Magenta T Phone Pro im Test: Fazit zum Magenta-Smartphone
Magenta Telekom macht etwa Smartphones? Ja, tatsächlich! Mit dem T Phone und T Phone Pro brachte der österreichische Ableger der deutschen Telekom vor einigen Wochen zwei neue Smartphones auf den Markt, welche zweifelsohne der Einsteigerklasse zuzuordnen sind. Sowohl hardware- als auch preistechnisch. Für das reguläre Modell müssen 219 Euro in die Hand genommen werden und für das Pro-Modell müssen 50 Euro mehr auf den Tisch gelegt werden.
Für diesen Preis bekommen Kunden unter anderem ein Gehäuse aus Kunststoff, ein 6,82 Zoll LC-Display mit geringer HD+ Auflösung, einen MediaTek Dimensity 700, einen 5.000 mAh starken Akku sowie eine 50 Megapixel Quad-Kamera geboten. Auf dem Papier ist das definitiv zu wenig, aber ob man das auch im Alltag bemerkt, erfahrt Ihr im folgenden Kurztest.
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Das Äußere ist das größte Problem
Der größte Kritikpunkt am Magenta T Phone Pro ist das Äußere und damit meine ich sowohl das Gehäuse als auch das Display. Zum einen ist das Smartphone enorm groß sowie schwer und ist aufgrund der scharfkantigen Kanten unangenehm zu bedienen. Hinzu kommt eine äußerst minderwertig-verarbeitete Rückseite aus Kunststoff, welche trotz matter Oberfläche sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Außerdem wirkt der Kunststoff recht dünn, kann sogar (sichtbar) eingedrückt werden und verkratzt schnell. Übrigens: Ab Werk war auf der Rückseite ein kleiner Sticker zum Abziehen angebracht und nach dem Abziehen waren Klebespuren selbst nach etlichen Wochen noch sichtbar. Auch das spricht leider für eine sehr minderwertige Rückseite. Selbst für unter 300 Euro ist das echt schwach.
Drehen wir das Smartphone um, so geht es mit der Kritik leider direkt weiter. Das Display ist von extrem dicken Rändern umgeben und die Notch ist im Jahr 2023 nicht mehr wirklich zeitgemäß. Auch die reine Qualität des Displays kann nicht überzeugen. 257 Pixel pro Zoll sind schlichtweg zu wenig, 90 oder gar 120 Hertz sucht man hier vergeblich und aufgrund der LCD-Technologie lassen Kontrastwerte stark zu wünschen übrig. Auch die Helligkeit und die Blickwinkelstabilität sind unterdurchschnittlich.
Das Innere kann schon eher überzeugen
Im Inneren werkelt der mittlerweile veraltete Dimensity 700 aus dem Hause MediaTek, welcher von 128 GB Flash-Speicher (erweiterbar) und soliden 6 GB RAM unterstützt wird. Auch wenn dieser Prozessor meiner Meinung nach nichts in einem 269 Euro Smartphone zu suchen hat, kann die alltägliche Performance tatsächlich durchaus überzeugen. Das könnte allerdings auch an der cleanen Software liegen, denn das T Phone Pro läuft mit Material You, also reinem Android.
Apps starten und schließen ausreichend schnell und Ruckler kommen nicht allzu häufig vor. Man merkt allerdings, dass das Smartphone schon jetzt oft an seine Grenzen kommt, was vor allem beim Fotografieren ersichtlich wird. Für diesen Preis erwarte ich schlichtweg einen stärkeren Prozessor.
Das absolute Highlight des T Phone Pro ist ohne Frage die Akkulaufzeit. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von etwa vier Stunden je nach Nutzung noch unglaubliche 60 bis 70 Prozent Akku übrig, was phänomenal ist. Leider dauert es mit dem mitgelieferten Netzteil stolze 150 Minuten bis der Akku von 0 auf 100 Prozent vollgeladen ist. Erstaunlicherweise kann das Smartphone auch kabellos geladen werden, was in dieser Preisklasse bei keinem anderen Konkurrenten zu finden ist. Hut ab!
Die Kamera ist grundsolide
Auf der Rückseite findet eine Triple-Kamera Platz, welche folgendermaßen aufgestellt ist:
- 50 Megapixel Hauptkamera
- 5 Megapixel Ultra-Weitwinkelkamera
- 2 Megapixel Makrokamera
- 2 Megapixel Tiefensensor
Aufnahmen mit der Hauptkamera bei Tageslicht gelingen mit einer ordentlichen Schärfe, guten Farben und einem überraschend schönen Bokeh. Die Ultra-Weitwinkelkamera kann da nicht mehr wirklich mithalten – vor allem bei der Schärfe und der Rauschunterdrückung – aber für das ein oder andere Foto bei genügend Licht geht es (noch) in Ordnung. Bei Lowlight kann man beide Kameras eher vergessen, ebenso Videos und Selfies, aber das ist in dieser Preisklasse völlig normal.
Schwacher Lautsprecher, enttäuschender Vibrationsmotor uvm.
Das Magenta T Phone Pro bietet leider nur einen Mono-Lautsprecher, welcher keinen guten Sound abliefert. Er wird nicht besonders laut und klingt insgesamt enorm dünn. Der verbaute Vibrationsmotor klingt sehr unangenehm und vermittelt ein äußerst minderwertiges Gefühl in der Hand.
Um den Kurztest mit etwas Positivem zu beenden, möchte ich den schnellen und zuverlässigen Fingerabdrucksensor sowie den vorhandenen 3,5 mm Klinkenanschluss auf der Unterseite loben.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass das Magenta T Phone Pro für eine unverbindliche Preisempfehlung von 269 Euro viel zu viele Schwächen besitzt. Angefangen vom schlecht verarbeiteten Gehäuse, bis hin zum schwachen Display, dem veralteten Prozessor und dem enttäuschenden Mono-Lautsprecher. Die Kamera ist zwar grundsolide und die Akkulaufzeit ist schlichtweg überragend, aber das bringt mir alles nichts, wenn der Rest vom Smartphone nicht stimmt.
Wenn Ihr auf der Suche nach einem Smartphone für unter 300 Euro seid, dann schaut Euch am besten bei Xiaomi, Redmi und OnePlus um. Diese Geräte haben in allen Punkten – außer der Akkulaufzeit – deutlich die Nase vorn.