Microsoft Surface Pro 9 im Test: Das perfekte Convertible?
Microsoft hat mit dem Surface Pro 9, die mitlerweile schon 9. Generation der Surface Pro Reihe vorgestellt. Was das neue Surface alles kann und ob sich der Kauf lohnt, könnt ihr im folgenden Test lesen.
Microsoft hat das Surface Pro 9 letztes Jahr im November zusammen mit dem Laptop 5 und dem Studio 2+ vorgestellt. Nun hatte ich das Pro 9 für 6 Wochen im Einsatz. Wie sich das Convertible in dieser Zeit geschlagen hat, werde ich euch im folgenden berichten.
Zum Abschnitt springen
tl;dr
Insgesamt hat mir das Surface Pro 9 gut gefallen, da es keine größeren Schwächen hat. Das Design, die Verarbeitung, sowie das Display haben mir sehr gut gefallen. Die Leistung des von mir getesteten i7 ist ebenfalls sehr gut gewesen. Auch gut fand ich die Akkulaufzeit, die in Zukunft allerdings gerne noch etwas verbessert werden könnte. Schade finde ich nur, dass die ziemlich gute Tastatur, sowie der Surface Pen extra erworben werden müssen. Preislich finde ich das Pro 9 auch ziemlich attraktiv, da man für diesen Preis wahrscheinlich kein vergleichbares Gesamtpaket finden wird. Aus den genannten Gründen, kann ich jedem, der ein 2in1 Gerät mit Windows sucht, das Pro 9 nur weiterempfehlen.
Surface Pro 9 i7, 16 GB Arbeitsspeicher & 256 GB SSD kaufen bei:
Unboxing & Lieferumfang
Das Surface Pro 9 wird in einer schlichten weißen Box, auf der es selbst groß abgebildet ist, geliefert. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Convertible selbst, nur das 65 Watt schnelle Netzteil mit Stromkabel und der übliche Papierkram. Das Netzteil wird über den magnetischen Surface-Connect-Anschluss an das Pro 9 angeschlossen und hat einen zusätzlichen USB-A-Port, um Zubehör anzuschließen. Extrem schade finde ich, dass das Surface Signature-Keyboard, sowie der Slim Pen 2 separat gekauft werden müssen und standardmäßig nicht mitgeliefert werden.
Design, Kick-Stand & Verarbeitung
Mit dem Surface Pro 8 hat Microsoft der Surface Pro Reihe ein deutlich moderneres Design spendiert. Dieses Design hat das Pro 9 von seinem Vorgänger übernommen und gefällt mir persönlich ziemlich gut. Das Convertible ist gerade einmal 9,3 Millimeter dünn und wiegt 879 Gramm, weswegen es auch problemlos als ganz normales Tablet benutzt werden kann. Bis auf die Front ist das Pro 9 komplett aus Aluminium, was sich nicht nur gut in der Hand anfühlt und gut aussieht, sondern auch relativ robust ist. Die Front des Surface ist aus dem leider nicht mehr ganz so aktuellem Gorilla Glas 5, welches in der Zukunft gerne durch ein härteres Glas ersetzt werden könnte. Die verbauten Knöpfe sind im Gegensatz zum Rest des Geräts aus Kunststoff, bieten aber einen relativ guten Druckpunkt.
Gut gefallen hat mir, wie Microsoft die Lüftungsschlitze in das Pro 9 integriert hat. Man erkennt fast gar nicht, wo sich diese befinden, da sie in einer Spalte liegen, die rings um das Gerät herum verläuft. Der integrierte Kick-Stand, auf dem sich das Microsoft Logo befindet, ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal der Surface 2in1 Geräte von Microsoft ist. Er hat mir hier gut gefallen, da er sich stufenlos verstellen lässt und relativ stabil auf mich wirkte. Unter dem Kick-Stand befindet sich eine kleine magnetische Platte, unter der sich die austauschbare SSD befindet. Insgesamt hat mir die Verarbeitungsqualität des Surface Pro 9 richtig gut gefallen, da alles sehr stabil ist, gut aussieht und sich gut anfühlt.
Anschlüsse & Display
Das Surface Pro 9 bietet bedauerlicherweise nicht sehr viele Anschlüsse. Neben den 2 Highspeed Thunderbolt-4-Anschlüssen, gibt es nur noch einen Surface-Connect-Anschluss und den Signature-Keyboard-Anschluss. Über den Surface-Connect-Port lassen sich neben dem Netzteil auch andere Geräte, wie zum Beispiel das Surface Dock nutzen. Sehr schade finde ich, dass kein 3,5 Millimeter Klinke Anschluss mehr verbaut ist, weswegen man das Pro 9 entweder mit kabellosen Kopfhörern und Lautsprechern benutzen kann, oder sich einen Adapter kaufen muss.
