Fitbit Versa Lite Edition im Test: Was kann die abgespeckte Version der Versa?
In diesem Frühjahr feiert die Fitbit Versa ihren ersten Geburtstag. Das nahm sich der Hersteller wohl zum Anlass und stellte deshalb die Fitbit Versa Lite Edition, eine abgespeckte Version der Versa, vor. Ich konnte die Uhr ausprobieren und will hier erzählen, was ich so von dieser halte.
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Unboxing und Ersteinrichtung
Beim Aussehen der Verpackung änderte sich im Laufe dieses Jahres nichts. Sie ist immer noch länglich, hat viele weiße Flächen und zeigt auf der Vorderseite die Versa Lite. Über eine Lasche unten wird eine blaue Box im Inneren zugänglich, welche nach unten rausgezogen wird. Einmal den Deckel zur Seite geklappt, sieht man in der oberen Hälfte das Wearable und in der unteren Hälfte eine weitere Schachtel, welche ein wenig kleiner ist. Darin befinden sich einige Anleitungen, ein größeres Wechselarmband und das Ladegerät, welches Fitbit ein wenig veränderte. Ab sofort besitzt dieses auf der Unterseite eine kleine Kabelführung, damit man die Ladestation besser verstauen kann.
Die Ersteinrichtung findet wieder in der App von Fitbit statt, welche es im App Store, im Windows Store und im Play Store gibt. Nach der Auswahl der passenden Uhr wird diese gesucht. Ist das geschehen, muss man am Smartphone einen einzigartigen Code eingeben, welcher auf der Versa Lite gezeigt wird. Wichtig ist, dass für diesen Vorgang das GPS und Bluetooth am Smartphone aktiviert ist. Bevor man mit der Verwendung starten kann, bezieht das Gadget noch einige Updates. Hier fiel mir schon mal positiv auf, dass das deutlich schneller als mit der Ionic oder der Versa aus dem letzten Jahr geht.
Design und Verarbeitung
Fitbit bietet bei der Versa Lite gleich mehrere Gehäuseoptionen an. Mein Testgerät besteht aus silbernem Aluminum in Kombination mit einem weißen Armband. Dann gibt es das gleiche Gehäuse mit einem fliederfarbigem Band. Erstmals hat der Hersteller auch zwei knallige Farben im Sortiment: Ein tiefes Lila und ein tiefes Blau mit dem jeweilig dazu passenden Band.
Auf den ersten Blick möchte man doch meinen, dass die Fitbit Versa Lite haargenau gleich wie die Fitbit Versa aussieht. Doch das stimmt nicht ganz. Die Versa hat auf der rechten Seite nämlich zwei Funktionsknöpfe, welche bei der diesjährigen Lite-Variante fehlen. Macht mir persönlich nichts, da ich diese sowieso nie benutzte, könnte für manche aber doch ein Nachteil sein. Der Zurückknopf auf der linken Seite blieb erhalten. Gleich wie die sehr gute Verarbeitung und die Wasserfestigkeit bis zu 50 Meter.
Auf der Unterseite findet man neben den Konnektoren für die Ladestation den Herzfrequenzsensor, welcher rund um die Uhr den eigenen Puls misst. Ich habe die Werte mal mit anderen Wearables verglichen und konnte feststellen, dass sich diese größtenteils miteinander decken. Das konnte Fitbit schon letztes Jahr sehr gut. Weiters konnte ich noch feststellen, dass die Armbänder der Fitbit Versa auch für die Versa Lite Edition passen – und umgekehrt. Wenn man also plant, auf das neuere Wearable umzusteigen, ist es möglich, die bereits gesammelten Bänder weiterzuverwenden.
Kurz noch ein paar Worte zum verbauten Display. Der LCD-Touchscreen löst mit 300×300 Pixeln auf. Auch wenn das jetzt nur durchschnittliche Specs sind, war ich mit dem Screen in Relation zu dem Preis, den Fitbit für das Wearable verlangt, ganz zufrieden. Besonders vorteilhaft erwies sich während meines Tests, dass durch die hohe maximale Helligkeit selbst an sonnigen Tagen die Inhalte noch gut ablesbar sind. Diese wird im übrigen mit einem Umgebungslichtsensor automatisch reguliert.
Ganz allgemein bleibt zu sagen, dass mir die Versa Lite sehr gut gefällt und ich es mag, wie unauffällig sie im Alltag auf meinem Handgelenk ist. Zudem fällt sie durch die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht kaum auf, was besonders beim Schlafen sehr vorteilhaft ist.
