Libratone ZIPP 2 und ZIPP mini 2 im Test: Die zweite Generation der vielseitigsten Smart-Speaker
Bereits bei der ersten Generation der ZIPP-Speaker von Libratone lag der Fokus bei Design und Vielseitigkeit. Nun gibt es eine zweite Generation der smarten Lautsprecher, den Libratone ZIPP 2 und den Libratone ZIPP mini 2. Mein Testbericht.
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Unboxing und Ersteinrichtung
Der Libratone ZIPP 2 und der Libratone ZIPP mini 2 kommen beide in einer Verpackung, die aus weißem Karton besteht. Auf diesen Schachteln befindet sich je ein Bild der Lautsprecher und die Modellbezeichnung von diesen. Auch ein Libratone-Logo und einige kleine Aufschriften durften nicht fehlen. Wenn man die Schachtel oben öffnet, sieht man zuerst in einer Form aus Styropor einige Anleitungen, welche auf rundes Papier gedruckt wurden. Nettes Detail. Nachdem die Styropor-Form aus der Verpackung genommen wurde, sieht man die Lautsprecher in einer Folie und eine weitere Schachtel aus Pappe. In dieser befindet sich das Ladegerät und je ein Stecker für europäische und US-amerikanische Steckdosen. Diese lassen sich durch eine Drehbewegung ganz einfach am Netzteil anbringen.
Die Ersteinrichtung kann auf mehrere Wege erfolgen. Es ist möglich, die Speaker ohne große Umwege mit einem Klinkenkabel und über Bluetooth anzusprechen. Will man die Lautsprecher über WLAN und Spotify Connect oder Airplay 2 mit Musik versorgen, braucht man die Libratone-App, weitere Details dazu später. Wenn man die App öffnet und einen der beiden Lautsprecher durch Drücken des Power-Buttons aktiviert, sollte sich bereits ein Fenster mit einer Pairing-Aufforderung öffnen. In den nächsten beiden Schritten wird das Gerät mit dem heimischen WLAN verbunden und die neueste Firmware gesucht. Danach kann optional eine Verbindung mit einem Amazon-Account für die Nutzung von Alexa, zu der ich später noch zu sprechen komme, hergestellt werden. Nach diesem Schritt ist die Einrichtung abgeschlossen. Der Einrichtungsprozess über die App wurde sehr simpel gehalten, länger als zehn Minuten sollte er nicht dauern.
Design und Verarbeitung
Der Libratone ZIPP 2 hat eine Höhe von 26 Zentimeter von einen Durchmesser von 12 Zentimeter. Durch das geringe Gewicht von 1,5 Kilogramm lässt sich der Lautsprecher noch ohne Probleme herumtragen. Mit 24,2 Zentimeter Höhe, 10 Zentimeter Durchmesser und 1,1 Kilogramm Gewicht ist der Libratone ZIPP mini 2 etwas kompakter und leichter. Damit beide Lautsprecher nicht umfallen können, gibt es auf der Unterseite einen Gummi-Ring.
Das runde Gehäuse besteht größtenteils aus Kunststoff, ist sehr gut verarbeitet und in zwei Abschnitte gegliedert. Es gibt zum einen die Basis, welche alle Anschlüsse und die meisten internen Komponenten beherbergt. Und es gibt den oberen Teil mit den einzelnen Tönern und den sechs Far-Field-Mikrofonen, welche allesamt von einem Stoffüberzug geschützt werden. Dieser wird mit einem Reißverschluss befestigt, daher auch der Name der Lautsprecher, und ist in mehreren Farben erhältlich. Frosty Grey, Stormy Black, Pine Green und Cranberry Red. Auf meinen Testgeräten waren die Überzüge in Stormy Black und Frosty Grey angebracht. Optional kann man diese Schutzhüllen auch austauschen. Dieser Prozess gestaltete sich allerdings schwieriger, als ich es mir im Vorfeld hätte denken können.
Bei den Anschlüssen gibt es einen USB-A-Port, einen Ladestecker und einen Anschluss für ein Klinkenkabel. Über den USB-Stecker lassen sich sogar anderen Gadgets aufladen. Habe ich aber nie wirklich verwendet, da die Ladegeschwindigkeiten bei diesem Stecker nicht wirklich berauschend sind. Primär ist der Stecker aber für das Anschließen von USB-Geräten, auf denen Musik für die Wiedergabe gespeichert ist, da. Beim Ladeport hätten sich viele sicher einen USB-C-Anschluss gewünscht. Ich vermisste diesen Stecker nicht. Unter dem Stoffbezug über der Basis befinden sich, wie schon erwähnt, die einzelnen Töner und sechs Mikrofone. Durch die runde Bauweise der ZIPPs sind die einzelnen Lautsprecher so angeordnet, dass sie den Sound in alle Richtungen, also 360-Grad-Sound, abgeben. Zu der Klangqualität komme ich später aber noch genauer.
