Das Blockieren von Werbung entzieht uns die Finanzierung!
Das Recherchieren und Verfassen von Artikeln kostet viel Zeit. Das Betreiben unserer Infrastruktur kostet Geld.
All das wird mit Werbeeinnahmen finanziert.
Wir mögen Werbung ebenso wenig – deswegen verzichten wir auf nervige Banner und Pop-Ups.
Bitte gib uns eine Chance und deaktiviere Deinen Adblocker!
Alternativ kannst Du uns hier freiwillig unterstützen.

Folgen:


Zoom-Alternativen: Fünf beliebte Videokonferenz-Dienste im Überblick

Kollaboration Office
Bild: pixabay.com
(Beitragsbild: © 2020 pixabay.com)

In den letzten Wochen haben die Datenschutzprobleme rund um die Videokonferenz-Plattform Zoom ordentlich Wellen geschlagen. Daneben gibt es viele weitere, beliebte und gute Videokonferenz-Dienste. Wir stellen in diesem Ratgeber fünf Alternativen zu Zoom vor.

Natürlich hat jeder Videokonferenz-Dienst so seine Nachteile, aber in den letzten Wochen hat sich Zoom nicht wirklich einen guten Namen gemacht. Es gab mehrere Datenschutz-Skandale, etwa wo fremde Personen einfach Meetings beitreten konnten. Oder auch Passwörter eines Accounts einfach mit Facebook-Verifikation umgehen werden konnten. Mit letzterer Möglichkeit konnte man auf jeden beliebigen Account zugreifen.

Mittlerweile hat Zoom allerdings reagiert und die beanstandeten Probleme behoben. Trotzdem haben Unternehmen wie Tesla, Google oder auch der Bund in Deutschland seinen Mitarbeitern verboten, mit Zoom zu arbeiten. Solltet ihr auch nicht mehr mit Zoom arbeiten dürfen oder einfach eine Alternative suchen – kein Problem. Wir stellen Euch fünf weitere Videodienste vor.

Jitsi

Mit Jitsi habt Ihr einen voll ausgestatteten Videokonferenz-Dienst, welchen man auf dem eigenen Server hostet. Alternativ lassen sich auch direkt die Server des Tools nutzen. Darüber hinaus ist Jitsi auch Open Source und wird von hunderten Entwicklern auf der ganzen Welt auf Github entwickelt. Bis zu 150 Teilnehmer pro Meeting werden aktuell unterstützt. Ein Meeting kann man einfach durch die Vergabe eines Namens erstellen. Optional kann man auch ein Passwort für seinen Meeting-Raum setzen. Bei den Videokonferenzen kann man sich etwa auch 20 Personen gleichzeitig in einer Rasteransicht anzeigen lassen.

Einziger Nachteil sind aktuell die beiden Apps für Android und iOS, welche etwas altmodisch wirken. Auch eine Desktop-Version des Tools gibt es nicht – aktuell läuft Jitsi nur im Browser. Die optimale Nutzererfahrung erreicht man allerdings nur in Browsern mit Chromium-Basis (Chrome, neuer MS Edge, Opera) und Safari. Im Firefox frieren gelegentlich die Videos der Teilnehmer ein. Hier gibt es also noch Verbesserungsbedarf.

Auch wir von TechnikNews stellen einen Jitsi-Server zur Verfügung, welcher gerne von Euch kostenlos genutzt werden kann. Die Server stehen dabei in Deutschland und unterliegen dem EU-Datenschutzrecht. Ihr erreicht diesen unter: https://meet.techniknews.net

Vorteile:

  • Open Source
  • Mehrere Teilnehmer können parallel angezeigt werden
  • Self-hosted
  • Leicht bedienbar
  • Gute Video- & Soundqualität
  • Keine Anmeldung notwendig
  • Kein Download eines Clients notwendig
  • Bildschirmübertragung möglich

Nachteile:

  • Altmodische Apps für Android und iOS
  • Keine Desktop-App
  • Probleme im Firefox-Browser
  • Kein Dateiaustausch möglich

Microsoft Teams

Das Kollaboration-Tool Microsoft Teams dürfte auch jedem ein Begriff sein. Alle Unternehmen und Teams mit Office 365 haben es bereits kostenlos mit inkludiert. Darüber hinaus gibt es Microsoft Teams auch als stand-alone Produkt, welches mit ein paar Abstrichen gegenüber Office 365 sogar kostenlos daher kommt. Im Gegensatz zu Jitsi ist Microsoft Teams nicht Open Source und der Standort der Datenspeicherung könnte auch außerhalb der EU liegen.

