Cybermobbing: Ein Thema mit viel zu wenig Beachtung – Allgemeines, Fakten, Folgen, Rechtslage und Tipps
Außenstehende bekommen es oft gar nicht mit: das Mobbing und die Belästigung anderer Personen im Internet – auch Cybermobbing genannt – geschieht tagtäglich. Obwohl sich die Fälle häufen, nehmen das Thema nur die Wenigsten ernst und wirklich wahr. Eine Kolumne zu einem Thema, zu dem uns Aufklärung und Information am Herzen liegt.
Die Technik hat nicht nur gute Seiten – auch über diese gilt es zu berichten. Durch die Vernetzung über das Internet, Verbreitung der Smartphones und weiterhin steigender Popularität von Sozialen Netzwerken haben die Fälle von Cybermobbing in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Wieso Cybermobbing so gefährlich ist, es aber trotzdem von vielen unterschätzt wird? Zudem klären wir die aktuelle Gesetzeslage zum Thema Cybermobbing und liefern Tipps.
Zum Abschnitt springen
- 1 Cybermobbing – Allgemeines, Fakten und Rechtslage
- 1.1 Was ist Cybermobbing genau?
- 1.2 Ab wann beginnt Cybermobbing?
- 1.3 Cybermobbing: So ist die Gesetzeslage
- 1.4 Studie: Nahezu jeder Zweite kennt mindestens ein Opfer oder war selbst davon schon betroffen
- 1.5 Cybermobbing betrifft nicht nur die Jugend
- 1.6 Cybermobbing wird unterschätzt: Nicht „sichtbar“
- 1.7 Was sind Gründe der Täter?
- 2 Cybermobbing – Auswirkungen, Folgen und Vorgehensweisen
- 3 Cybermobbing – So kann man richtig reagieren
Cybermobbing – Allgemeines, Fakten und Rechtslage
Wie man bei Cybermobbing richtig reagiert, darum geht es am Ende des Artikels. Beginnen wir mit aktuellen Zahlen und Fakten zu Cybermobbing.
Was ist Cybermobbing genau?
Unter Cybermobbing (englisch auch „Cyberbullying“ genannt) versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe von Internet- und sonstigen Kommunikationsdiensten über einen längeren Zeitraum hinweg. Das Mobbing findet im Internet, meistens in Sozialen Netzwerken oder über Messenger wie Snapchat und WhatsApp statt. Nicht selten ist auch das Cybermobbing kombiniert mit Erpressung und Hacking.
Die Bedeutung ist klar definiert. Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen mithilfe von Internet- und sonstigen Kommunikationsdiensten ist ganz klar Cybermobbing!
Ab wann beginnt Cybermobbing?
Cybermobbing beginnt ab dem Zeitpunkt, an welchem sich das Opfer von einer Person oder dem Täter im Internet belästigt fühlt. Dies können im Fall von Frauen blöde Anmachsprüche, anzügliche Kommentare oder sonstige unangenehme Dinge sein. Im schlimmsten Fall kommt noch die Erpressung mit dem Verlangen nach Nacktbildern dazu. Auch bei Männern gibt es Fälle von Cybermobbing – hier kann es angefangen vom Veröffentlichen von privaten oder peinlichen Fotos bis hin zu oder Belästigungen oder Beleidigungen im Internet gehen. Das dies strafbar ist, dürfte jedem klar sein. Die meisten Opfer trauen sich wegen Scham, Angst oder anderen nachvollziehbaren Gründen aber oftmals nicht, Anzeige gegen den Täter zu erstatten. Dies ist aber unbedingt notwendig, damit rechtliche Schritte eingeleitet werden können!
Erstatte Anzeige und lass Dich nicht fertig machen! Tipps und weitere Infos dazu findest Du weiter unten.
Cybermobbing: So ist die Gesetzeslage
Gesetzeslage in Deutschland
Cybermobbing wird in Deutschland nicht direkt durch ein Gesetz bestraft. In einem Fall von Cybermobbing können Gesetze des Strafgesetzbuchs greifen. Oft angewandt und relevant sind hier die Straftaten „Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung, Nachstellung, Nötigung & Bedrohung oder Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“. Das konkrete Strafmaß ist hier von der jeweiligen Tat abhängig.
