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iRobot Roomba Combo i8+ im Test: Was taugt der neue Saug- und Wischroboter des Marktführers?

iRobot Roomba i8+ Titelbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2023 TechnikNews)

Vor einiger Zeit hat iRobot mit dem Roomba Combo i8+ einen neuen Saug- und Wischroboter mit Absaugstation auf den Markt gebracht. Dieser basiert auf dem erfolgreichen Roomba i7+ und bietet nun auch eine Wischfunktion. Ob sich der Kauf des neuen Roboters lohnt, habe ich für euch herausgefunden. 

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzmodellen navigiert der Roomba Combo i8+ nicht mit einem Laser, sondern mit einer Kamera. Außerdem bietet der Roboter zwei Gummibürsten, durch die der Schmutz besser aufgenommen werden sollen. Das + im Namen steht für die Clean-Base Absaugstation, die mitgeliefert wird. Was der Roboter sonst noch alles zu bieten hat, wie er sich im Alltag geschlagen hat und ob sich der Kauf lohnt, könnt ihr im Folgenden lesen.

tl;dr

Der Roomba Combo i8+ konnte mich im Test leider nicht ganz überzeugen. Die Saugleistung des Roboters ist auf einem sehr hohen Niveau und reichte immer aus, um alle Arten von Dreck zuverlässig aufzusaugen. Die Absaugstation leistete auch immer einen guten Job. Ebenfalls gut hat mir die Navigation gefallen, die aber bedauerlicherweise nicht ganz mit der Lidar Technik mithalten kann, da sie in Dunkelheit große Schwächen hat. Allerdings fand der Roomba sich trotz der kamerabasierten Technologie meistens zuverlässig zu Recht und navigierte gut und schnell durch die Räume, wenn auch die erste Kartierung sehr lange gedauert hat. Dem Roomba fehlt enttäuschenderweise eine Hinderniserkennung, was ich sehr schade finde und für mich auch ein Kritikpunkt bei dem hohen Preis ist. Ebenfalls ein Kritikpunkt ist die Wischfunktion, die viele Probleme hat und nur bedingt brauchbar ist, was sehr schade ist. Das Design und die Verarbeitung sind wiederum auf einem sehr hohen Niveau.

Aus den genannten Gründen kann ich den Roomba nur bedingt empfehlen. Leute, die mit der nicht gerade gut umgesetzten Wischfunktion, der fehlenden Hinderniserkennung und dem hohen Preis leben können, können hier trotzdem mit gutem Gewissen zugreifen, da alles andere ziemlich gut umgesetzt ist.

Unboxing & Lieferumfang

Der Roomba wird in einem großen Karton geliefert, der mit Features des Roboters bedruckt ist. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Roboter selbst und dem üblichen Papierkram, die Absaugstation, der Combo Wassertank, zwei Wischtücher, ein Ersatzstaubbeutel und eine Ersatzseitenbürste. Der Lieferumfang ist vergleichsweise groß, was mir ziemlich gut gefallen hat. Es wird so ziemlich alles mitgeliefert, was man für die erste Zeit braucht.

iRobot Roomba i8+ Lieferumfang

Bild: TechnikNews

Design & Verarbeitung

Das Design des Roombas und seiner Absaugstation gefällt mir ziemlich gut. Alles sieht sehr hochwertig und schick aus. Der Roboter selbst besteht nahezu komplett aus Kunststoff, der bis auf der Oberseite größtenteils matt gehalten ist. Auf der Unterseite des Roboters finden sich neben den zwei Silikonbürsten auch die Ladekontakte, die 6 Absturzsensoren, die Sensoren für die Dirt Detect Technologie, die Seitenbürste und die Gummiöffnung für die automatische Entleerung. Der Roboter macht einen sehr soliden Eindruck, da die Verarbeitung wirklich sehr gut ist. Die Absaugstation ist ebenfalls aus mattem Kunststoff und bietet auf der Rückseite eine Kabelmanagementvorrichtung. Sie ist ebenfalls sehr schick und ziemlich gut verarbeitet.