Vielfalt an Armbändern
Nach wie vor gefällt mir sehr gut, dass Fitbit für die eigenen Uhren so viele verschiedene Armbänder im Sortiment hat. Positiv kommt wie eben schon erwähnt hinzu, dass alle Kollektionen der Versa-Bänder auch auf die Versa Lite passen.
Das Angebot umfasst drei verschiedene Kategorien: Leder, Edelstahl und Silikon. Das Silikon-Angebot startet bei einem Preis von 29, 90 Euro. Für die teuerste Kategorie, die mit den Bands aus Edelstahl, verlangt Fitbit ganze 100 Euro. Ich kann jetzt gut verstehen, wenn der eine oder die andere sagt, dass das zu viel Geld ist – das ist aber kein Problem. Sucht man nämlich auf Amazon nach Bändern für die Versa, kommt eine ganze Menge an Drittanbieteroptionen, die sehr oft um einiges günstiger sind.
Die gute Akkulaufzeit blieb
Gleich nach dem ersten Tag bemerkte ich, dass ich nicht viel Akku verlor. Im Endeffekt war es dann immer möglich, vier bis fünf Tage ohne Laden durchzukommen. Mich freut, dass sich die Akkulaufzeit nicht verschlechterte, obwohl wir es hier mit der Lite-Version zu tun haben. Dafür verbaute Fitbit kein NFC für Fitbit Pay und kein GPS für das Aufzeichnen von Routen. War bei dem Preis aber auch irgendwie absehbar.
Natürlich ist in der Versa Lite ein Beschleunigungsmesser für das Tracken der Schritte und (wie schon gesagt) ein Herzfrequenzsensor mit an Bord – die üblichen Dinge eben. Als Besonderheit gibt es einen SpO2-Sensor oben drauf. Dieser misst die Sauerstoffsättigung im Blut. Auf einen Höhenmesser verzichtete man, wodurch die Fitbit Versa Lite Edition die überwundenen Stockwerke nicht erkennt.
Betriebssystem: Fitbit OS
Auf der Fitbit Versa Lite Edition läuft Fitbit OS in der Version 3.0, gleich wie wir es von der Versa und der Ionic (Adidas-Edition) kennen. Fitbit will dieses Betriebssystem weiterhin als Smartwatch-OS verkaufen, als das ich es aber nicht sehe. In meinen Augen ist Fitbit OS ein gutes Wearable-Betriebssystem, aber bei Weitem kein Smartwatch-Betriebssystem. Hierzu fehlen Features wie ein integrierter Kalender.
Mit der Software an sich habe ich gute Erfahrungen gemacht. Auch wenn die Animationen nicht die flüssigsten sind, reagiert alles ohne irgendwelche Verzögerungen. Gut gefiel mir, dass es wieder eine ganze Hand voller Apps und Ziffernblätter gibt. Letztere sind meist sehr ausgefallen, was ich wider meiner Erwartungen zu schätzen lernte. Das Watchface, das bereits ab Werk aktiv ist, gefiel mir mit den orangen Akzenten allerdings am besten.
Natürlich kann man weiterhin seine Benachrichtigungen und Fitnessdaten ansehen. Besonders freute ich mich, als ich merkte, dass man nun konsumierte Wassermengen über die Uhr hinzufügen kann. Das Fehlen dieses Features kritisierte ich noch bei der Versa.
Fitbit-App
Die Fitbit-App ist weiterhin die Schnittstelle zwischen dem Smartphone oder dem PC und der Fitbit-Uhr. Es gibt sie im App Store, im Play Store und im Microsoft Store für Windows 10. Die Synchronisation mit letzterer Plattform klappt nur ohne Zubehör, wenn das Endgerät einen Bluetooth-Chip besitzt. Ansonsten findet man auf der Webseite des Herstellers einen passenden Dongle.
Was ich diesmal negativ mit der App spüren durfte ist die mangelnde Anpassung für Geräte von Honor und Huawei. Als ich mein Honor 8X im Oktober kaufte, war es nicht einmal möglich, meine Uhren, die ich zu dem Zeitpunkt besaß, ÜBERHAUPT zu synchronisieren. Erst seit einem Monat funktioniert das so einigermaßen gut, und es dauert ziemlich lange. Was hingegen weiterhin nicht klappt, ist das Senden von Benachrichtigungen auf die Versa Lite Edition. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändern wird. Anhang: Zwar durfte ich feststellen, dass Benachrichtigungen nach dem Update auf Android Pie hin und wieder durchgereicht werden, jedoch auch nur SEHR selten.