Mit seinen speziellen Unterrichts-Funktionen (etwa das Stellen von Aufgaben) ist es auch für Schulklassen gut geeignet. Da viele Schulen ohnehin bereits Office 365 nutzen, können die IT-Admins der Schule Microsoft Teams ohne weiteres für alle Nutzer freischalten.

Neben einer Weboberfläche gibt es auch hier Apps für Android und iOS. Darüber hinaus steht auch ein Desktop-Client zur Verfügung. Größtes Manko bei Microsoft Teams ist das Problem mit den Benachrichtigungen. Ich nutze es jeden Tag selbst und habe bislang noch keine einzige Benachrichtigung zu einem Ereignis in einem Team erhalten. Im Gegensatz dazu funktioniert das Erhalten von Benachrichtigungen in privaten Chats problemlos.

Nachteil in Videochats ist leider, dass man bei Microsoft Teams aktuell nur vier Personen gleichzeitig sehen kann. Zwar wird das Video auf die aktuell sprechenden Personen umgeschaltet, man muss aber bei größeren Konferenzen eventuell manuell zwischen den Teilnehmern herumschalten, um wirklich alle mal gesehen zu haben. Diese Schwachstelle soll aber schon in Kürze (angekündigt im Mai 2019) durch neun gleichzeitige Videos behoben werden.

Vorteile:

  • Kann neben Videotelefonie auch Chats
  • Einfacher Dateiaustausch
  • Integriert in Office 365
  • Gute Apps für Android, iOS und Desktop
  • Bildschirmübertragung möglich

Nachteile:

  • Man sieht nur vier Personen gleichzeitig
  • Jeder Teilnehmer (nicht nur der Leiter) kann eine andere Person aus dem Meeting kicken oder stummschalten
  • Oftmals nicht ankommende Benachrichtigungen
  • Standort der Speicherung der Daten unbekannt (eventuell nicht in der EU)

Google Hangouts (Meet)

Hangouts von Google, das gibt’s noch? Ja wirklich – in Anbetracht dessen, wie oft Google in Vergangenheit einen Messenger eingestampft hat. Das klassische Google Hangouts dürfte besonders den Android-Nutzern noch ein Begriff sein – die App war früher auf allen Smartphones mit Google Diensten vorinstalliert. So könnt Ihr auch heute noch das klassische Google Hangouts gratis für Audio- und Videochats nutzen – dafür benötigen allerdings alle Teilnehmer ein Google-Konto.

Vor einiger Zeit hat Google dann Google Hangouts Meet vorgestellt, welches nur G Suite Kunden vorbehalten ist. Somit kann man mit einem privaten Google-Konto nur Meetings von einem Besitzer eines G Suite Accounts beitreten, aber selbst keine starten. Etwa kann man sich bei Google Hangouts Meet maximal 16 Teilnehmer gleichzeitig anzeigen lassen, was im klassischen Google Hangouts auf zehn gleichzeitige Videos beschränkt ist. Zudem liegt der Unterschied zwischen den beiden Diensten auch bei der Anzahl der maximalen Teilnehmer: In Google Hangouts lässt sich mit bis zu 25 Personen konferieren, während bei Google Hangouts Meet aktuell 250 Teilnehmer möglich sind.

Vorteile:

  • Gute Apps für Android und iOS
  • Bis zu zehn Teilnehmer-Videos gleichzeitig (beim kostenpflichtigen Hangouts Meet bis zu 16)
  • Regelmäßige Verbesserungen (etwa KI-Features für bessere Qualität)
  • Beitreten von Meetings ohne Google Account möglich (nur bei Hangouts Meet)

Nachteile:

  • Komplizierte Abo-Struktur (das kostenlose Hangouts und kostenpflichtige Hangouts Meet funktionieren nicht zusammen)
  • Maximal 25 Teilnehmer in einer Konferenz (beim kostenlosen Google Hangouts; sonst 250 Teilnehmer)
  • Standort der Speicherung der Daten unbekannt (eventuell nicht in der EU)

Skype Meet Now

„Meet Now“ von Skype ist ein neu gestarteter Dienst des einst populären Videochat-Tools. Dieser wird ebenso von Microsoft betrieben und nutzt denselben Codec als das bekannte Microsoft Teams – somit ähneln sich die Funktionen hier ziemlich und die Video- & Audioqualität ist bei beiden Diensten ident. Anders zu Microsoft Teams kann man wie auch bei Jitsi ohne Download eines Clients an Meetings teilnehmen. Gleich ist auch hier das Problem mit Firefox: bei Nutzung des Browsers klappt die Weboberfläche nicht und man muss sich Skype herunterladen. Bei Nutzung von Edge oder Chromium-basierten Browsern (Chrome, Opera) sollte es kein Problem geben.

