den OnePlus-typischen Alert Slider. Damit wechselt man ganz einfach zwischen den Modi Laut, Lautlos und Vibrieren. Der zweite Lautsprecher sitzt in der Hörermuschel, was heißt, dass wir Stereo-Audio bekommen. Die Klangqualität ist so gut, dass man damit gut und gerne mal den einen oder anderen Film genießen kann. Eine Spule für kabelloses Laden hätte OnePlus theoretisch einbauen können, der Hersteller entschied sich aber dagegen.
Der Touchscreen mit Wassertropfen-Notch basiert auf AMOLED und misst 6,41 Zoll in der Diagonale. Die Auflösung beträgt Full-HD. Auch an diesem habe ich weitestgehend nichts zu meckern, das Panel könnte lediglich eine Spur heller sein. Die niedrige maximale Helligkeit kam mir an sonnigen Tagen ein paar Mal in die Quere. Besser könnte auch die Unterdrückung der Handballen sein. Mit der Notch kam ich nur mäßig gut zurecht, mir hätte eine kompaktere Lösung mehr zugesagt. Gleich wie beim OnePlus 7 Pro, verbaute der Hersteller den Fingerabdrucksensor unter dem Display. Beim Loginversuch wird der Display-Bereich über dem Sensor heller, sodass der Finger gelesen werden kann. Das ging in meinem Test zirka so schnell wie mit dem Pro-Modell.
Gegen das Eindringen von Wasser ist das Smartphone grundsätzlich nicht geschützt, es gibt also keine offizielle Zertifizierung, die das belegt. Der Hersteller gibt aber an, dass das Gerät bei einem Tauchgang keinen Schaden nehmen sollte. Das würde ich allerdings mit Vorsicht genießen. Kabelloses Laden wäre rein theoretisch möglich gewesen, wurde von OnePlus aber nicht verbaut.
Ausstattung, Spezifikationen und Software
Gleich wie das Pro-Modell, wird auch das OnePlus 7 von dem neuesten Snapdragon 855 von Qualcomm angetrieben. Dazu gibt es zwei verschiedene Speicher-Optionen:
- Speicher: 128 Gigabyte, Arbeitsspeicher: 6 Gigabyte
- Speicher: 256 Gigabyte, Arbeitsspeicher: 8 Gigabyte
Wie vorher schon angedeutet, integrierte OnePlus keine Speichererweiterung. Das ist in meinen Augen aber nicht so schlimm, da die Firma noch nie auf so etwas setzte. Dadurch, dass im OnePlus 7 Pro ähnliche Komponenten zum Einsatz kommen, konnte ich bei der Performance kaum Unterschiede bemerken. Einfache Tasks bewältigt das Gerät ohnehin ohne Probleme, auch Spiele wie Asphalt 9 laufen reibungslos. Zur guten Performance trägt bestimmt auch das Betriebssystem bei. Es läuft das aktuellste Android Pie mit der neuesten Version der Benutzeroberfläche OxygenOS. Im Vergleich zur bereits getesteten Pro-Version gibt es keine Unterschiede.
Der Akku des OnePlus 7 fasst 3.700 Milliamperestunden. Das ist ein klein bisschen weniger als beim größeren Geschwisterchen. Dennoch kam ich immer problemlos durch den Tag (auch während der IFA). Sechs bis sieben Stunden Screen-On-Zeit konnte ich in meinem Test meist erreichen. Geladen wird mit Quick-Charge innerhalb von 1,5 Stunden.
Unterm Strich kann man sagen, dass man bei der Leistung nicht viele Abstriche machen muss. Und das, obwohl man für das 7 gut 200 Euro weniger als für den großen Bruder bezahlt. Performance konnte OnePlus schon immer gut und dieses Erfolgskonzept setzte man mit dem OnePlus 7 fort.
Kamera
Das Pro bekam eine Triple-Kamera spendiert, während das reguläre Modell mit zwei Kameras auskommen muss. Diese lösen mit 48 Megapixeln (OIS, EIS, f/1.7) und 5 Megapixeln (f/2.4) auf. Alle, die aufpassten, dürften schon gemerkt haben, dass die Ultraweitwinkel-Kamera flöten ging. Wirklich schlimm finde ich das jetzt nicht, aber einen Unterschied merkt man – besonders bei Landschaftsfotografien – schon. In meinem Test unterschieden sich die Ergebnisse der beiden Kameras kaum, lediglich bei Low-Light-Aufnahmen konnte ich schon merken, dass das Pro hier besser abschnitt. Die verfügbaren Modi sind die gleichen wie beim High-End-OnePlus.
Preise und Verfügbarkeit
Das OnePlus 7 ist über den Onlineshop des Herstellers erhältlich.
- Mirror Gray, 6 GB RAM, 128 GB Speicher: 549 Euro
- Mirror Gray, 8 GB RAM, 256 GB Speicher: 599 Euro
OnePlus 7: Fazit
Uh, da muss man ja gar nicht viel aufgeben im Vergleich zum teureren Bruder.
Das war mein Schluss-Gedanke, als ich mein Testgerät zur Rücksendung einpackte. Tatsächlich büßt man mit dem Kauf eines OnePlus 7 nur wenig im Vergleich zum Pro ein und spart dabei trotzdem gut 200 Euro. Einzig und allein die dritte Kamera und die gute Low-Light-Performance wäre hin und wieder Nice-To-Have gewesen, wirklich vermisst habe ich diese beiden Dinge aber nicht. Die geringere Auflösung des Displays störte mich auch nie. Ich hätte mir auch hier gewünscht, dass die Unterdrückung der Handballen besser ist. Das Fehlen von Wireless-Charging und einer Wasserfestigkeit störte mich hingegen eher weniger.
Wir bedanken uns für die Bereitstellung des OnePlus 7.