Gesetzeslage in Österreich
Hingegen ist Cybermobbing in Österreich seit dem 1. Jänner 2016 strafbar und klar geregelt. Der im Strafgesetzbuch (StGB) verwendete Titel des Delikts lautet „Fortgesetzte Belästigung im Wege einer Telekommunikation oder eines Computersystems“.
Strafbar macht sich, wer „im Wege […] unter Verwendung eines Computersystems […], welches geeignet ist, eine Person in ihrer Lebensführung […] zu beeinträchtigen, eine längere Zeit hindurch fortgesetzt eine Person für eine größere Zahl von Menschen wahrnehmbar an der Ehre verletzt oder Tatsachen oder Bildaufnahmen des höchstpersönlichen Lebensbereiches einer Person ohne deren Zustimmung für eine größere Zahl von Menschen wahrnehmbar macht.“ Wer gegen dieses Gesetz verstößt, wird in Österreich mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe bestraft.
Gesetzeslage in der Schweiz
Ebenso nicht genau geregelt ist die rechtliche Lage von Cybermobbing in der Schweiz. So greifen auch hier – wie in Deutschland – Tatbestände aus dem Strafgesetzbuch. Häufig zur Anwendung kommt hier die Straftat der „Beschimpfung, üble Nachrede oder Drohung“. Wie auch in Deutschland ist auch in der Schweiz das Strafmaß von der Tat abhängig.
Die Gesetzeslage zu Cybermobbing ist in jedem Land unterschiedlich. In Österreich ist es etwa sehr genau im Gesetz geregelt. Dennoch ist Cybermobbing in allen Ländern strafbar und kein Kavaliersdelikt.
Studie: Nahezu jeder Zweite kennt mindestens ein Opfer oder war selbst davon schon betroffen
Im Rahmen der Studie „Cyberlife II“ des Verein „Bündnis gegen Cybermobbing“ im Jahre 2017 hat man rund 1900 Jugendliche zum Thema Cybermobbing befragt. Nahezu dreiviertel der befragten Jugendlichen gaben an, selbst schon mal im Internet beschimpft oder beleidigt worden zu sein. Knapp 45 Prozent berichteten über Verbreitung von Lügen und Gerüchten. 22 Prozent gaben an, dass private Fotos im Internet verbreitet und somit gegen sie verwendet wurden. Dazu seien knapp ein Viertel aller Befragten nach eigenen Angaben schon selbst bei solchen Aktionen unter Druck gesetzt oder damit erpresst worden.
In einer anderen Studie „JIM“ des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest im Jahre 2017 gaben von 1000 befragten Jugendlichen zwischen 12- bis 19-jährigen rund 40 Prozent an, selbst ein Opfer von Cybermobbing im Bekanntenkreis zu kennen. Laut der Umfrage waren von diesen Fällen 10 Prozent mehr Mädchen als Jungen betroffen. Je älter die Jugendlichen sind, desto höher ist der Anteil derer, die schon von so einem Fall erfahren haben.
Viele Jugendliche kennen ein Opfer von Cybermobbing. Jugendliche Mädchen sind dabei meist öfter betroffen als alle anderen.
Cybermobbing betrifft nicht nur die Jugend
Mittlerweile ist Cybermobbing in der gesamten Gesellschaft angekommen. So gaben 30 Prozent der 4 000 Befragten Erwachsenen in einer deutschen Studie des Bündnis gegen Cybermobbing im Sommer 2018 an, bereits selbst persönliche Erfahrungen mit Mobbing oder Cybermobbing gemacht zu haben. Egal ob zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in Chats und sozialen Netzwerken. Somit betrifft das Mobbing im Netz nicht nur die Jugendlichen – Cybermobbing ist längst auch bei Erwachsenen angekommen.
Verglichen mit der Erhebung aus 2016 entspricht dies einer Steigerung von 6,4 Prozent. Zudem seien jüngere Menschen von 20 bis 25 Jahre seien fast doppelt so häufig von Cybermobbing betroffen wie der Durchschnitt (18 Prozent). Darüber hinaus sei das Mobbingrisiko bei Frauen um 1,5 Mal höher als bei Männer. Zudem Männer diese Attacken oft verschweigen.
