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Apple iPhone 8 Plus im Test: Immer noch gut?

Bild: © 2019 TechnikNews
(Beitragsbild: © 2019 © 2019 TechnikNews)

Gleichzeitig mit der ersten Generation eines randlosen iPhone, dem iPhone X, hat Apple das iPhone 8 und iPhone 8 Plus vorgestellt. Ich hatte in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, für einige Wochen das iPhone aus 2017 zu testen. Ist es immer noch gut genug?

Nicht jeder kann sich derzeit noch mit der neuen Entsperrmethode Face ID von Apple anfreunden. Viele nutzen lieber noch einen Fingerabdrucksensor und einen klassischen Homebutton – immerhin haben beide Varianten seine Vor- und Nachteile. Somit greifen weiterhin viele zum iPhone 8 oder iPhone 8 Plus aus 2017. Ob das iPhone 8 Plus im Jahr 2019 noch problemlos mit der Konkurrenz mithalten kann, kläre ich in diesem Test.

Unboxing und Verpackung: Apple-typisch

Jeder Apple-Fan kennt die typische iPhone-Verpackung. Diese hat sich rückblickend zum iPhone 8 Plus auch bislang nicht verändert. Außen erkennt man direkt das iPhone 8 Plus auf seiner Rückseite, ansonsten ist die Verpackung weiß oder schwarz gehalten. In meinem Fall war es schwarz. Hebt man den Deckel ab, liegt das Smartphone direkt in der Verpackung, geschützt mit Folie vorne und hinten. Darunter gibt es Ladestecker, gemeinsam mit Ladegerät und Lightning-Kopfhörer. Ein Adapter von Klinke zu Lightning war allerdings nicht dabei, obwohl dieser damals direkt zum Release des iPhone 8 und iPhone 8 Plus zum Lieferumfang gehörte.

Verarbeitung und Display

Zugegeben: Das iPhone 8 Plus sieht nach so vielen randlosen Smartphones und Geräten mit „Notch“ etwas altmodisch aus. Trotzdem hat man direkt das gewisse Apple-Feeling. Die Vorderseite als auch die Rückseite sind aus Glas, die Lautstärkeregler und die Stummschalt-Wippe sind ordentlich verbaut. Das 5,5 Zoll Retina-HD-Display löst mit 1920 x 1080 Pixel bei 401 ppi auf. Mit dem iPhone 8 Plus kommt man zudem auch in den Genuss von 3D-Touch. Mit diesem Feature kann die Software die Druckstärke erkennen und je nach Druck eine Linkvorschau, Shortcuts oder Menüs anzeigen.

Ansonsten ist das Display sehr hell, dafür lässt es sich nicht so stark dimmen. Das kann die Konkurrenz besser. Da das iPhone 8 Plus mit seinen Abmessungen von 158,4 x 78,1 x 7,5 mm allerdings – für das Jahr 2019 zumindest – ziemlich dicke Displayränder hat, ist es schon etwas klobig und wird bei kleinen Händen nur mit jeweils zwei ordentlich zu bedienen sein. Da liegt ein iPhone XS bzw. iPhone XS Max wesentlich besser in der Hand. Aber wir sprechen hier immerhin von einem Modell aus 2017 verglichen mit einem Flaggschiff aus 2018 – seit dem hat sich viel getan.

Performance und Software

Das iPhone 8 Plus wird weiterhin regelmäßig mit aktuellen Versionen von iOS 12 versorgt. Während meines Tests gab es einige Softwareprobleme, welche auch für mich selbst spürbar waren. Generell dreht der Akku für einige Zeit nach dem Update durch und wird kurze Zeit später sehr schnell leer. Dennoch konnte ich mit iOS – nach meiner langen Zeit mit Android – wieder schnell vertraut machen und schnell zurechtfinden.