Dafür habe ich am Rest der App nichts auszusetzen. Sie ist weiterhin einfach zu bedienen und sieht noch dazu mit der weißen Benutzeroberfläche sehr modern aus. Weiterhin sagt mir sehr zu, wie alle Daten, die die Versa Lite aufzeichnet, aufbereitet werden. Besonders die detaillierte Ansicht der Schlafphasen tat es mir erneut ziemlich an.
Für mich als Smartphone-Tester ist zudem praktisch, dass sich das Fitbit-Konto mein Wearable merkt, sodass es auf anderen Geräten sofort erscheint. Ein Feature, das Google mit Wear OS nicht auf die Reihe bekommt.
Aufzeichnen von Workouts und Fitnessdaten
Kommen wir zur wohl wichtigsten Frage: Ist die Fitbit Versa Lite Edition ein guter Fitnesstracker?
Für den alltäglichen Gebrauch kann ich das auf jeden Fall voll und ganz bestätigen. Das Geräte trackt Schritte, zeichnet rund um die Uhr die Herzfrequenz auf und misst die Schlafqualität. Hinzu kommt, dass eine Erinnerung eingeht, wenn man sich für längere Zeit nicht bewegte. Ein Negativpunkt: Ich konnte feststellen, dass die Watch oft Schritte mitzählt, die ich eigentlich nicht verdient hätte. Hingegen funktionierte die Aufzeichnung meines Schlafs ohne irgendwelche gröberen Fehler.
Für Workouts, wie etwa Joggen oder Radfahren, empfiehlt sich die Versa Lite eher weniger, da hier das GPS fehlt. Connected GPS ist hingegen vorhanden. Für Dinge wie das Laufen am Laufband eignet sie sich hingegen wieder prima, da man hier immer auf derselben Stelle bleibt. Der wohl größte Nachteil ist hier aber, dass man Trainingseinheiten über das Smartphone starten muss. Und auch wenn ich verstehe, dass man irgendwo sparen muss, um ein Produkt zu einem niedrigen Preis anzubieten (mehr dazu gleich), hätte man bei Fitbit vielleicht an einer anderen Stelle sparen können.
Preise und Verfügbarkeit
Die Fitbit Versa Lite Edition gibt es bei der Firma direkt, bei Amazon, bei MediaMarkt und bei Saturn. Als UVP ruft Fibit 159,99 Euro auf, womit das Wearable preislich auf demselben Level wie die Charge 3 ist.
Fazit
Lohnt sich die Fitbit Versa Lite Edition? Sollte man nicht lieber zur Charge 3 greifen, welche genau gleich viel kostet?
Das sind zwei Fragen, die ich mir in den letzten Tagen und Wochen sehr oft stellte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es darauf ankommt, ob man das etwas größere Display der Versa Lite gegenüber dem Touchscreen der kleinen Charge vorzieht. Wenn ja, dann sollte man unbedingt zu der von mir getesteten Uhr greifen, ansonsten eher nicht. Einzig und allein wegen den Apps würde ich die Versa nicht kaufen, da diese zugegebenermaßen so gut wie auf watchOS und Wear OS laufen.
Größtenteils gefiel mir das Wearable sehr gut im Alltag. Wie ich oben schon gesagt habe, war ich besonders von der Aufzeichnung meines Schlafs begeistert. Doch auch das Design kann ich gar nicht genug loben, da dieses schlicht und einfach ist, sodass das Gadget im Alltag eigentlich nicht auffällt. Und ja, das Gehäuse sieht dem der Apple Watch schon ein bisschen ähnlich.
Schade ist, dass man Workouts nur über das Smartphone starten kann, auch wenn ich verstehe, dass Fitbit irgendwo sparen musste. Zudem hoffe ich, dass die Android-App bald besser an Honor- und Huawei-Geräte angepasst wird, da mir die Benachrichtigungen auf meinem Handgelenk schon ein wenig fehlen. Ansonsten ist die Fitbit Versa Lite Edition ein günstiges Einsteiger-Wearable, dass man definitiv in Betracht ziehen sollte, wenn man nach Produkten in der Kategorie Ausschau hält.
Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Fitbit Versa Lite Edition!