Huawei P50 Pro im Test: Unboxing und Ersteindruck
Vor einigen Wochen stellte Huawei unter anderem das neue P50 Pro offiziell für den chinesischen Markt vor und seitdem wurde es eher ruhig um das Smartphone. Die Gründe dafür sind zum einen, dass Huawei aufgrund der Problematik mit den USA keine 5G-Prozessoren verbauen darf, was besonders in China ein wichtiges Thema ist und zum anderen, weil ein Marktstart in Europa nach wie vor als ziemlich unwahrscheinlich gilt.
Wir haben nun ein Huawei P50 Pro aus China mit dem Kirin 9000 4G bei uns, packen es aus, schauen was (nicht) mitgeliefert wird und berichten anschließend über unsere ersten Eindrücke nach wenigen Tagen Nutzung.
Unboxing
Die Box des Huawei P50 Pro unterscheidet sich tatsächlich stark von den letztjährigen Verpackungen der P-Serie. Sie ist weiß und auf der Vorderseite mit dem Produktnamen, dem Schriftzug „Powered by Harmony OS“ und zwei großen Kreisen beschmückt, die natürlich auf das neue „Dual-Matrix“ Kameradesign hinweisen sollen. Nachdem man den Deckel abgenommen hat, kommt zuallererst das Smartphone zum Vorschein, welches zum Schutz noch in einer Folie steckt. Ab Werk ist auch eine Folie zum Schutz des Displays angebracht, die auf jeden Fall gut genutzt werden kann. Neben dem Smartphone an sich, liefert der chinesische Hersteller auch noch das übliche Papierzeug, eine SIM-Nadel für den Dual-SIM-Schacht und eine transparente Schutzhülle mit, die einen soliden Eindruck macht. Nach Apple und Samsung verzichtet nun leider auch Huawei auf ein Netzteil sowie ein passendes USB-C Kabel im Lieferumfang, was auch der Grund dafür ist, dass die Box, ähnlich wie beim S21 Ultra, so klein ist.
Huawei P50 Pro im Ersteindruck
Angefangen mit dem Design, welches ohne Frage eines der Highlights des Huawei P50 Pro ist. Es misst 158,8 mm in der Höhe und 72,8 mm in der Breite, wodurch das Smartphone noch recht gut einhändig bedient werden kann. Hinzu kommt ein zu beiden Seiten hin leicht abgerundetes Display, welches das P50 Pro noch etwas schmaler in der Hand wirken lässt. Das Gewicht von 195 Gramm sowie die Dicke von 8,5 mm passen perfekt zum Design. Der Rahmen besteht aus Metall in Hochglanzoptik und auf der Rückseite kommt glänzendes Glas zum Einsatz, was sich extrem hochwertig in der Hand anfühlt. Fingerabdrücke sind zwar nicht zu vermeiden, aber bei der von mir getesteten Farbe Pearl White, die ich wunderschön finde, fallen diese nicht allzu sehr auf. Neben der Farbe dürfte aber auch sofort das neue Kameradesign ins Auge fallen, was ich so in dieser Art noch bei keinem anderen Smartphone gesehen habe. Huawei spricht vom sogenannten Dual-Matrix Kameradesign: Oben links finden insgesamt vier Sensoren Platz, die in zwei riesengroße, schwarze Kreise untergebracht sind, was meiner Meinung nach richtig gut aussieht und ich bin froh, dass sich der Hersteller hier etwas Neues getraut hat.
Widmen wir uns als Nächstes dem Display, welches mir bislang sehr gut gefällt. Es handelt sich um ein 6,6 Zoll OLED-Display, welches mit 2.700 x 1.228 Pixel zwar äußerst scharf auflöst, aber für ein Flaggschiff im Jahr 2021 hätte Huawei gerne QHD+ als Auflösung wählen können. Farben werden wunderschön dargestellt, die Helligkeit reicht selbst an sonnigen Tagen aus und der Schwarzwert ist gewohnt hervorragend. Die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls gut, nur bei extremen Blickwinkeln verfärbt sich der Bildschirm ein wenig gelblich. Mein persönliches Highlight und Display-technisch der größte Unterschied im Vergleich zum Vorgänger betrifft die Bildwiederholrate. Während das P40 Pro aus dem Vorjahr eines der wenigen Flaggschiffe mit nur 90 Hertz war, kommt der Nachfolger endlich mit einer flüssigen Bildwiederholrate von 120 Hertz. Gepaart mit dem Kirin 9000 4G unter der Haube und den extrem flüssigen Animationen von Harmony OS gehört das Huawei P50 Pro aktuell zu den schnellsten und flüssigsten Smartphones, welches ich jemals genutzt habe.
Die größten Kritikpunkte und der Grund dafür, dass ich das Smartphone wahrscheinlich kaum weiterempfehlen kann, sind die fehlenden Google-Dienste sowie die nicht vorhandene 5G-Konnektivität. Mich persönlich stört es zwar nicht allzu sehr, aber ich weiß, dass die meisten Leute darauf Wert legen, was ich natürlich auch zu 100 Prozent verstehen kann.
Zu guter Letzt möchte ich noch ein wenig über die Kameras berichten, die laut DXO Mark aktuell die besten in einem Smartphone sind. Ob das der Fall ist, kann ich noch nicht bestätigen, dafür brauche ich noch etwas mehr Zeit, aber bislang machen die Kameras sehr viel Spaß, besonders der Zoom. Obwohl wir es hier auf dem Papier mit einem Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger zu tun haben – das P40 Pro hatte noch einen 5-fach und der Nachfolger nur noch einen 3,5-fach optischen Zoom – macht das P50 Pro im Alltag bessere Aufnahmen und kommt sogar an den 10-fach optischen Zoom des P40 Pro+ heran. Das ist ziemlich beeindruckend. Auch die Hauptkamera macht im Ersteindruck sehr gute Aufnahmen, die sich vor allem durch eine deutlich bessere Farbwiedergabe als beim Vorgänger auszeichnen. Die Ultra-Weitwinkelkamera ist in Sachen Schärfe leider ein ziemliches Downgrade, aber dafür ist sie nun merkbar weitwinkliger und Farben werden akkurater dargestellt.
Zum ausführlichen Testbericht mit etlichen Kameravergleichen geht es hier: