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BMW i5 M60 im Test: Autonom und überlegen?

BMW i5 M60 Beitragsbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2024 TechnikNews)

Mit dem BMW i5 bringt BMW ihre bekannte Businesslimousine in das elektrische Zeitalter. Wie das umgesetzt wurde, und wieso es endlich Zeit wird für BMW auf eine eigene Elektroplattform zu setzen, das und vieles mehr haben wir für euch in unserem Test des BMW i5 M60 herausgefunden.

Der BMW i5 M60, wie er so schön heißt, ist das Top-Modell des BMW i5 Line-ups. In der Basis bekommt man einen Heckantrieb mit 240 kW Leistung, in alter Währung sind das 340 PS. Einen Allradler mit BMWs xDrive Antrieb gibt es auch ohne M. Dieser hat aber nicht spürbar mehr Leistung, der xDrive40 kommt mit 290 kW (394 PS) daher. Wer dann wirklich den schnellsten neuen 5er haben möchte, der muss zum vollelektrischen M60 greifen. Denn die Diesel und Benzin-Varianten kommen mit deutlich wenig Power daher.

tl;dr: Ein gelungener 5er, aber ausbaufähig

Ausbaufähig dürfte man eigentlich nicht erwarten bei einem Auto, welches ca. 122.000 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) kostet. So viel möchte BMW nämlich für den i5 M60 mit unserer Testwagen Ausstattung haben. Wer noch eine Individual Lackierung haben möchte und etwas größere Felgen, der dürfte sich dann bei gut 125.000 bis 130.000 Euro bewegen. Das ist eine Menge Holz, wie man es so schön sagt. Natürlich bietet BMW ihre bekannte Qualität sowohl außen als auch innen, nur kommt es uns im Innenraum so vor, als hätte man doch etwas gespart. Hätte BMW dieses Auto vor 2–3 Jahren, wo es zum Beispiel noch keinen NIO ET7 oder andere Konkurrenten aus Fernost gab, herausgebracht dann hätten wir ihm das vielleicht verziehen, weil auch bei Mercedes die Innenraumqualität nicht immer dem Preis gerecht ist.

Dennoch erwies sich der generelle Eindruck des Innenraums als wertig und vor allem stabil. Irgendwie machte der Innenraum des BMW i4 M50 damals aber einen besseren Eindruck. Da müsste BMW gegebenenfalls die Innenraumqualität etwas aufwerten, insbesondere die inneren Türgriffe sind sehr gewöhnungsbedürftig. Mit dem aktuellen BMW OS 8.5 ausgestattet, begrüßt uns der bekannte Curved Infotainment Screen im Inneren des i5 M60. Mit dem neuen Infotainment Update, gibt es unter anderem ein komplett neues Bedienkonzept der Startseite, früher hatte man verschiedene „Slides“, die man frei anordnen konnte. Jetzt haben wir ein aufgeräumtes Konzept mit Widgets und einer Hauptanwendung auf der rechten Seite des Displays.

Ebenfalls die neue „M-Font“ hat Einzug gehalten, die alles nochmals etwas besser hervorhebt und besser lesbar macht. Wer eine Businesslimousine möchte, die vollelektrisch ist, aber dennoch so aussieht wie ein klassischer Verbrenner, der ist mit dem BMW i5 gut bedient. Natürlich ist er im Vergleich zum alten 5er deutlich in der Länge gewachsen, aber dank der Hinterradlenkung, die wir dringend empfehlen, ist auch der größere Wendekreis kein Problem mehr. Als weiteren Vorteil sollte man noch nennen, dass es den i5 auch als Touring (also Kombi) gibt, das kann vor allem für die Vertriebler in Unternehmen interessant sein, die ihren CO₂-abdruck minimieren wollen.

Testbericht als Video

Design: Die Niere schrumpft!

Das Design des BMW i5 M60 orientiert sich wieder am klassischen BMW Design. Er ist zwar deutlich größer als die Generationen der 5er-Limousine vor ihm. Trotzdem kann er, vom äußeren Design mehr überzeugen als die übergroßen Nieren beim i4 oder iX.

Mit den erweiterten Umfängen in schwarz wirkt der neue i5 definitiv „sehr böse“, wenn man ihn so von vorne betrachtet. Der dezente aber erkennbare, M-Spoiler sorgt dann für den Rest optional, fehlte bei unserem Testwagen, gibt es noch ein Carbon Außenpaket, welches die Sportlichkeit einmal mehr unterstreichen soll. Per Iconic-Glow können die Ränder der Niere gesteuert am Fahrlicht auch leuchten, dies sieht vor allem bei Nacht sehr elegant aus. Bei uns mit relativ kleinen 19-Zoll-Felgen auf Winterrädern, kommt der M60 eigentlich mit bis zu 22 Zoll Rädern. Das schadet dann natürlich der Effizienz, aber nicht dem Look. Dazu gibt es die roten Bremssättel auch in „BMW i-Blau“ wenn man möchte.

Innenraum: Alles beim alten?

Der Innenraum des BMW i5 M60 ist weitestgehend ähnlich geblieben, wenn man sich zum Beispiel den BMW i7 ansieht. Quasi ist der i5 ja auch eine kleinere Version des 7ers, da man hier und da durchaus gleiche Elemente wieder findet. Wie etwa das „Interaction Light“, analog zu VWs ID Light, soll diese verschiedene Farben wiedergeben und den Fahrer informieren über: Telefonate, Akkustand u. v. m. Die Sitze sind bekanntermaßen sehr bequem und sportlich gestaltet, aber auch auf längeren Strecken keinesfalls unbequem.

Das Display bzw. Infotainment kennen wir bereits seit dem i4, dies ist gleich geblieben. Allerdings ist die Software auf einen aktuellen Stand gebracht worden. Nun haben wir BMW OS 8.5 an Bord, dieses soll der Zwischenschritt von BMWs Transformation auf Android Automotive sein. Heißt ähnliche Features, aber noch eine auf Linux basierender Unterbau. Man sieht zum Beispiel bereits eine YouTube App oder eine App, womit man Spiele im Infotainment über das eigene Smartphone spielen kann. Nette Spielerein auf jeden Fall, um die Ladepause schnell vergehen zu lassen. Wie das noch gelingt, lest ihr im Infotainment Teil.

Infotainment: BMW OS 8.5 das beste, was sie jemals hatten?

Es ist zwar nur ein Zwischenschritt in BMWs Plan auf Googles Android Automotive umzusteigen, dennoch finden wir es einen großen Schritt im Vergleich zur Einführung von BMW OS 8 damals. Die Hardware scheint überarbeitet zu sein, oder die Software läuft einfach flüssiger. Hingegen der alten Version gibt es keine spürbaren Verzögerungen mehr. Es läuft einfach alles wie es sein sollte, die Laderoutenplanung hat schöne neue Features bekommen, wie etwa eine Anzeige live auf der Karte, wie viele Plätze noch am Ladepunkt frei sind. Das gesamte Menü hat einen Overhaul bekommen, um die Bedienung zu vereinfachen.

Uns gefällt das neue Hauptmenü besser als das, was BMW zuvor angeboten hat. Mit den Kacheln wirkte es etwas überladen. Das neue ist simpler und sieht einfach besser aus in unseren Augen, zudem lässt es sich einfacher bedienen. Was ein großer Pluspunkt ist, das Klimamenü ist jetzt einfacher zugänglich, denn wir haben eine dauerhaft eingeblendete Home-Leiste am unteren Bildschirmrand. Features wie Sitzheizung oder Lenkradheizung lassen sich nun per zwei Klicks anstelle von dreien aktivieren. Die Sprachbedienung ist wie von BMW gewohnt sehr zuverlässig und arbeitet zügig ihre Kommandos ab, inzwischen kann sie auch Fenster öffnen und schließen. Die Software macht einen guten Eindruck, und BMW hat definitiv an ihren Kritikpunkten gearbeitet, wir sind sehr gespannt auf den großen Sprung auf BMW OS 9.

Allerdings eine kleine Kritik an dieser Stelle, die Update-Strategie von BMW ist eher fragwürdig? Oder nicht vorhanden? Es gibt keine klaren Aussagen welche Fahrzeuge, was bekommen. Aktuell scheint es mit dem Auslieferungsdatum zusammenzuhängen. Heißt, Fahrzeuge mit BMW OS8 bleiben auf diesem OS. Allerdings die Fahrzeuge ohne iDrive Controller wie der iX1 bekommen wohl als erster das große Update auf OS9. Da würden wir uns über eine Roadmap von OTA-Updates sehr freuen.

Fahrverhalten: Sportlich, aber dennoch luxuriös

Typisch BMW, er fährt und macht eine Menge Spaß. Zwar nicht so wendig wie der BMW i4 M50, aber dennoch eine gute Mischung aus dem stabilen Fahrgefühl des BMW i7 und den sportlichen Genen des i4. Dank der mitlenkenden Hinterrädern ist man auch in engen Parkhäusern gut aufgehoben. Ohne diese würde man lieber nicht da hineinfahren. Denn mit den über 5 Metern an Fahrzeuglänge ist er ja eher eine Reise-Limousine für den typischen Vertreter, als Kombi bietet er sich erst recht für längere Geschäftsreisen an. Das adaptive M-Fahrwerk in unserem Testwagen gleitet sehr stattlich und angenehm über die Straßen. Bei allen i5 Modellen, wie auch schon beim i4, wird ein Luftfahrwerk an der Hinterachse verbaut. Wahrscheinlich um eine bessere Gewichtsverteilung zu ermöglichen, zum Fahrkomfort trägt es aber natürlich auch bei.

