Apple iPhone 11 Pro Max im Test: Wirklich so viel Pro?
Seit dem 20. September diesen Jahres ist das neue iPhone 11 Pro Max auf dem Markt erhältlich. Ich habe es seit dem ersten Tag in Benutzung, und teile meinen ersten Eindruck mit euch.
Gut vier Monate ist das neue iPhone 11 Pro Max nun auf dem Markt. Seit einigen Monaten habe ich das iPhone nun in täglicher Verwendung und kläre in diesem Testbericht, ob das neue Flaggschiff wirklich so viel Pro ist, wie es angibt zu sein.
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Unboxing und Verarbeitung
Auch in diesem Jahr verpackt Apple nichts spektakuläres in seine bereits gewohnten Verpackungen des iPhones. Öffnet man die Verpackung, kommt Euch direkt das Gerät mit der 3-fach Kamera entgegen. Apple möchte einen Akzent setzen, und mit den neuen Kameras punkten.
Das einzig neue was Apple auch beilegt, ist ein 18 Watt Schnellladegerät, was nun erstmals seit der ersten iPhone-Generation mit in der Verpackung ist. Die Besonderheit ist ebenso, dass Apple beim Netzstecker auf USB-C setzt – leider nur USB-C auf Lightning.
Das iPhone hat nun eine neue Farbe, die sich „Midnight Green“ nennt und sich unter einem neuen mattierten Glas verbirgt. Zudem hat Apple wieder einmal gezeigt, wie man ein Smartphone hochwertig und elegant verarbeitet.
Das Display
Optisch hat sich beim Display nichts geändert, die Notch ist wie seit dem ersten Tag unverändert groß. Eine neue Besonderheit welche Apple allerdings nennt, ist die Erhöhung der Helligkeit des Displays, welches nun bis zu maximal 1200 Nits erreicht. Das Ganze nennt Apple „Super Retina XDR“.
Diesen Unterschied konnte ich beim Schauen von Serien oder Filmen gut erkennen. Legt man ein älteres iPhone neben sich, so sieht man die Unterschiede gut. Im Alltag hingegen bringt die Helligkeit ausschließlich bei direkter Sonneneinstrahlung aufs Display den Vorteil, dass ihr Inhalte problemlos erkennen könnt. Auch Face ID soll laut Apple gut 30 Prozent schneller geworden sein. Ich kann nach meiner täglichen Nutzung zwar bestätigen, dass Face ID schneller fungiert, aber ob es sich hierbei um die 30 Prozent handelt, kann ich nicht beurteilen.
Das Handling
Hält man das iPhone 11 Pro Max in der Hand, merkt man natürlich keinen wirklichen Unterschied zu seinen Vorgängern. Den Fakt, dass das Smartphone wenige Millimeter dicker geworden ist, merkt man nicht direkt. Das iPhone 11 Pro Max jedoch bleibt relativ schwer und unhandlicher als seine Konkurrenz. Darüber hinaus ist die zweitgrößte Neuerung wohl die glasmattierte Rückseite, welche nicht mehr so schnell aus der Hand rutscht und sich sehr sanft und edel anfühlt. Das Apple Logo ist dabei in die Mitte des Geräts gewandert und der iPhone Schriftzug ist komplett verschwunden. Das CE-Zeichen ist zwar noch vorhanden, darf jedoch aus rechtlichen Gründen nicht entfernt werden.
Endlich ist sie da – die Dreifach-Kamera
Da mussten sich wohl alle Apple-Fans, die gerne mit dem iPhone knipsen, die Euphorie der Android-Konkurrenz dulden. Doch nun hat es Apple auch endlich getan – und das besser! Nun wurden endlich drei Kamera-Module ins iPhone verbaut. Das besondere Merkmal dieser Module dürfte wohl für jeden die Ultraweitwinkel-Linse sein. Diese Linse nimmt mit 120 Grad Weitwinkel-Bilder auf. Und diese können sich wirklich sehen lassen.
Zwar hat die Android-Konkurrenz auch meist eine Ultraweitwinkel-Kamera verbaut, jedoch perfektioniert Apple das Zusammenspiel zwischen Kamera-Module und der Software erheblich. Denn innerhalb der Kamera-App von iOS ist es möglich, manuell die drei verschiedenen Modi zu wechseln, oder aber übergangslos mit dem in der Software angebotenen „Drehscheibe“ „smooth“ oder weich – wie bei keinem anderen Smartphone-Hersteller – zwischen den Modi zu wechseln, ohne es nur ansatzweise in der Praxis zu bemerken.
Auch die Frontkamera wurde aufgefrischt. Sie kommt nun 12 Megapixel daher bietet die Möglichkeit für leichten Weitwinkel an. Damit kann mal gerne mal ein paar Leute mehr auf die Linse bringen. Diese integriert sich wirklich positiv im Alltag, wenn man seine Liebsten mit einem Selfie erfreuen möchte.
„Deep Fusion“ und der Nachtmodus
Seit dem Update auf iOS 13.2 bietet Apple bei seinem neusten iPhone eine integrierte Funktion namens „Deep Fusion“ an. Diese bietet mehr Bilddetails und schärfere Aufnahmen. Der Nachtmodus ist in der Software integriert, und schaltet sich bei bestimmter Dunkelheit automatisch ein – das kann abends wirklich fantastische Bilder bringen.
Performance und Akkulaufzeit
Der A13 Bionic Prozessor bietet reichlich Leistung und das spürbar. Apps schließen schnell und werden schneller gestartet. Um den SoC allerdings auszureizen, bedarf es jedoch AR-Anwendungen oder ähnliches. Die Akkukapazität des 11 Pro Max ist erheblich gestiegen, sodass man bei intensiver Nutzung gerne mal einen Tag von morgens früh bis spät in die Nacht benutzen kann. Wer hingegen im Urlaub nur ein paar Fotos knipst und etwas die sozialen Medien checkt, wird gut ein bis zwei Tage ohne Steckdose auskommen. Ich bekam an einem Tag sogar gute zehn Stunden Screen-On-Time hin. Der Durchschnitt sollte jedoch etwa zwischen sieben und acht Stunden liegen.
Größter Nachteil: Der geringe interne Speicher
Im Jahr 2019 sollte man mindestens 128 Gigabyte Speicher verbauen, gerade wenn man sein Gerät als Pro definiert. Und exakt dies tat Apple nicht, und verpasst jedem Gerät weiterhin mindestens nur 64 Gigabyte an internem Flash-Speicher. Wer jedoch die iCloud oder ähnliches verwendet, kann damit umgehen. Nice to know: die Preise des Abos sind nicht gestiegen.
Das Fazit: Wirklich ein Pro?
Das iPhone 11 Pro Max hat seinen Charakter und seine bekannte iPhone-Optik behalten und nur marginale, aber wichtige Änderungen verpasst bekommen. Die mattierte Rückseite verpasst dem iPhone ein neues Ansehen, die 3-fach Kamera bietet endlichen einen Ultraweitwinkel und einen automatischen Nachtmodus mit faszinierenden Ergebnissen und zudem wurde der Akku enorm verbessert. All diese Dinge geben der „Pro“-Bezeichnung meiner Meinung nach recht. Allerdings benötigt ein Pro-User viel internen Speicher, welchen Apple noch immer nicht auf 128 Gigabyte aufgestockt hat.