Apple-Mitarbeiter hören teilweise Gespräche mit Siri ab
Apple wirbt schon seit längerem für deutlich besseren Datenschutz, als bei anderen Anbietern. Nun wurde bekannt, dass auch das Datenschutz-„Vorbild“ Gespräche seines Sprachassistenten mithört. Eine Möglichkeit zum Abmelden gibt es zudem auch nicht.
Schon seit längerer Zeit wissen wir, dass Amazon und Google Gespräche mithören. Diese betreffen alle Konversationen mit Alexa bzw. dem Google Assistent. Nur einer hat bislang behauptet, beim Datenschutz ganz rein zu sein: Apple. So gab es bislang auch kein Misstrauen in Siri. Naja, wie „TheVerge“ nun berichtet, ist auch Apple hier nicht transparent gewesen. Das Unternehmen hat nämlich auch Mitarbeiter eingestellt, welche Sprachaufnahmen von Siri-Nutzern mithören. Diese werden dann verwendet, um den Dienst zu verbessern.
Apple zu wenig transparent?
Auch Amazon und Google haben damals nicht direkt offen kommuniziert, dass man entsprechende Mitarbeiter eingestellt hat. Dennoch muss Apple, welche groß mit Datenschutz werben, dies erst recht offen kommunizieren. Mittlerweile hat das Unternehmen das Mitlauschen bestätigt – dennoch zu spät und ohne Möglichkeit sich abzumelden. Siri findet man immerhin am iPhone, iPad, Mac, Apple Watch und am Apple Homepod. Man verknüpfe die Daten aber nicht mit der Apple ID des Nutzers, gibt man bekannt.
Wie ein Insider gegenüber „The Guardian“ betont, hat das Unternehmen private Gespräche (etwa beim Arzt, Adressen und sogar Drogendeals) aufgenommen. Man speichere allerdings nicht nur das Transkript, also den reinen Text, sondern die komplette Aufnahme ab. Eine Möglichkeit für den Nutzer, diese einzusehen, sich abzumelden oder diese zu löschen gibt es nicht. Zumindest noch nicht – nach diesen Meldungen wird so eine Funktion aber ziemlich bald abzusehen sein.
Dennoch muss ein Unternehmen, welches viel mit Datenschutz wirbt und dazu sehr teure Geräte verkauft, dies auch konsequent durchziehen. So ein Halb-Halb-Datenschutz funktioniert nicht.