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BMW iX3 im Test: Altes Innenraumdesign dank Verbrennerplattform

BMW iX3 Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2023 TechnikNews)

Der BMW iX3 basiert noch auf der Verbrennerplattform. Warum wir hierbei weitestgehend mehr Vorteile als Nachteile sehen, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Wir durften den mittleren BMW SUV in der M Sport-Version testen und ja, der 4,73 Meter x 1,89 Meter x 1,67 Meter (Länge x Breite x Höhe) kann sogar sehr sportlich gefahren werden, wenn man das denn will, Stichwort Reichweite. Mehr dazu aber im folgenden Testbericht.

tl;dr

Wer einen Elektro-SUV von BMW mit alter Innenraumdesignsprache möchte, dem ist der iX3 auf jeden Fall zu empfehlen. Hier hat man noch den Drehdrücksteller und deutlich mehr Knöpfe, die eben schneller zu bedienen sind als in einem Menüpunkt auf dem Display. Der SUV hat ein bulliges, aber nicht langweilig wirkendes Auftreten und wer möchte, ist in ihm sportlich und zugleich praktisch unterwegs. Die Assistenzsysteme funktionieren nahezu perfekt und optimieren die Reichweite, wo sie nur können. Dem entgegen steht allerdings eine verbesserungswürdige Ladekurve. 67.300,00 Euro zahlt man für die bereits gut ausgestattete Inspiring Edition, unsere Impressive Edition mit weiterer Sonderausstattung liegt bei 77.310,00 Euro (beides inklusive 19 % MwSt.).

Design: Sportlichkeit wo es eben geht

Angefangen bei der Front, strahlt der iX3 mit seinem präsenten Auftreten. Der Kühlergrill ist elektrotypisch fast komplett geschlossen. Wer da jedoch noch nicht auf den Elektroantrieb kommt, dem schenkt das i-Symbol und die blauen Akzente, die sich überall am und im Wagen wiederfinden, weitere Hinweise. Hinter den Frontkotflügeln befinden sich unter dem M-Logo Sportlichkeit anmutende Luftdurchlässe. Das Dach mündet in einem Dachspoiler, dessen Silhouette ähnlich der der Heckstoßstange ist. Besonders gefallen mir die LED-Rückleuchten. Diese wirken aufgrund ihrer markanten Form recht aggressiv. Das wird auch dadurch hervorgehoben, dass die Rückleuchten eben nicht in das Heck des Fahrzeugs eingelassen sind, sondern 3-Dimensional gestaltet sind. Wo wir grade von Leuchten sprechen, die Frontscheinwerfer haben wegen der gespendeten Plattform vom X3 noch Laserlicht, welches bei neueren Modellen inzwischen durch adaptive LED-Scheinwerfer abgelöst wurde. Die Leuchtkraft ist aber natürlich trotzdem besser als gut.

Innenraum: Altbekannt aber funktionell

Begrüßt wird man mit einer schön beleuchteten M-Einstiegsleiste. Die Ambientebeleuchtung ist nicht aufdringlich und falls man mal vergessen hat, worin man grade überhaupt in solch angenehmen Sportsitzen sitzt, findet man den iX3 Schriftzug unten an der Mittelkonsole, wo auch der Platz fürs Handy zum Induktionsladen ist. Auch findet man weitere Akzente in Blau in Form des Start/Stopp-Knopfes und der Umrandung des Logos am Lenkrad wieder. Jeder hat im iX3 genügend Platz, auch die 3 Beifahrer im Fond, die ihre Rückenlehnen sogar mit einer Hebelbewegung steiler stellen können. Ohne Mitfahrer in den hinteren Sitzen kann der Einkauf aus dem Baumarkt mit insgesamt 1.560 Liter Kofferraumvolumen bei umgeklappter Rückbank (sonst 510 Liter) mitgenommen werden.

Technik

Aus technischer Sicht hat sich am Innenraum mit dem neuen elektrischen X3 zum älteren Verbrenner nicht viel verändert. Wir haben eine Wand von Knöpfen, wenn man es mit BMWs neuer Designsprache vergleicht. Tatsächlich bin ich persönlich ein Fan davon, ist aber natürlich Geschmackssache. In der unteren Reihe angefangen, haben wir mehr als nur gewöhnliche Tasten für die Radiosender. Diese sind nämlich auch mit Systemshortcuts belegbar, zum Beispiel für die Karte oder den M-Lap Timer. Darüber haben wir die bekannten Klimasteuerungen und Sitzheizungsknöpfe. Nur in der obersten Reihe merkt man doch etwas die in die Jahre gekommene Technik. Das Infotainmentdisplay ist nicht mit dem Fahrerinfodisplay verbunden und sowohl die Auflösung, als auch die Menüführung sind nicht auf 2023er-Niveau. Ich finde es aber klasse, dass man sich sein Dashboard so gestalten kann, wie man es eben möchte. Dementsprechend kann man auf die eine Seite zum Beispiel die Sportanzeigen in groß darstellen und daneben die Karte und Bluetooth-Verbindung. Das ist recht ähnlich zum Citroën C5 X, den wir euch hier ebenfalls vorgestellt haben.