Obwohl das iPhone 8 Plus mit dem A11 Bionic Chip aus 2017 angetrieben wird, ist es im Alltag ausreichend schnell genug und liegt auf gleichem Niveau mit dem iPhone X. Dieses läuft ebenso mit dem A11-Chip. Auch wenn es bei Apple nie wirklich Angaben zum Arbeitsspeicher gibt, sind diese bei iOS auch eher irrelevant. Die Hardware und Software aus dem Hause Apple sind sich einfach vertraut – das merkt man auch im Alltag. Es gibt nie wirkliche Wartezeiten und alles läuft flüssig.

Für einen Android-User ist die Umstellung auf iOS anfangs oder generell schwer, das traue ich mich zu behaupten. Man vermisst bei Apples iOS einfach Standardfeatures, wie etwa eine einfache ZIP-Datei öffnen, eine .txt-Datei zu bearbeiten oder ein einfaches Word-Dokument herunterzuladen, zu bearbeiten, lokal abzuspeichern und anschließend wieder per E-Mail zu versenden. Zum Glück gibt es seit iOS 11 einen einfachen Filemanager – ich wüsste nicht, wie das Handling sonst funktionieren würde. Auch kann man keine Dateien einfach von seinem Computer auf sein iPhone übertragen. Dieses Prozedere ist auch mit iTunes sehr zeitraubend und nervig – sorry, Apple. So, jetzt aber Schluss mit Vergleiche zu Android.

Kamera

Bei der Kamera braucht sich das iPhone 8 Plus auch 2019 nicht zu verstecken. Natürlich ist man nicht mehr auf dem selben Level, wie etwa das iPhone XS oder Smartphones der Konkurrenz, dennoch ist man aber gut dran. Auf der Rückseite kommt das iPhone 8 Plus mit einer 12 Megapixel Dual-Kamera mit Weitwinkel (f/1.8)- und Teleobjektiv (f/2.8 Blende) daher. Zudem gibt es einen 2x optischen Zoom und bis zu 10x digitalen Zoom. Auch Spielereien wie ein Portraitmodus und Funktionen für spezielles Portraitlicht sind dabei. Die Frontkamera löst zudem mit 7 Megapixeln und einer f/2.2 Blende auf.

Eine Dual-Kamera mit Vorteilen gibt es nur im Plus-Modell des iPhone 8. (Bild: © 2019 TechnikNews)

Videoaufnahmen sind in 4K mit 24 fps, 30 fps oder 60 fps, in 1080p (HD) mit 30 fps oder 60 fps möglich. Funktionen wie Super-Slomo gibt es im iPhone 8 Plus nicht, hingegen können Zeitlupenvideos in 1080p mit 120 fps und 240 fps aufgenommen werden.

Funktionen wie einen Nachtmodus bzw. generell bessere Nachtaufnahmen findet man im aktuellen iPhone X oder iPhone XS. Trotzdem gibt es für Interessenten des iPhone 8 Plus aber keinen Grund, sich mit der Kamera verstecken zu müssen. Nachfolgend ein paar Testbilder.

Touch ID: Ein paar Worte

In letzter Zeit habe ich Smartphones mit Gesichtserkennung, Fingerabdrucksensor im Display und Smartphones mit regulärem Fingerabdrucksensor getestet. Hierbei kam mir der Homebutton mit integriertem Fingerabdrucksensor (Touch ID) von Apple aber deutlich am unzuverlässigsten vor. War der Finger etwas verschwitzt, fettig oder leicht dreckig ging nichts mehr. Auch lag es oft am (verdreckten?) Sensor. Bei keinem Smartphone musste ich so oft den Fingerabdrucksensor putzen, wie hier beim iPhone 8 Plus. Das ist mir noch nie passiert.

