Fitbit Versa 3 im Test: Braucht die noch wer?
Neben der Fitbit Sense zeigte Fitbit auch die Fitbit Versa 3. Doch wo kann man das neue Wearable noch einordnen?
Nach der Fitbit Ionic war die Versa immer das Modell, das die meisten Funktionen bot. Nun kam allerdings die Sense dazu, die auf einmal mehr Features auf Lager hatte. Darunter das Stress-Monitoring, das integrierte GPS und ein neuer Herzfrequenzsensor mit der PurePuls-2-Technologie. Aber wo kann die Versa 3 da noch platziert werden? Für wen eignet sich die Uhr vielleicht eher? Das schauen wir uns in diesem Testbericht einmal genauer an.
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Unboxing und Ersteinrichtung
Die Verpackung der neuen Versa ist dieselbe wie bei der Sense. Der Karton kommt in der für den Tracker gewählten Farbe, mit einem Bild der Versa 3, mit einigen Logos und mit verschiedensten Informationstexten. Gleich wie bei der Verpackung des Top-Modells, hat auch hier das Produktbild eine leichte Textur, was optisch einiges hermacht. Nachdem das Plastik entfernt wurde, kann die Box nach rechts und nach links aufgeklappt werden. Dann kommt gleich die smarte Uhr zum Vorschein. Die Schachtel beinhaltet außerdem ein größeres Wechselarmband, ein Ladekabel mit magnetischem Puck und diverse Anleitungen.
Die Einrichtung findet wie gewohnt in der App von Fitbit statt. Auf der Startseite findet ihr links oben Euren Profil-Avatar, über den ihr die App-Einstellungen öffnet. Dort gibt es den Punkt „Ein Gerät einrichten“. Tippt man auf diesen, erscheint die Fitbit Versa 3 in der Liste, welche auch auszuwählen ist. Davor müsst ihr die Uhr noch mit der Stromversorgung verbinden, damit sie hochgefahren wird. Nachdem sich Smartphone und Uhr fanden, erscheint am ersteren Gerät ein Code, welcher auf letzterem Gerät einzugeben ist. Danach muss eine Verbindung mit dem WLAN hergestellt werden, sodass im folgenden Schritt allfällige Updates installiert werden können. Das geht nach wie vor zügig, Fitbit bekam das über die Jahre echt gut in den Griff.
Design und Verarbeitung
Das Gehäuse der Versa 3 besteht aus Aluminium und ist in zwei verschiedenen Farben erhältlich. Zur Auswahl stehen Schwarz und Gold, wobei mir letztere Ausführung zugesandt wurde. Die Verarbeitung ist auf einem gewohnt hohen Level, nach meiner vierwöchigen Testphase und einigen Fällen zu Boden sind keine Kratzer oder Dellen sichtbar. Auch das Displayglas, bei dem es sich um Gorilla Glass handelt, weist derzeit noch keine Schäden auf. Zudem ist die Fitness-Watch bis zu 50 Meter wasserdicht, was 5 Atmosphären entspricht. Das ist aber ohnehin der Standard heutzutage und nichts Neues.
Das verbaute AMOLED-Display ist 1,58 Zoll groß und löst mit 336×336 Pixeln auf. Es fungiert auch als Always-On-Display, sodass auf jeden Fall die Uhrzeit und je nach Ziffernblatt weitere kleine Infos dargestellt werden. Diese könnten in etwa eine Prozentanzeige für das tägliche Schrittziel sein. Man muss bei der Verwendung vom AOD im Hinterkopf behalten, dass sich die Akkulaufzeit bei der Verwendung um 2 Tage verringert. Die Implementierung ist in meinen Augen sowieso noch ein wenig eigenartig. Viele Ziffernblätter unterstützen das Always-On-Display nämlich nicht, wodurch oft ein komplett anderes Design zum Vorschein kommt. Das fühlt sich ein wenig unnatürlich an.
Alternativ kann man das AOD deaktivieren und ausschließlich die Handhebe-Erkennung nutzen. Man muss aber dazu sagen, dass auch diese nicht perfekt ist. Besonders im Liegen wird oft nicht erkannt, wenn man den Arm für einen Blick auf die Uhr dreht. Das Display selbst konnte mich aber unterm Strich ziemlich überzeugen. Das Panel hat knallige Farben und ist sehr scharf. Außerdem wird es ausreichend hell, sodass man Inhalte auch an sonnigen Tagen problemlos ablesen kann.