Der Leiter eines Meetings öffnet die Webseite von Skype Meet Now und lässt einen Einladungslink generieren. Anschließend lässt sich dieser mit anderen Personen teilen und man kann ein neues Meeting starten – ohne Download von Skype, aber mit trotzdem der vollen Funktionalität (Chat und mehr). Wie auch bei allen anderen bereits genannten Diensten ist auch hier das Teilen des Bildschirms möglich.

Da Skype Meet Now – wie oben bereits erwähnt – denselben Codec wie Microsoft Teams nutzt und Euch die Audio- & Videoqualität dieses nicht zusagt, solltet Ihr nicht zu Meet Now greifen. Es ist wirklich ein abgespecktes Microsoft Teams mit allen Vorteilen und Nachteilen (etwa die nur vier gleichzeitigen Teilnehmer-Videos).

Vorteile:

  • Kann neben Videotelefonie auch Chats
  • Einfacher Dateiaustausch
  • Kein Download eines Clients notwendig
  • Keine Registrierung notwendig
  • Bildschirmübertragung möglich
  • Kostenlose Datei- & Chatspeicherung bis zu 30 Tage nach Erstellung des Links

Nachteile:

  • Man sieht nur vier Personen gleichzeitig (wie auch bei Teams)
  • Standort der Speicherung der Daten unbekannt (eventuell nicht in der EU)

Cisco Webex

Die letzte hier vorgestellte Lösung dürften wohl die Wenigsten kennen. Mit Webex hat auch das Netzwerk-Unternehmen Cisco einen Videokonferenz-Dienst mit dabei. Bei den Einschränkungen verhält es sich wie Zoom, auch die Abo-Modelle unterscheiden sich nicht wirklich voneinander. Bis erst vor Kurzem: nun ist der gratis Plan des Diensts deutlich attraktiver, so gibt es nun keine Einschränkungen bei der Meeting-Dauer mehr. Auch können nun 100 Teilnehmer in einem Meeting sein, statt früher nur 50.

Dinge wie Bildschirm teilen & Co. gibt es auch hier – allerdings fällt in der kostenlosen Variante der Dateiaustausch weg. Apps für Android und iOS bietet auch Cisco an. Allerdings hinkt Cisco Webex im Vergleich zu den anderen Plattformen – welche oftmals eine Weboberfläche anbieten – deutlich hinterher. Ganz ausgereift scheint die Plattform noch nicht zu sein.

Vorteile:

  • Apps für Android und iOS
  • Teilen des Bildschirms auch auf dem Smartphone

Nachteile:

  • Registrierung notwendig
  • Keine Webapp (Download des Clients notwendig)
  • Keine Chats & Dateiaustausch in der kostenlosen Variante
  • Standort der Speicherung der Daten unbekannt (eventuell nicht in der EU)

Empfehlungen für Dich

>> Die besten Amazon-Deals <<

David Wurm

Macht das TechnikNews-Ding gemeinsam mit einem tollen Team schon seit 2015. Werkelt im Hintergrund an der Server-Infrastruktur und ist auch für alles Redaktionelle zuständig. Ist an der aktuellen Technik fasziniert und bloggt gerne über alles Digitale. In der Freizeit oftmals beim Webentwickeln, Fotografieren oder Radiomachen anzutreffen.

David hat bereits 977 Artikel geschrieben und 383 Kommentare verfasst.

Web | Facebook | X (Twitter) | Insta | YouTube
Benachrichtigungseinstellungen
Benachrichtigungen über
guest
Dein Name, der öffentlich angezeigt wird.
Wir werden Deine Mailadresse nicht veröffentlichen.

1 Kommentar
neueste
älteste beste
Inline Feedbacks
View all comments
Simon

Es gibt Jitsi Desktop Versionen https://github.com/jitsi/jitsi-meet-electron die auf electron basieren