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Oculus Rift S im Test: VR günstig und ohne Kompromiss?

Oculus Rift S Package
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2020 TechnikNews)

Wer schon immer Interesse an VR (Virtual Reality) hatte und sich selbst auch ein VR-Headset kaufen wollte, aber sich vom Preisschild hat erschrecken lassen, der wird hier mit der Oculus Rift S fündig. Ich habe es für Euch ausprobiert.

Der Startpreis beträgt 450 Euro, welcher den Preis der anderen Anbieter (HTC Vive etc.) fast halbiert und das, ohne wirklich große Features abzulegen. Somit ist die Rift S sehr attraktiv für Einsteiger und für jene, die ihre PC-Battelstation in VR austesten wollen. Ich selbst war vom Preis sehr überrascht und versuchte wirklich die Punkte zu finden, wo Oculus an der Rift S sparen musste, um den gegebenen Preis zu erzielen. Mein Test.

Unboxing

Die Oculus Rift S kommt in einer netten Box, die schon selbst Aufmerksamkeit erregt. In der Box selbst befindet sich die VR-Brille und das dazu gehörige 5 Meter lange Kabel. Und natürlich auch die Touch-Controller, welche je mit einer mitgelieferten AA-Batterie versorgt werden. Jene die den Vorgänger haben oder kennen, fragen sich jetzt natürlich, wo die Sensoren sind.

Hierbei setzt Oculus auf Insight, welches durch sogenanntes „Roomscale-Tracking“ Bewegungen in VR ohne externe Sensoren übertragen kann, laut Oculus. Was heißt das also? Die Sensoren befinden sich in der Brille und somit benötigt die Brille keine externen Sensoren. Dadurch braucht man für die Brille auch keinen eigenen VR-Raum (es reichen 2 x 2 Meter Platz hinter dem PC-Setup) und man muss keine nervigen Sensoren aufbauen und verkabeln. Somit eine „Plug and Play“-Experience. Alles, was man nun also tun muss, ist das Display-Port- und USB-Kabel an sein Notebook oder den Desktop anzuschließen, das Oculus-Programm zu starten und loszulegen.

Tutorial

Wer sich die Brille zum ersten Mal aufsetzt, wird durch das Tutorial geleitet. Dort stellt man die Raumhöhe, Spielfläche ein und macht sich natürlich auch mit den Funktionen der Brille vertraut. Hierbei trifft man auf einen kleinen niedlichen Roboter, der einem auf spielerische Art und Weise die Welt von VR und die verbundenen Möglichkeiten offenbart. Dann liegt es an einem selbst, welche Spiele man in VR zocken will und selbstverständlich ist die Oculus Rift S auch mit Steam VR kompatibel.

Specs

Der Screen

Beim Rift S setzt Oculus auf ein LCD-Display, wohingegen das Vorgängermodell auf OLED-Technologie gesetzt hat. Bedeutet, dass Schwarz nicht mehr so gut aussieht, aber dennoch nicht Grau wird (wenig bis kaum Backlight-Bleed). Dafür steigert sich die Auflösung auf 1280 x 1440 Pixel je Auge, allerdings sinkt im Gegenzug die Refresh-Rate auf 80 Hz herunter, obwohl das Vorgängermodell 90 Hz hatte. Um ehrlich zu sein, merkt man den Unterschied von 90 auf 80 kaum, aber, dass das Bild schärfer ist, sehr wohl, da man so vor allem Texte leichter lesen kann. Jene die vom Vorgänger unter VIMS (Visually Induced Motion Sickness) litten und so nur einen recht kurzen Aufenthalt in VR haben konnten, profitieren von der höheren Auflösung auch, da man nun länger Spaß in der VR-Welt haben kann.

Audio

Der Sound kommt aus zwei kleinen Speakern, die sich am Kopfband befinden. Sie sind okay, würde aber für „Beatsaber“ und andere VR-Titel aber eher auf On-Ear-Kopfhörer setzen, was sogar leicht umsetzbar ist, da sich ein 3,5 mm Klinkenstecker auf der linken Seite befindet.

Komfort

An sich sitzt das Headset recht gut und verglichen mit der ersten Generation der Rift ist es vorne nicht mehr so schwer. Das Kabel hängt standardmäßig über die linke Schulter, was zwar in „Beatsaber“ nicht wirklich stört, aber in Games, bei denen man sich viel drehen muss (etwa „Stormland“), führt es dazu, dass das Kabel einem im Weg sein kann. Ich empfehle also, das Kabel weiter hinten zu befestigen, so hängt es am Rücken runter und stört nicht in der VR-Welt.