Das Mobbing und die Belästigung im Internet hat mittlerweile die gesamte Gesellschaft erreicht. Über ein Viertel war nach eigenen Angaben schon selbst Opfer einer Offline- oder Online-Mobbingattacke.
Cybermobbing wird unterschätzt: Nicht „sichtbar“
Verglichen zum Mobbing im „realen Umfeld“ ist Cybermobbing meist für außenstehende Personen nicht so wirklich sichtbar. Verglichen zu „klassischem“ Mobbing hat das Cybermobbing einen entscheidenden Unterschied: Cyber-Mobbing endet nicht nach der Schule oder der Arbeit. Täter haben so rund um die Uhr im Internet – nahezu unbegrenzte – Möglichkeiten ihr Opfer zu belästigen.
Auch die Täter selbst unterschätzen meist das Ausmaß des Mobbings an ihrem Opfer. Grund dafür ist, dass die Reaktionen des Opfers verglichen zum „offline Mobbing“ nicht direkt und nicht so deutlich sichtbar sind. Nicht ohne Grund interpretieren daher viele Täter ihre Aktionen als „Spaß“ oder als nicht so tragisch.
Cybermobbing ist rund um die Uhr sichtbar und möglich. Es hört verglichen zum „klassischen Mobbing“ nicht zu Hause auf!
Was sind Gründe der Täter?
Stöbert man weiter in der aktuellen Mobbingstudie des Bündnis gegen Cybermobbing findet man auch Antworten zu den Gründen der Täter des Cybermobbings. Hier kommt man zu dem nachdenklichen Entschluss, dass 80 Prozent der Täter bereits selbst schon Opfer von Mobbing wurden und somit diese Taten aus Rache oder Frust begehen. Der Rest der Gründe setzt sich aus Eifersucht, das Erhalten gewisser Anerkennung oder dem Erlangen eines Machtgefühl zusammen. So zielen Täter meist darauf ab, ihre Opfer fertigzumachen und ihnen zu unterwerfen. Ein Mitgefühl, Einsicht oder Reue zeigt der „typische“ Täter anfangs nicht – später allerdings meist schon. In vielen Fällen sind sich die Täter der Folgen von Mobbing nicht bewusst.
Gründe für die Taten sind immer unterschiedlich. Erforschte und oft auftretende Merkmale sind etwa das Erhalten von Anerkennung und Erlangen von Machtgefühl.
Cybermobbing – Auswirkungen, Folgen und Vorgehensweisen
Inhalte verbreiten sich rasch
Sind die bearbeiteten Bilder oder die sonstigen diskriminierenden Inhalte des Opfers erst einmal im Netz, so verbreiten sich die Inhalte rasch. Da manche Inhalte ohne schnelles Handeln im Internet nur schwer wieder zu löschen sind, können Inhalte, die man längst vergessen hat, immer wieder an die Öffentlichkeit gelangen und es Opfern erschweren, darüber hinwegzukommen.
Was sich einmal im Internet verbreitet, kommt schnell zu anderen – Freunde oder Bekannte wissen dann meist schnell bescheid. Inhalte tauchen oft Monate später wieder auf.
Beliebte „Masche“: Erpressung mit bearbeiteten Nacktbildern des Opfers im Netz
Plattformen wie Instagram bieten den Tätern meist die gewünschte Anonymität, um dort das Opfer mit bearbeiteten (Nackt)Bildern fertig zu machen. Nicht selten werden für solche Tätigkeiten Fakeprofile unter dem Namen des Opfers erstellt oder andere Profile (etwa von Freunden des Opfers) für diese Aktionen missbraucht. Hat der Täter die benötigte „Reichweite“, haben sich solche Bilder schnell bei anderen Freunden oder Verwandten herumgesprochen. Da die Täter anonym agieren, kann das Opfer Angst bekommen oder es verunsichern.
Nacktbilder sind eine beliebte Masche der Täter bei Cybermobbing. Ihre Opfer erpressen die Täter meistens, damit sie diese Bilder nicht veröffentlichen.
Problem: Soziale Netzwerke reagieren zu langsam oder gar nicht
Ist das Cybermobbing bereits passiert und die Inhalte im Netz, sollten die Inhalte schnellstmöglich dem jeweiligen Betreiber gemeldet werden. Fälle zeigen, dass Soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram oft viel zu spät oder oft gar nicht reagieren. Manchmal verstoßen diese Inhalte nicht mal gegen Community-Richtlinien, obwohl es sich eindeutig um etwa Nacktbilder oder es sich bei diesen Inhalten Bloßstellung von Personen handelt – absolut nicht nachvollziehbar.
