WhatsApp aktualisiert Nutzungsbedingungen: Messenger teilt nun Daten mit Facebook
WhatsApp aktualisiert mit dem neuen Jahr 2021 seine Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie. Was dabei besonders auffällt: Die Vernetzung mit Facebook wird nun deutlich enger, private Metadaten werden nun zwischen den zwei Diensten ausgetauscht.
Etwas Hintergrundwissen: WhatsApp gehört seit 2014 zu Facebook. Bereits im Jahr 2018 hat man auf der Facebook F8 angekündigt, beide Dienste in Zukunft mehr zu vernetzen. Dazu dürfte nun bald der Startschuss fallen – davor müssen Nutzer noch den neuen Bedingungen zustimmen. Einige Nutzer erhalten dazu schon in der App einen Hinweis, dass diesen zugestimmt werden muss. Diese gelten ab dem 8. Februar 2021 – wer nicht zustimmt, kann nur sein Konto löschen und WhatsApp nicht weiter nutzen.
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Das sind die neuen Bedingungen
Als Teil der Facebook-Unternehmen erhält WhatsApp Informationen (siehe hier) von den Facebook-Unternehmen und teilt auch Informationen mit diesen. Wir können mithilfe der von ihnen erhaltenen Informationen und sie können mithilfe der Informationen, die wir mit ihnen teilen, unsere Dienste bzw. ihre Angebote, einschließlich der Produkte von Facebook-Unternehmen, betreiben, bereitstellen, verbessern, verstehen, individualisieren, unterstützen und vermarkten. Dazu gehört:
- Unterstützen beim Verbessern von Infrastruktur und Zustellungssystemen,
- Verstehen, wie unsere oder ihre Dienste genutzt werden,
- Fördern der Sicherheit und Integrität der Produkte von Facebook-Unternehmen, insbesondere das Absichern von Systemen sowie das Bekämpfen von Spam, Bedrohungen, Missbrauch und Rechteverletzungen,
- Verbessern ihrer Dienste und deiner Erfahrungen mit deren Nutzung, darunter das Abgeben von Empfehlungen für dich (z. B. Freundesvorschläge oder Gruppen oder interessante Inhalte), Personalisierungsfunktionen und Inhalte, Unterstützen beim Abschluss von Käufen und Transaktionen und das Anzeigen von relevanten Angeboten und Werbeanzeigen in den Produkten von Facebook-Unternehmen, und
- Bereitstellen von Integrationen, die dich in die Lage versetzen, deine WhatsApp Erfahrungen mit anderen Produkten von Facebook-Unternehmen zu verbinden. Dazu gehört z. B., dass du deinen Facebook Pay-Account dazu nutzen kannst, auf WhatsApp Zahlungen zu tätigen, oder auf anderen Produkten von Facebook-Unternehmen (z. B. Portal) mit deinen Freunden zu chatten, indem du deinen WhatsApp Account mit diesen verbindest.
Quelle: WhatsApp Datenschutzrichtlinie
Ausstiegsmöglichkeit war früher möglich
Bei der letzten Änderung der Bedingungen im Juli letzten Jahres war es noch möglich, seine Daten nicht mit Facebook zu teilen. Diese Passage ist nun weggefallen, ein Opt-Out ist also nicht mehr möglich. Laut der DSGVO in der EU, muss es diese Möglichkeit zum Ausstieg aber immer geben. Man wird noch sehen, wie die EU-Datenschützer darauf reagieren werden. Höchstwahrscheinlich werden diese Bedingungen aber wie geplant ab dem 8. Februar 2021 greifen.
Update: Für Nutzer aus der EU soll sich nun doch nichts ändern, wenn man den neuen Bedingungen nicht zustimmt. Mehr dazu hier.
Das sind datenschutzfreundlichere Alternativen
Wer dieser Datensammlung ein Ende setzen möchte, dem bleibt nichts anderes übrig, als WhatsApp und Facebook zu löschen. Am besten wechselt man auf einen Open-Source Messenger wie Signal oder Threema. Letzterer kostet derzeit knapp vier Euro – dadurch werden die Serverkosten auch transparent finanziert.
Ich bin aufgrund der Schule (WhatsApp Gruppe) an den Messenger gebunden. Nach dem Abi wird der Messenger ausgetauscht 😉