Nissan Ariya im Test: Das beste Elektro-SUV aus Japan?
Mit dem Nissan Ariya bringen die Japaner endlich einen konkurrenzfähigen Elektro-PKW auf den Markt. Er ist zwar durch und durch ein SUV, aber dennoch ist er wirklich ein echt gutes Elektroauto. Neben dem Honda E im Kleinwagensegment ist der Nissan Ariya definitiv die beste Wahl aus Japan, wenn es um einen Elektro-SUV geht.
Der Nissan Ariya ist als Gesamtpaket ein sehr gutes Auto. Ebenfalls ist es ein gutes Elektroauto. Es bietet alle Funktionen, die man von einem modernen Auto wünscht. Neben zahlreichen Assistenzsystemen auch viele Spielereien (wie etwa das zweite elektrische Handschuhfach) und eine verschiebbare Mittelkonsole. Das Infotainment wirkt hingegen leider noch etwas ausbaufähig – zumindest was die Auflösung vom Display angeht, ist es nicht ganz auf dem Stand der Dinge. Aber dennoch kann man alles gut erreichen und bedienen.
Die Verarbeitungsqualität ist typisch japanisch. Alles ist in sehr guter Qualität im Innenraum verarbeitet. Die Sitze sind bequem und dank Nissans „Zero Gravity“-Technologie fühlt man sich wie auf einer Raumstation, zumindest was die Höhe der Sitze angeht. Allerdings ist die Qualität der 360-Grad-Kamera nicht auf dem neuesten Stand. Für das Einparken ist sie trotzdem ausreichend.
Schnellladen geht mit 130 kW im Peak, AC schafft er sogar serienmäßig 22 kW. Da heißt, er ist sowohl für die städtische Ladestation als auch für die Langstrecke eigentlich gut ausgerüstet. Wer aber längere Fahrten unternehmen wird, sollte sich vielleicht eher die größere Akkuversion anschauen.
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Testbericht als Video
Was könnte (noch) besser sein?
Generell ist der Nissan Ariya in vielen Bereichen sehr gut aufgestellt. Aber unter anderem die genannte 360-Grad-Kamera könnte vor allem im Jahre 2023 deutlich hochauflösender sein. Das Infotainment Display ist auch nicht das Schärfte auf dem Markt. Weiters fühlt sich die Bedienung an, als würde man auf eine Glasscheibe vor einem Display drücken. Das könnte definitiv in zukünftigen Nissan Modellen geändert werden.
Schnelleres Laden wäre wünschenswert
Ja, 130kW im Peak sind schon gut für den Alltag. Aber nicht ansatzweise an den 250kW, die z.B. ein vergleichbares Tesla Model Y bietet. Dafür bietet dieses eben weniger Features im Innenraum. Um von 20 auf 80 Prozent zu laden, gibt Nissan etwa 35min Ladezeit an. Mit einem Ladepeak von 150kW oder mehr wären dann natürlich auch kürzere Zeiten möglich gewesen. Aber diese Vorgaben stammen von der gemeinsamen Renault-Plattform. Da müsste also Renault wohl noch etwas an ihrer Plattform feilen.
Beleuchtetes Nissan Logo mögliches Alleinstellungsmerkmal
In Japan und in den USA ist das Nissan Logo vorne beleuchtet. Das wäre in meinen Augen ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für den Ariya. Laut Insider-Informationen scheint wohl das beleuchtete Logo bei uns ebenfalls verbaut zu sein. Nur ein Kabel soll hinter der Frontschürze nicht eingesteckt sein. Natürlich, wenn man dies anschließt, dürfte die Betriebserlaubnis erlischen. Aber inzwischen sind ja beleuchtete Logos an Front oder Heck erlaubt.
Preise
Unser Testwagen lag mit dem Evolve Pack bei rund 58.000 Euro (inkl. 19 % MwSt.). Das ist natürlich eine stolze Summe, aber der Käufer bekommt wirklich sehr viel Platz und auch viel Auto für den Preis. Der Elektromotor liefert in der kleinen Version, also mit Frontantrieb, trotzdem beachtliche 160 kW. Das wären in alter Währung ganze 218 PS. Er fühlt sich angenehm in der Beschleunigung an und man kommt auf jeden Fall vom Stand weg gut auf Landstraßengeschwindigkeit.
Preislich startet der Ariya bei 47.490 Euro (inkl. 19 % MwSt.) in der Grundausstattung.