Große Social-Media-Plattformen brauchen oft sehr lange, um auf entsprechende Fälle von Cybermobbing zu reagieren. Melden ist dennoch immer sinnvoll!
Das bewirkt Cybermobbing bei den Opfern
Die Auswirkungen von Cybermobbing oder sonstigem Mobbing sind bei jedem Opfer anders. Mobbing kann allerdings ernstzunehmende Folgen haben: Wer gemobbt wird, kann auf Dauer starke gesundheitliche Beeinträchtigungen davontragen. Schätzungsweise 90 Prozent aller Mobbing-Opfer bekommen körperliche oder seelische Probleme als direkte Folgen von Mobbing. Die Betroffenen kämpfen mit Magen-Darm-Probleme, Depressionen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schlafstörungen, Persönlichkeitsveränderungen oder verringertem Selbstvertrauen. Diese Auswirkungen können bis zu Suizidgedanken reichen.
Jeder Mensch reagiert anders – Cybermobbing kann bei Opfern aber zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Körperliche oder seelische Probleme bleiben daher meist nicht lange unbemerkt.
Cybermobbing – So kann man richtig reagieren
Augen auf und Inhalte melden!
Solltest Du von einer Person erfahren, welche von Cybermobbing und solchen Fällen betroffen ist oder belästigende Inhalte einer Person ins Netz gestellt werden – schaue nicht weg und reagiere! Auch wenn manche Versuche des Meldens von Inhalten nicht erfolgreich sind, einen Versuch ist es trotzdem wert. Unbedingt wichtig ist es, die betroffene Person davon zu informieren und ihr beiseite zu stehen.
Wurdest du auf Inhalte aufmerksam und siehst, dass eine Person im Internet gemobbt wird? Melde die Inhalte und gib der betroffenen Person bescheid!
Beweise sichern, Anzeige erstatten
Da es oft keine Zeugen für Chatverläufe oder sonstigen Aktionen gibt, ist es absolut wichtig, Screenshots jeglicher Belästigung zu erstellen. Auch wenn es „nur“ um Chats geht: Diese können im Nachgang bei Erstatten einer Anzeige bei der Polizei sehr wichtig sein. Gerne begleitet die betroffene Person oder – falls Du selbst davon betroffen bist – vertraue Dich einem Familienmitglied oder einem Freund an und erstattet die Anzeige gemeinsam.
Beweise (wie Chatlogs oder Bilder) in Form von Screenshots sichern und anschließend Anzeige erstatten!
Du bist selbst betroffen?
Falls Du von Cybermobbing betroffen bist, bleibe erstmal ruhig. Erzähle deinen Eltern von deinen Problemen oder vertraue dich einem guten Freund an. Falls Du überhaupt nicht weiterweißt: Es gibt in Deutschland, Österreich und in der Schweiz einige Nummern, an Du dich ganz ohne Angst und Scham wenden kannst und dort über die weitere Vorgehensweise beraten wirst – anonym und kostenlos.
Du bist nicht allein. Es gibt verschiedene Stellen, bei denen Du Dir ganz anonym Hilfe holen kannst.
Deutschland:
- https://www.nummergegenkummer.de | Tel: 116 111 | Mo-Sa von 14 bis 20 Uhr
Österreich:
- https://www.rataufdraht.at | Tel: 147 | rund um die Uhr
- https://oe3.orf.at/kummernummer/stories/2712988 | Tel: 116 123 | täglich von 16 bis 24 Uhr
Schweiz:
- https://www.kummernummer.org | Tel: 0800 66 99 11 | rund um die Uhr
Du hattest bereits Erfahrungen mit Cybermobbing oder möchtest sonstige Erkenntnisse zu diesem Thema anonym (ohne Angabe von echtem Namen und E-Mail-Adresse) mit uns teilen? Schreib uns gerne in die Kommentare.
Sehr gut geschriebener Artikel, Cybermobbing ist einfach schlimm. Respekt an Euch.
Die Geschichten hier kommen mir so bekannt vor … 🙁
Danke für den artikel.
