Threads: Meta blockiert EU-Zugriff auf neue Twitter-Alternative
Nachdem sich mehrere in der EU ansässige Benutzer darüber beschwert hatten, dass sie über VPN nicht auf Instagrams Threads-App zugreifen konnten, bestätigte Meta, dass sie solche Bemühungen blockiert. Was steckt dahinter? Kann man die App sonst nutzen?
In aller Kürze: Meta hat die Threads-App letzte Woche gestartet, aber aufgrund von Datenschutzbedenken ist sie nicht in der EU verfügbar. Das Unternehmen erklärte in einer Stellungnahme, dass es weitere Maßnahmen ergriffen hat, um Benutzer daran zu hindern, auf die neue Social-App zuzugreifen.
- Meta blockiert den Zugriff von EU-Nutzern auf Instagrams Threads-App über VPN.
- Die App ist aufgrund von Datenschutzbedenken vorerst nicht in der EU verfügbar.
- Meta arbeitet daran, Threads auch in Europa einzuführen, um rechtliche Anforderungen zu erfüllen und unsere Datenschutzrechte zu wahren.
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Instagram blockiert den Zugriff von EU-Benutzern auf Threads über VPN
„Threads ist derzeit in den meisten Ländern Europas nicht verfügbar, und wir haben weitere Schritte unternommen, um zu verhindern, dass Personen dort darauf zugreifen können. Europa ist weiterhin ein unglaublich wichtiger Markt für Meta, und wir hoffen, Threads in Zukunft hier verfügbar zu machen“, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber „TechCrunch„.
Davor begannen mehrere EU-Nutzer Screenshots auf Twitter zu posten, die darauf hinwiesen, dass sie auch nach Verwendung von VPN nicht auf die Threads-App zugreifen konnten.
Probleme mit EU-Datenschutzrecht & Digital Markets Act
Die Threads-App trackt seine User umfassend, gemäß Metas Datenschutzrichtlinie und der iOS-Listung der App, die darauf hinweist, dass die App eine Vielzahl von persönlichen Daten erfassen kann, einschließlich äußerst sensibler Informationen wie Gesundheits- und Finanzdaten, genauer Standort, Browserverlauf, Kontakte und Suchverlauf. Dieser Ansatz stellt Meta vor rechtliche und regulatorische Herausforderungen in der EU.
Gemäß dem Datenschutzrecht der EU (DSGVO) benötigt Meta eine gültige rechtliche Grundlage, um solche personenbezogenen Daten rechtlich für Werbezwecke zu verarbeiten – ein Bereich, in dem das Unternehmen aufgrund eines kürzlich ergangenen Urteils des Europäischen Gerichtshofs zunehmend unsicher ist.
Das ist noch nicht alles: Die neue Wettbewerbsregelung der EU, das Digital Markets Act, legt auch Grenzen fest, wie marktbeherrschende Riesen Daten für Werbung kombinieren können. Meta hat Berichten zufolge die Unsicherheit darüber, wie sich der DMA auf die Nutzung von Daten in seinem Geschäft auswirken wird, als Grund für die Verzögerung des Starts von Threads in der EU angeführt.
Twitter-Alternative bei Launch sehr erfolgreich
Trotz des „limitierten“ Marktstarts in den App-Stores ist der Twitter-Rivale von Meta gut gestartet, da die App innerhalb weniger Tage über 100 Millionen Anmeldungen verzeichnen konnte. Klar, es gab auch keine Hürde, außer das eigene Instagram-Konto zur Anmeldung zu nutzen.
Jedoch meldete die Analysefirma Sensor Tower, dass die täglich aktiven Benutzer im Vergleich zum Samstag der letzten Woche um 20 Prozent gesunken sind und auch die Zeit, die in der App verbracht wird, weniger wurde. Es bleibt abzuwarten, ob der Hype um Threads zu einem Hintergrundrauschen verblasst, wenn der Neuigkeitswert einer Zuckerberg-Version von Twitter nachlässt.