Touch ID des iPhone 8 Plus hat mich nicht ganz überzeugt. (Bild: © 2019 TechnikNews)

Darüber hinaus liest der Sensor den Finger wirklich nur bei geradem Auflegen. Dreht man den Finger etwas oder entsperrt „von der Seite“ erkannte mich das iPhone mit Touch ID nicht mehr – nach drei Fehlversuchen wurde dann mein Code angefordert. Wenn er allerdings funktioniert, dann ausreichend schnell – Betonung auf ausreichend: trotzdem entsperrt er um einiges langsamer als die Konkurrenten. Dennoch ist mir ein klassischer Homebutton mit integriertem Fingerabdrucksensor persönlich lieber als Face ID oder Gestensteuerung. Genau aus diesem Grund greifen viele auch im Jahre 2019 noch zum iPhone 8 Plus – ich würde es auch tun. Apple kann das mit dem Fingerabdrucksensor aber sicher besser und gebe ihm gerne nochmal eine Chance.

Akkulaufzeit

Von der Akkulaufzeit war ich echt überrascht. Mit dem iPhone 8 Plus kam ich rund 1 1/2 Tage locker durch, gegen Nachmittag am nächsten Tag musste das Smartphone dann wieder an die Steckdose. Nach einem Softwareupdate war allerdings „Stromspartag“ angesagt, wo ich den ganzen Tag den Stromsparmodus aktiv hatte, weil der Akku extrem schnell leer wurde. Sonstige Strompareinstellungen, etwa für einzelne Apps, konnte ich unter iOS allerdings nicht finden. Dennoch funktioniert das Akkumanagement der Software im Zusammenspiel mit der Hardware überraschend gut.

Fazit

Das iPhone 8 Plus braucht sich auch im Jahr 2019 nicht verstecken. Da es das letzte iPhone mit einem klassischen Homebutton und Fingerabdrucksensor ist, greifen viele weiterhin zum Modell aus 2017. Klar – in Punkto Kamera und Akkulaufzeit spielt es nicht mit den Topmodellen iPhone X und iPhone XS mit, ist aber dennoch gut dran. Zudem ist das iPhone 8 Plus auch um rund 300 Euro günstiger als das aktuelle Flaggschiff iPhone XS.

Trotzdem muss man beim älteren Modell Abstriche in Punkto Design machen. So wirkt es vergleichsweise klobig und auch schwer. Für kleine Hände lässt sich das 5,5 Zoll große Smartphone nicht einfach bedienen, hier ist ein iPhone X oder XS trotz größerem Display deutlich einfacher mit einer Hand zu Bedienen.

Displayränder gibt es – eine Notch gibt es dafür nicht. (Bild: © 2019 TechnikNews)

Was mit Touch ID bei meinem Modell genau passiert ist, kann ich selbst nicht nachvollziehen. Allerdings war ich von der Zuverlässigkeit und Performance des Fingerabdrucksensor nicht wirklich überzeugt. Bei Möglichkeit auf ein weiteres Testgerät gebe ich Touch ID gerne erneut eine Chance, bei meinem Modell zumindest hat es nicht wirklich gut funktioniert. Ich weiß, dass Apple das besser kann.

Wer also rund 300 Euro sparen möchte oder auf einen klassischen Homebutton und Fingerabdrucksensor statt Gestensteuerung und Face ID steht, und auch mit einer schlechteren Kamera als beim iPhone X oder XS leben kann, kann problemlos zum iPhone 8 Plus greifen. Vielleicht ist für einige von Euch aber auch das iPhone XR interessant. Hier muss man wohl einfach selbst vergleichen und abwegen, was man genau möchte.

Falls es eine Möglichkeit eines Testgerät des iPhone 8 Plus seitens Apple gibt, werde ich den Punkt zur Touch ID aktualisieren. Ich bedanke mich für die Bereitstellung des iPhone 8 Plus durch einen Partner.

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David Wurm

Macht das TechnikNews-Ding gemeinsam mit einem tollen Team schon seit 2015. Werkelt im Hintergrund an der Server-Infrastruktur und ist auch für alles Redaktionelle zuständig. Ist an der aktuellen Technik fasziniert und bloggt gerne über alles Digitale. In der Freizeit oftmals beim Webentwickeln, Fotografieren oder Radiomachen anzutreffen.

David hat bereits 977 Artikel geschrieben und 383 Kommentare verfasst.

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