Hi Melanie,
das klingt nicht gut – ich hoffe, Dir geht es bald wieder besser. 🙁
Gern geschehen und alles Gute! 🙂
LG, David von TechnikNews
das zu lesen hat mich als jahrelanges cybermobbing-opfer echt berührt.
bei mir sind die ermittlungen gegen den täter bis jetzt noch nicht abgeschlossen. es ist einfach ein prozess, der ewig dauert.
danke für den bericht!
Liebe Lucie,
danke erstmal für deinen positiven Kommentar zu meinem Artikel!
Tut mir sehr leid, dass du bereits mit Cybermobbing Erfahrungen machen musstest.
So etwas ist einfach unfair, und manchmal ziehen sich solche Fälle tatsächlich ewig, und nichts passiert … leider.
Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Zukunft! 🙂
LG, David von TechnikNews
Respekt an den Autor so einen wunderbaren Artikel zu veröffentlichen! Auch die Geschichten hier in den Kommentaren machen mich wirklich nachdenklich. Denkt man sich echt nicht, dass auch solche Themen für einen Technik Blog relevant sind. Bei euch spielt also nicht nur das neueste Handy eine Rolle … finde ich gut! Weiter so, meine Empfehlung habt ihr!
Hallo Jacky, richtig, es geht uns nicht nur immer darum, die neuesten TechnikNews zu bringen, sondern auch mal über die anderen Seiten der Technik zu schreiben.
Freut mich, dass Dir der Artikel so gefällt und danke für Deine Empfehlung!
LG, David von TechnikNews
Mein Freund hat mich auf diesen Artikel aufmerksam gemacht. Ich hoffe, ich kann meine Geschichte hier teilen. Danke allererst für den tollen Bericht!
Ich bin Julia, 17 Jahre alt und wohne in der Schweiz. Wie ich 15 Jahre alt war, wurde ich in der Schule regelmäßig über Whatsapp und Instagram gemobbt. Laut den anderen war ich einfach nicht perfekt, ich war zu klein, ich war etwas zu „unmodern“ als die Anderen.
Dieses nahezu 24/7-h Mobbing verursachte, dass ich in psychologische Betreuung musste, ich habe mich geritzt und war schwer Depressiv. Jeden Tag am morgen hatte ich Angst auf mein Handy zu schauen, es könnte wieder eine Mobbing-Nachricht erscheinen.
In der Schule ignorierte man mich in der Klasse, meine Leistungen verschlechterten sich, auch die Lehrer nahmen mich einfach nicht ernst. Es war eine schlimme Zeit für mich. Das einzige was ich hatte, war eine Internetbekannschaft, der ich mich in dieser Zeit anvertraut hatte. Während dieser Zeit war ich oft in Chats anonym unterwegs.
Diese Person hat mich durch diese schwere Zeit begleitet und war der einzige, der mein Problem wirklich verstand und mich ernst genommen hat. Wir haben oft gechattet und mein Wunsch war es, ihn eines Tages im echten Leben zu treffen. Ihn in den Arm zu nehmen, ihm für seine Tat zu danken. Er war die Person, die mich perfekt ergänzen würde. Die ich brauchen würde.
Wir sind nun seit knapp einem Jahr zusammen. Er kommt zufällig aus meiner Gegend und treffen uns jedes Wochenende. Beide haben wir eine schwere Zeit durchgemacht, er hatte ähnliche Erfahrungen. Er war mein Rettungsanker. Ohne ihn hätte ich damals sicher aufgegeben.
Bis jetzt weiss ich nicht, wieso man mich so mobben musste. Auch die Mobber selbst scheinen es nicht wirklich zu wissen. Es war eher ein „Spass“, sie meinten es ja nie ernst. Ich solle es nicht zu ernst nehmen.
Mittlerweile habe ich mit Hilfe meines Freunds diese Situation gut überstanden und habe es gut verarbeiten können.
Lasst euch nicht mobben, keiner hat es verdient! Vertreut euch einem Freund an, ihr seid nie allein!
echt stark, julia! alles gute!
ein tolles happy-end, dass du mit deinem freund glücklich werden konntest!
Liebe Julia,
ich schätze es sehr, dass Du deine persönliche Geschichte hier öffentlich (und natürlich anonym) mit uns geteilt hast.
