CES 2021: Mercedes-Benz bringt 1,4 Meter MBUX Hyperscreen ins Auto
Mit dem „MBUX Hyperscreen“ stellt Mercedes-Benz einen riesigen, scheinbar nahtlosen Touchscreen fürs Auto auf der CES 2021 vor. Was früher mehrere, einzelne Displayflächen waren, ist nun Eins: Ein 141 Zentimeter langer Touchscreen für Fahrer und Beifahrer.
Die Enter- und Infotainment-Systeme im Auto werden immer smarter und digitaler. Vor drei Jahren hat man auf der CES 2018 das Entertainmentsystem MBUX vorgestellt. Jenes, wie man es auch in aktuellen Autos von Mercedes-Benz findet. Nun kommt mit dem MBUX Hyperscreen der Nachfolger – allerdings vorerst nur für EQS-Modelle. Der MBUX Hyperscreen soll den Kunden immer besser verstehen und dadurch ein maßgeschneidertes, personalisiertes Infotainment- und Bedienangebot liefern, bevor der Nutzer irgendetwas anklicken muss. „Das Auto soll bereits im Vorhinein wissen, was der Nutzer aktuell anklicken möchte“, sagt Sajjad Khan im Q&A auf der CES 2021 vielversprechend.
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Scheinbar nahtloses Panel
Auf den Bildern scheint der Hyperscreen ziemlich nahtlos überzugehen. Tatsächlich handelt es sich aber hier um drei nebeneinander angebrachte Displays. Angetrieben werden diese von einem Nvidia-8-Kern-Prozessor mit 24 Gigabyte Arbeitsspeicher, welcher 46,4 Gigabyte pro Sekunde Speicherbandbreite bietet. Um welchen Prozessor es sich genau handelt, darüber hat das Unternehmen keine Angaben gemacht. Da es sich um einen Touchscreen handelt, erfolgt die Eingabe mit Fingertippen oder „Hey Mercedes“-Sprachsteuerung.
Für die haptische Rückmeldung bei der Bedienung sitzen insgesamt zwölf Aktuatoren unter den Touchscreen-Flächen. Berührt der Finger dort bestimmte Stellen, lösen sie eine Vibration der Deckscheibe aus. Auch der Beifahrer hat was davon: Dieser kann während der Autofahrt die Musik im Auto direkt vor sich am Display steuern und Eingaben im Navi übernehmen. Viel Platz ist ja – ganze 2.432 Quadratzentimeter ist der Touchscreen groß. Insgesamt kann der Beifahrer-Bildschirm auf sieben verschiedenene Fahrerprofile eingestellt werden. Heißt also, dass die Module individuell angepasst werden können und KI-Vorschläge je nach Nutzer abgespeichert werden.
Um für wenig Ablenkung des Fahrers zu sorgen, verzichte man bewusst auf Untermenüs. Wichtige Dinge, wie Navigation oder Telefon, zeigt man immer im Vordergrund an, ohne umständliches Herumirren in Untermenüs durch den Nutzer. Über 20 weitere Funktionen werden mithilfe von künstlicher Intelligenz automatisch angezeigt, wenn sie für den Kunden relevant sind.
Das System soll dabei immer dazulernen und interessante Dinge für den Nutzer immer dann anzeigen, wenn sie für ihn relevant sind. Ob das Navi beim Starten des Autos zur Adresseingabe als erstes angezeigt wird und anschließend auf den Radio-Bildschirm gewechselt wird – da ist ziemlich viel möglich. Oder auch Vorschläge für die To-do-Liste könnte das System automatisch geben – mit Tipp auf den Touchscreen wird das Element dann hinzugefügt. In der Theorie zumindest – wie das in der Praxis genau aussehen wird, werden dann Testberichte klären müssen.
Sehenswürdigkeiten im Vorbeifahren entdecken
Neben dem Hyperscreen stellt man auch noch „Mercedes Travel Knowledge“ vor, welches sich die Kartendaten zunutze macht. Hierbei sammelt man Umgebungsdaten der Gebäude in der Nähe und gibt diese bei Wunsch aus. Fährt man an einem interessanten Gebäude vorbei, reicht eine Nachfrage beim Sprachassistenten. Schon zeigt das System dem Nutzer interessante Details zum Gebäude im Umkreis am riesigen Touchscreen an. Beispiel für solche Anfragen ist etwa „Hey Mercedes, was kannst du mir zu diesem Gebäude sagen?“ oder „Hey Mercedes, wie heißt das Restaurant auf der linken Seite?“
Diese Funktion wird via Update des MBUX neben dem EQS auch ab sofort in der neuen S-Klasse erlebbar sein. Die Markteinführung des MBUX Hyperscreen erfolgt in der vollelektrisch angetriebenen Luxuslimousine EQS.