Der drucksensitive Button, den wir mittlerweile schon von einigen Fitbit-Modellen kennen, schaffte es auch in die Fitbit Versa 3. Dieser ist zum Aufwecken des Displays und für die Navigation durch das Betriebssystem da. Etwas irritierend ist bei diesem, dass es oft sehr verschieden sein kann, wie viel Druck man anwenden muss, um diesen auszulösen. Das bedeutet, dass ich manchmal sehr fest drücken muss, während in anderen Fällen schon eine kurze Berührung reicht. Dafür ist er noch immer besser als ein physischer Knopf, da er nicht so leicht kaputt werden kann.
Der Pulssensor und die Kontaktstelle für die Ladestation befinden sich auf der Rückseite. Der Herzfrequenz-Sensor ist nicht so ausgereift wie bei der Sense, da er zum Beispiel das Erfassen eines EKGs nicht unterstützt. Dafür erkennt er trotzdem eine anormale Herzfrequenz, worüber der Nutzer der Uhr im Falle des Falles auch informiert wird. Das lässt auch schon vermuten, dass der Sensor 24/7 im Einsatz ist, was auch tatsächlich zutrifft. Das Ladesystem kennen wir bereits von der Sense und ähnelt dem der Apple Watch. Der Puck, der im Lieferumfang enthalten ist, haftet magnetisch auf der Rückseite. Etwas eigenartig ist, dass es nur eine Position gibt, in der das Ganze funktioniert.
Armbänder
Fitbit hat wieder viele verschiedene Armbänder im Angebot, das kennen wir ja bereits. Von Sportarmbändern bis hin zu Lederbändern gibt es alles. Diese lassen sich auch recht einfach anbringen. Man muss sie nur in den Mechanismus führen und warten, bis dieser zuschnappt. Diesen muss man dann auch nur kurz herunterdrücken, um das Band wieder zu entfernen. Das System gefällt mir insgesamt hervorragend, da der Wechsel des Armbands schnell und einfach geht und es sich nicht ungewollt von der Uhr loslöst.
Außerdem ist es allgemein sehr angenehm, die Versa 3 auf dem Arm zu tragen. Die Bänder scheuern oder drücken nicht und durch das geringe Gewicht fällt das Wearable auch kaum auf. Durch die verschiedenen Löcher im Band und das größere Wechselarmband im Lieferumfang dürfte sich keiner mehr im Hinblick auf den Tragekomfort beklagen können.
Spezifikationen
Für die Verbindung mit dem Smartphone verbaute Fitbit Bluetooth 5. In meinem Test brach die Verbindung nie ab und auch die Synchronisation ging sehr flott.
Für das Aufzeichnen von Routen haben wir einen GPS-Sensor direkt in der Versa. Das bedeutet, dass man nicht zwingend auf das Smartphone angewiesen ist, um Strecken zu erfassen. Mein Fazit zu diesem fällt gleich wie bei der Sense aus. Er ist also im Alltag nicht immer perfekt. Wenn einmal ein Signal gefunden wird, ist alles gut und die Aufzeichnung wird akkurat abgespeichert. Wird kein Signal entdeckt, bleibt das meistens so während des ganzen Workouts. Bedeutet also gewissermaßen, dass das Training unter Umständen umsonst war.
NFC für Fitbit Pay ist selbstverständlich auch wieder mit von der Partie. Dadurch kann man unterwegs auch ohne Smartphone, EC-Karte oder Kreditkarte bezahlen. Voraussetzung ist natürlich, dass man Kunde einer unterstützten Bank ist. Wie der Setup- und Einrichtungsprozess dann abläuft, hielt ich in diesem Artikel fest. Man muss nur beachten, dass dieser aufgrund des Wegfalls von boon nicht mehr ganz aktuell ist.