Um uns da in kurze Worte zu fassen, er ist quasi vom Fahren her wirklich ein kleiner 7er-BMW. Auch wenn er von der Länge her nur knapp 30 cm kürzer ist, macht es doch schon einen Unterschied. Und ganz subjektiv finden wir ihn auch schöner im Gesamtbild.

Autonomes Fahren mit Level 2+: Funktioniert erstaunlich gut!

Das bietet der BMW i5, wenn man das große Assistenzpaket dazu bestellt, Level 2+ ist ein Zwischenlevel und ein massiver Gewinn, in unseren Augen, im deutschen Langstreckenverkehr. Der i5 fährt autonom aktuell nur auf deutschen Autobahnen bis 130 km / h, dazu kommt eine Augenüberwachung, damit man während der Fahrt die Hände vom Lenkrad nehmen kann. Der Wechsel zwischen selbstlenkend und das der Fahrer das Steuer übernimmt, funktioniert sehr gut. Sobald man die Hände wegnimmt und im Display „Drive Assist Ready“ steht, weiß man, der 5er lenkt und fährt komplett autonom. Wir haben das Feature auf mehreren Langstrecken ausprobiert, und ja, das System weiß genau, wann man über eine Grenze fährt. Und gibt dem Fahrer Bescheid, dass im aktuellen Land das Level 2+ Fahren nicht mehr möglich ist.

Hier wäre es wünschenswert, wenn es in der ganzen EU funktionieren würde. Aber das ist dann auch schon alles, was uns negativ am System aufgefallen ist. Wer die Chance hat, dieses einmal selbst auszuprobieren, sollte es unbedingt in Angriff nehmen, das Fahren ohne Hände am Lenkrad bei 130 km / h hat schon einiges an Überwindung gekostet. Aber nach einer gewissen Zeit vertraut man dem Auto wie einem „Fahranfänger“. Die Spuren auf einer mehrspurigen Autobahn lassen sich auf Wunsch per Antippen des Blinkerhebels sehr fix und sicher wechseln. Auch dafür ist keine Hand am Lenkrad nötig. Wenn das Auto einem vorschlägt auf die „schnellere Spur“ zu wechseln, reicht auch ein simpler Blick in den Außenspiegel. Aber bloß nicht den Schulterblick vergessen, das sieht er und ermahnt dann berechtigterweise. Natürlich hat auch so ein System seine Grenzen.

Bei starkem Regen zum Beispiel hat es noch einigermaßen gut funktioniert, aber irgendwann wo man auch als normaler Fahrer kaum noch die Spuren erkannt hat, muss man selbst tätig werden. Wir sind äußerst gespannt, welcher Hersteller so eine Funktionalität als nächstes anbieten wird. Es scheitert bei den meisten ja nur an den nötigen Zulassungen beim KBA. Unter anderem hat Ford ihr Blue Cruise System auf einigen Mustang Mach-E’s bereits ausgerüstet um auch Level 2+ in Deutschland zu ermöglichen.

Verbrauch im Alltag: Akzeptabel für die Größe

Das man bei der Größenklasse des BMW i5, einen nicht zu geringen Verbrauch erwarten dürfte könnte man von ausgehen. Dennoch hat uns der Verbrauch im Alltag gezeigt das BMW wieder einmal relativ effiziente E-Autos bauen kann. Wir lagen im Stadt-Land Verkehr bei 19 kWh / 100 km, das ist ein guter Verbrauch für die Größenklasse des i5. Auf der Autobahn mit größtenteils 130 km / h da wo es eben ging, lagen wir dann bei 21-23 kWh / 100 km je nach Topografie, wir haben alles mögliche von flach bis bergig einmal ausprobiert. Das sind durchaus akzeptabele Werte, im Sommer dürfte sich der Verbrauch dann wahrscheinlich bei 21 kWh / 100 km auf der Autobahn zusammenfassen lassen. Dies würd dann eine reale Reichweite von 390 km entsprechen, mit der guten Ladekurve die man von BMW gewöhnt ist also kein Problem auf den längeren Strecken im Sommer.

Wir dürfen aber nicht außer acht lassen das BMW hier im Vergleich mit der Konkurrenz einen „kleineren“ Akku als andere verbaut. Beim Mercedes EQE bekommt man zum Beispiel bereits 89 kWh, was sich dann natürlich neben der anderen Bauform, auch auf die Reichweite auswirken wird. Wer sich also aktuell noch nicht entschieden hat, sollte definitiv einmal den Blick zu Mercedes oder sogar NIO riskieren.

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Dominik Lux

Dominik ist 22 Jahre alt und sehr interessiert an neuer Hardware bei Smartphones, sowie im VR- und AR-Bereich. Er schreibt gerne Artikel über diese Themen. Er hat einen Fable für Smartphones und Gadgets, als auch für die Elektromobilität. Somit schreibt er momentan fleißig im neuen Mobilitätsressort hier auf TechnikNews.

Dominik hat bereits 130 Artikel geschrieben und 8 Kommentare verfasst.

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