Ein Menüpunkt nennt sich „Caring Car“. Geht man in diese Funktion, hat man die zwei Unterpunkte „Vitalize“ und „Relax“. Ersterer aktiviert eine angeregte Melodie, grüne Ambientebeleuchtung und eine sich wiederholende von schwach auf stark ändernde Lüfterstärke bei 18 °C, um ein „Atmen des Waldes“ zu simulieren, wie ich vermute. „Relax“ ist quasi das Gegenstück dazu und sorgt dafür, worauf der Name schon hinweist. Dabei werden die Sitzheizungen, rote Ambientebeleuchtung und ruhige Melodien aktiviert.

Eine echte Hilfe ist der zum Glück erhaltene Drehdrücksteller, also das kleine Rad, was einem durch das Infotainment führt. Diesen gab es im iX1, den wir Euch auch noch vorstellen werden, leider nicht mehr. Aber auch die vorhandene Gestiksteuerung von BMW ist immer wieder ein Highlight für mich, dass das Fahren einfach nochmal komfortabler macht.

Fahreindruck: Fahrwerk garantiert erstaunliche Fahrdynamik

Der BMW iX3 kommt standesgemäß mit 3 Modi: Eco Pro, Comfort und Sport. Im Eco Pro bekommt man von Bodenwellen quasi nichts mit, wenn man sie nicht vorher gesehen hat. Das optional erhältliche adaptive M Fahrwerk schluckt sie ohne Probleme und ist meiner Meinung nach den Aufpreis von 490,00 Euro wert. Aber auch in die andere Richtung zeigt das Fahrwerk sein können. In den Sport Modus geschaltet wird es knallhart, beschleunigt mit 6,8 Sekunden auf 100 km/h und auch die Lenkung wirkt direkter. Damit lässt sich das heckgetriebene 2.255 Kilogramm schwere SUV sehr sportlich durch Kurven scheuchen. Der Spurhalteassistent und Abstandstempomat machen einen guten Job und bilden sogar eigenständig eine Rettungsgasse, wenn Stau auf der Autobahn erkannt wird. Abgeriegelt wird bei 180 km/h, bei denen der doch recht große BMW tatsächlich noch verhältnismäßig leise im Innenraum ist. Über die Qualität der Kameras kann ich mich nicht beschweren und auch das Fahrerlebnis in der Stadt ist mit deren Hilfe, wenn nötig, keinesfalls ein Problem.

Wunderbar ist auch das Zusammenspiel aus Assisted Driving und vorausschauendem Fahren. Zum einen beschleunigt oder bremst der SUV, wenn man ein Verkehrsschild mit einer höheren oder niedrigeren Geschwindigkeit passiert und zum anderen bremst er automatisch beim Setzen des Blinkers vor einer Abbiegung. Über jeden dieser Schritte weist das HUD (Head-up-Display) früh genug hin und man kann diese Automationen, wenn gewünscht, nicht ausführen lassen. Das HUD ist übrigens gefüllt mit nützlichen Informationen, die sich sehr gut ablesen lassen.

Reichweite und Laden: Zu schnell, zu wenig

Zunächst zur Reichweite, denn versprochen werden nach WLTP bis zu 471 km. In der Realität sieht das etwas anders aus. Ich hatte im Test einen durchschnittlichen Verbrauch von 21 kWh auf 100 km, wobei man sagen muss, dass mein Alltag aus viel kurviger Landstraße besteht. Bei einer Batteriegröße von 73,9 kWh sind das 352 Kilometer an realistischer Reichweite. Was meine ich jetzt aber mit zu schnell, zu wenig? Nun, damit lässt sich die Ladekurve gut beschreiben. Angefangen wird bei zirka 20 Prozent State of charge, mit ungefähr den angegebenen 150 kW maximaler DC Leistung. Recht schnell geht sie dann aber ab 40 Prozent auf 125 kW, ab 50 Prozent auf 80 kW und bei 65 Prozent Ladestand sind wir nur noch bei um die 65 kW. Hier wird meiner Meinung nach zu früh die Ladeleistung genommen.

Danke an BMW Deutschland für die Bereitstellung des iX3 für diesen Testbericht.

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Benedikt Behrling

Benedikt ist 22 Jahre alt und auf Berichte im Bereich der Mobilität für TechnikNews spezialisiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um zwei- oder vierrädrige Fahrzeuge handelt. Aber auch wenn es sich um technische Produkte des alltäglichen Lebens handelt, beschäftigt sich Benedikt gerne mit der Materie, egal um welchen Bereich es da genau geht.

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