Oculus Rift s Headset rechte Seite

Oculus Rift S: Das PC VR-Headset von der Seite. (Bild: TechnikNews)

Die Controller

Die Controller liegen einem sehr gut in der Hand, sind relativ leicht, kompakt und man kann alle Knöpfe und den Joystick leicht und angenehm erreichen. Als Fixierung an den Händen wird hier auf ein recht dünnes Band gesetzt, welches zwar hält, aber über die Zeit an Halt verliert. Man kann aber ganz leicht die Bänder austauschen oder sich ein anderes Drittanbieter-Band anschaffen. Batterien wechseln geht auch ganz leicht, man muss nur das untere Cover runterziehen, welches von einem Magneten gehalten wird.

Oculus Rift S Touch Controller

Die Oculus Rift S Touch Controller (Bild: TechnikNews)

Tracking

Wer glaubt, dass Oculus vielleicht bei den Sensoren gespart hat, dem muss ich vom Gegenteil berichten. Das Tracking beim Rift S ist sehr stabil, nur sehr selten kommt es zum Stocken. Es gibt allerdings einen einzigen Nachteil beim Tracking. So können die Controller nur von der Brille aus getrackt werden, was auch verständlich ist, da sich nur Sensoren an der Brille befinden. Versucht man also die Controller hinter dem Rücken zu tracken, so ist das recht erfolglos. Befinden sich die Controller nur kurz nicht im Track-Bereich, so wird mittels Berechnungen (zuletzt gemessene Position und Geschwindigkeit) ermittelt, in welche Richtung man die Bewegung ausführen wollte.

Gaming

Ich konnte das Oculus Rift S mit einem System, welches als Prozessor einen i5-8600k von Intel und eine 1070 Ti von Nvidia beinhaltet, austesten. Die Performance in „Beatsaber“ war sehr solide, ich konnte fast alle Einstellungen auf Maximum drehen, doch kam es dennoch hin und wieder zu Rucklern. Also testete ich es mit einer RTX 2070 SUPER erneut und musste feststellen, dass es nun viel flüssiger lief (die Einstellungen ebenfalls wieder auf Maximal) und ich so die 80 Hz voll ausnutzen konnte (kann natürlich auch an einem Update liegen). Andere Titel wie etwa „Stormland“ liefen auch viel flüssiger und das auch mit höheren grafischen Einstellungen.

Meine Empfehlung wäre also mindestens eine GTX 1070 oder RTX 2060, es läuft auch schon mit einer 1050, doch muss man dann alle Einstellungen auf das Minimalste stellen. Sollte man aber keinen leistungsstarken PC haben, so empfehle ich die Oculus Quest, welches ein stand-alone Headset ist (kein PC vonnöten, ist bereits integriert und kein Kabel). Jedoch kommt die Quest mit einem Haken: Sie performt natürlich nicht so gut wie das Rift S, dafür benötigt man aber auch keinen PC für 1.500 Euro.

Fazit

Die Oculus Rift S ist eines der besten VR-Headsets für knapp 450 Euro (am Black-Friday für 400 Euro). Sie ist simpel aufzubauen und so auch sehr gut für Einsteiger geeignet. Wer bereits das Vorgängermodell (Oculus Rift) hat, dem würde ich nicht unbedingt raten es mit diesem hier zu ersetzen. Das Rift S bietet zwar mehr Pixel und eingebaute Sensoren, doch ist der Vorgänger selbst in im Jahr 2020 noch ein recht guter Performer.

Nicht zu vergessen ist, dass die Rift S für 200 Euro weniger als der Vorgänger startet. Ich glaube, dass Oculus mit diesem VR-Headset nicht versuchen wollte ein High-End-Device auf den Markt zu bringen, sondern den Preis von VR allgemein zu senken. Sie hat zwar kein 120 Hz Display, wie beispielsweise das Valve Index, welches knapp 1000 Euro schwer auf die Geldtasche drückt, doch dafür kriegt man für das gleiche Geld mindestens zwei Brillen von Oculus.

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Andreas Roßmann

Andreas ist schon recht lang hier bei TechnikNews. Er ist ein riesiger Fan von neuer Technik, vor allem von Smartphones, aber auch von Computer-Hardware. Andreas verfasst gerne Artikel und Testberichte und achtet immer darauf seine eigene ehrliche Meinung miteinzubringen.

Andreas hat bereits 19 Artikel geschrieben und 1 Kommentare verfasst.

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RealJimi

Gute Brille, wo kann ich die kaufen? Ist auf der Homepage nicht verfügbar. Wo hast du die her?