Inbetriebnahme & Einrichtung

Nach dem Unboxing und Auspacken des Roboters muss sich der Käufer die iRobot App installieren. Im nächsten Schritt verbindet die App sich mit dem Roboter und richtet diesen mit dem Nutzer Schritt für Schritt ein. Nach der Einrichtung sollte man die Kartierungs-Fahrt starten, in jener der Roboter alle Räume abfährt und einscannt. Diese Fahrt dauerte bei mir sehr lange, weswegen man Zeit einplanen sollte. Nachdem das getan ist, muss der User alle Räume benennen und die No-Go-Zonen einrichten, sodass der Roomba immer weiß, wo er sich gerade befindet und wohin er fahren darf. Käufer, die mehrere Stockwerke haben, die gereinigt werden sollen, müssen das Ganze in jedem Stockwerk wiederholen. Hat man das alles erledigt, ist der Roboter startklar und kann mit der Reinigung anfangen.

Navigation & Hinderniserkennung

Beim Roomba Combo i8 setzt iRobot auf eine kamerabasierte Navigation. Diese funktionierte im Test fast immer gut und navigierte den Roboter zuverlässig von A nach B. Der Roomba brauchte zwar immer ein bisschen Zeit, um sich auf einem anderen Stockwerk zurechtzufinden, allerdings passierte das dann immer gewissenhaft. Auch No-Go-Zonen wurden immer richtig umfahren, was ich gut finde. Die einzige große Schwäche, der Navigation ist das Verhalten der Kamera bei Dunkelheit. Im Dunklen erkennt die Kamera nur noch wenig, sodass der Roomba seine Orientierung verliert und alles deutlich länger dauert, was ich sehr schade finde. Eine andere Schwäche des Roboters ist die fehlende Obstacle Avoidance, weswegen der Roboter Hindernisse nur mit seinem Bumper erkennen und umfahren kann. Das heißt wiederum, dass der Roboter so ziemlich gegen alles fährt, was ihm in den Weg kommt, was ein ziemlich unschönes Geräusch erzeugt.

Saugleistung

Die Saugleistung des Roombas ist ziemlich gut. Er hat im Test mit seinen zwei Gummibürsten fast alles aufgesaugt, was auf dem Boden so herumlag. In meinem Saugleistungstest, indem ich 40 Gramm Linsen, 30 Gramm Haferflocken und 30 Gramm Mehl auf einem Teppich und Fliesen in einem Testareal verteilt habe, schnitt der Roomba ziemlich gut ab. Auf dem Teppich saugte der Roomba 84 Gramm auf, was ein überdurchschnittlich guter Wert ist und mich positiv überrascht hat. Auf den Fliesen saugte er dann 93 Gramm auf, was durchschnittlich ist. Dank der Dirt Detect Sensoren, erkennt der Roomba, wenn viel Schmutz am Boden liegt, uns reinigt diese Bereiche dann gründlicher, was gut funktionierte. Ich finde ziemlich gut, dass auch Haare sich fast nie um die Bürsten wickelten. Während dem Saugvorgang ist der Roboter auch nicht sehr laut, was mir auch gut gefallen hat. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit der Saugleistung.

iRobot Roomba i8 Saugleistungstest

Bild: TechnikNews

Roomba Combo Wischfunktion

Leider konnte mich die Wischleistung des Roombas nicht ganz überzeugen. Um die Wischfunktion nutzen zu können, muss man den Staubbehälter gegen den Combo-Behälter austauschen, welchen man zuvor in der App aktivieren muss. Die Aktivierung funktioniert über das Scannen des QR-Codes, der sich am Combo-Behälter befindet. An diesem muss man dann das Wischtuch befestigen und den Wassertank auffüllen, über den das Wischtuch befeuchtet wird. Das Wischergebnis ist für eine passive Wischfunktion in Ordnung. Leichte Kaffeeflecken und Verunreinigungen konnte der Wischer beseitigen, hartnäckigere Flecken allerdings nicht.

