NIO EL7 im Test: Großer Premium-SUV mit viel Leistung
Mit dem NIO EL7 gibt es erstmalig einen E-SUV, der es mit dem BMW iX M60 und dem Tesla Model X aufnehmen möchte. Ob den Chinesen dies in unserem Alltagstest gelungen ist? Das erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Wir haben bereits den NIO ET7, die Premium Limousine für euch ausführlich getestet. Diese konnte uns voll und ganz davon überzeugen, dass NIO keine halben Sachen auf den Markt bringt. Aber wie schneidet der teurere E-SUV nun ab? Zu Beginn können wir euch gleich unser YouTube Video ans Herz legen. Dort haben wir einen richtigen Deep Dive mit dem Fahrzeug unternommen.
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Performance: Kraftpaket mit viel Leistung und Platz
Der EL7 bietet serienmäßig ein Allradsystem mit Luftfahrwerk bzw. -federung. Dazu kommt die Systemleistung von 653 PS oder in neuer Währung 480 kW. Ein Drehmoment von 850 nm kommt ebenfalls zu diesem Kraftpaket hinzu. Wir haben die 100 kWh Batterie bei unserem Testfahrzeug konfiguriert bekommen. Davon sind 90 kWh nutzbar. Das reicht im Alltag für gute 390 Kilometer auf der Autobahn. Im Stadtverkehr (wo der SUV vielleicht zu groß sein dürfte) bekommt man locker im Sommer 590 Kilometer hin. Dies sind durchaus Werte, die sich sehen lassen können.
3,9 Sekunden dauert der Schub im Sport Plus Modus im EL7. Dies ist exakt die Zeit, die ein aktuelles Tesla Model X Dual-Motor braucht. Ein BMW iX M60 benötigt 3,8 Sekunden. Also kann man diese großen SUVs gut miteinander vergleichen – davon abgesehen, dass der M60 der teuerste von den dreien ist.
Die maximale Geschwindigkeit beim EL7 liegt bei 200 km/h. Die anderen beiden machen bei 250 km/h Schluss. Dazu sei gesagt, dass NIO bei allen Fahrzeugen bei 200 km/h abregelt.
Video:
Thema Laden: Ein aktuelles Problem?
Ja, bei NIO sind die Ladegeschwindigkeiten wahrlich kein Benchmark. Bei 125 kW Maximalleistung ist in der Regel Schluss. Dafür hält er 80 kW bis über 90 Prozent durch. Trotzdem muss hier etwas getan werden. NIO versicherte dem YouTuber „CarManiac“, dass man die Ladeleistung auch für Bestandsfahrzeuge „upgraden“ würde. Dies soll wohl über ein OTA-Update passieren. Wir vermuten, dass die Akkus eine neue Firmware innerhalb der Battery Swap Stations erhalten werden. Oder man bekommt einfach einen ganz neuen Akku mit besserer Ladekurve und Peak.
Aktuelle Gerüchte deuten auf einen Ladepeak von 180 kW maximal bei den NT2.0 Fahrzeugen hin. Darunter fallen der ET7, ET5, ET5T und der EL6 sowie der hier getestete EL7 – und noch ein paar nicht hierzulande erhältliche Modelle.
Wie wir schon im ET7 Test schrieben, baut NIO ihr eigenes Swap Netzwerk immer weiter aus und hat bald auch fürs normale Laden eine Lösung zur Hand. NIO bemüht sich wirklich sehr auf ihre User zu hören und man kann inzwischen sogar per NOMI („Hi, NOMI, ich möchte Feedback geben“) direkt eine Sprachnachricht an die NIO Entwickler schicken, um etwaige Probleme oder Fehler zu melden.
Generell scheint NIO wirklich zu wollen, dass die User zufrieden sind. Das wünsche ich mir auch von einigen anderen Unternehmen in der BEV-Branche. Wenn sie diese Einstellung weiter beibehalten können, wäre der Erfolg durchaus in Europa möglich – vor allem mit den deutlich günstigeren Modellen Firefly und Alps, die bald das Licht erblicken sollen. Wir halten euch natürlich bei der Entwicklung von NIO auf dem neuesten Stand.
Zum EL7 hab ich bereits im Video (gerne auch per Kapitelmarke auswählen) ein passendes Fazit verfasst. Hier nochmals die Kurzversion: Wirklich sehr gelungen und gute bis sehr gute Fahreigenschaften. Alles was nervt oder genervt hat, wird per Updates erledigt. Definitiv eine sehr gute Alternative zum (deutlich teureren) BMW iX M60.