Google Nest Doorbell im Test
Nachdem ich Euch zu Beginn der Woche die Nest Cam vorgestellt hatte, soll es heute um die Google Nest Doorbell gehen. Ich konnte herausfinden, ob sie Euer Geld wert ist.
Die Nest-Reihe von Google umfasst bekanntlich Smart-Home-Produkte des Unternehmens, darunter Thermostate, WLAN-Router, Rauchmelder, Smart-Displays und auch die von mir getestete Nest Cam. Vollständig wird die Runde mit der eben erst vorgestellten Nest Doorbell. Was diese kann, erfährt ihr nun in diesem Testbericht.
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Unboxing und Ersteinrichtung
Die Nest Doorbell kommt in einer kompakten Verpackung aus weißem Karton. Darin ist die Türklingel, Anleitungen, ein USB-C-Kabel zum Laden und alle für die Montage notwendigen Utensilien enthalten. Zusätzlich dazu ist ein Sticker mit dabei, der fremde Personen darauf hinweisen soll, dass in der Doorbell eine Kamera verbaut ist.
Das Gerät müsst ihr vor der Verwendung in der Google-Home-App einrichten, was wieder etwas umfangreicher ist. Dafür wird man aber gut durch den Prozess geführt. Zu Beginn ist über die Startseite der Einrichtungsprozess einzuleiten und ein Zuhause auszuwählen. Im Anschluss sucht die App nach verfügbaren Geräten, wobei „Türklingel“ als Gerät immer in der darauffolgenden Ansicht zu wählen ist. Dort ist zu beachten, dass es sich um die „Nest Doorbell (mit Akku)“ handelt. Wenn dieser Schritt abgehakt ist, ist der QR-Code auf der Rückseite zu scannen und ein Raum, in dem sich die Doorbell befindet, festzulegen.
Im Anschluss ist auszusuchen, auf welche Art der Stromversorgung man setzen möchte, man kann zwischen dem Akku und den Anschlussdrähten wählen. Was der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist, kläre ich noch im weiteren Verlauf des Berichtes. Befolgt dann die Installationsanleitung und passt die Ausrichtung der Türklingel an. Für die Fälle, wo der Blickwinkel der Kamera nicht zufriedenstellend ist, liefert Google einen Keil, der eine flexiblere Einstellung der Position erlaubt, mit.
Zum Abschluss ist nur noch die Videoaufnahme, die Audioaufnahme und das Mikrofon sowie die Benachrichtigungen über neue Besucher zu aktivieren.
Design und Verarbeitung
Schon beim ersten Hinschauen ist sofort klar, dass es sich bei der Nest Doorbell um ein Produkt von Google handelt. Das Design ähnelt dem der Nest Cam sehr. Wir haben einen Block aus weißem Kunststoff, in den eine Kamera und ein Mikrofon im oberen Bereich und eine Klingeltaste im unteren Bereich eingelassen wurde. In der Mitte finden wir nur ein dezentes Google-Logo. Alle Anschlüsse versteckte man auf der Rückseite. Neben einem USB-C-Stecker findet man dort die Schrauben zur Verbindung mit den Stromdrähten eines bestehenden Klingelsystems. Die Verbindung darüber hat zwei Vorteile. Man muss die Klingel zum Aufladen nicht immer abnehmen und es ertönt auch das Läuten der bereits bestehenden Glocke. Daher muss man nicht zwingend mit der Home-App verbunden sein.
Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Level. Es knirscht nichts und das Glas, das die Linse schützt, blieb bei mir ohne Kratzer. Mir fiel einzig und allein auf, dass die Klingeltaste besonders an den Seiten einen etwas eigenartigeren Druckpunkt hat. Die Nest Doorbell ist außerdem gegen Regen und Schnee beständig. Man muss also nicht darauf achten, dass die Kamera bei diesen Wetterbedingungen geschützt ist und es ist auch nicht schlimm, wenn man kein Vordach vor der Haustüre hat.
