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LG gram 17 im Test: Gutes Gesamtpaket in schwachem Gehäuse?

(Beitragsbild: © 2020 TechnikNews)

Anfang Mai hatte LG angekündigt, mit der LG Gram Reihe drei neue Notebooks nach Deutschland und Österreich bringen zu wollen. In den letzten Wochen konnte ich mit dem LG gram 17 das Größte der drei Modelle testen. Wie sich das gram 17 im Alltag schlägt, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Design und Verarbeitung

Die LG gram Modelle kommen alle in einem schlichten silbernen Magnesiumgehäuse daher. Auf der Außenseite findet sich lediglich ein kleines minimalistisches LG gram Logo, was auf den Namen des gram 17 aufmerksam macht.

LG Gram 17 Design

Bild: TechnikNews

LG fertigt die Gram Modelle vorrangig aus Magnesium. Nachteil von Magnesium ist, dass es sich häufig wie billig verarbeitetes Plastik anfühlt. Aus diesem Grund ist das Gehäuse des gram 17 an vielen Stellen auch sehr instabil verarbeitet. So lässt sich das Gehäuse schon unter geringem Kraftaufwand deutlich eindrücken. Selbst im Bereich des Displays kann man den Gehäusedeckel mit geringem Kraftaufwand biegen. Dadurch schwingt bei der Benutzung des gram 17 immer das Gefühl mit, dass etwas kaputtgehen könnte. Ein Vorteil hat Magnesium allerdings doch, so ist es ziemlich leicht. Das gram 17 wiegt so nur 1350 Gramm.

Tastatur und Touchpad

Die Tastatur des LG gram 17 kann hingegen überzeugen. Das Tippgefühl ist durch den bei Notebooks üblichen geringen Tastenhub sehr angenehm. Dank einer zweistufigen Tastaturbeleuchtung kann man auch bei Dunkelheit immer alle Tasten erkennen. Für Notebooks ungewöhnlich ist der verbaute Nummernblock, welchen man sonst vor allem von Desktop Tastaturen kennt. Am Rand des Nummernblocks befindet sich auch der Powerbutton mit integriertem Fingerabdrucksensor. Das Touchpad ist insgesamt nur durchschnittlich gut. Auf die meisten Eingaben reagiert es zwar zuverlässig. Es gibt allerdings deutlich präzisere Touchpads. Enttäuschend ist vor allem das Klickgefühl, so sinkt man durch den geringen Widerstand des Gehäuses bei jedem Klick einige Millimeter tief ins Gehäuse ein. Zwar sinkt das Gehäuse auch beim Tippen auf der Tastatur ein, jedoch ist das tiefe Einsinken beim Klicken auf dem Touchpad deutlich unangenehmer.

Anschlüsse

LG hat im Gram 17 eine Vielzahl an Anschlüssen verbaut. Neben ganzen drei USB 3.0 Anschlüssen gibt es auch einen Anschluss für micro-SD Karten und Audiogeräte. Zum Anschluss von externen Monitoren kann man entweder den HDMI oder Thunderbolt 3 Anschluss verwenden. Vorteil des Thunderbolt 3 Anschlusses ist, dass er nicht nur das Bildsignal, sondern auch Daten und Strom überträgt. Dadurch kann man das LG gram 17 dann sogar mit nur einem Kabel aufladen und dazu auch mit einem Monitor und USB Geräten verbinden.

LG Gram 17 Display

Bild: TechnikNews

Display

Das Display des gram 17 ist mit 17 Zoll für ein Notebook überdurchschnittlich groß. Die Auflösung beträgt 2560 x 1600 Pixel. Dadurch hat man zumindest noch eine Pixeldichte von 178 PPI. Die Farbwiedergabe des IPS Panel des gram 17 kann insgesamt überzeugen. Farben und Kontraste profitieren von dem nicht entspiegelten Display im gram 17.

Ansonsten allerdings ist es ziemlich schade, dass LG nicht auf ein entspiegeltes Display setzt. Gerade bei direkter Sonneneinstrahlung sieht man so kaum noch was auf dem Display dargestellt ist.

