Mac: Wechsel von Intel zu eigenen Prozessoren „Apple Silicon“
In den vergangenen Wochen hat man öfters gehört, dass Apple bei den Computern in Zukunft auf eigene Prozessoren setzen könnte. Tatsächlich hat Apple diesen Wechsel für den Mac heute angekündigt.
Kauft man sich heute einen iMac, einen Mac mini, einen Mac Pro oder ein MacBook, wird dieser mit einem Prozessor von Intel betrieben. In iPhones oder iPads sind hingegen ganz andere Prozessoren verbaut, die anders aufgebaut sind und weniger Akku bei ähnlicher Leistung verbrauchen. Das sind sogenannte ARM-Chips.
Im Rahmen der WWDC 2020 hat Apple nun verkündet, dass in Zukunft immer mehr Macs mit hauseigenen ARM-Prozessoren hergestellt werden, bis das gesamte Line-Up nurmehr aus solchen Computern besteht. Das bringt die oben erwähnten Vorteile mit sich, dennoch entsteht dadurch aber auch ein ganz großer Nachteil – die Kompatibilität mit Software und Apps ist nicht mehr gegeben.
Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, ist es mit der neuen Version des Developer-Tools Xcode von Apple für Entwickler möglich, eine ARM-fähige Version der eigenen App zu generieren. Wie gut diese Versionen dann funktionieren, hat Apple während der gesamten macOS-Sektion des Keynote-Videos gezeigt. Bei dem dort verwendeten Mac hat es sich nämlich schon um einen mit einem ARM-Chip gehandelt, auf dem angepasste Apps gelaufen sind. Zudem hat man gezeigt, wie Pro-Apps, also die Office-Suite von Microsoft, Final Cut und Photoshop auf dem neuen Gerät performen. Optisch erkennt man hier keinen Performance-Unterschied im Vergleich zur herkömmlichen Apple-Computern.
Doch was ist nun, wenn Entwickler eine für den Nutzer wichtige App noch nicht angepasst haben? Dafür gibt es Rosetta 2. Lädt man eine nicht-angepasste App, übersetzt Rosetta 2 diese beim Installieren in eine ARM-App. Dadurch sollte diese trotz theoretischer Inkompatibilität dennoch laufen. Apple setzt außerdem auf eine Virtualisierung von Linux, damit man im schlimmsten Fall auf Version von Apps für dieses Betriebssystem zurückgreifen kann.
Ob Bootcamp mit Windows schon funktioniert, hat Apple nicht verraten. Zumindest wurde das Tool „Parallels“ bereits für ARM optimiert. Parallels erlaubt es einem, ein Betriebssystem wie in einem Container zu installieren.
Und was ist mit aktuellen Intel-Macs?
Trotz der Umstellung will man die Macs mit den Intel-Prozessoren noch nicht so schnell über Bord werfen. Erstmal wird Apple in den kommenden zwei Jahre weiterhin Computer mit diesen Prozessoren produzieren. Außerdem soll macOS diese Chips noch viele weitere Jahre unterstützen.
Timeline
Das klingt ja alles schön und gut, doch wann können wir mit dem ersten ARM-Mac rechnen. Apple gibt an, dass der erste neue Mac gegen Ende des aktuellen Jahres erscheinen soll. Die vollständige Umstellung auf ARM soll innerhalb der nächsten zwei Jahre erfolgen.