Mich hat Dein Text echt mitgenommen. Ich freue mich sehr, dass Du in Deiner schwierigen Situation nicht aufgegeben und Dich einer anderen Person anvertraut hast. Dass es Dir wieder besser geht, finde ich besonders schön!
Ich wünsche Dir alles Gute mit Deinem Freund, welcher Dich durch diese Situation begleitet hat und dir beiseite gestanden hat!
Danke Dir für Dein positives Feedback auf meinen Artikel! 🙂
LG, David von TechnikNews
Auch von mir noch ein paar Worte: Echt harte Geschichte. Kann man sich bestimmt nicht vorstellen, wenn man das nicht selbst erlebt hat. Dafür finde ich es umso schöner, dass die Story nun gut endete und Du mit Deinem Freund nun glücklich bist!
Grüße
David Haydl von TechnikNews
Wow, ein starkes Mädchen! Wünsche dir das Beste für deine Zukunft!
Mal was anderes, gefällt mir!
Hey, danke für die positive Rückmeldung! Freut mich sehr! 🙂
Mich erschüttern die Fälle von Cybermobbing immer wieder. Danke für eure Aufklärungsarbeit, die auch bei euch Technikern viel mehr verbreitet werden sollte!
Ich zitiere eine tolle Geschichte, gefunden hier, die den Fall von Amanda Todd aus der Sicht einer 8. Klässlerin erzählt: https://www.waz.de/mediacampus/fuer-schueler/zeus-regional/bochum-und-wattenscheid/wie-cyber-mobbing-ein-leben-zerstoert-hat-id8758343.html
Liebe Carla,
danke für das Teilen dieser berührenden Geschichte und Dein positives Feedback bezüglich des Artikels von David!
Solche Fälle zeigen, dass manche Opfer aufgrund ihrer Verzweiflung beim Cybermobbing leider keinen Ausweg mehr sehen, und sich selbst das Leben nehmen. Daher gilt es umso mehr für uns als Außenstehende in der Schule oder auf der Arbeit die Augen offen zu halten, bei solchen Situationen einzuschreiten und Hilfe zu holen.
So etwas darf einfach nicht passieren. Es gibt immer einen anderen Weg.
Liebe Grüße,
Lars von TechnikNews
ich finde es toll, wie man als technikblog auch über solche themen berichtet und nicht nur über technik. habt euch echt die aufmerksamkeit für diesen artikel verdient! bravo!
Hi Sebastian, ich bin echt überwältigt. So viel positive Kommentare in dieser kurzen Zeit. Freut mich sehr!
Vielen Dank für Dein Feedback!
Hey. zufällig über twitter auf diesen Artikel gekommen. Ich bin selbst Jugendlicher und habe bereits einem Freund geholfen der auch in der Situation von Cybermobbing war. der täter war einer von unserer Klasse der uns dann beide gedroht hat. Wir sind zur Polizei gegangen und er ist jetzt von der Schule geflogen.
super artikel mit tolle tipps!
Hi Felix,
danke für deine Nachricht. Wir finden es cool, dass du deinem Freund helfen konntest!
Grüße
David Haydl von TechnikNews
Hi Felix, sehr gut, dass Du trotz den Drohungen Deinen Mut gefasst hast und richtig gehandelt hast!
Echt ein tolles Vorbild für andere, weiter so!
Respekt vor diesem Artikel. Als Kind wurde ich in der Schule gemobbt, damals noch alles ohne Smartphone und technischen Möglichkeiten.
Ich weiß, wie schwer es für die Opfer sein kann, damit klar zu kommen. Mit Artikeln wie diesen von euch stellt ihr euch aber gegen solche Aktionen. Und das als Technikblog. Meine Hochachtung!
Hallo Hannah, tut mir wirklich sehr leid, was Dir in Deiner Kindheit passiert ist.
Freut mich, wenn Dir der Artikel so gut gefällt – nehme ich mir zu Herzen! 🙂
Danke dir, bin mittlerweile gut darüber hinweg gekommen.
Trotzdem hat Mobbing bzw. Cybermobbing in unserer Welt keinen Platz. Weil wir alle auch nur Menschen sind, jeder ist perfekt wie er ist.
Artikel ist auf Facebook geteilt!