LG Gram 17 Specs

Bild: TechnikNews

Specs und Performance

LG bietet das Gram 17 in verschieden leistungsstarken Konfigurationen an. Im leistungsstärkeren gram 17 setzt LG auf den Intel i7-1065G7. Dieser verfügt über vier Kerne, welche jeweils auf bis zu 3,9 GHz hochtakten können. Als Grafik setzt LG auf die im Prozessor verbaute Intel Iris Plus Grafikeinheit. Der Arbeitsspeicher ist 16 GB und die verbaute SSD 1 TB groß.

LG gram 14LG gram 15LG gram 17
Display14 Zoll15,6 Zoll17 Zoll
ProzessorIntel i5-1035G7Intel i5-1035G7Intel i5-1035G7

Intel i7-1065G7

GrafikeinheitIntel Iris Plus GraphicsIntel Iris Plus GraphicsIntel Iris Plus Graphics
Arbeitsspeicher8 GB DDR48 GB DDR48 GB DDR4

16 GB DDR4

Speicher 256 GB (M.2 SSD)512 GB (M.2 SSD)1 TB (M.2 SSD)
Akku72 Wattstunden80 Wattstunden80 Wattstunden
UVP1149 Euro1249 Euro1399 Euro

1649 Euro

Dank der sehr guten Specs hat man im Alltag mit dem LG gram 17 gar keine Probleme. Office-Anwendungen öffnen sehr flott. Zu Verzögerungen kommt es erst, wenn man mit etwas rechenintensiveren Programmen, wie Photoshop oder Premiere arbeitet. Allerdings ist eine Nutzung dieser Programme schon möglich. Es kommt dann beim Öffnen oder beim Anwenden von komplexen Effekten allerdings zu nervigen Ladezeiten. Einfache Bild- oder Videobearbeitung ist mit dem Gram 17 also noch möglich. Sobald man damit beginnt komplexere Videoprojekte zu schneiden, werden die Grenzen des gram 17 deutlich. Ausgebremst wird das Notebook vor allem durch die Intel Plus Graphics. Es ist schade, dass LG da nicht auf eine externe Grafiklösung von Nvidia oder AMD setzt.
LG Gram 17 Akku

Bild: TechnikNews

Akkulaufzeit

Der Akku ist im LG gram 17 mit 80 Wattstunden überdurchschnittlich groß. Die Akkulaufzeit ist daher auch ziemlich gut. Das Leichtgewicht hält bei einfachen Alltagsaufgaben ohne Probleme acht Stunden durch. Bei der Nutzung komplexerer Programme sinkt die Laufzeit dann allerdings erwartungsgemäß schnell ab. Aufladen kann man das LG gram 17 dann entweder mit dem mitgelieferten Netzteil am Netzanschluss oder mit einem USB-C Kabel am Thunderbolt 3 Anschluss. Etwas schade ist, dass der Ladevorgang deutlich mehr als zwei Stunden benötigt.

Fazit

Das LG gram 17 kann im Test in vielen Bereichen zu überzeugen wissen. Die Mehrgröße des 17 Zoll Displays im Vergleich zu 13 Zoll Modellen ist im Alltag sehr angenehm. Auch in puncto Performance schneidet das Notebook gut ab. Dank den vielen verschiedenen Anschlussmöglichkeiten ist man außerdem sehr flexibel unterwegs. Ein großer Pluspunkt ist aber auch die Akkulaufzeit. Dank dem 80 Wattstunden Akku hält das gram 17 überdurchschnittlich lange durch. Enttäuscht hat mich vor allem die Verarbeitung des gram 17. Das Magnesiumgehäuse fühlt sich nämlich nicht nur extrem günstig verarbeitet an, sondern ist auch sehr instabil gebaut. Wer mit dieser schlechten Verarbeitung leben kann, wird für 1399 beziehungsweise 1649 Euro dann aber ein echt ordentliches Notebook bekommen.

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Felix Reitmaier

Felix ist seit März 2020 Teil des TechnikNews Teams. Er kann sich für fast jede Art der Technik begeistern. Vor allem aber interessieren ihn neue Smartphones. Neben dem Verfassen von Artikeln auf TechnikNews führt er seit einigen Jahren einen YouTube Kanal, auf welchem es natürlich auch um die neuste Technik geht.

Felix hat bereits 17 Artikel geschrieben und 1 Kommentare verfasst.

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