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BMW M8 Competition im Test: M(acht) im Alltag auf der Straße

BMW M8 Competition Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2024 TechnikNews)

Der M8 Competition ist das stärkste Coupé der Bayerischen Motoren Werke. Ob Höchstgeschwindigkeit oder Beschleunigungszeit, die technischen Daten sind bemerkenswert. Mehr dazu und wie alltagstauglich der M8 ist, erfahrt ihr im folgenden Bericht.

Ein Competition Modell zu testen, ist immer etwas Besonderes. Man weiß irgendwo, was einen erwartet und trotzdem wird man immer wieder überrascht. Einen PKW mit über 300 km/h über die leere Autobahn zu bewegen, welcher dann noch eine perfekte Haltung dabei beweist, ist nur eine der erwähnenswerten Eigenschaften. Mehr möchte ich nicht vorwegnehmen, sondern direkt mit dem Bericht starten.

tl;dr: Lohnt sich das stärkste Sportcoupé, das BMW zu bieten hat?

Von 0-100 km/h in 3,2 Sekunden und 750 Nm bei einer möglichen Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h hört sich doch super an, oder? Das ist mit dem M8 Competition und dem nötigen Kleingeld durchaus möglich. Nun „nötiges Kleingeld“ habe ich nur des Spruches wegen geschrieben. Der Competition geht bei 183.500,00 € (inkl. 19 % MwSt.) los. Möchte man die ebenfalls bequemen Carbonschalensitze, ausgiebige Assistenzsysteme und die Keramik-Bremsen, so ist man schon bei knapp 201.000,00 €. Unser Testwagenpreis beläuft sich auf stolze 212.180,00 €. Immerhin ist die in meinen Augen sehr passende Isle of Men Grün metallic Lackierung nicht Aufpreispflichtig. Der Kofferraum ist verhältnismäßig lang, wodurch aber die hinteren Sitze eher eine Ablagefläche werden und mit bequemen Sitzen nichts mehr zu tun haben. Das Fahrzeug liegt dank der Maße von 4,87 x 1,91 Meter x 1,36 Meter (Länge x Breite x Höhe) unglaublich gut auf der Straße, bei hohen Geschwindigkeiten wie auch in Kurven. Letztere können mit Umschaltung auf Heckantrieb auch „sportlicher“ gefahren werden.

Auf der anderen Seite ist der BMW aber auch für längere Fahrten zu zweit geeignet, die Sitze und der allgemeine Fahrkomfort geben es her. Dank des gut abgestimmten 8-Gang M Steptronic Getriebes mit Drivelogic schaltet der M8 nahezu unmerklichen, aber blitzschnell die Gänge, sodass die Power immer spürbar bleibt. Der Spritverbrauch von 13-17 Litern auf 100 Kilometern ist aber nicht zu vernachlässigen. Sitzheizung, elektrische Sitze und Kofferraum, wie auch Türen mit Soft-Close tragen zur Bequemlichkeit bei, ein tiefes Erscheinungsbild, viel Carbon und klare Linien wie Ecken und Kanten zur Sportlichkeit. Kritikpunkte sind die etwas ausbaufähigen Assistenzsysteme und die Rücksitzbank, welche sich eher weniger für Mitfahrer eignet. Beides ist für einen Sportwagen natürlich meckern auf hohen Niveau.

Design: Fließende Linien und klare Kanten

Man sieht auf den ersten Blick, wie die Aerodynamik am Fahrzeug verteilt ist. Von Motorhaube übers Dach zum Heckspoiler erkennt man eine Ausbuchtung, welche die Luft mittig über den Sportwagen abtragen soll. An den Seiten sorgen die Air Curtains oder bei BMW auch „Breather“ genannt für selbigen Effekt. Das Dach ist immer aus Carbon, Heckspoiler, Breather, Außenspiegelkappen, Diffusoreinsatz und Elemente in der Front können mit zubuchbaren M Carbon Exterieurpaket ebenfalls etwas an Leichtigkeit gewinnen.

Fangen wir mit der Front an, so stellen wir fest, dass wir zwischen den beiden Scheinwerfern mit Laserlicht keine übergroßen Nieren wie die des BMW M4 verbaut haben, sondern zwei, welche etwas größer sind und nach unten hin spitzer zulaufen, als die der normalen 3er-Reihe. Ebenfalls fallen natürlich die vielen Lufteinlässe auf, welche schon bei dem von uns bereits getesteten X6 M Competition für Kühlung sorgten.

Seitlich prangen die in meinen Augen zur Fahrzeugcharakteristik passenden 20 Zoll Sternspeichen Felgen in Bicolor, die serienmäßig auf dem Fahrzeug verbaut sind. Zusätzlich geben die bereits erwähnten „Breather“ aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) seitliche Struktur.

