Kolumne: Wearables – Treue Assistenten oder Körpertrojaner?
Die Idee von tragbaren Gegenständen, die persönliche Informationen speichern um damit ihren Nutzer dienen, ist nicht neu. Schon im Altertum gab es Signet-Ringe, die als Ausweis, Unterschrift und Siegel dienten. Und schon damals waren die Besitzer stolz darauf. Aber wirklich populär sind tragbaren Gadgets durch die Filmindustrie des Jahrhunderts geworden.
Schon vor einem Jahr haben 17% der Deutschen angegeben, dass sie ein wearable Device besitzen. Dabei halten wir uns selbst für konservativ und folgen wirklich nicht jedem erdenklichen Trend. Also sind Wearables mehr als einfach nur Trend. Viele meinen sogar, Wearables sind die Zukunft. Mit der richtigen Software sind sie die neuartigen Schnittstellen zwischen Mensch und Computer. Wearables machen Datenempfang und Austauch mit anderen digitalen Geräten möglich, und das optimiert die Information, die einem Nutzer jede Zeit zur Verfügung steht. Die volle Auswirkung dieser Innovation in unseren Leben kann man noch schwer begreifen. Trotzdem hofft man, dass mit genaueren Informationen viele Bereiche des Lebens optimiert werden können. Wearables sind nicht nur Tech Fashion, sie vernetzten Arbeit und Freizeit, Gesundheitsvorsorge und Unterhaltung. Das bringt viele Vorteile des Internets an den Menschen selbst, auf eine so direkte Weise wie es vorher nur von Filmregisseuren erträumt wurde.
Zum Abschnitt springen
Die fünf Kategorien der Wearables
- Smartwatches und Fitnessbänder
- Smartglasses, Headmounted Displays
- Smartkleidung
- Smart Accessoires
- Tattoos und Chips
Smartwatches und Fitnessbänder sind das, was wir schon ohne weiteres in Geschäften und Läden finden. Lauf Marktforschungen, sind sie ein beliebtes Geschenk. Im letzten Jahr wurde über ein Viertel dieser Geräte in der Zeit vor Weihnachten verkauft. Männer bevorzugen die Smartwatch, Frauen das Fitness oder Wristband. Fitnessarmbänder sind weniger auffällig und machen 62% Wearables hierzulande aus. Fast jeden Smartphone Hersteller, der etwas von sich hält, hat es schon mit der Smartwatch probiert. Es gibt Smartwatches von Samsung und Apple, es gibt Watches von Motorola, LG, Sony, Asus und Pebble. Die Preise liegen im Durchschnitt zwischen 199 und 500 Euro. Die meisten messen die Werte wie Körpertemperatur, Körpergewicht, Schrittanzahl und Laufstrecken. Fast die Hälfte der Nutzer erwarten von den Wearables Informationen rund um ihre Fitness und Gesundheit.
Virtual Reality – der neue Trend?
Smart Glasses oder Databrillen, auch Headmounted Displays genannt. Sie präsentieren computergenerierte Bilder direkt vor unseren Augen. Auf diese Weise entsteht ein Augumented Reality oder Virtual Reality Erlebnis. Die bekannteste Databrille zur Zeit ist Google Glass, die bekannteste Virtual Reality Brille “Oculus Rift“. Google Glass hat eine eingebaute Kamera und erlaubt dem Nutzer bereits Fotos zu machen, die aktuellsten Nachrichten zu checken und mit Freunden zu kommunizieren. Aber Databrillen werden auch für die Arbeit sinnvoll eingesetzt. Trotz des Preises ist die Nachfrage riesig. Die Google Glass war innerhalb der ersten 24 Stunden zwischenzeitlich ausverkauft. Jetzt versuchen die Games-Entwickler Google Glass für Games einzusetzen, aber es sind noch nicht alle technischen Schwierigkeiten überwunden und die Google Glass wird noch nicht bald die Playstation ersetzen können.
Die Oculus Rift erlaubt dem Nutzer, in die computergenerierte Realität komplett einzutauchen. Diese Brille registriert Kopfbewegungen, und spielt dem Nutzer entsprechende 360 Grad Ansichten ab ein Paradies für Gamers. Außer in Computerspielen findet die VRBrille überall dort Einsatzbereiche, wo die richtigen Entscheidungen unmittelbare Kenntnisse von einer anderen Umgebung benötigen. Das sind virtuelle Rundgänge, verschiedene Schulungen und planerische Aufgaben.
Gehört die Zukunft der smarten Kleidung?
Smartwatches und Smartglasses haben etwas gemeinsam. Sie sehen ziemlich auffällig aus. In letzter Zeit haben schon verschiedene Designer, wie Michael Kors, sich mit der Tech Fashion beschäftigt. Trotzdem sind in meisten Fällen diese Geräte einfach Mini-Computer, die zusätzlich getragen werden. Deshalb sind jetzt viele Entwickler der Überzeugung, dass die Zukunft eher der smarten Kleidung gehört. Vor kurzem brachte der Hersteller Under Armour die Laufschuhe “Speedform Gemini 2” auf den Markt. Die “smart sneakers” sind mit einem Computer Chip ausgestattet, der Laufgeschwindigkeit, Schrittlänge und zurückgelegte Distanz misst. Es existiert bereits die Möglichkeit, Touchpanels in einen gewöhnlichen Stoff einzuweben, auf die gleiche Weise wie die Stoffe schon immer gewebt wurden. Der neue Garn hat aber einen leitenden Metall-Kern, der mit den üblichen Garnen gemischt und in jede denkliche Farbe gefärbt werden kann. Konduktive Komponenten machen aus jedem Kleidungsstück einen Sensor und die lästige Armbänder entfallen komplett.
Um zu funktionieren brauchen alle Tech Fashion Gadgets die entsprechende Software. Die Softwarelösungen sind das, was die zahlreichen Wearables zum Leben erweckt und nützlich macht. In den meisten Fällen entscheidet auch die Software über die User-Experience. Zur Zeit gibt es viele Apps, die einfach bestätigen, dass das jeweilige Konzept realisierbar ist. Über den praktischen Wert von Wearables kann man noch streiten. Die Zukunft von Wearables liegt aber gerade in den nützlichen Anwendungen.
Hallo Lena, super Artikel. Ich finde aber, dass man in Zukunft keine „Smart-Kleidung“ benötigen wird. Die Wearables, Fitnesstracker und VR-Brillen reichen vollkommen aus … irgendwann besteht dann ja die ganze Menschheit aus Robotern.