Bei der Akkulaufzeit gibt Fitbit einen Wert von sechs Tagen an. Wie auch beim diesjährigen Top-Modell versprach Fitbit nicht zu viel. Ich kann diesen sogar bei dauerhafter Verbindung zum Smartphone und mit mehreren Workout-Aufzeichnungen pro Woche erreichen. Wie schon kurz erwähnt, verringert sich die Laufzeit um 2 Tage, wenn das Always-On-Display verwendet wird. Von 0 Prozent auf 100 Prozent wird die Versa in etwas mehr als einer Stunde geladen.
Aufzeichnen von Aktivitäten und Gesundheitswerten
Über den Tag verteilt sammelt die Versa alle möglichen Daten. Es werden Schritte aufgezeichnet, überwundene Stockwerke dokumentiert, die Herzfrequenz im Auge behalten und die zurückgelegte Strecke gespeichert. Außerdem kann sie den Schlaf tracken. Dabei wird mitgeschrieben, wie lange dieser jede Nacht dauert und wie lange man sich im Tief- und REM-Schlaf befindet. Zudem bekommt man Angaben zur Erholung im Schlaf und eine Punktezahl zwischen 0 und 100, den Schlaf-Score. Ich merke, dass besonders dieses Feature sehr motivierend ist, mehr zu schlafen.
Aber auch bei Trainings ist die Fitbit Versa 3 ein guter Begleiter. Fitbit hat eine große Liste an Workouts, die die Uhr kennt. Darunter Gehen, Laufen, Tennis, Wandern, Golf und Schwimmen. Für jede Einheit gibt es die Möglichkeit, ein Ziel festzulegen. Dabei lassen sich eine bestimmte Streckenlänge, eine bestimmte Anzahl an Aktivzonenminuten, eine bestimmte Zeit oder ein bestimmter Wert an verbrannten Kalorien festlegen. Während der Aufzeichnung bekommt man auf Wunsch auch Nachrichten, die über einen Wechsel der Herzfrequenz-Zonen informieren sollen. Das ist besonders für Leistungssportler praktisch. Außerdem sind währenddessen der Herzfrequenz-Sensor, das GPS, die Bewegungssensoren und die Höhenmesser aktiv. Diese berechnen das Tempo, die überwundene Höhe, die Herzfrequenz-Zonen und die zurückgelegte Strecke.
Die eben erwähnten Daten, also die Ergebnisse von Trainings und die Alltagswerte, landen allesamt in der Fitbit-App und werden dort schön aufbereitet. Zudem gibt es einen eigenen Bereich für Gesundheitswerte im Schlaf, wo Dinge wie die Ruheherzfrequenz, die Hauttemperatur und die Atemfrequenz eingesehen werden können. Weiters hat die App eine eigene Sektion für die Anzeige der vorher kurz angesprochenen Aktivzonenminuten. Dabei handelt es sich um ein Punktesystem der WHO, wobei die Organisation empfiehlt, 75 Minuten pro Woche mit starker Aktivität und 150 Minuten pro Woche mit moderater Aktivität zu verbringen. Zudem bekommt man die doppelten Punkte für das Erreichen der Kardio- und Höchstleistungszone.
Auf FitbitOS und Fitbit Premium gehe ich hier nicht näher ein, da ich beide Gebiete im letzten Fitbit-Testbericht ausführlich beleuchtete und sich in der Zwischenzeit nichts veränderte.
Preise und Verfügbarkeit
Die Fitbit Versa 3 gibt es für 229,95 Euro (UVP) im Fitbit-Shop, bei Amazon und bei MediaMarkt.
Fitbit Versa 3: Fazit
Bei normaler Benutzung verhält sich die Versa 3 komplett gleich wie eine Fitbit Sense. Die Uhr zeichnet dieselben Werte auf, bietet die gleich gute Schlafaufzeichnung, hat auch Fitbit Pay und fühlt sich am Arm gleich an – um einige Dinge zu nennen. Dementsprechend gibt es auch die gleichen Kritikpunkte wie bei der anderen Fitbit-Uhr. Die da wären zum Beispiel der Knopf auf der Seite zur Navigation, das noch nicht ganz ausgereifte Ladesystem und das etwas unzuverlässige GPS.
Einige Features entscheiden dann aber doch, ob man nicht lieber zur Sense greifen sollte. Diese sind das Stressmanagement, das Aufzeichnen eines EKGs und selbstverständlich auch das verfügbare Budget.
Wir bedanken uns für die Bereitstellung der Fitbit Versa 3.