Das Interesse der Meisten weckt wohl erst das Heck so richtig. Abgesehen von dem M8-Schriftzug ist die vierflutige M Sportabgasanlage nicht nur was für die Augen, sondern auch was fürs Ohr. Die eingelassenen Reflektoren geben dem Heck Breite und Struktur.

Display Key

Eines der kleineren Highlights ist der Display Key. Nicht zu verwechseln mit dem Digital Key, welchen man auf dem Handy aktivieren kann, um theoretisch gar keinen physischen Schlüssel mit sich führen zu müssen. Im Gegenteil, der Display Key ist größer und breiter als ein gewöhnlicher Schlüssel und hat, wie der Name schon sagt, ein kleines Touchdisplay, mit dem man den sehen kann, ob das Fahrzeug verschlossen ist, das Licht noch an ist und wie viel Kilometer Reichweite der Tank noch hat. Die Klima lässt sich ebenfalls über den Schlüssel programmieren. Letztendlich alles Funktionen, die man sogar besser mit der App bedienen kann, interessanter als ein gewöhnlicher Schlüssel und ein besonderer Eyecatcher ist er hingegen allemal. Lediglich bedenken muss man aber, den Display Key alle zwei Wochen mal auf die Wireless Charging Ablage während der Fahrt zu legen, der Akku vom etwas hakeligen Display ist sonst schnell leer.

Innenraum: Sportlichkeit trifft auf Oberklassenluxus

Ein Highlight unserer Ausstattung im Innenraum sind auf jeden Fall die Carbonschalensitze mit beleuchteten M8 Logo. Die sportlichsten Sitze, die BMW zu bieten hat, sind elektrisch verstellbar und beheizbar. Eine Sitzbelüftung ist aber nur mit den Sportsitzen möglich. Ja, es gibt die Seriensportsitze und für 6.000,00 Euro mehr die M Carbon Schalensitze. Empfehlen kann ich die Schalensitze Personen, die etwas weniger Sitzfleisch haben. Im Bereich der Oberschenkel wird es nämlich am engsten, die Seiten sind dank verstellbarer Wangen kein Problem. Die auffällige Merino/Alcantarakombination ist Geschmackssache, harmoniert in meinen Augen aber perfekt mit dem Isle of Man Grün metallic Lack. Grade mit dem Alcantara wurde nicht gespart. Ob Handschuhfach, Säulen oder Dachhimmel, alles was nicht beledert ist, ist mit Alcantara bezogen. Das Serie gelieferte Harman/Kardon Sound System ist für den Alltag definitiv mehr als ausreichend. Vergleichbar mit der zusätzlich 4.450,00 € kostenden Bowers and Wilkins Anlage ist es jedoch nicht.

BMW M8 Competition Vordersitze

Bild: TechnikNews

Mittelkonsole

Die Mittelkonsole ist eine Mischung aus altem und neuen Design. Rund um den Schaltknauf teilen sich derzeit noch die meisten Modelle ein Muster: unterleuchteter M Schaltknauf mit eingearbeiteten M Logo, an dem auch der Drivelogic-Modus eingestellt werden kann, roter Startknopf, Touchtasten mit haptischem Feedback an dem der Fahrmodus und das Setup für die M Tasten am Lenkrad abgerufen werden kann und der wichtige iDrive Controller, den ich öfter benutze als die eigentliche Touchbedienung auf dem 12,3 Zoll großen Infotainment. Abgesehen vom Controller oder Touch kann man hier auch per Gestensteuerung die Musik zum Beispiel lauter machen – im M8 brauchte das aber häufiger zwei Anläufe, damit das Schwenken des Fingers auch erkannt wird. Unter dem Infotainment, welches kabelloses Apple CarPlay und Android Auto bietet, befindet sich die Klima- und Radiosteuerung, wie wir sie auch schon im iX3 zu sehen bekommen haben. Das bedeutet schnell erreichbare Knöpfe und Radiotasten, die auch für Fahrzeuganzeigen programmiert werden können. Ein „M8 Competition“ Schriftzug prangt einem oberhalb der Getränkehalter und wireless Ladeschale erhaben entgegen. Eine dezente Ambientebeleuchtung wie auch beleuchtete Einstiegsleisten haben wir natürlich auch an Board.

BMW M8 Competition Cockpit

Bild: TechnikNews

Kofferraum

Im 4,87 m langen Coupé wurden die Prioritäten eindeutig auf Kofferraumvolumen gesetzt. Dieser ist erstaunlich lang und fasst 420 Liter, wenn auch mit hoher Ladekante. Dafür musste aber der Sitzkomfort im Fond weichen. Hier dürfen 2 Personen auf den Sitzen Platz nehmen, ob sie das wollen ist eine andere Sache. Höchstens mit einer Körpergröße von 1,70 m kann aufgrund des stark abfallenden Hecks vielleicht noch aufrecht gesessen werden, nichtsdestotrotz bleibt die äußerst geringe Beinfreiheit. Will man die Sitze für mehr Stauraum umklappen, so dürfen die vorderen Sitze nicht zu weit hinten eingestellt sein. Vielleicht sollten auf dem Rücksitz dann doch nur die Kinder sitzen. ISOFIX Befestigungen gibt es immerhin. Anders als bei dem Gran Coupé sind übrigens nur zwei Klimazonen, und zwar für die vorderen Personen vorhanden.