Im Gegensatz zu den verbauten Anschlüssen konnte mich das Display in ganzer Linie überzeugen. Es ist 13 Zoll groß, hat relativ dünne Displayränder und bietet eine hohe Auflösung von 2880 × 1920 Pixel, was 267 PPI (pixel per inch) entspricht. Die Helligkeit ist mit 450 Nits komplett ausreichend für die Benutzung in Innenräumen. Sehr schön finde ich, dass das Display eine dynamische Bildwiederholungsrate von 120 Hertz hat. Insgesamt hat mir das Display wirklich sehr gut gefallen und ich finde, dass es definitiv ein Highlighte am Surface ist.
Specs, Leistung & Kühlung
Microsoft bietet das Surface Pro 9 neben der von mir getesteten Konfiguration mit Intel Core i7, noch in einer Konfiguration mit dem etwas schwächeren Core i5 und in einer mit dem ARM Chip Microsoft SQ3 an. Dem Core i7 standen in meiner Konfiguration noch 16 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Als Grafikkarte kommt in den Versionen mit Intel Chip die Intel Iris XE und in der Version mit SQ3 der deutlich schwächere integrierte Adreno Grafik-Chip zum Einsatz. Der i7 hat mehr als Genug Power, um Office arbeiten zu nachzugehen, im Internet zu Surfen oder auch anspruchsvollere Dinge zu tun, wie Fotos zu bearbeiten oder auch Videos zu schneiden. Sogar für einfache Games, wie zum Beispiel Minecraft, CS:GO oder Sims 4 hat der i7 genug Leistung. Ledigtlich für anspruchsvolle Spiele reicht die Leistung nicht mehr aus, was allerdings mehr an der Grafikkarte als am Prozessor liegt.
Negativ aufgefallen ist mir im Test die Hitzeentwicklung des Convertibles. Spielt man gerade zum Beispiel ein Spiel, oder macht etwas anderes, was viel Leistung benötigt, merkt man deutlich, wie warm das Gerät werden kann. Die zwei verbauten Lüfter, sind bei hohen Temperaturen zwar hörbar, aber werden nicht unangenehm laut. Beim Surfen im Internet oder bei Office arbeiten, sind die Lüfter allerdings fast nie aktiv, weswegen das Pro 9 dann nicht mehr hörbar ist. Insgesamt hat mir allerdings gut gefallen, wie viel Power das Surface hat und wie leise es fast immer ist.
Akku & Laden
Im Pro 9 hat Microsoft einen fast 48 Wattstunden großer Akku verbaut, der mich immer locker durch ein bis zwei Tage gebracht hat. Bei normaler Nutzung mit aktivierten 120 Hertz habe ich etwas mehr als 6 Stunden Display-On-Time geschafft. Mit aktivierten 60 Hertz hielt der Akku bei normaler Nutzung sogar mehr als 7 Stunden. Dieser Wert ist für ein so dünnes und leistungsstarkes Convertible echt gut. Ist der i7 allerdings mal vollständig ausgelastet, verkürzt sich die Akkulaufzeit drastisch. Bei der Nutzung von leistungshungrigen Programmen und Spielen, hielt der Akku im Test dann nur noch etwas über 3 Stunden. Aktiviert man dann noch den Hochleistungsmodus, für ein paar FPS mehr, ist der Akku nach ungefähr 2,5 Stunden leer.
Aufgeladen werden kann das Pro 9 auf zwei Wegen. Entweder man lädt es über das mitgelieferte 65 Watt Netzteil oder über einen der beiden USB-C-Ports. Das im Lieferumfang enthaltene Netzteil, lädt das Surface über den Surface Connector, welcher ähnlich wie Apples MagSafe, das Kabel magnetisch mit dem Pro 9 verbindet. Stolpert man versehentlich über das Ladekabel, löst es sich einfach vom Anschluss und schützt somit das Gerät vor dem Kaputtgehen. In etwa 2 Stunden ist der Akku dann wieder vollständig aufgeladen, was ein guter Wert ist.
Kameras, Lautsprecher & Mikrofon
Microsoft verbaut im Surface Pro 9 eine Frontkamera mit Full-HD-Auflösung und eine Rückkamera, die sogar 4K bietet. Die Qualität der Frontkamera ist für Meetings und Videokonferenzen völlig ausreichend und sie unterstützt sogar die 3D-Gesichtserkennung Windows-Hello. Windows-Hello vereinfacht den Windows Log-In und das Eingeben von Passwörtern deutlich, da man nur noch sein Gesicht scannen muss um das Passwort einzugeben. Dank den verbauten Sensoren ist die 3D-Gesichtserkennung auch ziemlich sicher. Die Rückkamera hat mir auch gut gefallen, da die Bildqualität für ein Convertible echt gut ist.