Zusätzlich zum Mikrofon integrierte Google wieder einen Lautsprecher. Das Ganze kommt unter anderem zum Einsatz, wenn man nicht zu Hause ist und über die Klingel gerne sprechen möchte. Den Person gegenüber konnte ich immer gut verstehen, sofern der Abstand zum Gerät sich nicht drastisch vergrößerte. Dann wurde die Stimme nämlich immer schnell leiser. Dafür ist man selbst über die Lautsprecher klar und deutlich hörbar.
Kamera-Specs und -Erfahrungen
Google baute in die Nest Doorbell eine 1,3-Megapixel-Kamera mit sechsfachem digitalen Zoom ein. Diese kann alles in einem Winkel von 145 Grad aufnehmen, zudem sieht man dank des Nachtsichtmodus bis auf drei Meter auch bei Finsternis alles. Die Videos, die die Kamera aufnimmt, sind alle samt sehr klar und auch weniger verschwommen als bei der Nest Cam. Luft nach oben gibt es dennoch nach wie vor. Auch mit dem Nachtsichtmodus sieht man alles klar und deutlich und durch den weiten Winkel behält man alles im Blick.
Hauptfunktion der Nest Doorbell im Detail
Was passiert nun also, wenn jemand die Türklingel betätigt? Man bekommt auf jeden Fall einmal eine Benachrichtigung auf verbundenen Smartphones und Tablets. Wenn man ein Smart-Display oder einen Lautsprecher mit dem Google Assistant besitzt, machen sich diese ebenfalls bemerkbar. Zusätzlich erklingt der Türgong, wenn die Google Nest Doorbell über die Stromdrähte angeschlossen ist.
Die Türklingel erkennt außerdem Ereignisse, so wie wir das bereits bei der Cam sahen. Ein Ereignis ist dabei die Erfassung von Personen, Paketen, Tieren oder Fahrzeugen. Tritt ein solches ein, erhält man ebenfalls eine Benachrichtigung auf seine mobilen Geräte. Einzelne Ereignistypen und Mitteilungen lassen sich über die Google-Home-App aber auch deaktivieren. Damit ein Ereignis nicht immer ausgelöst wird, kann sich die Doorbell auch Personen, Tiere und Fahrzeuge merken.
Zusätzlich dazu hat man auch die Möglichkeit, sich anzuschauen, was die Türklingel gerade sieht und hört. Die Übertragung des Materials geschieht dabei in Echtzeit und dank des Lautsprechers kann man auch Durchsagen absetzen.
Der Ereignisverlauf ist in der Home-App ersichtlich. Dort findet man auch alle wichtigen Einstellungen zur Nest Doorbell.
Preise und Verfügbarkeit
Die Google Nest Doorbell könnt ihr im Google Store kaufen. Dort kostet sie 199,99 Euro (UVP).
Google Nest Doorbell: Fazit
Die Google Nest Doorbell ist sehr einfach zu bedienen und dank der Videoanleitungen in der App ist der Installationsprozess sehr leicht. Dadurch, dass man nicht nur am Smartphone, sondern auch auf anderen Google-Smart-Home-Produkten, eine Benachrichtigung bekommt, kann man quasi nicht überhören, wenn es klingelt. Hilfreich ist auch die Möglichkeit zur Kopplung mit dem bereits vorhandenen Klingelsystem, da so die Verbindung zur Home-App nicht zwingend erforderlich ist. Außerdem gefiel mir das schlichte Design und die zuverlässige Erkennung der Ereignisse.
Meine Kritikpunkte: Der Druckpunkt der Klingeltaste könnte besser sein, die Qualität des Mikrofons ist eher mau und für den Preis muss die Bildqualität top sein, was leider nicht der Fall ist.
Für wen eignet sich die Google Nest Doorbell also? Meiner Meinung nach besonders für Personen, die sich schon in dem Ökosystem befinden. Zudem richtet sich das Produkt an alle, die eine kinderleichte Bedienung erwarten.
Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Nest Doorbell.