BMW M8 Competition Rücksitzbank

Bild: TechnikNews

Fahreindruck: Bis 305 km/h sicher auf der Straße

Trotz eines Chassis aus carbonfaserverstärktem Kunststoff namens „Carbon Core“ fängt das Competition Modell bei 1.975 kg bei Leergewicht an. Mit Sicherheit schwerer als manch anderer Sportwagen der Konkurrenz, zum Glück aber sinnvoll eingesetzte Extrakilos. So merkt man, dass das Sportcoupé den Spagat zwischen Performance und Luxus meistern will. Ordentliche Assistenzsysteme, Sitz- und Lenkradheizung, ein elektrischer Kofferraum mit zuverlässiger Fußerkennung, Soft-Close und eine beachtliche Länge von 4,87 Meter geben einem auch Abseits der Rennstrecke das Gefühl ein Auto zu haben, welches mehr kann. Apropos Assistent, der Abstandsregler mit Stop&Go hält bis zu 210 km/h die Geschwindigkeit und den Abstand zum Vorausfahrenden. Der Lenk- und Spurführungsassistent sorgt für das Halten der Spur. Letztere sind leider nicht auf gewohntem BMW Niveau, jedoch besser als zum Beispiel bei dem von uns ebenfalls getesteten Volvo S90. Was aber auch immer die Assistenten machen, man sieht es in der Assisted View Ansicht auf dem digitalen 12,3-Zoll-Kombiinstrument.

Mit einem Sportwagen möchte man den elektronischen Helfern aber natürlich nicht die ganze Arbeit überlassen, sondern selber mit bis zu 305 km/h über den Asphalt fahren. Zumindest mit optionalen M Driver’s Package, ohne ist aufgrund elektronischer Begrenzung bei 250 km/h Schluss. Egal aber, ob 250 oder 305 km/h, der M8 fährt sich dank der guten Aerodynamik und des langen Radstandes als könnten ihm Seitenwind und kleine Unebenheiten nicht aus der Ruhe bringen. Dank M Setup lassen sich jederzeit Einstellungen an den wichtigsten Komponenten wie Motor, Bremsen, Lenkung und Dämpfung vornehmen und Profile für den M1 und M2 Button erstellen. Zu den Bremsen sei gesagt, dass wir hier die anhand der goldenen Bremssättel identifizierbaren M Carbon-Keramik-Bremsen verbaut haben (9.400,00 €). Diese sorgen für eine sehr gute Bremswirkung, so gut das auch schnell mal das ABS antwortet. Übersteuern kann man mit abgeschalteter Stabilitätskontrolle und Umstellung auf Heckantrieb für einen schöne Drift recht gut, gleichzeitig ist ein Ausbrechen bei aktivierten Allradantrieb und DSC fast unmöglich.

BMW Laserlicht

Nicht so gut hat mir der Fernlichtassistent gefallen, welcher relativ spät merkt, dass er das sonst gute und mit der Lenkbewegung mitgehende Laserlicht nun einschalten darf. Auch die Aussicht in den rechten toten Winkel ist aufgrund der Breite des Fahrzeugs und der kleinen hinteren Seitenscheiben nicht so klar. Der Blick durch die Heckscheibe ist jedoch äußerst gut für ein Coupé.

BMW M8 Competition Motorraum

Bild: TechnikNews

Der Verbrauch

Mit einem 4,4 Liter V8-Motor, der 625 PS unter seiner optionalen M Carbon Motorabdeckung verbirgt, ist man sicherlich mit Spaß, aber nicht sparsam unterwegs. Unter 12 Liter auf 100 Kilometer geht gar nichts, darüber hingegen ziemlich viel. Der durchschnittliche Verbrauch bei normaler Fahrweise liegt bei knapp 15 Litern kombiniert. 19 Liter sind aber sicherlich auch drin, wenn man den M8 Competition auch mal artgerecht fahren möchte.

Danke an BMW Deutschland für die Bereitstellung des M8 Competition für diesen Testbericht.

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Benedikt Behrling

Benedikt ist 22 Jahre alt und auf Berichte im Bereich der Mobilität für TechnikNews spezialisiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um zwei- oder vierrädrige Fahrzeuge handelt. Aber auch wenn es sich um technische Produkte des alltäglichen Lebens handelt, beschäftigt sich Benedikt gerne mit der Materie, egal um welchen Bereich es da genau geht.

Benedikt hat bereits 21 Artikel geschrieben und 1 Kommentare verfasst.

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