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Dacia Spring Electric 45 im Test: Stadtauto mit Gokart-Feeling

Dacia Spring Electric 45 Titelbild
Bild: TechnikNews
(Beitragsbild: © 2023 TechnikNews)

Mit dem Dacia Spring Electric wagt der rumänische Hersteller erstmals den Weg in die Elektromobilität. Seit 2021 hat Dacia den Spring im Programm. Ich durfte das 2023 Facelift-Modell testen. Wie er sich geschlagen hat und wo noch Luft nach oben ist, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Der Spring ist der erste reine Stromer im Sortiment und bleibt wie von Dacia gewohnt recht erschwinglich. Für 22.550,00 € (inklusive 19 % MwSt.) bekommt man den Spring in der Basisausstattung mit SUV Look. Ich durfte den Dacia Spring Electric 45 testen, welche die Modellvariante mit 33 kW (44 PS) ist.

tl;dr: guter Kleinstwagen mit Verbesserungspotenzial

Für 22.550,00 € bzw. 25.500,00 € mit Sonderausstattung gibt’s einen kleinen aber feinen Stromer mit ein paar Makeln. Das fehlende Keyless-Go sowie die kaum verstellbaren Sitze sind noch Punkte, an denen noch gearbeitet werden sollte. Ebenso muss der Fehler mit der Rückfahrkamera behoben werden. Im Großen und Ganzen hat der Dacia Spring Electric 45 im Test aber trotzdem eine gute Figur gemacht. Seine 44 PS reichen als Stadtauto vollkommen aus und beim Thema Reichweite braucht sich der Spring auch nicht zu verstecken.

Design: Klein aber fein

Recht überschaubar kommt der Spring mit seinen 3,74 Metern in der Länge und 1,38 Meter in der Breite daher. Mit dem Wagen eine Parklücke zu finden, gestaltet sich dadurch als recht simpel. Mein Testwagen hatte die Farbe Goji-Rot mit den 14 Zoll Stahlfelgen. Optisch hat der Spring eine Überarbeitung bekommen und sieht dadurch von außen deutlich moderner aus. Am Kühlergrill sitzt das neue Dacia Logo als großes „DC“, unter welchem sich wie beim Vorgänger der Ladeanschluss versteckt. Am Heck hat sich bis auf das Wegfallen der Alu-Schilder an der Kofferraumklappe nicht viel verändert. Auf Bildern wirkt er durch das „SUV“ Paket schon fast wie einer der Großen bis man vor ihm steht, denn nur dann merk man ihm seine wirkliche Größe an.

Innenraum: Überraschend geräumig, mit Abstrichen beim Komfort

Der Innenraum des Dacia wirkt auf den ersten Blick doch recht geräumig, was an den sehr schmalen Türverkleidungen und der niedrigen Mittelkonsole liegt. Dadurch bietet der Spring auch größeren Personen genügend Raum. Leider lässt sich relativ wenig an der Sitzposition verstellen und das Zündschloss ist den Beinen etwas im Weg. Warum Dacia dort nicht einfach Keyless-Go wie bei vielen anderen Modellen anbietet, ist fragwürdig. Anzeigen und Instrumente sind relativ einfach gehalten. Auf viel Schnickschnack wurde hierbei verzichtet. Als Mitfahrer auf der Rücksitzbank zu sitzen ist möglich, um jedoch entspannt dort zu sitzen, sollte man nicht allzu groß sein. Größere Personen kommen da schon an die Grenzen des Möglichen, was die Kopf- und Beinfreiheit angeht. Der Kofferraum ist dafür aber mit seinen 290 l (1100 l mit umgeklappter Rückbank) überraschend geräumig und deutlich größer als vom Fiat 500e bei 185 l (550 l bei umgeklappter Rückbank), den wir ebenfalls im Test hatten.

Infotainment: Könnte moderner sein

Als Sonderausstattung war in meinem Testfahrzeug ein 7 Zoll Infotainmentsystem mit Android Auto verbaut. Die Software ist recht übersichtlich gestaltet und zeigt alles Nötige. Das eingebaute Navi funktioniert gut und flüssig. Der Empfang vom Radio ist solide und verbinden von Mobilgeräten per Bluetooth oder per Kabel über Android Auto funktioniert ebenfalls einwandfrei. Schade ist, dass die USB-Buchse für Datenträger und kabelgebundenes Android Auto suboptimal platziert ist und damit den Bildschirm verdeckt, wenn ein Telefon angeschlossen wird. Generell wirkt die Aufmachung des Infotainments etwas veraltet. Zudem kommt, dass den im Armaturenbrett verbauten Lautsprechern jegliche Klangdynamik fehlt. Keine Höhen, keine Tiefen und ein bescheidener Mitteltonbereich.

Der Spring verfügt ebenfalls noch über eine Rückfahrkamera, welche auf dem Display angezeigt wird. Die Auflösung ist gut für den Preis des Wagens. Teilweise sogar besser als bei anderen getesteten Fahrzeugen. Ein Problem, welches noch behoben werden muss, ist, dass der Bildschirm schwarz bleibt, wenn das Infotainmentsystem noch nicht vollständig geladen ist und man vorzeitig in den Rückwärtsgang schaltet. In solchen Fällen bleibt der Bildschirm sogar bis zum Neustart des Fahrzeugs schwarz, ohne dass Informationen angezeigt werden.

Fahrverhalten: Fahrspaß mit Gokart-Feeling

In der Stadt macht der Dacia Spring Electric 45 eine gute Figur. Mit seinen 44 kW(44 PS) schnurrt er durch die Straßen und das sogar ziemlich flott. Beim Fahren kommt richtiges Gokart-Feeling auf. Absolut nicht vergleichbar mit einem Verbrenner mit 44 PS. Der Vortrieb des auf der Vorderachse montierten Elektromotors „Katapultiert“ den Spring von 0-100 in 19 Sekunden. Da erst oberhalb von 50 km/h die Beschleunigung nachlässt, fällt im Stadtbetrieb die geringe Leistung des Motors nicht auf. Falls man viele Strecken außerorts zurücklegt, sollte man eher zu der 48 KW (65 PS) Variante des Spring’s greifen. Diese bewältigt 0-100 in 13,7 Sekunden.

Auch voll beladen kommt der Spring noch gut vom Fleck und ist dabei von der Lenkung sowie der Federung dem Preis angemessen. Nur bei Fahrten außerorts mit höheren Geschwindigkeiten wirkt das Fahrwerk etwas träge und schwammig. Als Assistenzsystem bietet der Dacia einen Limiter, welcher sich einfach über die Lenkradtasten einstellen lässt. Ein einfacher Tempomat wäre noch wünschenswert gewesen. Für Fahrten bei Nacht bieten die Scheinwerfer des Spring’s eine akzeptable Lichtausbeute.

Laden und Reichweite: niedriger Verbrauch und solide Reichweite

Getestet habe ich den Spring größtenteils außerorts. Dabei kam ich auf einen Verbrauch von zirka 12,4 kWh bei normaler Fahrweise. Damit liegt der Spring auch unter der Werksangabe von 13,5 kWh. Somit kommt der Wagen auf eine Reichweite von zirka 200 Kilometern, was für eine Akkugröße von nur 26,8 kWh ein guter Wert ist. Laden kann der Spring per CCS mit knapp über 30 kW, wodurch er innerhalb von 45 Minuten von 20 auf 80 Prozent Akkuladung kommt. An der Haussteckdose lädt er mit 3,7 kW und benötigt dabei zirka 7,5 Stunden.

Dacia Spring Electric 45 Ladeklappe

Bild: TechnikNews

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