Nach dem Wischen fährt der Roboter zurück auf die Station, auf der der Staubbehälter aufgrund des Combo-Einsatzes nicht ausgesaugt werden kann. Das liegt an der fehlenden Gummiöffnung im Combo-Behälter. Damit kann ich leben, da der Roboter nicht jeden Tag wischen muss. Wenn der Roboter allerdings noch Flüssigkeit im Wassertank hat und auf der Station steht, tropft diese weiterhin auf das Wischtuch. Das Problem daran ist, dass nach einer Nacht in der das der Fall war, das Wasser ausgelaufen ist und sich zwischen Station und Boden gesammelt hat. Ich finde, dass iRobot sich eine Lösung für das Problem einfallen lassen sollte, da man den Roboter so nur wischen lassen kann, wenn man zu Hause ist und den Wischer nach dem Wischvorgang direkt wieder abnehmen kann.

Absaugstation

Die Absaugstation, auch Clean-Base genannt, hat mir im Test sehr gut gefallen. Sie sieht nicht nur sehr gut aus, sondern reinigte den Staubbehälter des Roboters auch immer gründlich. Die Lautstärke beim Absaugvorgang ist extrem hoch, allerdings dauert die Absaugung nicht sehr lange. In den Staubbeutel passen 1,7 Liter Schmutz, was in unserem Haushalt für ungefähr 50 bis 60 Tage tägliche Nutzung ausreicht. Ist dieser einmal voll, kann man ihn sehr einfach gegen einen neuen austauschen.

iRobot Roomba i8+ Clean Base

Bild: TechnikNews

iRobot Home App

Natürlich kommt der Roomba i8+, wie jeder moderne Saugroboter, mit einer App. In diesem Fall nennt sie sich iRobot Home. Über sie lassen sich Reinigungsvorgänge starten und auch alle Einstellungen des Roboters verwalten. Außerdem kann der Nutzer Automationen und Zeitpläne festlegen. Verlässt man zum Beispiel das Haus, kann der Roomba das erkenne und automatisch den Saugvorgang starten. Zudem kann man die Karten über die App verwalten und Zonen einrichten oder Räume umbenennen. Auch die verbleibende Filterlebensdauer lässt sich über die App anzeigen, was praktisch ist. Ein weiteres cooles Feature ist, dass immer angezeigt wird, wie lange der Roboter noch ungefähr bis zum Abschließen des Reinigungsvorgans braucht, auch wenn er die Größe der gereinigten Fläche nicht immer richtig erfasst. Insgesamt hat sie mir sehr gut gefallen, da sie auch sehr logisch aufgebaut ist.

iRobot Roomba i8+ App

Bild: TechnikNews

Preise & Verfügbarkeit

Der iRobot Roomba Combo i8 ohne Absaugstation hat eine UVP von 499 Euro und der Combo i8+ mit Absaugstation hat eine UVP von 799 Euro, was ich für das Gebotene einfach zu viel finde. Konkurrenten bieten für diesen Preis nicht nur eine Hinderniserkennung, sondern auch eine deutlich bessere aktive Wischfunktion. Selbst der sehr ähnliche Roomba i7+, der allerdings ohne Wischfunktion kommt, kostet 250 Euro weniger. Ich denke allerdings, dass der Roomba im Preis sinkt und dann deutlich interessanter wird. Für knapp 800 Euro würde ich den Roomba allerdings nur sehr bedingt empfehlen, was schade ist. Kaufen könnt ihr den Roboter bei iRobot selbst und auch bei allen gängigen Elektrofachmärkten, wie MediaMarkt oder Amazon.

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Jonas Wilhelm

Jonas wohnt in der Nähe von Ingolstadt und ist schon über ein Jahr bei TechnikNews. Er schreibt für die Seite regelmäßig Testberichte und News. In seiner Freizeit informiert er sich gerne über die neuste Technik, wenn er nicht gerade dabei ist viel zu laut Musik zu hören oder sich Serien anzuschauen. Außerdem trifft er sich oft mit seinen Freunden und kocht gerne.

Jonas hat bereits 33 Artikel geschrieben und 2 Kommentare verfasst.

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