Einfache Bedienung über das Touchpad
Auf der Oberseite der ZIPP-Lautsprecher gibt es ein rundes Touchpad. Über dieses lässt sich unter anderem die Musik steuern, Amazon Alexa starten, der Pairing-Modus aktivieren und ein Modus aufrufen, der den Sound an den Raum anpassen soll. Klingt zwar ganz nett, bewirkte bei mir allerdings in den verschiedensten Räumen rein gar nichts. Umso effektiver funktioniert dafür das HUSH-Feature. Legt man die Hand flach auf das Touchpad, so wird die Musik leiser gestellt. Dann kann man sich zum Beispiel mit einer anderen Person, welche gerade den Raum betreten hat, unterhalten. Hebt man die Hand wieder, wird die Lautstärke wieder auf das ursprüngliche Level geregelt. Man sollte allerdings zu Beginn nicht ohne einen Blick in die Anleitungen am Touchpad herumspielen. So passierte mir es sofort, dass ich den Paring-Modus startete und dadurch die Lautsprecher zurücksetzte. Für den einen oder anderen bestimmt auch nicht ganz unwichtig: Durch Klicken des Power-Buttons wird der Akkustand auf dem Touchpad angezeigt.
Eine Sache habe ich bisher noch ausgelassen: Die Trageschlaufe am oberen Ende beider Speaker. Dadurch lassen sich diese ganz einfach herumtragen oder wo aufhängen. Und wo wir schon bei ,,herumtragen“ sind, hier noch einige Worte zu einem meiner Lieblingsfeature der aktuellen ZIPPs: Portabilität. Dadurch, dass der ZIPP 2 und der ZIPP mini 2 einen Akku haben und dadurch nicht dauernd am Strom hängen müssen, kann man sie überall, wo man will, aufstellen. Besonders für mich praktisch, da ich mir mit meinem Laptop gerne verschiedene Arbeitsplätze suche.
Spezifikationen und Klangqualität
Der Libratone ZIPP 2 und der Libratone ZIPP mini 2 haben ein WLAN-Dualband. Das heißt, dass die Gadgets mit 2,4-Gigahertz-WLAN-Netzwerken und mit 5-Gigahertz-WLAN-Netzwerken problemlos umgehen können. Dann gibt es noch Bluetooth 4.1, worüber man die Lautsprecher ebenfalls mit Musik versorgen kann. An der Qualität der Verbindung habe ich nichts auszusetzen. Besonders die Kommunikation über mein WLAN-Netzwerk ging überraschend schnell vonstatten. Der Akku ist bei beiden ZIPPs so groß, dass 12 Stunden Musikwiedergabe ohne Unterbrechungen drin sein sollten. Kann ich auch so bestätigen. Mehrere Nachmittage mit Musik, bevor ich das Ladegerät wieder hervorkramen musste, waren kein Problem.
Im großen ZIPP-Lautsprecher gibt es vier Tieftöner, einen Hochtöner und einen 360-Grad-Reflektor. Der kleine Speaker hat nur drei Tieftöner. Der Klang beider Lautsprecher überzeugte mich diesmal nicht vollständig. Bei niedriger Lautstärke kam es bei mir nämlich sehr oft vor, dass der Bass andere Details des Songs übertönte. Ein Erhöhen der Lautstärke half dabei nur bedingt. Auch die anderen Equalizer in der Libratone-App konnten mein Problem nicht lösen. Etwas schade. Dafür gefiel mir der Sound sonst sehr gut. Nicht schlecht fand ich außerdem, dass beide Lautsprecher ziemlich laut werden – besonders dann, wenn man sie miteinander verbindet. Für kleinere Partys oder Grillfeiern perfekt.
Ansteuern der ZIPPs
Ein ziemlich großer Vorteil (und ein weiteres Lieblingsfeature von mir) der ZIPPs ist, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, wie man diese Lautsprecher ansteuern kann. Am schnellsten geht wohl, dass man einfach ein USB-Gerät am USB-A-Port oder ein Smartphone am Klinkenstecker ansteckt. Habe ich zwar nie verwendet, wird für einige Käufer aber bestimmt von Nutzen sein. Des weiteren gibt es DLNA, was mir bis dato unbekannt war. Den meisten von Euch Lesern wird wahrscheinlich auch kein Begriff sein. Aber nun gut, es ist da.
Viel eher werden die meisten auf Bluetooth, Spotify Connect und Airplay 2 zurückgreifen. Spotify Connect funktionierte bei mir zu jedem Zeitpunkt tadellos und ohne Wartezeiten, weiter oben sagte ich, dass Bluetooth auch ohne Unannehmlichkeiten arbeitete.