Auf der Front des Pro 9 befinden sich 2 Stereo-Lautsprecher, welche ausreichend gut sind. Sie werden aureichend laut und klingen zwar nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Besser gefallen haben mir da die Mikrofone des Convertibles, da diese wirklich brauchbar sind und wie auch die Front Kamera für Meetings und Viedeokonferenzen alle Mal ausreichen.
Tastatur & Stift
Das Besondere an den Surface Pro Geräten von Microsoft ist die abnehmbare Tastatur, welche mir erstaunlich gut gefallen hat und definitiv zu den besten abnehmbaren Tastaturen gehört. Sie besteht aus einem hochwertigen Alcantara Material, was sich bei der Nutzung sehr positiv bemerkbar macht, da es sehr weich ist und sich angenehm anfühlt. Der Druckpunkt der Tasten ist ziemlich gut und sie bieten erfreulicherweise auch eine Hintergrundbeleuchtung. Lediglich das etwa dreimal so teure Magic Keyboard von Apple hat für mich beim Druckpunkt der Tasten leicht die Nase vorne. Gut gefallen hat mir auch das Trackpad, dass allerdings gerne etwas größer sein könnte. Ein ziemlich cooles Feature der Tastatur ist, dass der Benutzer sie dank im Gerät verbauter Magnete leicht anwinkeln kann, was die Benutzung definitiv komfortabler macht. Allerdings finde ich sehr schade, dass bei einem so teuren Gerät, die Tastatur nicht direkt mitgeliefert wird und extra erworben werden muss.
Wie die meisten aktuellen Tablets und Convertibles bietet auch das Surface Pro 9 einen Stylus, der sich hier Surface Slim Pen 2 nennt und hat mir ebenfalls gut gefallen. Der Stylus ist leicht gummiert und liegt deswegen relativ gut in der Hand. Er eignet sich dank seiner 4096 unterstützten Druckstufen gut zum Aufschreiben von Notizen oder auch zum Zeichnen. Damit sich die Benutzung des Pens realistischer anfühlt, verfügt er über einen Vibrationsmotor, der dem Nutzer ein haptisches Feedback gibt. Am Anfang ist das relativ ungewohnt und fühlt sich etwas komisch an, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die Vibration. Auf der Oberseite des Stifts befindet sich eine Taste, die in den meisten Apps als Radiergummi benutzt werden kann und über die mit einem Klick auch Apps wie OneNote geöffnet werden können. Wenn man die Seitentaste gedrückt hält, wird das Lasso Tool aktiviert.
Versionen & Preise
Die verfügbaren Versionen des Pro 9 unterscheiden sich hauptsächlich in den verbauten Prozessoren, den Farben und dem Speicher. Die absolute Basisversion mit Intel Core i5, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte SSD ist für eine UVP von 1.300 Euro auf den Markt gekommen. Bei MediaMarkt, Saturn und auch Amazon ist diese Version mittlerweile schon um über 100 Euro im Preis gefallen, was sie deutlich attraktiver macht. Die von mir getestete Version mit Intel Core i7, 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte Speicher ist für eine UVP von 1.860 Euro erschienen. Auch diese Version ist schon über 100 Euro im Preis gesunken.
Neben den Versionen mit Intel Prozessor ist auch eine Version des Surface mit einem ARM Chip und 5G erhältlich. Dieser nennt sich hier Microsoft SQ3 und ist in Zusammenarbeit mit Qualcomm entstanden und basiert auf dem Qualcomm 8CX Gen 3. Diese Version, mit dem Microsoft SQ3 Chip, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte SSD hat eine UVP von 1.570 Euro und ist im Gegensatz zu den anderen Versionen noch fast gar nicht im Preis gefallen.
Die Tastatur und der Pen müssen wie bereits erwähnt separat erworben werden. Das Surface Pro Signature Keyboard ist für rund 120 Euro erhältlich, was im Vergleich ein guter Preis für das gebotene ist. Einen ebenfalls guten Preis hat der Slim Pen 2, der aktuell etwas weniger als 100 Euro kostet. Ein Bundle, mit dem Signature Keyboard und dem Slim Pen 2 ist für etwa 180 Euro erhältlich.
Kauflinks
Surface Pro 9 i5, 8 GB Arbeitsspeicher & 256 GB SSD kaufen bei:
Surface Pro 9 i7, 16 GB Arbeitsspeicher & 256 GB SSD kaufen bei:
Surface Pro 9 SQ3, 8 GB Arbeitsspeicher & 256 GB SSD kaufen bei:
Microsoft Signature Keyboard und Slim Pen 2 Bundle kaufen bei:
Und wo ist jetzt der Test?