Airplay 2 konnte ich nicht ausprobieren, da ich kein iOS-Gerät zur Hand hatte.
Amazon Alexa
Vielleicht dürfte mittlerweile klar sein, dass der Libratone ZIPP 2 und Libratone ZIPP mini 2 Amazon Alexa mit an Bord haben. Bereits bekannt ist, dass diese beim Setup der Lautsprecher eingerichtet wird. Dann hört sie ganz einfach auf das Codewort ,,Alexa“. Wahlweise kann der Sprachassistent auch über eine Schaltfläche am Touchpad gestartet werden. Soweit hatte ich mit der Nutzung von dem digitalen Assistenten keine Probleme. Diverse Standardfragen an Alexa wurden schnell und korrekt beantwortet. Für zusätzlich Funktionalitäten gibt es in der Alexa-App weitere Skills, mit denen man den Assistenten ausstatten kann. Funktionierten bei mir fast alle wie geschmiert. Lediglich der Spotify-Skill wollte nicht so richtig. Wahrscheinlich muss hier nur ein Update seitens Spotify her, um das Add-On wieder funktionstüchtig zu machen.
Libratone-App
Natürlich gibt es auch wieder die Libratone-App, mit der man Einstellungen am Libratone ZIPP 2 und am ZIPP mini 2 und die Ersteinrichtung vornehmen kann. Diese App steht zum kostenlosen Download im Play Store und im AppStore bereit. Beim Öffnen dürfte manchen auffallen, dass die App ein neues Design verpasst bekam. Der Grundaufbau blieb allerdings der gleiche.
Auf der Startseite sieht man sofort alle Geräte, welche man jemals mit dem verbundenen Libratone-Account verwendet hat, in diesem Fall auch die beiden ZIPP-Lautsprecher. Von der Startseite aus kann ich sofort beide Lautsprecher miteinander koppeln, damit auf beiden Geräten die gleiche Musik gespielt wird, wahlweise auch im Stereo-Modus. ,,SoundSpace Link“ nennt Libratone das. Mit diesem Feature lassen sich insgesamt 10 ZIPPs miteinander verbinden. Praktisch fand ich, dass man bei einem Speaker-Zusammenschluss einstellen kann, ob die Lautstärke getrennt oder gemeinsam reguliert werden soll. Auch gibt es wie gewohnt einige Equalizer. Sogar mehr als für die Track+ Wireless oder die Q Adapt On-Ear. Zudem lässt sich definieren, an welchem Ort die Lautsprecher aufgestellt sind. Soll den Sound verbessern, davon spürte ich allerdings nichts.
Unterm Strich kann ich zur App erneut sagen, dass diese wieder sehr einfach und intuitiv zu bedienen war. Etwas störte mich allerdings: Beim Öffnen der App wurde ich jedes Mal aufgefordert, mein GPS einzuschalten. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sich meine Auswahl nach dem ersten Starten gemerkt wird.
Fazit
Mir gefielen der Libratone ZIPP 2 und ZIPP mini 2 sehr. Auch wenn ich von der Klangqualität ein wenig enttäuscht war. Besonders begeistert war ich von der Portabilität der Lautsprecher. Aber auch das Design mit den bunten Stoffüberzügen sagte mir sehr zu. Allerdings glaube ich, dass die ZIPPs nicht für jeden die richtige Investition sind. Plant man ein smartes 5.0- oder 5.1-Soundsystem zu realisieren, eignen sich Lautsprecher von Sonos eher, da es hier auch einen Subwoofer und eine Soundbar gibt. Für Regale oder Tische eignen sich allerdings die ZIPPs besser, da man hier nicht von einer Steckdose abhängig ist. Auch Arbeitsplatz-Nomaden, wie ich einer bin, werden eine Freude mit den ZIPP-Geräten haben.
Mich würde noch freuen, wenn nicht mehr dauernd eine GPS-Anfrage beim Öffnen der Libratone-App erscheint und wenn bei einem Libratone ZIPP 3 das Wechseln der Stoffbezüge einfacher vonstatten geht.
Preise und Verfügbarkeit
Den Libratone ZIPP 2 und den Libratone ZIPP mini 2 gibt es auf Amazon, bei Cyberport und bei mehreren Händlern, wie etwas MediaMarkt oder Saturn. Die UVP des großen ZIPPs liegt bei 300 Euro, die des kleinen Lautsprechers bei 250 Euro. Wenn man bedenkt, dass ein Sonos One derzeit 210 Euro auf Amazon kostet, finde ich den Preis für den kleinen Lautsprecher gerechtfertigt, da man diesen vielseitiger als das Sonos-Modell einsetzen kann. Der Preis, den Libratone für den normalen ZIPP 2 aufruft, ist in meinen Augen fast ein wenig zu hoch.
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Wir bedanken uns bei Libratone für die Bereitstellung der beiden Lautsprecher.